Malteser
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XII
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Hildesheim
Hilfe bei der Integration
WOLFSBURG.
Erstmals übernahmen die
Wolfsburger Malteser ein kommunales
Wohnheim für Flüchtlinge, denn aus ihrem
Notaufnahmelager in einer Turnhalle wurde
im Auftrag der Stadt eine kommunale Un-
terkunft für bis zu 175 Flüchtlinge. Wäh-
rend einer Übergangzeit bestehen Notauf-
nahmeeinrichtung und kommunale Unter-
kunft nebeneinander.
25 Wohncontainer im Hof flankieren den
Besucher zum Haupteingang der Turnhalle.
Gemeinsam mit den Sanitärcontainern bie-
ten sie den Flüchtlingen keine komfortable,
aber eine sehr auskömmliche Unterkunft
für die nächsten Monate oder Jahre. In
jedem Schlafraum bieten zwei Doppelstock-
betten Platz für vier Personen, elektrische
Heizungen sorgen dafür, dass niemand frie-
ren muss. Um den Bewohnern eine gewisse
Privatsphäre zu garantieren, sollen noch
abschließbare Schränke aufgestellt werden.
Vor Ort kümmern sich Sozialpädagogin
Karin Gellert und Marzia Wakeli-Nasir ver-
antwortlich um die neuen Bewohner. Wa-
keli-Nasir hat in Wolfsburg „Management
im Gesundheitswesen“ studiert und wird
dank ihrer afghanischen Wurzeln auch als
Dolmetscherin für einen Teil der Bewohner
fungieren. Laut Betreibervertrag sollen Gel-
lert und Wakeli-Nasir die Bewohner „bei
der alltäglichen Lebensgestaltung sowie bei
der Vornahme sämtlicher Geschäfte des
Leben“ unterstützen, insbesondere bei Be-
hördengängen und bei der Schulanmeldung
der Kinder.
221.000 Euro für Patienten
in Not
HILDESHEIM/HANNOVER.
Für das bi-
schöfliche Spendenprojekt zugunsten der
Malteser Migranten Medizin Hannover
sind 221.000 Euro eingegangen. Der Hildes-
heimer Bischof Norbert Trelle überreichte
symbolisch einen Scheck an Maximilian
Freiherr von Boeselager, den Leiter der Mal-
teser in der Diözese Hildesheim, und die
ärztliche Leiterin der Malteser Migranten
Medizin Hannover, Dr. Renate Gräfin von
Keller.
„Ich freue mich sehr, dass eine so hohe
Summe zusammengekommen ist, und
danke allen Spendern ganz herzlich. Die
Malteser leisten einen unschätzbaren Bei-
trag in der Flüchtlingshilfe, die Unterstüt-
zung ihrer Arbeit ist mir ein großes
Anliegen“, sagte Bischof Trelle, der die
Migrationskommission der Deutschen Bi-
schofskonferenz leitet.
Malteser Leiter Maximilian Freiherr von Bo-
eselager dankte dem Bischof für die finanzi-
elle und geistliche Unterstützung: „Ange-
sichts der vielen Flüchtlinge, die zu uns
kommen, ist die Zuwendung sehr wichtig
für uns. Das ist wirklich großartig.“
Das von Bischof Trelle initiierte „Bischöfli-
che Hilfsprojekt im Jubiläumsjahr – Medi-
zinische Versorgung für Flüchtlinge“ lief
während des Jubiläums „1200 Jahre Bistum
Hildesheim“ im Zeitraum von August 2014
bis November 2015.
In der Malteser Migranten Medizin
(MMM) Hannover, deren Schirmherr der
Bischof ist, finden Menschen ohne Kran-
kenversicherung einen Arzt, der die Erstun-
tersuchung und Notfallversorgung bei
plötzlicher Erkrankung, Verletzung oder
einer Schwangerschaft übernimmt. Die
erste MMM-Ambulanz wurde 2001 in Ber-
lin eröffnet, 2007 startete die MMM-Am-
bulanz in Hannover. Dort haben das fünf-
köpfige Ärzteteam und die Hebamme im
vergangenen Jahr 630 Patientinnen und Pa-
tienten behandelt und hatten dabei rund
1.400 Patientenkontakte. Dafür ist die Mal-
teser Migranten Medizin auf Spenden ange-
wiesen.
Bischof Norbert Trelle (r.) vor dem Hildesheimer Dom mit Malteser Diözesanleiter Maxi-
milian Freiherr von Boeselager und Dr. Renate Gräfin von Keller, der ärztlichen Leiterin der
Malteser Migranten Medizin Hannover
Marzia Wakeli-Nasir und Dienststellenleiter Rolf Krawietz im Büro der kommunalen Woh-
nunterkunft für Flüchtlinge
Foto: bph
Foto: Malteser