Malteser Magazin 03/2023 Nordost und Nodwest

V Malteser Magazin 3/23 Liebe Malteser, auch in dieser Ausgabe werden Sie viele interessante Berichte darüber lesen, wie und wo sich Malteser in unseren Regionen Nordost und Nordwest in den letzten drei bis vier Monaten engagiert haben. Sie haben mit der Feldküche gekocht, mit Jugendlichen im Pfingstlager gezeltet, in Sanitätsdiensteinsätzen geholfen, aber auch bei großen Jubiläen wie in Erfurt oder Berlin kräftig gefeiert. Bei allem wird deutlich: Selten ist es ein Einzelner allein, sondern meist eine Gemeinschaft von Menschen, die sich im Zeichen des achtspitzigen Malteser Kreuzes engagiert. Es ist diese Kraft des Miteinanders derer, die Gutes tun wollen, die so mächtig und wirkungsvoll ist. Denn wer hilft schon gern allein? Umso stärker spüren wir aber auch den Verlust, wenn uns einer oder eine aus unserer Mitte verlässt. Es ist der Lauf des Lebens, dass wir Abschied nehmen müssen. Aber es ist besonders schmerzlich, wenn Menschen sterben, die so mitten imLeben stehen wie unser erst 26-jähriger Helfer Jonah Fedders von der Gliederung Süd in Berlin und wie unser Geschäftsführer in Oldenburg, Frank Rieken. Beide bleiben uns als sehr geschätzte und beliebte Menschen in Erinnerung. Bei allem Schmerz haben wir erleben dürfen, dass es auch hier diese Kraft der Gemeinschaft ist, die die Trauernden trägt und den Verlust miteinander zu verarbeiten hilft – und die den Verstorbenen ein ehrendes Andenken bewahrt. Als katholische Hilfsorganisation sind wir getragen von unserem Glauben. Unser Engagement ist immer auch Ausdruck davon. Es ist Zeugnis von Hingabe und Liebe für den Nächsten. Zugleich sind es diese vielen intensiven Momente zwischen Leben und Tod, Freude und Trauer, die uns in unseren Diensten den Glauben immer wieder neu entdecken, ihn stärken oder auch daran zweifeln lassen. Mit unserer Malteser Pastoral für die Regionen Nordost und Nordwest greifen wir Themen zwischen Himmel und Erde auf, die Sie vielleicht bereits beschäftigen, die Sie aber auch für sich noch entdecken können und die Sie stärken sollen. Auf der nächsten Seite lesen Sie mehr zu dem vielfältigen Angebot. Vielleicht möchten Sie ja noch in diesem Jahr die Zeit nutzen, sich auch spirituell zu stärken. Sie sind herzlich dazu eingeladen! Ihnen allen ein herzliches Vergelt’s Gott für Ihr Engagement, Ihre Dr. Wolf van Lengerich Heinrich Kramer Regionalleiter Nordwest Regionalleiter Nordost wir Malteser in Nordost und Nordwest Fotos: Malteser

VI Malteser Magazin 3/23 „Sucht, dann werdet ihr finden.“ In den Regionen Nordost und Nordwest gibt es ein eigenes Angebot zur geistlichen Begleitung für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende. Im Kurzinterview erläutern die Referenten Malteser Pastoral Martin Schelenz und Mariusz Noparlik, warum spirituelle Stärkung in einer zunehmend hektischen Welt wichtig ist. Text: Charlotte Rybak Was muss man sich unter der Malteser Pastoral vorstellen? Martin Schelenz: Unsere Angebote reichen von mehrtägigen Auszeiten (wie z. B. Pilgern oder Einkehrtage) über philosophisch-religiöse Kinoabende bis zu Gestaltungshilfen für besondere Gottesdienste. Wichtig ist uns: Jeder ist willkommen. Man muss kein frommer Kirchgänger sein, um bei uns richtig zu sein. Und: Viele Angebote können die Diözesen vor Ort mit uns umsetzen. Warum lohnt es sich, Ihre geistlich-spirituellen Angebote in Anspruch zu nehmen? Mariusz Noparlik: In einer zunehmend hektischen und herausfordernden Arbeitswelt bieten wir wichtige Auszeiten. Sie ermöglichen es, das eigene Leben, aber auch die eigene Spiritualität zu reflektieren. Wir möchten Orte schaffen, die helfen, zur Ruhe zu kommen und vielleicht auch eine neue Erfahrung mit Gott zu machen. Wir bieten einen geschützten Raum, den es braucht, um über das eigene Leben nachzudenken oder auch darüber zu sprechen. Wenn Sie zurückblicken, seit Sie die Pastoral in den Regionen Nordost und Nordwest anbieten – welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Schelenz: Als Malteser sind wir von jeher im christlichen Glauben und im Leben der katholischen Kirche verankert – und trotzdem gerät es manchmal aus dem Blick, dass unsere Seele und auch der christliche Glaube geistige und geistliche Nahrung brauchen. Es fällt vielen schwer, sich die nötigen Zeiträume zu schaffen oder überhaupt die Notwendigkeit dafür zu erkennen. Aber die meisten Teilnehmenden der letzten Jahre haben die Erfahrung gemacht, dass es einem gut tut, wenn man sich diese Zeit tatsächlich nimmt (mit der notwendigen Unterstützung des Vorgesetzten), und es sich am Ende auch positiv auf unseren Dienst am Nächsten auswirkt. Noparlik: Um es mit den Worten Jesu, wie sie bei Matthäus stehen, zu sagen: „Sucht, dann werdet ihr finden.“ In diesem Sinne möchten wir noch mehr haupt- und ehrenamtliche Malteser ermutigen, sich eine kleine Auszeit mit der Malteser Pastoral zu nehmen. Martin Schelenz Referent Malteser Pastoral Region Nordost Mariusz Noparlik Referent Malteser Pastoral Region Nordwest Foto: Malteser Foto: Malteser Mögliche eintägige Angebote – Impulse zum Jahresthema – Glauben und Helfen: über den Glauben nachdenken und sprechen – Berufung und Nachfolge – in der Bibel und heute – Wer sind die Malteser? – Brunnentag(e) - Woraus schöpfen wir? Mögliche mehrtägige Angebote – Pilgern, zu Fuß oder mit dem Rad, z.B. auf dem Jakobsweg oder auf anderen Wegen in der Natur der jeweiligen Diözese. – Tage im Kloster (auf Anfrage verschiedene Klöster) – Raus aus dem Alltag / Tage der Besinnung (gemeinsam über ein Thema nachdenken – sich austauschen) – Schweigeexerzitien (beliebiges Kloster in der jeweiligen Diözese Grundsätzlich können die Pastoral-Veranstaltungen in jeder Diözese durchgeführt und Termine individuell vereinbart werden. Die Programmhefte liegen in allen Dienststellen aus. Bitte wenden Sie sich bei Interesse an Ihre Führungskraft.

