Malteser Magazin 02/2023 Nordrhein-Westfalen

V Malteser Magazin 2/23 Liebe Malteser, was macht eigentlich uns Malteser aus? Ganz egal, ob in Ehren- oder Hauptamt. Es sind nicht die Fahrzeuge und auch nicht unsere Ausrüstung – es sind die Menschen. Unsere Vision ist eine wettbewerbs- und anpassungsfähige sowie integrative Organisation, die von unerschütterlicher Mitmenschlichkeit durchdrungen ist, wo Menschen sich zugehörig fühlen, wo ihr Talent gestärkt wird, wo die Gesundheit positiv gefördert und Chancen maximiert werden. Unseren Malteser Hilfsdienst gibt es jetzt schon 70 Jahre, weil sich immer wieder neue Menschen – Jung und Alt – anstecken und begeistern lassen, anderen Menschen in Not zu helfen. Weil sie sich bei uns zu Hause fühlen. Manche über viele Jahre, ja Jahrzehnte hinweg. Ganze Familien engagieren sich in unserer Gemeinschaft. Lassen Sie uns alle in diesem Jahr stolz sein auf das, was wir und unsere Altvorderen, unsere Vorgängerinnen und Vorgänger, in dieser langen Zeit geleistet haben. Im Frühjahr hatten wir die Idee zu diesem tollen Jubiläumsmotiv, das Sie hier in diesem Heft sehen können. „70 Jahre Malteser – (mehr als) 70 Möglichkeiten, sich zu engagieren“. Aus ganz NRW kamen im März an zwei Tagen jüngere und ältere, ehren- und hauptamtliche Malteser in Köln zusammen, um sich fotografieren zu lassen und um uns Maltesern und unseren vielen Diensten und Angeboten ein Gesicht zu geben. Stellvertretend für Sie alle. Wir zeigen Ihnen diese Portraits hier gerne in diesem Heft. Sie werden Ihnen aber auch in der zweiten Jahreshälfte noch auf ganz anderen Kanälen begegnen. Wir können nur Danke und vergelt´s Gott sagen, denn Ihr Teamgeist und Ihre gute Laune, Ihre Begeisterung und Ihre Leidenschaft, mit der Sie Malteser sind, beschenken uns immer wieder und machen in Bezug auf die Nöte unserer Zeit den Unterschied. Mit herzlichen Grüßen Dr. Sophie von Preysing Rudolph Herzog von Croÿ Regional- und Landes- Regionalleiter und geschäftsführerin Landesbeauftragter wir Malteser in Nordrhein-Westfalen Foto: Malteser

VI Malteser Magazin 2/23 70 Jahre Malteser in

VII Malteser Magazin 2/23 wir Malteser in Nordrhein-Westfalen NRW 70 Jahre Malteser in NRW – mehr als 70 Möglichkeiten, sich zu engagieren. Der Kölner Fotograf Roland Breitschuh hat im März in Köln versucht, die Vielfalt der Malteser in Haupt- und Ehrenamt mit seiner Kamera einzufangen. Das ist ihm gelungen. Neben diesem Wimmelbild sind 70 starke Portraits entstanden, die nun nach und nach mit den Geschichten dazu veröffentlicht werden und zum Mitmachen einladen sollen. Bitte verfolgen Sie ab jetzt unsere Social Media-Kanäle der Malteser in NRW (Instagram und Facebook). Fotos: Roland Breitschuh

VIII Malteser Magazin 2/23 Oliver Röhrs Bistum Köln Bezirksgeschäftsführer Malte Daniels Bistum Köln Drohnenstaffel Lea Keil Bistum Köln Betreuungsdienst Kerstin v. Rappard, Bistum Köln Koordinatorin Herzenswunsch Dana Wesolowski Bistum Aachen Auszubildende Rettungsdienst Pete Hine Bistum Aachen HerzenswunschKrankenwagen Michael Bußmann Bistum Münster Helfervertreter Gerald Rietz Bistum Essen Schulbegleiter Michel Stahlschmidt Bistum Essen Hausnotruf Jana Bzduskova Bistum Köln Koordination Schulbegleitdienst Astrid Wolf Bistum Aachen stv. Beauftragte Viktoria Austermann Bistum Münster Rettungssanitäterin Angela Rumm Bistum Essen Menüservicefahrerin Julia Niemeyer Bistum Paderborn Kreativgruppe Klang & Freude Dörte Schrömges NRW Referentin Pastoral Jasper Eißing Bistum Münster Katastrophenschutz Janina Bohnen Bistum Aachen Gruppenführerin Betreuungsdienst Michael Nünning Bistum Münster Kassenprüfer Julia Grunenberg NRW Social Media Managerin Stefanie Bätzel Bistum Paderborn Ausbildung Angelo Rupflin Bistum Köln Leiter Ausbildung Kai Gleis Bistum Aachen Schulsanitätsdienst Karen Ohlmeyer Bistum Münster Helfervertreterin Daniel Spengler Bistum Essen Erste-HilfeAusbilder Jessica Bonke Bistum Paderborn Malteser KiTa Schatzinsel Dirk Ohlmeyer Bistum Münster Ortsbeauftragter Niklas Bosch Perez, Bistum Aachen, stv. IT-Beauftragter Monika KleinFranze, Bistum Paderborn ,Telefonbesuchsdienst Jochen Vise Bistum Aachen Kradstaffel Helmut Keßel Bistum Köln Feldkoch 70 Jahre –70 Malteser Porträts

