Malteser Magazin 02/2023 Nordost und Nodwest

V Malteser Magazin 2/23 Liebe Malteser, „Man darf sich das zutrauen“ – mit diesen Worten lädt die Koordinatorin des Hamburger Kinder- und Jugendhospizdienstes auf Seite IX dazu ein, sich ehrenamtlich für diese besonders herausfordernde Aufgabe zu engagieren. Sich etwas zutrauen – das gilt für Sie und uns alle, die wir uns ehrenamtlich oder hauptamtlich engagieren. Etwa weil wir in unserer Tätigkeit mit emotional stark fordernden Situationen konfrontiert werden oder weil wir eine besondere Führungsverantwortung übernehmen, so wie die kürzlich in Berlin erfolgreich ausgebildeten Gruppenführer und Gruppenführerin (s. S. VII). Eine solche Verantwortung muss man sich zutrauen – und insbesondere in Krisenlagen bereit sein, sie auch zu übernehmen. Als Malteser haben wir eine reiche Tradition, anderen zu helfen und uns für wohltätige Zwecke zu engagieren. Unsere Geschichte ist voll von unzähligen Beispielen von Menschen, die ihre Zeit und Ressourcen voller Hingabe eingesetzt haben, um Bedürftigen zu helfen, unabhängig von deren Hintergrund. Angesichts vielfältiger Herausforderungen in unserem eigenen Leben kann es schnell passieren, dass wir uns in eigene Sorgen vertiefen und dabei die Nöte übersehen, mit denen die Menschen um uns herum konfrontiert sind. Dabei geht unsere Tradition, anderen zu helfen, über die bloße Bereitstellung materieller Hilfe hinaus. Es geht darum, sich mit Menschen zu verbinden, ihren Geschichten zuzuhören und ihnen Trost und Unterstützung zu bieten. Es geht auch darum, andere mit Würde und Respekt zu behandeln, unabhängig davon, wo sie gerade in ihrem Leben stehen. In dieser Tradition wissen wir uns verbunden mit vielen tausenden Maltesern in unseren Regionen Nordost und Nordwest. Aber auch bundesweit, ja auf der ganzen Welt gibt es unzählige Menschen, die unser Engagement teilen, das Leben anderer zu verbessern. Durch unseren Zusammenhalt können wir unsere Wirkung verstärken und dauerhafte Veränderungen in der Welt bewirken. Diese Wirkung dürfen wir uns zutrauen! Danke, dass Sie sich in dieser Tradition des Helfens und der Nächstenliebe, die das Herzstück unseres Verbandes ist, engagieren! Ihre Dr. Wolf van Lengerich Heinrich Kramer Regionalleiter Nordwest Regionalleiter Nordost wir Malteser in Nordost und Nordwest Fotos: Malteser

VI Malteser Magazin 2/23 Auslandshilfe: Logistiker begeistert die Teamarbeit Offizialatsbezirk Oldenburg/Köln. Michael Daemen ist seit 2012 Auslandsreferent der Malteser im Offizialatsbezirk Oldenburg. Bis zum Beginn des landesweiten russischen Angriffskrieges auf die Ukraine war er vor allem Koordinator der Malteser Hilfe für Belarus. Seit Februar 2022 zeichnet der 67-Jährige Goldenstedter nun auch für die Logistik der Ukraine-Hilfe verantwortlich, um benötigte Güter in die Krisenregionen zu bringen – ob für Malteser International, Malteser Deutschland oder für die Diözesangliederung. Das Interview führte: Ulrike Berg Herr Daemen, wie kamen Sie damals zu den Maltesern? Michael Daemen: Durch Zufall. Meine Frau berichtete von dem Ehemann einer Kollegin, der einen Hilfstransport nach Belarus begleiten würde. Das hat mein Interesse geweckt. 2005 war ich das erste Mal selbst bei einem Hilfstransport nach Grodno in Belarus dabei. Wie viele Hilfstransporte haben Sie seit Beginn des Krieges in der Ukraine organisiert und von wo aus agieren Sie? Daemen: Mehr als 100 Transporte sind es mittlerweile – vor allem große Lkw-Züge. Mein eigentlicher Arbeitsplatz befindet sich in der Diözesangeschäftsstelle in Vechta. Die organisatorische Arbeit für die Ukraine-Hilfe leiste ich jedoch größtenteils von der Zentrale in Köln aus, da ich seit Februar 2022 auch für Malteser International tätig bin. Wie muss man sich Ihre Arbeit genau vorstellen und wie gelingt es, dass die Hilfe in ein Kriegsgebiet