VII Malteser Magazin 3/23 wir Malteser in NordOst und Nordwest Der Zauber der Jugendzeltlager: „Alle wachsen zusammen!“ Text: Ulrike Berg / Die Stimmen im Kasten fing ein: Sandrina Kiel Offizialatsbezirk Oldenburg. 210 Kinder, Jugendliche sowie Teamer und Teamerinnen aus der gesamten Region Nordost und Nordwest genossen das Jahresevent – das Pfingstzeltlager der Malteser Jugend. Diesmal fand es auf dem Gelände des Jugendhofs in Vechta statt und Lukas Schenk aus Lohne war erstmalig als Lagerleitung dabei. A n den Pfingstzeltlagern der Malteser Jugend hat Lukas Schenk nicht das erste Mal teilgenommen. „Für mich war in diesem Jahr aber sofort klar, dass ich auch verantwortlich als Lagerleitung mitgestalten wollte“, erzählt der 20-jährige Lohner. Er kam 2015 über den Schulsanitätsdienst zur Malteser Jugend und ist heute Sprecher der Diözesanjugend im Offizialatsbezirk Oldenburg. „Schon als Kind war ich vom Zeltlager begeistert. Besonders habe ich mich auf das Wiedersehen der Bekanntschaften aus den anderen Diözesen gefreut und darauf, gemeinsam mit ihnen etwas zu schaffen.“ Spiele – Workshops – Abenteuer – großer Spaß: „Back to Nature“ lautete in diesem Jahr das Motto des traditionellen Zeltlagers. Die Jurtenstadt mit zehn Jurten und 20 weiteren SG-Zelten wurde diesmal auf dem großen Gelände des Jugendhofs in Vechta errichtet. Den 210 „Abenteurern“ bot sich ein aufregendes Programm – darunter Wanderungen durch Moor und Wald, spannende Workshops zum Thema Natur, sportliche Wettbewerbe sowie der Besuch einiger Waldmenschen. – Waldmenschen? „Teamer und Teamerinnen haben sich kostümiert und sind in die Rolle mystischer Waldmenschen geschlüpft. Die Kinder und Jugendlichen mussten sie dabei unterstützen, ihren Zaubertrank brauen zu können, mit dem sie wieder in ihre Welt zurückkehren konnten“, erklärt Lukas Schenk. Daran habe sich das gesamte Programm des Zeltlagers ausgerichtet. „Es war spannend zu sehen, mit welcher Begeisterung unseren Waldmenschen geholfen wurde.“ Der Zaubertrank aus Waldfrüchten aller Art wurde selbstverständlich nicht wirklich getrunken. Der Ehrenamtler lacht und betont: „Die reibungslose Organisation und die Durchführung des Lagers gelangen dank des tollen Engagements von insgesamt 30 Teamerinnen und Teamern der ,MaJu‘ aus verschiedenen Städten wie Berlin, Erfurt, Magdeburg, Dresden-Meißen, Görlitz, Hamburg, Osnabrück, Bremen sowie Hildesheim.“ Sie brachten ihr Knowhow in den Bereichen Verpflegung, Sanitätsdienst, Seelsorge und Technik ein. „Wir aus dem Offi haben den Rahmen gegeben. Die Ausgestaltung war eine Gemeinschaftsleistung.“ Überhaupt macht das Gemeinschaftserlebnis für ihn den „Zauber“ der Zeltlager aus: gemeinsam Zelte aufbauen, Essen kochen, in Wettbewerben antreten, am Lagerfeuer singen und vieles mehr. „Alle wachsen zusammen“, so Lukas Schenk. Das nächste Pfingstzeltlager der Malteser Jugend der Region Nordost und Nordwest wird in Hamburg stattfinden. – Die Vorfreude ist schon jetzt groß! „Besonders schön fand ich die Stimmung auf dem Platz. Alle hatten gute Laune und freuten sich, endlich wieder gemeinsam eine unvergessliche Zeit miteinander zu verbringen!“ (Stephanie Reetz, 28, Teamerin aus Hamburg) „Ich habe noch nie erlebt, dass sich so viele Menschen die Hand reichen und einen Kreis machen.“ (Karla Schmerbauch, 9, Teilnehmerin aus Erfurt) „Meine Highlights waren die gemeinsamen Abende in der Jurtenburg und das erste Mal zelten mit meiner Jugendgruppe.“ (Melissa Meier, 21, Gruppenleiterin aus Visbek) Das Gemeinschaftserlebnis steht bei den Zeltlagern der Malteser Jugend im Vordergrund: gemeinsam Zelte aufbauen, am Lagerfeuer sitzen und singen, Abenteuer erleben und vieles mehr. Fotos (2): Daniel Hoops Foto: Sandrina Kiel

VIII Malteser Magazin 3/23 Herzliches Küchentrio sorgt für gute Einsatzstimmung Text: Sabine Wigbers W erner Wasesczio (85), Michael Moewius (48) und Lara Kill (29) bilden ein besonderes Trio – die drei Hamburger könnten Großvater, Sohn und Enkelin sein. Aber verwandt sind sie nicht. Jedoch verbringen sie trotz ihres Altersunterschiedes viel Freizeit miteinander, denn sie sind Kollegen am Kochtopf, ehrenamtlich bei den Maltesern in Hamburg. Rinderrouladen für 100 Personen, 120 Ofenkartoffeln mit abwechslungsreichen Toppings oder frisch belegte Brötchen mit saftigem Rührei für eine ganze Wagenhalle voller hungriger Ehrenamtlicher? Kein Problem für das eingespielte Team, das sich gemeinsam mit weiteren Hamburger Ehrenamtlichen im Bereich „Versorgung und Betreuung“ um das Wohl der Helferinnen und Helfer kümmert. Frühaufsteher und Nachteulen Die drei organisieren Einkauf, Logistik, Transport und Zubereitung von Speisen im Rahmen von Sanitätsdiensten, im Katastrophenschutz und bei größeren Feierlichkeiten. Sie sind die, die im Hintergrund arbeiten. Früh aufstehen, alles vorbereiten und am Ende eines Einsatztages der Letzte sein, der nach Hause kommt – klingt anstrengend und auch ein wenig undankbar. Das sieht Lara Kill, die hauptberuflich als Ingenieurin arbeitet und seit 2011 ehrenamtlich bei den Maltesern Hamburg aktiv ist, anders: „Ja, wir stehen eher im Hintergrund, aber ich mag das. Inzwischen bin ich viel lieber in der Küche und in der Logistik unterwegs, nicht mehr so gern medizinisch, wie früher bei den Sanitätsdiensten.“ Sehen, was man geschafft hat „Ich gehe immer glücklich wieder raus aus dem Dienst, obwohl ich den ganzen Tag herumrenne und abends völlig fertig bin. Ich weiß dann aber, was ich geschafft habe und dass ich den Helfenden etwas Gutes getan habe“, so die stellvertretende Zugführerin. Als Hausmeister arbeitet Michael Moewius normalerweise, nebenbei übernimmt er als Zugführer Versorgung, Betreuung und Behandlung, bei den Maltesern Hamburg auch Führungsaufgaben. Bereits seit 2006 ist er ehrenamtlich dabei, zunächst bei Sanitätsdiensten. Dieses Feld überlasse er aber inzwischen lieber den Jüngeren. „Jetzt arbeite ich lieber im Hintergrund. Es macht Spaß zu sehen, dass man etwas produziert, dass es bei allen ankommt und gut schmeckt. Wenn das Essen stimmt, ist die Stimmung gut, dann ist es fast egal, wie der eigentliche Einsatz läuft“, weiß Michael Moewius aus Erfahrung. Urgestein und gute Seele Seine letzte berufliche Station hatte auch etwas mit Kochen zu tun, allerdings mit Kochwäsche – und das tonnenweise. Heute ist Werner Wasesczio längst Rentner. Zuletzt leitete er die Wäscherei des Hamburger Bundeswehrkrankenhauses in Wandsbek. Seit 2000 ist er Teil des Malteser Teams. Der Senior ist die gute Seele der Stadtgliederung Hamburg, bei allen bekannt und beliebt. „Meine Frau sagt immer ,Ich mach den Garten, bleib du mal schön bei den Maltesern, so gibt’s keinen Streit‘“, verrät der 85-Jährige mit einem Augenzwinkern. Die Arbeit für die Malteser mache ihm nicht nur Freude, sie halte ihn auch fit. Soulfood und Gemeinschaftssinn Gutes Essen macht nicht nur glücklich, sich vor und nach dem Einsatz zu stärken fördert zudem den Teamgeist im Ehrenamt. Natürlich läuft nicht immer alles rund und wenn es untereinander mal Konflikte gibt oder wenn das im Einsatz Erlebte belastend ist, hat das Versorgungsteam eine weitere wichtige Funktion. „Wir haben ja auch so ein bisschen die Mami-Papi-Rolle“, sagt Lara Kill. „Denn wir sind ja nicht nur für die Versorgung, sondern auch für die Betreuung da. Das heißt, wir haben immer ein offenes Ohr für die Ehrenamtlichen, ihre Fragen oder Sorgen.“ Lara Kill, Michael Moewius und Werner Wasesczio bereiten eine leckere Stärkung für 100 Ehrenamtliche vor. Foto: Sabine Wigbers