IX Malteser Magazin 2/23 Dr. Sophie von Preysing, NRW Regionalgeschäftsführerin Dr. Arnd Hoffmann, NRW Erstorientierungskurse Sven Mansfeld Bistum Aachen Zugführer Katastrophenschutz Hardy Hess Bistum Köln Notfallsanitäter Emanuel Chao Bistum Aachen Leiter Ehrenamt Lara Smeets Bistum Münster Sanitätsdienst Laura Weichmann Bistum Köln Gruppenleiterin Stephanie Schuß Bistum Paderborn Malteser Menüservice Anja Causemann NRW Leiterin ambulante Pflege Lothar Kemski Bistum Aachen Rikschadienst Lukas Rösner Bistum Münster Schulsanitätsdienst Rudolph Herzog von Croÿ, NRW Regionalleiter u. Landesbeauftragter Dr. Lukas Preußler Bistum Köln Messdienergruppe Valeria Korth Bistum Köln Realistische Unfalldarstellung Jürgen Schmitz Bistum Aachen Katastrophenschutz Jonas Seul Bistum Münster Malteser Jugend Gerhard Kunst Bistum Köln Leiter Malteser Tafel Pulheim Thorsten Helmke Bistum Paderborn Auslandsdienst Alexander Quantius Bistum Köln Einsatzleiter Gabi Lommetz Bistum Aachen Seniorenbetreuung, Verwaltung Jannik Hoegener Bistum Aachen Social Media/ Fotograf Isabel Krauss Bistum Köln Praxisorganisation MMM Abbasse So Bistum Paderborn Integrationsdienst Sarah Becker Bistum Aachen Wachleiterin Kristin Wälbers Bistum Münster Ortsleitung Anita Oppong Bistum Paderborn, Schulleiterin MBZ Laura Böhme NRW Trainee Jörg-Frank Paul Bistum Paderborn Herzensbus (Wärmebus) Maartijn Smits Bistum Münster Malteser Jugend Anna Klein Bistum Köln, NeugeborenenBesuchsdienst Katharina Brandt Bistum Essen Katastrophenschutz Frank Palenga, Bistum Paderborn Rettungsdienst Jennifer Wagner Bistum Aachen Ausbildung Klaus Egelhofer Bistum Münster Delegierter Carsten Möbus Erzbstium Köln Sanitätsdienst Dr. Anne Rauhut Bistum Essen stv. Diözesan- u. MMM-Ärztin Rebecca Thelen Bistum Aachen Hundestaffel Celina Düllmann Bistum Aachen Rettungshundestaffel Manfred Bülo Erzbstium Köln Technik und Sicherheit (TeSi) Irmtraut Reyss Bistum Köln KulTourbegleitdienst/Café Malta Fotos: Roland Breitschuh

X Malteser Magazin 2/23 Aachen Ralf Bischoni im Interview Aachen. Am 31. März verabschiedete das Malteser Bildungszentrum (MBZ) Euregio in Aachen seinen langjährigen Schulleiter Ralf Bischoni, der den symbolischen Staffelstab an seine bisherigen Stellvertreter Sergej Klimov und Dominik Hahnen übergab. Jan Galli, Referent Kommunikation, ging mit ihm in den Dialog. Der künftige Verwaltungsleiter Sergej Klimov und der künftige Schulleiter Dominik Hahnen bilden gemeinsammit dem Diözesan- und Bezirksgeschäftsführer Sven Körver seit dem 1. April die neue Leitung des MBZ Euregio. Ralf Bischoni, der die rettungsdienstliche Ausbildung bei den Maltesern und das Bildungszentrum Euregio, früher noch als „Malteser Schule Aachen“ bekannt, maßgeblich prägte, verlässt das MBZ Euregio nach über 26 Jahren und bleibt den Maltesern mit seiner Expertise dankenswerterweise erhalten: Er übernahm zum 1. April die Funktion des Leiters Rettungsdienst für die Malteser in der Region Nordrhein-Westfalen und möchte so „auch weiterhin einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Rettungsdienstes leisten“, wie er selbst im Rahmen seiner Abschiedsfeier sagte. Was war das eine große Highlight in deiner Zeit als Leiter MBZ? Ralf Bischoni: Nun – da gab es so viele, mehr als 26 Jahre sind eine sehr lange Zeit. Dennoch bleibt mir in ganz besonderer Erinnerung, als wir im Oktober 2015 den ersten, dreijährigen Notfallsanitäter (NotSan)-Ausbildungsgang – einen Kurs der Bundeswehr und einen der ersten dreijährigen NotSan- Ausbildungsgänge in NRW überhaupt – begrüßen und eröffnen konnten. Das war auch für uns im MBZ ein Aufbruch in eine neue Epoche, die die präklinische Notfallmedizin in Deutschland nachhaltig verändert hat. Aber es gibt so viele besondere Momente, gerade mit meinen langjährigen Weggefährten wie zum Beispiel Sergej Klimov – vom ersten bis zum letzten Rettungsassistenten-Kurs, den wir verabschieden durften, die vielen Notarzt- und Organisatorische-Leitung-Kurse mit tollen Großübungen und natürlich auch die vielen bereichernden kleinen Momente und Begegnungen. Was wünschst du deinem Nachfolger? Bischoni: Ich habe ja das große Glück, im Prinzip meine Aufgaben an drei Nachfolger in den unterschiedlichen Funktionen übergeben zu dürfen, d. h. an Sven Körver, der als Diözesangeschäftsführer ergänzend die Aufgabe des Leiters des Bildungszentrums übernimmt, an Dominik Hahnen als Ralf Bischoni: Sein Name wird in einem Atemzug mit dem MBZ genannt. Foto: Malteser Schulleiter der staatlich anerkannten NotSan-Schule und an Sergej Klimov als Verwaltungsleiter, dahinter ein tolles Team. Ich wünsche meinen Nachfolgern und dem gesamten Team, dass sie die Geschicke des MBZ erfolgreich und mit großer Freude weiterführen sowie die Grundwerte des in den letzten Jahren entwickelten MBZ-Leitbildes weiter mit Leben füllen. Nach mehr als 26 Jahren bleibt das MBZ irgendwo eine Art „drittes Kind“ für mich und ich freue mich, wenn ich in Verbundenheit auf einen weiteren guten und erfolgreichen Weg des MBZ schauen kann. Alle guten Wünsche für Sven, Dominik und Sergej sowie das gesamte MBZ-Team. Worauf freust du dich in deiner nächsten Funktion am meisten? Bischoni: Diese neue Chance möchte ich nutzen, ummit meiner zwischenzeitlich mehr als 35-jährigen Erfahrung im Gesundheits- und Gefahrenabwehrsystem meinen Beitrag leisten zu können, das System weiterzuentwickeln. Sicherlich sind wir Malteser nur ein Baustein, aber ich bin optimistisch, dass wir gemeinsam mit den Partnern im System und den „Menschen gutenWillens“ die dringend notwendige Systemoptimierung und Anpassung an aktuelle Bedürfnisse schaffen können. Ein „Weiter-so“ kann es hier nicht geben – die Zeitenwende hat auch uns mit allen Auswirkungen erreicht. Es gilt, die Ärmel hochzukrempeln und sowohl verbandsintern als auch extern, überverbandlich das System tragfähig für die aktuellen und kommenden Herausforderungen zu gestalten. Darauf, meinen Beitrag zur Bewältigung dieser Herausforderungen leisten zu können und dürfen, freue ich mich sehr.

