Malteser Magazin 02/2019

Malteser magazin • 2/19 25 tigen Einlagen. „Mein Anspruch an mich selbst ist, dass wir niemals etwas wiederholen“, sagt sie. Das wissen auch die Teilnehmer zu schätzen, darunter so viele treue Gäste, dass von der „Ausflugsfahrten-Familie“ die Rede ist. Insgesamt 317 Teilnehmer waren es 2018, davon 153 im Rollstuhl, wobei Rosmarie Krenn auf 205 Helferinnen und Helfer bauen konn- te. „Uns Betreuern ist es sehr wichtig, dass die Teilnehmer einen unbeschwerten Tag erleben können – und wenn ich am Ende einer Fahrt höre: ‚Schön war’s wieder‘, so ist das für mich der schönste Lohn für die Mühen.“ Dass ihr einmal die Ideen ausgehen, ist praktisch ausgeschlossen: „Ich habe eine Datei, die heißt ‚Mögliche Ziele‘ und umfasst aktuell sechs Seiten. Das reicht für die nächsten Jahre …“ Zwei neue Dienste in Eichstätt „Die Passauer waren auch ein Vorbild für mich“, sagt Fran- ziska Stengel, die den KBD in der mittelfränkischen Markt- gemeinde Wendelstein leitet. Seit letztem Jahr gibt es den Dienst – den zweiten in der Diözese Eichstätt nach dem ein Jahr älteren in der Stadt Eichstätt, auf denWeg gebracht von Joanna Lang-Eder, Diözesanreferentin Soziales Ehrenamt, ganz klassisch durch eine Zeitungsannonce. Vier Ehren- amtliche unterstützen Franziska Stengel, und die zunächst reine Teilnehmerinnen-Gruppe verstärken mittlerweile auch zwei Männer. Eine gemeinsame Kaffeerunde zum Start hat das gegenseitige Kennenlernen gefördert, dann ging’s zur „Frauenfilmnacht“ nach Roth und zum „Phan- tom der Oper“ nach Nürnberg. Das reiche kulturelle An- gebot der Region zu nutzen – „das ist für unsere Gäste, die meisten davon aus dem Betreuten Wohnen der Diakonie im Ort, erst möglich, seit es uns gibt.“ Georg Wiest AUS DER MALTESER WELT Kultur ist kein Luxus, sondern ein wichtiger Aspekt von Lebensqua- lität. All denen den Zugang zum gemeinsamen kulturellen Leben zu erhalten, die dies aus eigener Kraft nicht mehr schaffen oder die am liebsten etwas in geselliger Runde erleben möchten: Das ist Aufgabe des Malteser KulTour-Begleitungsdienstes (KBD). „Wir wollen den Menschen, denen es aus Alters- oder Gesundheits- gründen, wegen einer Behinderung oder Bedürftigkeit sonst verwehrt bliebe, gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen und ihnen ein paar ab- wechslungsreiche Stunden bieten“, beschreibt Yvonne Henke, Referen- tin Soziales Ehrenamt in der Malteser Zentrale, die Ziele des Dienstes. Ehrenamtliche vor Ort organisieren beim KBD Ausflüge oder den ge- meinsamen Besuch von kulturellen Veranstaltungen, falls erforderlich Hol- und Bring-Service inklusive. Sie schieben Rollstühle und kümmern sich mit Hilfe von Sponsoren auch um günstige Tickets. Aktuell an 19 Standorten in 15 Diözesen gibt es den KBD – „und immer häufiger auch entsprechende Angebote für Menschen mit Demenz“, so Yvonne Henke, „inzwischen in bereits neun Städten, meist im Rahmen des Café Malta.“ „Wir wollen den Menschen, denen es aus Alters- oder Gesundheitsgründen, wegen einer Behinde- rung oder Bedürftigkeit sonst verwehrt bliebe, ein paar abwechslungsreiche Stunden bieten.“ Yvonne Henke Ausflugsfahrten in Passau Einer der ältesten der Dienste firmiert in Passau unter dem Motto „Ausflugs- fahrten“. Seit etwa 2002 – so genau weiß sie das gar nicht mehr – organisiert Rosmarie Krenn, Diözesanreferentin Soziales Ehrenamt, ein Programm von acht bis zehn solcher Fahrten jährlich. Die Wallfahrt aller bayerischen Diöze- sen nach Altötting findet jedes Jahr statt, doch sonst sind stets neue Ziele im Angebot – von der Städtereise bis zum Bunten Nachmittag mit Musik und lus- Nach Regen im Bayerischen Wald führte ein Ausflug der Passauer Malteser im letzten Jahr. Foto: Rosmarie Krenn Vom Bunten Nachmittag bis zum Phantom der Oper Der Malteser KulTour-Begleitungsdienst macht Kultur für alle möglich Bei einer gemeinsamen Kaffeerunde lassen sich die Aktivitäten des KulTour-Begleitungsdienstes Wendelstein am besten planen. Foto: Franziska Stengel

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