IX Malteser Magazin 3/23 wir Malteser in NordOst und Nordwest Ehrenamt mit Leidenschaft Wer sich bei den Maltesern ehrenamtlich engagiert, führt oft ein spannendes Doppelleben – auf der einen Seite ist da der Alltag im Beruf oder im Studium, auf der anderen Seite ein besonderes Engagement im Hospizdienst oder in der Demenzarbeit. Anlässlich ihres 90-Jahre-Jubiläums stellen die Berliner Malteser in einer Social-MediaKampagne diese Doppelleben vor. Unter den rund 1.500 Ehrenamtlichen in der Diözese Berlin gibt es viele spannende Doppelleben – von einigen berichtet im Jubiläumsjahr exemplarisch die von den Berliner Maltesern in Eigenproduktion erstellte gleichnamige Social-Media-Kampagne. Im Zentrum der Ehrenamtskampagne stehen engagierte Malteser, die sich neben ihren Berufen als Studierende oder im Rentenalter in ihrem „zweiten Leben“ einem Ehrenamt bei den Maltesern widmen: Die Immobilienmaklerin, die ehrenamtlich mit ihrem Hund schwer Erkrankte besucht. Der Bundeswehrsoldat, der nach Dienstschluss für die Malteser auf Konzerten Erste Hilfe leistet. Oder die 23-jährige Studentin, die sich in ihrer Freizeit um ältere Menschen kümmert, die Demenz haben. Sie und andere erzählen von ihrer Motivation zu helfen und warum es ihnen Freude macht, neben dem Job für andere da zu sein. Weitere Infos zum 90-Jahre-Jubiläum der Malteser in Berlin und zur Kampagne DOPPEL.LEBEN gibt es unter www.malteser-berlin.de/90jahre und im Jubiläumsmagazin „90 Jahre Malteser in Berlin“. Fotos: Malteser Berlin/Andi Weiland Fotos: privat / Malteser Berlin Fotos: Diana Bade/Matteo Nissen Fotos: Julian Stähle Kampagne DOPPEL.LEBEN

wir Malteser in NordOst X Malteser Magazin 3/23 Berlin Grund zum Feiern: 90 Jahre Malteser in Berlin Mit einem großen Jubiläumsfest, einem besonderen Jubiläumsmagazin und der PR-Kampagne „DOPPEL.LEBEN“ begingen die Berliner Malteser ihr Gründungsjubiläum. Berlin. Wenn die Berliner Malteser Jubiläum feiern, gehen sie immer etwas weiter zurück in die Geschichte als der Bundesverband. Denn in Berlin gründete imMärz 1933 eine kleine Gruppe engagierter Katholiken den „Katholischen Sanitätsdienst Groß-Berlin Johanniter Samariter“. Er ging 1956 vollständig imMalteser Hilfsdienst auf. Diese Gründungsgeschichte, aber auch das Wirken der Berliner Malteser in Gegenwart und Zukunft greift das eigens zum Jubiläum produzierte Magazin „90 Jahre Malteser Berlin – unsere Wurzeln, unser Weg, unser Wirken“ auf. Im Mittelpunkt stehen die Menschen, die das Fundament der Hilfsorganisation ausmachen: die Ehrenamtlichen und ihr Wirken. Ihre Geschichten werden sowohl im Jubiläumsmagazin als auch in der Social-Media-Kampagne „DOPPEL.LEBEN“ erzählt (mehr dazu auf S. IX sowie unter www. malteser-berlin.de/90jahre). Als Dank für das starke Engagement der Haupt- und Ehrenamtlichen hatte die Diözesanleitung am 1. Juli zu einem großen Jubiläumsfest eingeladen. Im Hof der Alten Feuerwache feierten 300 Gäste, darunter auch Vertreter aus Politik und Verbänden. „90 Jahre Malteser in Berlin sind Grund genug, einmal kurz innezuhalten, durchzuatmen, einen Blick darauf zu werfen, wo wir herkommen, um uns noch einmal bewusst werden zu lassen, was uns trägt, was uns motiviert, um dann mit voller Kraft und guten Mutes wieder durchzustarten“, sagte Diözesanleiter Dr. Jörg Freiherr Frank von Fürstenwerth in seiner Rede zur Eröffnung des Festes. Auch der Regierende Bürgermeister von Berlin Kai Wegner lobte das Engagement der Berliner Malteser: „Weil Nähe zählt“ könne zugleich Leitmotiv für ganz Berlin sein, spiegele sich doch darin die vielfältige Hilfe für die Berliner wider. „Wenn Menschen in Not sind, dann sind die Malteser zur Stelle. Vieles würde in Berlin nicht funktionieren, hätten wir nicht die Malteser und andere Hilfsorganisationen“, sagte Wegner. Im Rahmen des Festes wurden besonders engagierte Mitglieder gewürdigt, die mehr als 30 Jahre aktiv sind, sowie hauptamtliche Jubilare. Sie erhielten das Jubiläumsabzeichen und Auszeichnungen des Landes Rheinland-Pfalz für den Katastrophenschutzeinsatz im Flutgebiet an der Ahr und zwei Katastrophenschutz-Ehrenzeichen des Berliner Senats. Fotos: Malteser Berlin / Julian Stähle Oben links/unten rechts: In dem einzigartigen Ambiente der Alten Feuerwache genossen hunderte Ehrenamtliche und Mitarbeitende das fröhliche Jubiläumsfest. Freude gab es auch beim gemeinsamen Durchblättern des Jubiläumsmagazins. Oben rechts: Die Diözesanleitung Henric Maes (2. v. l.) und Jörg von Fürstenwerth (r.) sowie Berlins zukünftiger Geschäftsführer Marc J. Czernetzki (l.) im Gespräch mit dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner

wir Malteser in NordOst XI Malteser Magazin 3/23 Erfurt Erfurt feiert 30 Jahre gelebte Nächstenliebe Erfurt. Mit einem Festakt hat die Diözese Ende Juni Geburtstag im Erfurter Mariendom gefeiert. „Uns eint der Wunsch der gelebten Nächstenliebe. Jeder steht in dieser großen Familie mit seiner ganz eigenen Persönlichkeit und Originalität so da, wie es kein anderer könnte“, betonte Diözesanleiterin Christine von Kessel. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) würdigte die Malteser als „verlässlichen und leistungsfähigen Partner“ des Landes. „Wir sind dankbar für diese Hilfe, die zum großen Teil durch ehrenamtliche Arbeit erbracht wird“, so Ramelow. Gefeiert hat aber nicht nur die Diözese. Auch die Malteser Jugend Erfurt kann inzwischen auf 30 Jahre zurückblicken – und feierte bei strömendem Regen eine ausgelassene Hausparty. Letzter Herzenswunsch erfüllt Erfurt. Vor dem Tod noch einmal die eigene Ehefrau sehen – diesen letzten Wunsch konnten das Team des Herzenswunsch-Krankenwagens und Lena Zellmann, Koordinatorin im ambulanten Hospizdienst, einem an Krebs erkrankten Erfurter erfüllen. Zwei Jahre hatte sich das Ehepaar nicht gesehen, weil die an Schizophrenie erkrankte Frau nicht in Erfurt lebt. Nach einer Stunde gemeinsamer Zeit kam der Abschied. „Am Ende wirkte Herr P. erleichtert und glücklich“, erzählt Lena Zellmann. Zwei Tage nach seinem erfüllten Wunsch ist er gestorben. Auszeichnungen Diözesanoberin Ursula Neumann wurde mit der Thüringer Rose ausgezeichnet – für überdurchschnittliches Engagement in der ehrenamtlichen und karitativen Arbeit. Ursula Neumann prägt seit fast zwei Jahrzehnten die ehrenamtliche Arbeit der Malteser in Thüringen, besonders in der Hospiz- und Demenzarbeit. Hohe Ehren gab es für Torsten Schneider und Holger Brill. Beide bekamen die Katastrophenschutz-Medaille des Landes in Silber. Seit 25 Jahren engagieren sie sich für den Katastrophenschutz im Land – bei Einsätzen und in der strategischen Entwicklung. Kurz notiert 30 Jahre: So lange gibt es den ambulanten Hospizdienst in Erfurt. Anfang September gab es dazu ein kleines Geburtstagsfest. #RespektDenRettern: Innenminister Georg Maier hat die Malteser Blankenhain besucht. Im Gepäck hatte er eine Festzeltgarnitur für die Einsatzgruppen, Koppel-Tassen und NINA-Decken für die Rettungsfahrzeuge. 1.300 Euro für den ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst: Mit der Spende wurden Musikinstrumente gekauft, die in der Familienbegleitung eingesetzt werden. Das Geld stammt aus einer Aktion des Reality-TV-Promis Nico Schwanz. Bald frisch gestrichen: Der Jugendraum der Malteser in Erfurt bekommt nicht nur Farbe, sondern ein Wandbild. Dafür erhielt die Malteser Jugend 1.000 Euro Förderung vom Erfurter Spendenparlament. Ministerpräsident Bodo Ramelow im Gespräch mit Maltesern Foto: Malteser Weitere Infos und Bilder: https://tinyurl.com/30-jahre-erfurt https://tinyurl.com/30-jahre-jugend-erfurt

wir Malteser in NordOst XII Malteser Magazin 3/23 Dresden-Meißen und Görlitz Johannisfeier Diözese Görlitz DIÖZESE GÖRLITZ. Der Johannistag am 24. Juni ist das traditionelle christliche Mitsommerfest. Die Malteser feiern die Geburt von Johannes dem Täufer, der auch ihr Patron ist. In vielen Gliederungen und Dienststellen wurde daher das Johannisfest begangen und das Johannisfeuer entzündet. Gefeiert wurde auch in Lübbenau. Diözesanoberin der Diözese Görlitz Beatrix Gräfin zu Lynar und Diözesanleiter Görlitz Joachim Rudoph hatten in den Spreewald eingeladen. Gestartet wurde mit einem gemeinsamen Gottesdienst in der katholischen Kirche „Heilige Familie“ in Lübbenau mit Pfarrer Marko Dutzschke. Im Rahmen des Gottesdienstes wurde auch die neue Ortsbeauftragte von Lübbenau, Martina Teuschert, offiziell von Diözesanleiter Rudolph in Dienst gestellt und gesegnet. Im Anschluss an den Gottesdienst feierten Groß und Klein, ehrenamtliche und hauptamtliche Malteser bei gutem Essen und fröhlichem Beisammensein auf dem Schloss und im Park Lübbenau. Den Abschluss bildete eine gemeinschaftliche Kahnfahrt mit Kaffee und Kuchen durch den schönen Spreewald. Summende Mitbewohner in der Rettungswache DRESDEN. In die Malteser Rettungswache in Dresden Pieschen sind neue Mitbewohner eingezogen. Zwei Bienenvölker im Garten der Rettungswache sollen zukünftig die Wache und den Garten bereichern. Ein Projekt passend zur Malteser Nachhaltigkeitsstrategie, ein positives Signal für die Umwelt und ein Beitrag gegen das Insektensterben. Als Imker vor Ort arbeitet der Rettungssanitäter und Hobbyimker Stephan Kieback, der die beiden Völker betreut. Die Sanitäterinnen und Sanitäter freuen sich über ihre neuen summenden kleinen Mitbewohner und irgendwann auch auf den „Pieschner Malteser Retterhonig“. Martina Teuschert wird von Joachim Rudolph als neue Ortsbeauftragte begrüßt. Foto: Malteser Rettungssanitäter und Hobbyimker Stephan Kieback mit seinen Bienen Foto: Malteser