wir Malteser in Nordrhein-Westfalen XI Malteser Magazin 2/23 Malteser Aachen auf der Euregio Aachen. Besuchende der Euregio Wirtschaftsschau hatten die Gelegenheit, mit den Maltesern in den Dialog zu kommen und sich über die verschiedenen Produkte und Dienstleistungen zu informieren. Zehn Tage lang ging es auf dieser traditionsreichen Publikumsmesse um Information, Beratung, Verkauf, Kulinarik, Spaß und Unterhaltung. Besucher konnten auf einer Ausstellungsfläche von 20.000 Quadratmetern die neuesten Trends in den unterschiedlichsten Bereichen und Branchen kennenlernen. Es gab für sie viele Gelegenheiten, in entspannter Atmosphäre mit Ausstellern ins Gespräch zu kommen, sich beraten zu lassen, Anregungen einzuholen und sich mit dem einen oder anderen Kauf zu belohnen. Daneben gab es viele Gelegenheiten zum Verzehr leckerer Häppchen und Getränke. Auch Musik, Tanz, Shows, Vorträge und Gewinnspiele kamen bei der Verbrauchermesse nicht zu kurz. Ein starkes Team repräsentiert attraktive Angebote für die Messebucherinnen und -besucher. Foto: DGS Aachen Qualifiziert Sterbende begleiten Niederrhein. Neun Urkunden haben die Malteser Beauftragten Lothar Kemski und Frank Lange im Kempener Malteserhaus an Ehrenamtliche überreicht: Diese haben den Vorbereitungskurs in der Hospizarbeit erfolgreich absolviert. „Sie haben gelernt, wie man Sterbende begleitet, ein Verständnis für Trauerprozesse entwickelt und können auch die Angehörigen umfassend informieren“, sagte der Grefrather Ortsbeauftragte Lothar Kemski vom ambulanten Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst „Klaus Hemmerle“ bei der Überreichung der Zertifikate. Neun Absolventinnen und ein Absolvent werden dazu beitragen, den Hospizdienst im neuen Licht glänzen zu lassen. Foto: Axel Küppers 30 Notärztinnen und Notärzte bildet das Malteser Bildungszentrum Euregio aus: Neben Fahrzeugkunde gibt es theoretische Inputs, als Highlight einen Vortrag des Rechtsmediziners Prof. Dr. Huckenbeck und eine große Abschlussübung auf dem Gelände. Foto: MBZ/Tobias Linz

XII Malteser Magazin 2/23 Essen Malteser und Johanniter proben den Ernstfall BOCHUM. In der Nähe eines großen Krankenhauses wird eine Weltkriegsbombe gefunden. Alle Patienten und Mitarbeiter müssen evakuiert werden. Im Ruhrgebiet ist das kein unrealistisches Szenario. Deshalb probte die gemeinsame Katastrophenschutzeinheit der Malteser und Johanniter in Bochum kürzlich den Ernstfall. Das Übungsszenario scheint simpel. Patienten und Krankenhausmitarbeiter müssen zu einer Sammelstelle gebracht und versorgt werden. Nach der Bombenentschärfung geht es dann zurück ins Krankenhaus. Aber wer koordiniert eigentlich die An- und Abfahrt von dutzenden Einsatzfahrzeugen an der Sammelstelle – meist eine Schule mitten in der Stadt? Und wer versorgt über hundert Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Katastrophenschutz mit Essen? Genau das war die Aufgabe der Johanniter und Malteser im Rahmen der gemeinsamen Übung. Nach der Alarmierung um 9.00 Uhr erfolgte zunächst die Einsatzbesprechung in der Johanniter-Dienststelle in Bochum. Von dort aus machten sich die Helferinnen und Helfer mit ihren Einsatzfahrzeugen auf den Weg zum Übungsort: einer Schule mitten in einem Wohngebiet. Wie im Ernstfall war der Einsatzort den Übungsteilnehmenden völlig fremd. Mittels einer Drohne konnte sich die Einsatzleitung jedoch schnell einen Überblick über die örtlichen Gegebenheiten verschaffen. Daraufhin wurde entschieden, wo die Einsatzküche und Fahrzeugregistrierstelle aufgebaut und die eigenen Fahrzeuge geparkt werden konnten. Während die Johanniter sich um die Einsatzverpflegung kümmerten, waren die Bochumer Malteser für die Registrierung und Einweisung eintreffender Einsatzfahrzeuge verantwortlich. Um die Übung ein wenig spannender zu machen, hatten die Organisatoren zuvor das Technische Hilfswerk eingeladen, mit einer Kolonne ihrer größten Einsatztrucks und Lkw vorbeizukommen. Die Helfer staunten nicht schlecht, als es plötzlich darum ging, knapp 20 Tonnen schwere Geländetrucks durch ein schmales Schultor zu lotsen. Doch obwohl es für viele neue junge Helfende die erste große Katastrophenschutzübung war, wurde diese besondere Herausforderung erfolgreich gemeistert. „Gut ausgebildete Helfende sind eine unserer obersten Prioritäten“, erklärte Florian Hilleke, Ortsbeauftragter der Malteser in Bochum, „denn der nächste Ernstfall kommt bestimmt!“ Fotos: Steffen Keller/Malteser Bochumer Malteser managen den Bereitstellungsraum.