unabhängig, neutral und nachhaltig ist? Daemen: Ich vergleiche meine Arbeit mit einem großen Internetversandhändler. Ein Beispiel: Unsere Partner – die Malteser Ukraine in Lviv – benötigen Lebensmittel oder Medikamente für die hilfsbedürftigen Menschen und bestellen die Güter bei mir. Ich versuche, diese zeitnah ins Logistikzentrum nach Lviv zu liefern. Im Hintergrund laufen von mir die Anfragen an unterschiedlichste Verkäufer und Speditionen zur Ermittlung des günstigsten Preis-Leistungs-Verhältnisses. Meine Team-Kolleginnen und -Kollegen von Malteser International stimmen die Anfragen mit den oft zweckgebundenen Spendengeldern ab und kümmern sich um die Finanzierung. Es wird nur geliefert, was angefragt wird. Zudem handeln wir nach den „Grundregeln der humanitären Hilfe im Ausland“. Wir liefern kein Material, welches für Kriegszwecke genutzt werden könnte. Auch die Lieferfirmen müssen seriös sein. Unsere enge Zusammenarbeit mit den Maltesern Ukraine, die die Hilfsgüter in zirka 70 Orte in der Ukraine weiterleiten, stellt überdies sicher, dass die Güter auch bei den Bedürftigen ankommen und bedarfsgerecht eingesetzt werden. Auch für die Hilfe der Opfer der zerstörerischen Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion Anfang Februar sind Sie im Einsatz? Daemen: Ja. Hier habe ich in den ersten Tagen nach der Naturkatastrophe mit meiner Kollegin zusammen die erste materielle Unterstützung organisiert. Wir haben innerhalb kürzester Zeit 23 Hilfstransporte mit unterschiedlichsten Gütern in die Türkei geschickt. Hierbei kamen mir die neuen Kontakte aus der Ukraine-Hilfe zugute. Was treibt Sie an? Daemen: Es macht mir Spaß, in dieser internationalen Gemeinschaft aus Malteser International, Malteser Hilfsdienst e.V. und Malteserorden zu arbeiten. Die Teamarbeit, in der alle Rädchen ineinandergreifen und ein Projekt gelingt, begeistert mich. Ein gemeinsames Ziel haben wir dabei immer im Blick: Menschen in Not bestmöglich zu unterstützen. Michael Daemen (r.) und Bernhard Serwuschok, langjähriger ehrenamtlicher Malteser, beluden Ende Februar 2023 vor dem Zentrallager im Bezirk Oldenburg (Lutten) einen Sattelzug u. a. mit Notstromaggregaten. Zielort: das Zentrallager der Malteser Ukraine in Lviv. Fotos: Malteser Offizialatsbezirk Oldenburg

VII Malteser Magazin 2/23 wir Malteser in NordOst und Nordwest Simulierte Großschadenlage: Führungsnachwuchs geprüft Berlin. In einer simulierten Großschadenlage auf dem Übungsgelände der Berliner Polizei haben acht ehrenamtliche Einsatzkräfte der Berliner Malteser Anfang April 2023 nach der schriftlichen auch den praktischen Teil ihrer Prüfung als Gruppenführer absolviert. Es ist seit 2017 die erste Führungskräfte-Ausbildung bei den Berliner Maltesern mit großer Praxisübung. Text: Charlotte Rybak E ine Technoparty gerät außer Kontrolle. Viele der Tanzwütigen sind nicht nur stark alkoholisiert, sie haben auch Halluzinogene eingeatmet und irren umher. In einer Schlucht liegen 75 Verletzte. Auf dem Übungsgelände der Berliner Polizei sind Hilferufe zu hören. So wird es über das dynamische Patientensimulationsprogrammmit Patientenkarten dargestellt. Das realistisch anmutende Szenario ist Teil einer praktischen Abschluss-Prüfung für acht junge Einsatzkräfte der Berliner Malteser. Als zukünftige Gruppenführende müssen sie ihre Gruppen anleiten, um Hilfe schnell und effizient zu organisieren. „Besonders bei der Bewältigung von Großschadenlagen ist es enorm wichtig, Einheiten kompetent zu führen“, weiß Lucas Stachetzki, der federführend diese Prüfung konzipiert und organisiert hat. „Aufgabe der Gruppenführenden ist es, die Lage zu erkunden, Aufgaben innerhalb der Gruppe zu verteilen und Einsatzbefehle zu geben. Außerdem haben sie eine Fürsorgepflicht für ihre Einheiten“, so Stachetzki. Bis zum Ende blieb das Übungsszenario mit über 