wir Malteser in NordOst XIII Malteser Magazin 3/23 25 Jahre Christlicher Hospizdienst Görlitz GÖRLITZ. Seit 25 Jahren stehen Görlitzer Haupt- und Ehrenamtliche Hilfesuchenden in der Lebensphase des Sterbens und der Trauer bei. Rund 100 Gäste feierten am 1. Juli dieses Jubiläum. Sie dankten im Gottesdienst zunächst für Gottes Hilfe und Unterstützung. Nach dem Gottesdienst begrüßte Christine Pink, Leiterin des Hospizdienstes, die Gäste im Gemeindehaus. Rechtsträger des Christlichen Hospizdienstes sind die Malteser, und so sprach Diözesanleiter Joachim Rudolph dankende und herzliche Grußworte. Er sprach die heutigen Nöte an: Alter, Krankheit, Sterben, Tod und Trauer seien zu Tabus unserer Zeit geworden. Immer häufiger lese man in Zeitungen: „Die Beisetzung erfolgte in aller Stille“ oder „Die Trauerfeier findet im engsten Familienkreis statt“ oder „Bitte nehmen Sie Abstand von Blumengrüßen!“. „Darf die Gesellschaft nicht mehr gestört, nicht erinnert werden an die Vergänglichkeit des Lebens?“, fragte Joachim Rudolph. „Die Mitarbeitenden des Christlichen Hospizdienstes setzen mit ihrem Engagement ein Zeichen dafür, Trauer zu bewältigen statt zu verdrängen, zu reden statt sprachlos zu bleiben, zu erinnern statt zu vergessen. Die Trauerarbeit und Sterbebegleitung, die sie leisten, verdient unseren Dank.“ Zwei Musiker der Neuen Lausitzer Philharmonie erfreuten die Festgesellschaft mit Mozartklängen. Dann wurden Stühle gerückt und alles feierliche Schweigen hatte ein Ende, weil ein leckeres Buffet auf die Gäste wartete. Die Feier endete mit einer Andacht und Segen. Malteser Diözesanleiter Joachim Rudoplh (2. v. l.) mit den drei hauptamtlichen Koordinatorinnen des Dienstes Foto: Christlicher Hospizdienst Görlitz Besuch im Treffpunkt Hoffnung DRESDEN. Den „Treffpunkt Hoffnung“ der Malteser besuchten am 8. Juni Bischof Heinrich Timmerevers und Sachsens Innenminister Armin Schuster. Seit über einem Jahr wurden hier im Haus der Kathedrale in Dresden Angebote bereitgehalten für Menschen, die vor dem Krieg aus der Ukraine flüchten mussten. Im Gespräch mit ukrainischen Geflüchteten und Verantwortlichen des Malteser Hilfsdienstes würdigten Bischof und Innenminister die Arbeit des Projektes und kamen ins Gespräch. Diözesangeschäftsführer Danny Effenberger nannte den Treffpunkt einen „Ort des Zusammenkommens“ und ein „Leuchtturmprojekt“. Bischof Heinrich Timmerevers berichtete, dass rund 800 Menschen die Angebote des Treffpunkts intensiv nutzten. Er betonte die Flüchtlingshilfe als ein Thema, das weiter wichtig bleibe. Mit den Worten von Papst Franziskus nannte er dabei Aufnahme, Schützen, Fördern und Integration als Eckpunkte. Seit April 2022 bestand die Anlaufstelle für Geflüchtete und Ratsuchende in den ehemaligen Ladenräumen im Haus der Kathedrale in Dresden. Zum 30. Juni wurde der Treffpunkt nun geschlossen. Als offener Treff für Geflüchtete standen Austausch und Informationen im Vordergrund, der Treffpunkt diente als Anlaufstelle für Beratung und Unterstützung bei Anträgen und bot seinen vielen Gästen auch Zeit zum Ausruhen und für muttersprachliche Begegnungen. Diözesangeschäftsführer Danny Effenberger (l.) im Gespräch mit Bischof Heinrich Timmerevers und Sachsens Innenminister Armin Schuster Foto: Killig

wir Malteser in NordOst XIV Malteser Magazin 3/23 Magdeburg Malteser rocken Festival Ballenstedt. Sechs Tage Dauereinsatz, 1.030 behandelte Menschen, 1.500 Logistik-Kilometer, 120 Einsatzkräfte aus vielen Ecken Deutschlands: Mit vereinten Kräften haben die Malteser dafür gesorgt, dass das 30. Rockharz Open Air im kleinen Harzstädtchen Ballenstedt „gerockt“ wurde. Keine leichte Aufgabe, wenn auf einem kleinen Verkehrsflugplatz mal eben eine Zelt- und Wohnwagenstadt mit mehr als 20.000 Besuchern und zwei großen Bühnen aus dem Boden wächst. Was die Kollegen vor Ort bewiesen haben: Malteser sein heißt bei solchen Großveranstaltungen nicht nur, verknackste Knöchel zu behandeln. Auch für Festivalbesucher, die nicht mehr wissen, wo sie ihre Ferienwohnung haben, gibt es hier jederzeit Hilfe. Weitere Infos: https://tinyurl.com/rockharz-2023 Impressionen vom Rockharz Open Air in Ballenstedt Fotos: Malteser Dienst im Pilotbetrieb Kurz notiert Allein, aber nicht immer einsam: Das gilt auch für Menschen im hohen Alter, zeigt die gemeinsame Studie des Sozialforschers Dr. Peter-Georg Albrecht und der Malteser in Sachsen-Anhalt. Weitere Infos: https://tinyurl.com/md-altersstudie Das Kirchenprogramm von Radio SAW hat die Malteser Rikscha durch den Hörfunk radeln lassen. Weitere Infos: https://tinyurl.com/rikscha-radio Das läuft: Nach einem Jahr Pause war der Malteser Sprintdienst wieder im Einsatz. Platz 9 und Platz 293 haben sich die beiden Teams bei der 15. Firmenstaffel in Magdeburg erkämpft. Weitere Infos: https://tinyurl.com/sprintdienst Zahnloser Wohltäter: Donut ist kein Lebensmittel, sondern ein Malteser Besuchshund. In Haldensleben bringt der Vierbeiner mit besonderer Geschichte den Bewohnern Freude und rührt zu Tränen. Weitere Infos: https://tinyurl.com/donut-besuchshund Susann Sabrowske, Felix Wendisch und Rick Hübner (mit Urkunden) arbeiten als „Gemeindenotfallsanitäter“ im Burgenlandkreis. Anfang Juli haben die Malteser gemeinsam mit Kollegen des Landkreises und des Deutschen Roten Kreuzes im Pilotprojekt ihre Arbeit aufgenommen. Weitere Infos: https://tinyurl.com/blk-notfallsanitaeter Foto: Malteser