wir Malteser in Nordrhein-Westfalen XIII Malteser Magazin 2/23 „Die Malteser haben mein Leben gerettet!“ DUISBURG. Es waren zwei Malteser, beide arbeiten im Duisburger Rettungsdienst und einer heißt Patrick: Viel mehr wusste Jenny aus Duisburg nicht von den beiden Menschen, die ihr letztes Jahr, kurz nach der Geburt ihres Sohnes, das Leben gerettet hatten. Um sich bei ihren „persönlichen Helden“ dennoch bedanken zu können, wandte sich Jenny an Radio Duisburg und berichtete im Rahmen der Rubrik „Duisburger des Tages“ von ihren Lebensrettern. Die Malteser Patrick und Jonas konnten es kaum glauben, als sie von ihren Kollegen hörten, dass sie im Radio erwähnt worden seien. Tatsächlich hatte sich Radio Duisburg sogar bei der Wachleitung gemeldet, um ein Wiedersehen zwischen den Rettungsdienstlern und ihrer ehemaligen Patientin zu organisieren. Gesagt, getan: Unter dem Vorwand, nochmals über die Geschichte berichten zu wollen, vereinbarten die Radiojournalisten einen Interviewtermin mit Jenny. Diese konnte ihren Augen kaum trauen, als neben den Reportern plötzlich auch ihre Lebensretter Patrik und Jonas vor ihr standen. Das Wiedersehen war so emotional, dass selbst einer der Reporter anfing zu weinen. Jenny berichtete, dass sie sich wenige Tage nach der Geburt ihres Sohnes nicht wohlgefühlt und den Rettungsdienst gerufen habe. Patrick habe sofort erkannt, dass es sich um innere Blutungen handeln müsse. „Um mich zu beruhigen, hat mir Patrick auf dem Weg ins Krankenhaus erzählt, dass die Geburt seines eigenen Kindes auch kurz bevorsteht und dass sicherlich alles gut wird“, erinnerte sich Jenny. Im Krankenhaus angekommen war der Verdacht auf innere Blutungen jedoch zunächst nicht ernst genommen worden. Patrick hatte aber darauf bestanden, dass er seine Patientin nicht verlassen werde, bis sie auf innere Blutungen überprüft würde. Jenny mit ihren Lebensrettern Jonas (l.) und Patrick (r.) Fotos: Steffen Keller/Malteser Letzen Endes hatte die Überprüfung den Verdacht auf innere Blutungen bestätigt und Jenny kam in den OP. „Ohne Patrick und Jonas wäre ich jetzt nicht hier und mein Sohn würde ohne Mutter groß werden“, erzählte Jenny den Radioreportern. Der Höhepunkt des Wiedersehens war jedoch die Übergabe von Jennys Geschenk, ein paar Schühchen für Patricks Baby und ein selbst gemaltes Bild ihrer Kinder. „Eigentlich erfahren wir nie, was aus unseren Patienten geworden ist“, erklärten Patrick und Jonas. „Deshalb war dieser Besuch wirklich etwas ganz Besonderes.“ „Ohne Patrick und Jonas wäre ich jetzt nicht hier und mein Sohn würde ohne Mutter groß werden.“

XIV Malteser Magazin 2/23 Köln Erzbistum. Zur Diözesanversammlung am 22. April konnten Diözesanleiter Magnus Freiherr von Canstein sowie Diözesangeschäftsführer Martin Rösler rund 90 Malteser aus dem Erzbistum Köln begrüßen. Nach der heiligen Messe standen auf der Tagesordnung Berichte zu personellen Veränderungen im ehrenamtlichen und hauptamtlichen Bereich, der Tätigkeits- sowie Finanzbericht der Diözese sowie ein Bericht über die Aufgaben und Angebote der Malteser in Albanien und ein Einblick in die Ergebnisse der Ehrenamtsbefragung. Als Mitglied der aktiven Helferschaft wählten die Delegierten Burk Holzhauer aus Erftstadt sowie Lea Keil aus der Gliederung Meckenheim in den Diözesanvorstand. Matthias Schmitt, stellvertretender DiözesanCaritasdirektor, übernimmt das Amt des Vertreters aus dem Diözesan-Caritasverband im Diözesanvorstand. Er folgt auf Dr. Helmut Loggen, der sich auch weiterhin als Diözesanfinanzkurator bei den Maltesern im Erzbistum Köln einbringt. Für sein außergewöhnliches Engagement in Zusammenarbeit mit den Gliederungen und für seine langjährigen Dienste als Leiter Finanzen und Personal wurde Georg Butscheid mit der Verdienstplakette in Silber geehrt. In der Diskussion der Gliederungsthemen kamen vor allem die zunehmenden finanziellen Belastungen vor Ort zur Sprache. Mit Beschluss der Versammlung sollen hierzu Lösungsstrategien in einem neu zu schaffenden Arbeitskreis erarbeitet und bei der Führungskräftetagung im Herbst diskutiert werden. Weitere Infos: https://bit.ly/3LN7aWD Georg Butscheid (l.) erhielt die Verdienstplakette in Silber aus den Händen von Diözesangeschäftsführer Martin Rösler. Die Diözesanversammlung wählte Burk Holzhauer (2. v. r) und Lea Keil (3. v. r.) in den Diözesanvorstand, hier mit Martin Rösler (l.) und Magnus Freiherr von Canstein (r.). Fotos: Daniela Egger Diözesanversammlung in Köln Diözesanversammlung mit rund 90 Delegierten und Gästen

