Malteser Magazin 04/2019 Baden-Württemberg

XVIII Malteser Magazin 4/19 Zollernalbkreis „Hohenzollerngraben 2019“ Ein Großaufgebot an Einsatzkräften von Techni- schem Hilfswerk, den Freiwilligen Feuerwehren so- wie demMalteser Hilfsdienst machte sich Mitte Sep- tember mit Sondersignal auf in den Zollernalbkreis. Der Grund: Ein Erdbeben der Stärke 7,1 hatte weite Teile des Landkreises betroffen. Das Epizentrum lag vier Kilometer nordwestlich von Albstadt in zehn Kilometern Tiefe. Albstadt war stark getroffen, es gab Meldungen über Tote und unzählige Verletzte, mehrere hundert Gebäude waren beschädigt, einige einsturzgefähr- det. Die Kommunikation per Telefon und Mobilfunk war eingeschränkt. Das Zollernalbklinikum in Balin- gen hatte als einziges den Betrieb bestätigt. Die Malteser entsandten 34 Einsatzkräfte aus Nür- tingen, Kirchheim unter Teck und dem Rems-Murr- Kreis sowie Personal und Fahrzeuge vom Rettungs- dienst Neckar-Alb. An drei Einsatztagen mussten sie rund 50 Verletzte versorgen und in Kliniken bringen. Am ersten Abend wurden die Einsatzkräfte noch zu einem Hubschrauberabsturz alarmiert. Nach einem Zusammenstoß zwischen einem Pkw und einem Personenzug flüchteten Fahrgäste aus dem Zug in ein nahegelegenes, einsturzgefährdetes Haus und in den Wald. Später verunglückte ein Hilfskonvoi der Bundeswehr auf dem Weg zu einer Gasexplosion … Glücklicherweise handelte es sich bei dieser Groß- schadenslage nur um eine akribisch geplante Groß- übung unter Leitung des THWNeuhausen. Begleitet wurde die Übung von Workshops und kleineren Einsätzen wie der Suche nach einer dementen Dame, der Rettung eines abgestürzten Gleitschirmfliegers oder einer laufenden Geburt. Supervisoren beobach- teten alle Arbeitsschritte der Einsatzkräfte. „Nur durch noch mehr und intensivere Schulun- gen können wir den Zivilschutz für die Lagen der Zukunft im Bereich Terror und Klimawandel fit ma- chen“, betonte Arthur Schuppert von der Gliede- rung Nürtingen, der die Malteser Einsatzkräfte führ- te. Dr. Markus Spohn, einer der Leitenden Notärzte des Landkreises Esslingen, zeigte sich nach der Übung zuversichtlich: „Wenn Großschadenslagen eintreten, kann man sicher sein, dass die Malteser Einsatzkräfte ihr Bestes geben und top geschult sind, um diese zu bewältigen.“ Foto: THW Mediateam Baden-Württemberg Rund 50 Verletzte mussten die Malteser Einsatzkräfte bei der Groß- übung im Zollernalbkreis versorgen.

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