Malteser
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XV
Osnabrück
„Gäste statt Steuerzahler“
im Finanzamt
OSNABRÜCK.
Die Malteser Osnabrück
wurden im vergangenen Herbst vom nieder-
sächsischen Innenministerium beauftragt,
eine Notunterkunft im ehemaligen Finanz-
amt Land für 400 Flüchtlinge aufzubauen.
Am 3. Februar wurde die Einrichtung vor
über 60 Ehrengästen eingeweiht und umbe-
nannt. Diözesanleiterin Octavie van Lenge-
rich bedankte sich bei allen Ehren- und
Hauptamtlichen, den Behörden und Hand-
werksunternehmen für die kompetente Auf-
bauarbeit unter großem Zeitdruck.
„Die Flüchtlingshilfe erinnert uns an die Ur-
sprünge der Malteser Geschichte zur Kreuz-
ritterzeit. Im 11. Jahrhundert gründeten
erste Ordensmitglieder in Jerusalem ein
Hospital zur Versorgung der Kriegsopfer
und Flüchtlinge“, erläuterte van Lengerich.
So war es folgerichtig, dass die Notunter-
kunft nun einen passenden Namen bekam.
Diözesanseelsorger Diakon Harald Nier-
mann segnete alle Räume und taufte das
Gebäude auf den Name „Haus Johannes“
nach dem Schutzpatron der Malteser. „Wir
möchten den Hilfesuchenden hier wieder
ein erstes Dach über dem Kopf geben, vor
allem aber menschliche Zuwendung“, so
Niermann.
Hausleiter Norbert Wemhoff erläuterte die
Umbau- und Renovierungsarbeiten und er-
gänzte: „Wir werden die Ankommenden
deshalb nicht mehr Flüchtlinge nennen,
sondern Gäste.“ Die Notunterkunft wird
zukünftig 21 Mitarbeiter beschäftigen. Das
ehrenamtliche Ärzteteam der Malteser Mig-
ranten Medizin wird tageweise hausärztli-
che Sprechstunden anbieten.
Sanitätseinsatz im
Heiligen Jahr
DIÖZESE OSNABRÜCK.
Papst Franziskus
hat 2016 als Heiliges Jahr der Barmherzig-
keit ausgerufen. Aufgrund der Pilgerströme
betreiben die Malteser an den Papstkathe-
dralen in Rom mehrere Sanitätsstationen.
Malteser aus deutschen Ortsgliederungen
besetzen das ganze Jahr über im wöchentli-
chen Wechsel einen Großteil der Stationen.
Vom 9. bis 16. Januar war aus der Diözese
Osnabrück ein sechsköpfiges Team aus Pa-
penburg, Lingen und Osnabrück unter Lei-
tung von Rettungssanitäter Robert Pasker
aus Papenburg im Einsatz, unterstützt
durch die Notfallmediziner Dr. Ralf Siepe
aus dem Marienhospital Osnabrück und Dr.
Franz Straub aus Hamm. Es gab nur wenige
Kreislaufprobleme zu behandeln. Am Ende
der Dienstwoche wurde jedem Helfer eine
Jubiläumsmedaille vom Malteserorden ver-
liehen. Im Juni wird eine weitere Helfer-
gruppe aus der Diözese Osnabrück nach
Rom aufbrechen.
Verdienstmedaille für
Engagement in der MMM
OSNABRÜCK.
Am 30. Januar wurde Dr.
Sigrid Pees-Ulsmann unter anderem für ihr
ehrenamtliches Engagement seit 2008 als
Gründungsmitglied der Malteser Migranten
Medizin (MMM) Osnabrück mit der Ver-
dienstmedaille des Verdienstordens der
Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Die Ehrung erfolgte durch Oberbürgermeis-
ter Wolfgang Griesert im Friedenssaal des
historischen Rathauses zu Osnabrück. In
ihrer Rede dankte Sigrid Pees-Ulsmann dem
MMM-Team und allen Kooperationspart-
nern für die gute Zusammenarbeit. „Die
Migranten Medizin ist für mich besonders
erfüllend, da hier medizinische und soziale
Aufgaben kombiniert werden müssen.“ Ab-
schließend bezog sie ihr Engagement auf
die Intention des Verdienstordens. „Wenn
viele kleine Leute an vielen kleinen Orten
viele kleine Schritte tun, dann werden sie
das Gesicht der Welt verändern!“ Der
MMM-Jahresbericht 2015 ist einsehbar
unter
www.malteser-osnabrueck.de.
Die Sanitäter (v. l.) Rainer Dieckmann, Andrea Dircks und Jonas Monke auf einem Einsatzfahrzeug der vatikanischen
„Pronto Soccorso“, übersetzt „Schnelle Hilfe“
Verleihung der Verdienstmedaille
des Verdienstordens der Bundes-
republik Deutschland an
Dr. Sigrid Pees-Ulsmann (M.)
durch Oberbürgermeister Wolf-
gang Griesert; links im Bild Bür-
germeisterin Karin Jabs-Kiesler
Foto: Ulrich Brakweh
Foto: privat