wir Malteser in Nordrhein-Westfalen XV Malteser Magazin 2/23 Umfangreicher Evakuierungseinsatz in Neuss Neuss. Die Malteser unterstützten rund um den 13. April eine der umfangreichsten Evakuierungen der jüngeren Neusser Stadtgeschichte. 6.000 Personen mussten evakuiert werden, da die zuständigen Behörden an fünf Stellen des Alexianerplatzes Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg vermuteten. Auch angrenzende Klinikgebäude sowie Senioren- und Pflegeeinrichtungen waren betroffen. Ein Verdachtspunkt stellte sich als positiv heraus. Die entdeckte britische Fünf-Zentner-Bombe konnte erfolgreich entschärft werden. „Unser Dank gilt allen beteiligten Hilfsorganisationen, der Feuerwehr sowie der Stadt Neuss und den vielen ehrenamtlichen Einsatzkräften“, so Tim Gladis, stellvertretender Malteser Stadtbeauftragter. Auf Wunsch der Einsatzleitung verantwortete er während des dreitägigen Einsatzes den Bereich „Evakuierung und Betreuung“ im Einsatzabschnitt 1 mit bis zu 322 Einsatzkräften in vier Untereinsatzabschnitten. In der Betreuungsstelle am Alexander-von-HumboldtGymnasium unterstützten ihn auch Patrick Farrenschon, Leiter Malteser Einsatzdienste im Rhein-Kreis Neuss, sowie als Unterabschnittssleiter Marcus Otte, Geschäftsführer der Neusser Malteser. Die Evakuierten aus den Augustinus-Kliniken sowie aus den Pflegeeinrichtungen und Altenheimen konnten dank sehr guter Zusammenarbeit aller Beteiligten schnell wieder in ihre Einrichtungen zurückkehren. Ordnungsdezernent Holger Lachmann sprach seinen Dank aus für das große Engagement der Einsatzkräfte. Die Teamleistung aller Beteiligten macht deutlich, dass die Stadt bei derartigen Einsätzen sehr gut aufgestellt ist. Beispielhaft ist auch das Engagement von Frank Tappermann, der die Feier anlässlich seines Geburtstags verschob, um ehrenamtlich die Malteser Einsatz-Küche zu unterstützen. Stellvertretend für alle Einsatzkräfte dankte Ordnungsdezernent Holger Lachmann (l.) Tim Gladis außerordentlich für das große Engagement. Foto: Simon Janßen/NGZ Prominente Podcaster frischen Erste-Hilfe-Kurs auf Köln. TV-Moderatorin und Journalistin Susan Link und Autor und Stand-Up-Comedian Markus Barth hatten sich in ihrem erfolgreichen „good-news“-Podcast „Erzähl mir was Gutes“ vorgenommen, ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse aufzufrischen. Stephan Wehrle, ehrenamtlicher Leiter Kommunikation der Malteser in der Stadt Köln, bot den beiden an, ihr Vorhaben bei den Kölner Maltesern in die Tat umzusetzen. „Sich auch wieder auf die guten Nachrichten zu fokussieren, hilft uns allen in diesen Zeiten sehr. Zu lernen, wie man Menschen in Notsituationen helfen kann, sind sehr gute Nachrichten, auch im Sinne der Malteser. Deshalb haben wir die gute Idee des Podcasts sehr gerne unterstützt“, erklärt Wehrle. Das Angebot haben Link und Barth ebenfalls gerne angenommen und die Malteser Anfang Februar im Kölner Ausbildungszentrum besucht. „Allein die wenigen Stunden heute haben mir wieder Mut gegeben, bei einem Notfall wirklich aktiv zu werden. Das sollte wirklich jeder in regelmäßigen Abständen machen“, sagte Barth nach der erfolgreichen Wiederholung von Wiederbelebung und Druckverband. Weitere Infos: In ihrer Podcast-Folge vom 8. Februar erzählen die beiden, wie es war und wie viel Spaß sie beim Kurs mit Ausbilder Simon Prein hatten: https://bit.ly/3LtO2vj Erste-Hilfe-Ausbilder Simon Prein mit Susan Link und Markus Barth Foto: Stephan Wehrle