wir Malteser in Nordwest XV Malteser Magazin 3/23 Hamburg Rollentausch und viele neue Ideen Waren/Müritz. Die bisherige Warener Beauftragte Inge Drell gab aus Altersgründen das Beauftragtenamt an ihren langjährigen Stellvertreter Heiko Götting ab. „Ich bin mir bewusst, dass ich in große Fußstapfen trete“, sagte Götting am 24. Juni. Dass er ein bestens geeigneter Nachfolger ist, steht für Inge Drell fest. Sie möchte kürzertreten, um wieder mehr Zeit für ihre Familie und ihren geliebten Garten zu haben. Für den berufstätigen zweifachen Familienvater Heiko Götting sind die neuen Aufgaben zeitlich eine Herausforderung. Er sei aber zuversichtlich, dass er alles unter einen Hut bekomme. Dabei hat er viele Ideen, möchte neue Dienste aufbauen, Ehrenamtliche gewinnen und die vorhandene Kleiderkammer und die Litauenhilfe, wie bewährt, weiterführen. Inge Drell übergibt ihr Beauftragtenamt an ihren Nachfolger Heiko Götting. Foto: Judith Stieß Neue Freiheit auf zwei Rädern Hamburg. Radfahren können bedeutet für viele Frauen aus Afghanistan und dem Iran Freiheit. Am 17. Juni haben vier Frauen einen Fahrradkurs, angeleitet von Reinhild Fortmann, im Jugendzentrum Manna beendet. Sie haben ein Zertifikat und ein eigenes Fahrrad bekommen. Ziel ist es, die Frauen mobil zu machen und sie besser in die Gesellschaft zu integrieren. Das Team um Koordinatorin Anette Bethge freut sich mit insgesamt zwölf Frauen aus einem Erstorientierungskurs der Malteser, die jetzt Fahrrad fahren können. Die Fahrradwerkstatt der Malteser und die Pedalritter haben großen Anteil am Erfolg des Kurses, weil sie sich um die Fahrtüchtigkeit der Lernfahrräder und Roller kümmern. Zwei Frauen üben vor dem Jugendzentrum Manna, Fahrrad zu fahren. Foto: Stefanie Langos Malteser punkten bei Hamburger SSD-Wettbewerb Hamburg. 13 gespielte Unfallsituationen waren am 27. Juni beim 14. Wettbewerb der Hamburger Schulsanitätsdienste (SSD) zu bewältigen, darunter eine Verbrühung, ein Wespenstich und eine Gehirnerschütterung. Alle Unfälle sind tatsächlich an Schulen passiert. Am Ende eines Wettkampftages, an dem 22 Schulen mit rund 140 Schülerinnen und Schülern teilnahmen, stand fest: Die Maltesergruppe der GyulaTrebitsch-Stadtteilschule in Tonndorf und das Carl-von-Ossietzky-Gymnasium in Poppenbüttel haben die besten SSD. Den zweiten Platz belegten u. a. eine weitere Gruppe der Malteser des Gymnasiums Oberalster. „Die Schülerinnen und Schüler haben mit großer Begeisterung, Teamgeist und Fachwissen gezeigt, was es bedeutet, Schulsanitäterin zu sein! Einige haben erst kürzlich die Prüfung im SSD abgelegt und andere sind schon seit Jahren dabei. Wir sind sehr stolz auf alle Teams und freuen uns schon auf das nächste Jahr“, sagte Elisa Schrandt, Malteser Jugendreferentin. Eine von insgesamt 13 Unfallsituationen beim Wettbewerb der Hamburger SSD Foto: Sabine Wigbers

XVI Malteser Magazin 3/23 Hildesheim wir Malteser in Nordwest Einmal alt sein und zurück Duderstadt. Vor welchen Problemen stehen alte und kranke Menschen? Was erschwert das Leben Demenzkranker? Einmal in die Haut anderer schlüpfen konnten Interessierte bei der zweiten „Nacht der Pflege“ in der Malteser Berufsfachschule am Donnerstagabend, 22. Juni, in Duderstadt. Rund 80 Besucherinnen und Besucher nutzten dabei auch die Gelegenheit, sich über das Berufsbild der Pflegefachfrau/des Pflegefachmanns zu informieren. Wer Menschen pflegt, muss ihnen nahekommen. Das kann Schwellenängste erzeugen. Wie überwindet man diese Ängste und überzeugt junge Menschen, sich für einen Pflegeberuf zu interessieren? Im vergangenen Jahr entstand die Idee, junge Menschen und deren Eltern mit einem bunten Programm in die Schule zu locken und sie dort niederschwellig an das Thema Pflege heranzuführen. Drei Monate hatten die Lehrkräfte gemeinsam mit Dienststellenleiterin Jacqueline Haase und den Schülerinnen und Schülern geplant und ein buntes Programm erstellt. Begrüßt und eingestimmt wurden Besucherinnen und Besucher im Garten von einem Skelett samt Kirschsaft in Spritzen und auf Wunsch befördert von den neuen Malteser Rikschas in Rot. Im Inneren der modernen Berufsfachschule wurden alle Bereiche der Pflegeausbildung thematisiert und praktisch vorgeführt. Die Besucher erwartete unter anderem ein „Demenzparcours“ und ein Spezialanzug, der die Teilnehmenden in Sekunden um Jahrzehnte „altern“ ließ. Beides gab den Neugierigen einen guten Eindruck davon, wie schwer der Alltag für alte oder demente Menschen werden kann. Gezeigt wurde auch die bewährte Pflegepuppe für den Bereich Baby und Kind. Ihren ersten Auftritt hatte dagegen die neue digitale Übungspuppe „Nursing Anne“. Ein Willkommen mit Kirschsaft in Spritzen bei der zweiten „Nacht der Pflege“ Foto: Lukas/Malteser Sie waren da und halfen Brauschweig. „Sie fehlen. Immer. Irgendwo.“ So lautete das Motto der Pfingstaktion 2023 von „Renovabis“, dem Osteuropa-Hilfswerk der katholischen Kirche in Deutschland, das in diesem Jahr die Arbeitsmigration aus Osteuropa in den Blick nahm und im Bistum Hildesheim eröffnet wurde. Wer nicht fehlte, waren die Malteser. Mit ihrem Ehrenamtsanhänger boten sie dem Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ auf dem Autobahnrastplatz „Zweidorfer Holz Süd“ an der Autobahn 2 bei Braunschweig am Mittwochabend, 17. Mai, eine Bühne für seinen Reisesegen an alle Fernfahrerinnen und Fernfahrer. Auch für Gulaschsuppe und Getränke hatten die Braunschweiger Malteser gesorgt. Begonnen hatten die Planungen für diesen besonderen Abend schon im November 2022. „Von Anfang an wurden wir gebeten, unseren Promotion-Anhänger – die mobile Bühne – zur Verfügung zu stellen sowie Essen zu kochen und auszugeben“, berichteten die Braunschweiger Malteser. Gegen Mittag des 17. Mai fand sich dann ein kleines Malteserteam zum Suppekochen in der Dienststelle ein. Am späten Nachmittag wurde die Gulaschsuppe in speziellen Warmhaltekästen und begleitet von Brötchen und Getränken zur Raststätte Zweidorfer Holz gebracht und ausgegeben. Organsiert worden war die Veranstaltung von Renovabis und dem Bistum Hildesheim in Kooperation mit der Kolping-Jugend, den Maltesern und der Polizeiseelsorge. Die Renovabis-Fahne neben dem Anhänger der Malteser Foto: Lukas/Malteser