20 ehrenamtlichen Statistinnen und Statisten spannend. Als alle Beteiligten bereits glaubten, die Prüfung mit Bravour beendet zu haben, gab es plötzlich Giftgasalarm. Gelber Rauch zog in Schwaden über die Sanitätszelte, jemand schrie „Giftgas“. Dann ging alles ganz schnell – wer konnte, zog sich eine CBRN-Atemschutzmaske auf. Für die anderen hieß es, die Gefahrenzone schnellstmöglich zu verlassen. Neue Generation Führungskräfte „Ich bin beeindruckt davon, wie die beteiligten Zug- und Verbandführer die Ausbildung in den letzten Wochen geplant haben“, resümiert Marianne Filler, regionale Ausbildungsreferentin der Malteser. Sie ist an diesem Tag zusammen mit zwei Kollegen als Beobachterin vor Ort. Der organisatorische Aufwand für diesen Prüfungstag ist enorm: Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sind mit drei großen Gerätewagen Sanität sowie sechs Krankentransportwagen auf dem Einsatzgelände der Berliner Polizei. Darüber hinaus sorgten die Helferinnen und Helfer des Betreuungsdienstes aus Berlin Nord für die Verpflegung aller Beteiligten. „Ich bin froh, dass diese Ausbildung so erfolgreich stattgefunden hat. Mit unseren zukünftigen Gruppenführenden haben wir nun eine neue Generation an Führungskräften für den Katastrophen- und Bevölkerungsschutz in Berlin und Deutschland“, sagt Fabian Fröhling, Abteilungsleiter Notfallvorsorge Malteser Berlin. Links: Katharina Müller (M.) bei ihrer Prüfung zur Gruppenführerin. Oben: Als der Giftgasalarm ausgelöst wurde, brachten sich alle Übungsteilnehmer rasch in Sicherheit. Fotos: Marianne Filler

VIII Malteser Magazin 2/23 Ein Blick in die Fläche Hildesheim. Das Präsidium des Malteser Hilfsdienstes Deutschland tagte in Hildesheim. Text: Dr. Michael Lukas P robesitzen in der Rikscha, Blicke werfen ins MediMobil – interessante Eindrücke gewann das Präsidium des Malteser Hilfsdienstes Deutschland bei einem Besuch in der Malteser Stadtgeschäftsstelle Hildesheim. Am Freitag, 3. März, und dem folgenden Samstag tagte das höchste Gremium des katholischen Hilfsdienstes in der Bischofsstadt und nutzte diese Gelegenheit, um einige Projekte der Hildesheimer Malteser kennenzulernen. Vor dem Beraten stand das Sehen: Thomas Krause, Projektleiter des Rikscha-Projektes „KulTour(en) mit Rikscha & Bus“ der Hildesheimer Malteser, und Koordinatorin Benita Hieronimi stellten den Präsidiumsmitgliedern am Freitagabend die Hildesheimer Rikschas vor und luden zum Probefahren ein. Über MOBALNI, das Duschprojekt für obdachlose Menschen in Hannover, berichteten Sven Pfeiffer und Julian Wundke aus Hannover. Clemens Meisel schließlich öffnete den interessierten Besuchern das MediMobil, mit dem die Hildesheimer Malteser den Menschen auf der Straße regelmäßig kostenlose medizinische Hilfe anbieten. „Wer ist der Mann auf dem Tuch?“ „Wer ist der Mann auf dem Tuch?“ fragte eine Ausstellung der Malteser in der Diözese Hildesheim, die vom 12. März bis 23. April in der Hildesheimer Kirche St. Godehard zu sehen war und knapp 3.700 Besucher in die Basilika zog. Die Ausstellung zeigte das Turiner Grabtuch in einer originalgroßen Kopie und eine Figur, die dem Abdruck auf dem Tuch entspricht. 25 Informationsstelen, sieben Vitrinen und acht Sitzwürfel luden zu dieser naturwissenschaftlich und historisch fundierten Ausstellung ein. Die Ausstellung war Teil des „Godehardjahrs 2022/23“, mit dem das Bistum Hildesheim den 1000. Jahrestag der Bischofsweihe des Heiligen Godehard feierte. Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ war Schirmherr der Ausstellung und besuchte sie auch selbst. Malteser Hilfsdienst-Präsident Georg Khevenhüller (2. v. r.) in einer der Hildesheimer Malteser Rikschas, beobachtet von (v. l.): Dr. Elmar Pankau und Douglas Graf von Saurma-Jeltsch vom Geschäftsführenden Vorstand der Malteser, Diözesanleiter Max Freiherr von Boeselager und Bundesarzt Dr. Rainer Löb Foto: Lukas/Malteser Vor der Kopie des Turiner Grabtuchs (v. l.): Weihbischof HeinzGünter Bongartz, Malteser Diözesanleiter Max Freiherr von Boeselager, Adelheid von Aulock vom Kuratorium und Dechant Wolfgang Voges Foto: Schulze/Malteser