XVI Malteser Magazin 2/23 Münster Malteser präsentieren die Konzertlesung „Letzte Lieder“ im Xantener Dom Niederrhein. Gleich zwei Jubiläen bieten den Anlass, eine außergewöhnliche Veranstaltung nach Xanten zu holen. Zum einen wurde der Malteser Hilfsdienst vor 70 Jahren in Münster gegründet und zum anderen feiert der Hospizdienst am Niederrhein sein 15-jähriges Bestehen. Am 30. September findet um 19 Uhr im Xantener Dom die Konzertlesung „Letzte Lieder“ statt. Diese deutschlandweit erfolgreiche Veranstaltung von Stefan Weiller und seinem Ensemble feiert das Leben und die Lieblingsmusik sterbender Menschen. Dabei werden humorvolle, kluge, tiefgründige und berührende Geschichten erzählt, die zum Nachdenken anregen und die Bedeutung von Musik in der letzten Lebensphase aufzeigen. Zusammen mit den geladenen Gästen Christoph Maria Herbst, Hansi Jochmann, Brigitta Assheuer und Karl-Josef Laumann laden die Malteser zu einem Abend voller Emotionen und Musik ein. Das Besondere: Jede Veranstaltung ist durch ihre Geschichten ein einzigartiges Erlebnis, um den Zuhörern stets neue und interessante Einblicke in die Themen des Hospizes zu ermöglichen. Die Konzertlesung spricht Jung und Alt gleichermaßen an und reicht musikalisch von Barock bis Pop und Schlager. Die rund 120 Minuten sind intensiv, aber keineswegs dunkel oder belastend, sondern von großer Lebenslust geprägt. Tränen der Traurigkeit und Freude sind mehr als nur erlaubt und auch Humor ist ein wichtiger Teil des Abends. Die Veranstaltung in Xanten hat einen lokalen Bezug, da eine Geschichte aus der Niederrhein-Region stammt: Eine Begegnung mit der Gründerin des Malteser Hospizdienstes fand am Niederrhein statt. Ein Teil des Erlöses unterstützt die ehrenamtliche Arbeit des Malteser Hospizdienstes für Kinder, Jugendliche und Erwachsene am Niederrhein, der sich um die Begleitung und Betreuung von schwerkranken und sterbenden Menschen kümmert. Weitere Infos: Der Vorverkauf für die Konzertlesung ist gestartet. Weitere Informationen unter www.maltesermuenster.de/letzte-lieder Karten können bei der Tourist-Information Xanten GmbH (TIX), Kurfürstenstr. 9, erworben oder telefonisch unter der Nummer 02801-772-200 bestellt werden. Am 30. September findet die Kozertlesung „Letzte Lieder“ im Xantener Dom statt. Foto: Harry auf Pixabay

wir Malteser in Nordrhein-Westfalen XVII Malteser Magazin 2/23 Exerzitien auf dem Fahrrad: Eine Auszeit für die Malteser Mitarbeitenden Münster. Die Malteser haben ihren Mitarbeitenden eine besondere Möglichkeit zur Entspannung und spirituellen Einkehr geboten. Unter der Leitung von Dörte Schrömges (Malteser Pastoral NRW) und der Mitorganisation von Frauke Wagner (Geschäftsstelle) haben sich Mitte April 16 Kolleginnen und Kollegen auf eine Fahrradtour begeben, die nicht nur die körperliche Fitness förderte, sondern auch die geistige Gesundheit. Im 375. Jubiläumsjahr des Westfälischen Friedens haben die Teilnehmenden bei guten Wetterverhältnissen die Fahrradexerzitien entlang der „Friedensreiter-Route“ von Osnabrück nach Münster genießen können. Die Route von rund 100 Kilometern wurde in drei Tagen zurückgelegt, wobei die Gruppe die wunderschöne Landschaft, die direkt vor ihrer Haustür liegt, bewundern konnten. Das Besondere an dieser Fahrradtour war jedoch das von Dörte Schrömges vorbereitete spirituelle Programm. Mit Impulsen, Liedern und Gebeten konnte die Gruppe die Schönheit und Bedeutung des Westfälischen Friedens erfahren und reflektieren. Links: gutes Wetter und gute Laune entlang der Route; Mitte: Dörte Schrömges bei einem Impuls; rechts: das Malteser Pilgerkreuz Foto: Christian Eschhaus, Malteser Malteser sorgen für sicheren Rosenmontagsumzug in Ochtrup Ochtrup. Endlich war es wieder so weit und die fünfte Jahreszeit konnte gefeiert werden. Damit ein Karnevalsumzug aber reibungslos vonstattengehen kann, benötigt man neben einer guten Planung auch die sanitätsdienstliche Absicherung. Wie in vielen anderen Städten im Bistum Münster sorgten auch in Ochtrup die Malteser für eine sichere Feier. Am Ochtruper Karnevalsfinale waren am Rosenmontagsumzug etwa 20 Malteser als Begleitung im Einsatz, außerdem standen mehrere Einsatzfahrzeuge und eine mobile Unfallhilfsstelle zur sanitäts- und rettungsdienstlichen Versorgung der Jecken bereit. Überraschenden Besuch erhielt der Stadtverband vom Team der Geschäftsführung aus Münster, die bei ihrer Rosenmontagstour durch das Bistum auch in Ochtrup Halt gemacht hat. Das Wetter zeigte sich zwar von seiner trüben Seite, doch das konnte den Närrinnen und Narren in Ochtrup nichts anhaben. Sie feierten ausgelassen und fröhlich den Höhepunkt im Karneval. Foto: Malteser Ochtrup Gut vorbereitet auf den Karnevalsumzug sind die Malteser aus Ochtrup.