wir Malteser in Nordwest XVII Malteser Magazin 3/23 Offizialatsbezirk Oldenburg Mobiler Einkaufswagen jetzt auch in Harpstedt Harpstedt. Am 28. Juni starteten die Malteser in Harpstedt mit demMobilen Einkaufswagen. Wöchentlich holen die ehrenamtlich Helfenden mit dem Kleinbus jeweils mittwochsmittags Seniorinnen und Senioren sowie Personen, die allein leben und mobil eingeschränkt sind, von zu Hause ab und steuern einen festgelegten Supermarkt an. „Nach dem Einkauf kann in gemütlicher Runde bei Kaffee und Kuchen geklönt werden“, erklären Projektkoordinator Sven Strahlendorff und der Ortsbeauftragte Patrick Peters. „Es geht auch um Teilhabe und darum, Kontakte zu knüpfen.“ Schon die ersten Fahrten stießen auf gute Resonanz. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten sich sehr zufrieden. Das Team in Harpstedt (v. l.): Projektkoordinator Sven Strahlendorff, die Ehrenamtlichen Irmtraud Keppler, Regina Kasten, Ina Ruckgaber, Herwig Wöbse und Ortsbeauftragter Patrick Peters Foto: Malteser Harpstedt „Wesentlicher Stützpfeiler“ Oldenburger Land/Nordenham. „Ihr seid ein wesentlicher Stützpfeiler und aus unserer Gesellschaft nicht wegzudenken. Wir sind sehr glücklich, dass ihr mit eurem Engagement für die hilfsbedürftigen Menschen da seid.“ Diese Worte der Wertschätzung fand Pia Kaling, Diensteleiterin Netzwerk Pflege der Malteser im Oldenburger Land, anlässlich der Feier am Tag der Pflege für alle Mitarbeitenden der Malteser Pflegeeinrichtungen, des Betreuten Wohnens und der Cafés Malta in Oldenburg, Wilhelmshaven und der Wesermarsch. Die Feier mit Gottesdienst und anschließendem Essen fand in der Kirche und dem Pfarrheim St. Willehad in Nordenham statt. Wurden bis in die Abendstunden gefeiert: Malteser Pflegefachkräfte, Pflegehilfskräfte, Kräfte der Hauswirtschaft, Betreuung sowie des Betreuten Wohnens und die ehrenamtlichen Helferinnen der Cafés Malta. Foto: Ulrike Berg Stammtisch der „MHD Oldies“ Landkreis Vechta. Alle zwei Monate am ersten Mittwoch treffen sich Malteser im Rentenalter aus dem Landkreis Vechta zu einem netten und zwanglosen Frühstücks-Stammtisch. „Bernhard Zerhusen und ich hatten Anfang des Jahres die Idee dazu, wir haben eine WhatsApp-Gruppe eröffnet und sind jetzt elf Frauen und Männer. Wir nennen uns die MHD-Oldies“, erzählt Hannes Römer, der im Kunden-Service-Center in der Diözesangeschäftstelle in Vechta tätig ist. „Die Treffen, für die wir verschiedene Cafés im Landkreis Vechta besuchen, sind eine große Freude.“ Foto: Sebastian Kliesch Beim Frühstücks-Stammtisch der MHD-Oldies darf der Wimpel nicht fehlen. Hier zum Beispiel im Café der Manufaktur des Andreaswerks Vechta.

XVIII Malteser Magazin 3/23 wir Malteser in Nordwest Osnabrück Friede durch Teilhabe: Ökumenischer Kirchentag Osnabrück. Unter dem Thema „Friede durch Teilhabe“ präsentierten die Malteser der Diözese Osnabrück ihre Arbeit auf dem Ökumenischen Kirchentag. Neben zahlreichen Interessierten informierte sich auch Christian Wulff, ehemaliger Bundespräsident, an dem Stand an der Kirche St. Johann über die Angebote der katholischen Hilfsorganisation. Einen praxisnahen Eindruck vom Rettungsdienst und der Ersten Hilfe gewannen die Besuchenden mit Blick in den Rettungswagen und beim Anlegen von Verbänden. Insgesamt 15 Mitglieder der Malteser Jugend aus Papenburg unterstützten an diesem Tag unter anderem damit, dass sie Wunden schminkten und Tattoos mit Malteser Motiven aufklebten. Die Malteser Jugend aus Papenburg informiert Christian Wulff über die verschiedenen Angebote des Malteser Hilfsdienst e.V. Foto: Malteser Glandorfer in neuen Räumen Glandorf. Nach dem Spatenstich am 11. Februar 2022 eröffnete am 16. Juni 2023 endlich die neue Dienststelle des Malteser Hilfsdienst e.V. in Glandorf. Nach mehreren Umzügen in den letzten Jahren finden die zahlreichen Dienste der gemeinnützigen Organisation nun ein neues Zuhause. Direkt hinter der freiwilligen Feuerwehr finden Interessierte die Dienststelle der Malteser Glandorf an der Adresse „Zum Blumenfeld 5“. Das Improvisieren und Warten hat nun ein Ende und die Dienste feiern mithilfe der Förderung des Amtes für regionale Landesentwicklung Weser-Ems ihre neuen 450 Quadratmeter Nutzfläche. Ein Rettungswagen der Glandorfer Malteser steht vor der neuen Dienststelle. Foto: B. Kellermann Malteser Georgsmarienhütte als Puzzle erhältlich Georgsmarienhütte. Die Malteser Georgsmarienhütte haben von ihren Einsatzfahrzeugen eine Puzzle Sonderedition auflegen lassen. Die Firma Ravensburger unterstützte die Verwirklichung dieses Vorhabens. Die Puzzles gibt es von verschiedenen Einsatzfahrzeugen und in unterschiedlichen Größen. Weitere Infos: Michael Schulze, Leiter Notfallvorsorge, Malteser Hilfsdienst e.V., Stadtgliederung Georgsmarienhütte, Diözese Osnabrück, Mobil +49 (0) 172 5331397, michael.schulze@malteser.org Das Puzzle der Malteser Georgsmarienhütte fand u. a. auf der 112 RESCUE-Messe in Dortmund großen Anklang. Foto: M. Schulze