XVIII Malteser Magazin 2/23 Paderborn Lourdeswallfahrt: Endlich wieder zur Muttergottes Erzdiözese Paderborn. Rund 300 Pilgerinnen und Pilger machten sich per Bus und Flugzeug auf den Weg in den südfranzösischen Wallfahrtsort. Wie sich die Lourdeswallfahrt nach der Pandemie und in der Energiekrise entwickeln würde, war für die Organisatoren der Wallfahrt schwer vorherzusehen. Die Wallfahrt, die zu Spitzenzeiten über 900 Pilgerinnen und Pilger in den beliebten südfranzösischen Wallfahrtsort Lourdes gebracht hat, konnte in den letzten Jahren aufgrund der Corona-Einschränkungen nicht wie gewohnt stattfinden. Doch bereits Ende Januar waren sowohl der Flieger als auch die Busflotte ausgebucht. Am Donnerstag vor Palmsonntag ging es für die Buspilger mit einem Übernachtungsstopp in Le Mans Richtung Lourdes. Die Flugpilger starteten einen Tag später ab Paderborn-Lippstadt Airport. Angekommen in Lourdes erwartete die Pilgergemeinschaft ein umfangreiches Programm voller Highlights und berührender Momente. Doch Lourdes ohne Lichterprozession? Für viele erfahrene Wallfahrende nicht vorstellbar. Da die „offiziellen“ Prozessionen aber noch nicht wieder in die neue Saison gestartet waren, hatte das Liturgie-Team eine eigene Lichterfeier mit Prozession vorbereitet. Auch die Malteser Pilgerkerze fand bei dieser Gelegenheit ihren Platz in der neu gestalteten Kerzenkapelle. Kaum jemand konnte sich der Magie dieser Abendstunde mit Blick auf die nächtlich beleuchtete Grotte entziehen. Besonders feierlich wurde es am Palmsonntag. Mit der Palmweihe startete die internationale Messe in der unterirdischen Basilika Pius X. Sie ist die größte Kirche in Lourdes und bietet bei voller Auslastung bis zu 27.000 Menschen Platz. Für die Jugendlichen und einige Erwachsene der Paderborner Wallfahrt war der Höhepunkt dieses Gottesdienstes das Passionsspiel, das sie am Vortag innerhalb von zwei Stunden einstudiert hatten. Eindrucksvoll zeigten sie in vier Szenen pantomimisch den Ablauf des Evangeliums, welches in französischer Sprache vorgetragen wurde. Und auch die letzten zwei Tage wurde es in Lourdes nicht langweilig. Voll nachhaltiger Eindrücke trafen alle Pilgerinnen und Pilger nach Bus- oder Flugreise wieder wohlbehalten in Paderborn ein. Weitere Infos: Im Pilgertagebuch kann man noch viele weitere Geschichten von der diesjährigen Lourdeswallfahrt nachlesen. Lourdes-Impressionen: die heilige Messe an der Grotte (oben), eine Lichterprozession (ganz l.), das Passionsspiel an Palmsonntag (l.) Fotos: Bernhard Bauer

wir Malteser in Nordrhein-Westfalen XIX Malteser Magazin 2/23 Mini-Blaulichttag in Hagen Hagen. Auf dem Gelände der Malteser in Hagen kamen sie alle mit ihren verschiedenen Einsatzfahrzeugen zusammen, um über ihre Arbeit zu informieren. Bei der Feuerwehr konnten sich die Jungen und Mädchen beim Feuerlöschen beweisen und beim Zoll Schmuggelware entdecken. Oder einmal erleben, mit der Trage vom Rettungsdienst transportiert zu werden. Bei den Maltesern gab es altersgerechten Erste-HilfeUnterricht. Anschließend waren alle Kinder zu einer kniffligen Blaulicht-Schnitzeljagd eingeladen. Die Organisatoren und Organisatorinnen der Malteser in Hagen – allen voran Ausbildungskoordinatorin Marta Kraska – ziehen ein positives Fazit: „Alle Kinder hatten einen Riesenspaß.“ Viele Infos und spielerisches Lernen für Kinder Foto: Malteser Hagen Verdienstorden für Eheleute Benkel Geseke. Seit vielen Jahrzehnten prägen Maria und Wilfried Benkel das Leben der Malteser in Geseke. Und auch weit über die Ortsgrenzen hinaus sind sie für ihren Einsatz und ihr Engagement bekannt. Bereits 2020 wurde ihnen der Malteser Verdienstorden „Pro Merito Melitensi“ verliehen. Coronabedingt konnten sie die Auszeichnung erst jetzt entgegennehmen. In einer Feierstunde auf dem Rittergut Störmede hielt Julia KaiserGerlach als Vertreterin der Stadt Geseke eine Laudation auf das aktive und beliebte Ehepaar. Nachzuhören ist der Extrapodcast der Reihe „Ritter-und-Retter“ auf open.­ spotify.com: #56 Laudatio für Maria und Wilfried Benkel. Maria und Wilfried Benkel im Malteserladen in Geseke Foto: Malteser Trauergruppe – nur für Männer Dortmund. Trauern Männer anders? „Ja“, sagen Heike Breitrück und Bernd Unkelbach. Beide leiten das neue Angebot der Malteser Hospizdienste St. Christophorus. Die Leiterin des Hospizdienstes und der ausgebildete ehrenamtliche Trauerbegleiter luden im Mai zum ersten Treffen der Männertrauergruppe ein. „Männern fällt es häufig schwerer, über ihre Gefühle zu sprechen. Der Umgang mit Trauer und Verlust ist ein anderer. Männer haben oft nicht gelernt, Schmerz zuzugeben oder zu zeigen und reagieren dann mit Rückzug“, sagt Heike Breitrück. Dabei können auch Männer ihren Weg finden, damit umzugehen und diese Gefühle zuzulassen. Die neue Männertrauergruppe bietet einen geschützten Rahmen, in dem jedem Teilnehmer die Zeit und Unterstützung gegeben wird, die er für seinen Weg braucht. „Und das gelingt am besten mit gemeinsamen Aktivitäten“, weiß Bernd Unkelbach. Zum Auftakt startete die Männertrauergruppe mit einem gemeinsamen rustikalen Eintopfessen. Neue Rettungswache in Dortmund-Brackel Dortmund. Anfang Februar fand in Dortmund-Brackel der Umzug und die Indienststellung der neuen Rettungswache 13 statt. Nach zwei Jahren Bauzeit wurde die neue Wache fertiggestellt und bietet moderne Einrichtungen für drei Rettungstransportwagen (RTW) und ein Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) sowie ein Reservefahrzeug. Die alten Räumlichkeiten waren nicht mehr zeitgemäß und in die Jahre gekommen, mittlerweile viel zu klein und wurden den aktuellen Anforderungen nicht mehr gerecht. Die Wache befindet sich in unmittelbarer Nähe des Klinikums Westfalen, was eine strategisch wichtige Lage darstellt. Die hohen Einsatzzahlen in der Region machen diesen Standort unverzichtbar.

XX Malteser Magazin 2/23 Impressum Malteser Hilfsdienst e.V. Regional- und Landesgeschäftsstelle Nordrhein-Westfalen, Kaltenbornweg 3, 50679 Köln Redaktion (S. V–XX): NRW: Kai Vogelmann, kai.vogelmann@malteser.org; Bistum Aachen: Jan Galli, jan.galli@malteser.org; Bistum Essen: Steffen Keller, steffen.keller@malteser.org; Erzbistum Köln: Daniela Egger, daniela.egger@malteser.org; Bistum Münster: Christian Eschhaus, christian.eschhaus@malteser.org; Erzbistum Paderborn: Anke Buttchereit, anke.buttchereit@malteser.org Drei Fragen an Janine Herzogenrath Im Rettungswesen stellen sie – die Frauen – ein großes Potenzial für die Erfüllung aktueller und zukünftiger Anforderungen dar: „Women in Rescue“ bringen Einfühlungsvermögen, Sorgfalt, psychische Stabilität und eine gute körperliche Konstitution mit – genau wie ihre männlichen Kollegen! Wir befragten dazu Janine Herzogenrath, Referentin Personalakquise und -bindung Malteser Hilfsdienst, Landes-/Regionalgeschäftsstelle NRW. Wie sieht es aktuell im Malteser Rettungsdienst, einer traditionell eher männerdominierten Hilfsorganisation, mit der Besetzung von Frauen aus? Janine Herzogenrath: Bei den Maltesern in NRW, aber auch bundesweit, ist der Rettungsdienst nach wie vor eine Männerdomäne. Immerhin ein Drittel der rund 1.800 Mitarbeitenden sind Frauen, aber nur zehn von ihnen finden sich auf einer der 80 Führungspositionen wieder. Mittlerweile gibt es aber auf den Wachen zunehmend weibliche Mitarbeitende. Ein Fortschritt im Rahmen unser breit aufgestellten Fachkräftestrategie, die aber noch lange nicht erreicht ist. Am Zuspruch für die Notfallsanitäter (m/w/d) Ausbildung sehen wir, dass immer mehr Frauen diesen Beruf ausüben möchten. Wir wollen uns zeitgemäß aufstellen und die strukturellen Gegebenheiten im Rettungsdienst angehen, damit sich alle Rettungsdienstler bei uns wohlfühlen. Sie haben genug Belastungen imAlltag ihres Berufes zu tragen, da sollten wir schauen, dass wir an der einen oder anderen Stelle das Leben möglichst erleichtern. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sind Frauen im Rettungsdienst unverzichtbar. Auf welche Themen fokussiert sich der Malteser Hilfsdienst, um für weibliche Arbeitskräfte (noch) attraktiver zu werden? Janine Herzogenrath: Im Rahmen unseres Projekts „Frauen im Rettungsdienst“ untersuchen wir die Themen, die Frauen im Rettungsdienst bewegen. Das Spektrum reicht von der Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf über Frauen in Führungspositionen hin zu dem Berufsbild der Retterin sowie dem Patienten- und Weltkontakt. Speziell bei dem Thema Privatleben und Beruf zeigte sich schon immer ein wunder Punkt im System. Frauen bringen hier aber noch einmal eine andere Perspektive mit – beispielsweise durch Schwangerschaft und damit einhergehendes Beschäftigungsverbot. Eine praktikable Lösung zu finden, hilft uns nicht nur dabei, dass Frauen nach einer Elternzeit gerne zurückkommen, sondern auch, dass Männer bzw. Väter davon profitieren. Wir wollen Familie und Beruf in diesem weiteren Sinn unterstützen. Welche Initiativen gibt es, Frauen für eine leading position im Rettungsdienst zu qualifizieren und die Gleichstellung weiter voranzutreiben? Janine Herzogenrath: Unser Projekt „FiR“ stärkt im ersten Schritt die Frauen und macht die Vorteile von Frauen in Führungspositionen auch in der Wache deutlich. Darüber hinaus bieten wir auf Bundesebene das Mentoring-Programm „Frauen in Führung“ an. Es qualifiziert junge Frauen, eine leitende Aufgabe anzunehmen und bei der Besetzung von Führungspositionen sichtbarer zu werden. Ziel ist es, den Frauenanteil in hauptamtlichen Leitungspositionen zu erhöhen, ohne dabei auch nur einen einzigen Mann zu verlieren, sondern vielmehr zu einer geschlechtergerechten Personalentwicklung, einer geschlechterbewussten Führungskultur und damit zur Zukunftsfähigkeit der Organisation beizutragen. Zudem gibt es ein neues Frauennetzwerk „MaltesHER“, das eine Kultur fördert, die aus allen Ressourcen und Qualitäten von Frauen und Männern gleichermaßen schöpft. Janine Herzogenrath Foto: Malteser

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