wir Malteser in Nordwest XIX Malteser Magazin 3/23 On Air in Lingen: Ein Podcast stellt Dienste vor Lingen. Die Malteser in Lingen vereinen wie viele Malteser Dienststellen Haupt- und Ehrenamt unter einem Dach. Entsprechend vielseitig ist ihr Angebot. Diese Vielfalt wurde nun in fünf Folgen des Podcast „Wochenserie“ beim lokalen Radiosender Ems-VechteWelle vorgestellt. Immer auf der Suche nach neuen Ideen, wie man die Arbeit der Malteser noch bekannter machen kann, nahm Jens Abels, Dienststellenleiter der Malteser in Lingen, mit der Chefin vom Dienst Wiebke Pollmann Kontakt auf. Wie lassen sich die vielseitigen Dienste der Malteser im Haupt- und Ehrenamt leicht verständlich und zeitgemäß vorstellen? Schnell war klar, eine PodcastReihe auf der Seite des lokalen Radiosenders bietet den perfekten Zugang zu den Menschen vor Ort. Jens Abels war begeistert: „In kurzen Folgen berichten unsere Mitarbeitenden aus erster Hand, was sich hinter den Diensten verbirgt und welche Erfahrungen sie bei ihrer Arbeit mit hilfebedürftigen Menschen machen – auch während der Corona-Zeit.“ Jede Folge widmete Wiebke Pollmann einem anderen Dienst. In informativen drei Minuten wurden jeweils Erste-HilfeKurse und -Ausbildung, Katstrophenschutz und Sanitätsdienst, Hausnotruf, Menüservice sowie der Fahrdienst authentisch und anschaulich erklärt. „Über dieses Medium erreichen wir sowohl die Menschen, die unsere Dienste in Anspruch nehmen können, als auch potenzielle Ehrenamtliche, die sich gerne engagieren möchten, aber noch nicht herausgefunden haben, wie und wo. Eine Win-Win-Situation“, so Abels über das Projekt. Im Radio ausgestrahlt erreichte der Beitrag die direkte Hörerschaft und online ist er als Podcast von vielen anderen Zielgruppen niedrigschwellig abrufbar. Die Dienststelle in Lingen erhofft sich, auch bei den jüngeren Zuhörern das Interesse zu wecken. Seit einigen Jahren gewinnen Podcasts zunehmend an Fans. Laut einer Studie von Statista hörten 2022 zwei von fünf Leuten ab und an einen Podcast (ca. 43 Prozent). 2016 waren es gerade einmal 16 Prozent. Der Podcast lief vom 17. bis 21. Juli 2023 im Radio und ist weiterhin online abrufbar. Podcast und Infos: https://www.emsvechtewelle.de/ wochenserie-hauptamt-und-ehrenamtvereint-die-malteser-in-lingen Freude über starken Nachwuchs in Papenburg Papenburg. Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung der seit 1960 bestehenden Malteser in Papenburg blickte der Vorsitzende des Ortsvereins Michael Korden vor allem zurück auf die vielfältigen und erfolgreichen Entwicklungen der Dienste im letzten Jahr und in der Zeit nach Corona. Renate Wirostek und Bärbel Watermann erhielten die Malteser Dankmedaille in Silber für ihr Engagement seit mehr als 20 Jahren. Michael Korden wurde sogar für seinen 40-jährigen ehrenamtlichen Einsatz mit dem Jubiläumsabzeichen ausgezeichnet. Zudem freuten sich die Malteser in Papenburg über starken Zuwachs in der Ausbildung im sozialpflegerischen Bereich. Bei den Ersthelfern gab es ein Plus von 40 Prozent und es wurden vier neue Ausbilderinnen und Ausbilder begrüßt. Auch neue Ehrenamtliche konnten gewonnen werden und zehn Jugendliche erhielten nach einem Jahr Mitarbeit offiziell das Malteser Halstuch und gehören damit zur Malteser Jugend. Weitere acht sind ganz neu dabei. Zehn Jugendliche konnte die Mitgliederversammlung nach einjähriger Zugehörigkeit nun offiziell bei der Malteser Jugend begrüßen. Foto: Malteser Papenburg

XX Malteser Magazin 3/23 wir Malteser in Nordost und Nordwest Impressum Malteser Hilfsdienst in den Regionen Nordost und Nordwest; Regionalgeschäftsstelle, Keetstraße 40, 49393 Lohne Redaktion (S. V–XX): Charlotte Rybak, Telefon: 030 348003-803, E-Mail: Charlotte.Rybak@malteser.org Redaktion in den Diözesen: Berlin: Charlotte Rybak; Dresden und Görlitz: Wiebke Waltemathe; Erfurt: Victoria Lauerwald-Galle; Hamburg: Sabine Wigbers; Hildesheim: Dr. Michael Lukas; Magdeburg: Mandy Hannemann; Malteser Krankenhaus Flensburg: Franziska Mumm; Offizialatsbezirk Oldenburg: Ulrike Berg; Osnabrück: Lucia Maria Klös Nachruf zum Tod von Frank Rieken Off izialatsbezirk Oldenburg. Frank Rieken, Diözesan- und Bezirksgeschäftsführer im Offizialatsbezirk, verstarb viel zu früh! Sein Tod nach schwerer Krankheit erfüllt die Malteser mit tiefer Trauer, voller Mitgefühl denken sie an seine Familie. Fast 500 Trauergäste nahmen an der Beerdigung in seinem Heimatort Langförden teil, über 100 davon Malteser aus allen Ebenen des Verbandes, die ihm ein würdiges Geleit gaben. Banner der Malteser Jugend, der Orts- und Stadtgliederungen, aber auch aus den Nachbardiözesen erwiesen ihm die letzte Ehre. Frank war 2007 als Controller zu uns gekommen. 2016 wurde er Diözesan- und 2018 auch Bezirksgeschäftsführer für die Malteser im Oldenburger Land. Sein großer Sachverstand und seine ausnahmslos hohe Wertschätzung für alle Malteser in Ehren- und Hauptamt bleiben ein Schatz. Mit seiner zugewandten, ermunternden und hilfsbereiten Art ist Frank allen ans Herz gewachsen. Dort wird er seinen Platz behalten! Foto: Johannes Hörnemann Frank Rieken während seiner Rede auf dem traditionellen Johannesfest im Juni 2018 Für sein langjähriges Engagement als Landesbeauftragter der Malteser in Mecklenburg-Vorpommern überreichten die Regionalleiter Heinrich Kramer (l.) und Wolf van Lengerich (r.) Andreas Konen die Verdienstauszeichnung des Malteserordens in Gold. Andreas Konen hatte 17 Jahre lang die Malteser in Landespolitik und Kirche vertreten. Aus persönlichen Gründen legte er Ende 2021 sein Ehrenamt nieder. Konen bleibt den Maltesern als Abteilungsleiter der Malteser Werke verbunden. Foto: Malteser Foto: Malteser Auszeichnung Andreas Konen geehrt Bevölkerungsschutz-Tag Potsdam. In der historischen Stadtmitte von Potsdam fand Ende Juni Deutschlands erster Bevölkerungsschutz-Tag statt. Die Malteser wurden dort durch die Gliederung Potsdam sowie Berliner Kollegen und Kolleginnen vertreten zusammen mit Frank Weber von der Bundesgeschäftsführung (2. v. r.), Monika Schmitt-Vockenhausen (M. 2. Reihe) aus der Berliner Diözesanleitung und Thomas Vargas als zukünftigem Katastrophenschutzbeauftragten. Neben zahlreichen Veranstaltungsgästen tauschten sich auch Politiker mit den Maltesern aus – darunter Bundesinnenministerin Nancy Faeser, Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und Landesinnenminister Michael Stübgen (M. 1. Reihe).

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