IX Malteser Magazin 2/23 wir Malteser in NordOst und Nordwest J a, das Thema Tod ist kein leichtes, aber es hilft, darüber zu sprechen. So verliert es seinen Schrecken“, weiß die gelernte Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin und pädiatrische Palliativfachkraft. In ihrem eigenen Umfeld erlebe sie immer wieder, wie um das Thema ein großer Bogen gemacht würde. Vielen falle es schwer, die richtigen Worte zu finden, um jemandem sein Beileid auszudrücken oder über einen schweren Schicksalsschlag zu sprechen. Sie habe erlebt, dass eine Familie, in denen ein Kind schwer erkrankte, beinahe sämtliche Kontakte verlor. Dabei hätte die Familie gerade in dieser schweren Zeit jede noch so kleine Unterstützung gebraucht. „Das nenne ich nicht Sterbebegleitung, sondern Lebensbegleitung“ Für die Hospizarbeit der Malteser sucht Stella-Sophie Tatje immer nach neuen Unterstützern. „Viele unserer begleiteten Kinder und Jugendlichen sind so krank, Foto: Kirsten Knut Foto: Iris Mackeprang Die schwerkranke Magdalena besucht den Wildpark, begleitet wird sie von einer Ehrenamtlichen aus dem Hamburger Hospiz-Zentrum. Stella-Sophie Tatje „Es ist gar nicht immer nur traurig“ Hamburg. „Wenn ich erzähle, was ich beruflich mache, zucken die meisten erstmal zusammen. ‚Oh Mensch, das könnte ich ja nicht!‘ höre ich dann oft.“ Stella-Sophie Tatje arbeitet im HospizZentrum Bruder Gerhard, einem ambulanten Hospizdienst der Malteser in Hamburg-Volksdorf. Die 32-Jährige kümmert sich um den Bereich der Kinder- und Jugendhospizarbeit und vermittelt Ehrenamtliche an Familien, in denen ein Kind lebensbedrohlich krank ist, in denen ein Elternteil verstorben ist oder an Familien, die um ein Kind trauern. Text: Sabine Wigbers dass sie kein sehr langes Leben mehr führen können, sie erreichen aber häufig das junge Erwachsenenalter. Und diese Zeit wollen wir mit ihnen so schön und lebendig wie möglich gestalten. Natürlich bedeutet das auch ganz viel Spaß, auf dem Spielplatz toben, den Zoo besuchen, basteln oder malen. Das nenne ich nicht Sterbebegleitung, sondern Lebensbegleitung“, sagt die Koordinatorin. Aus Gesprächen mit ihren aktiven Ehrenamtlichen höre sie immer wieder heraus, dass diese die gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen verbrachte Zeit als bereichernd und erfüllend empfinden. „Viele erzählen mir begeistert, wie schön es ist, die Welt mal wieder aus Kinderaugen zu sehen und wie beseelt sie nach den Treffen sind.“ Wer kann im Hospizdienst aktiv werden? Die Malteser suchen Ehrenamtliche jeden Alters, die verlässlich, emphatisch und aufgeschlossen sind. „Man darf sich das zutrauen, in unserer umfassenden Schulung bereiten wir gut auf das Ehrenamt vor. In unseren Kursen herrscht eine lockere Atmosphäre und erstmal geht es uns ja allen gleich: Jeder hat irgendwie Angst vor dem Tod. Aber sich mit demUnvermeidbaren, denn sterben werden wir alle, zu befassen, hilft dabei, angstbefreit damit umzugehen und das eigene Leben wertzuschätzen.“ „Man darf sich das zutrauen!“

wir Malteser in NordOst X Malteser Magazin 2/23 Berlin Erste Notfallsanitäter ausgebildet Berlin. Der Berliner Sebastian Mittag hat erfolgreich seine berufsbegleitende Ausbildung zum Notfallsanitäter abgeschlossen. Der 26-Jährige ist damit der erste Notfallsanitäter, der von den Maltesern in Berlin selbst ausgebildet wurde. „Wir freuen uns, dass wir mit Sebastian einen zuverlässigen und empathischen Kollegen im Team haben, der unserer Organisation seit vielen Jahren verbunden ist“, sagt Thomas Engler, Leiter des Rettungsdienstes Berlin. Sebastian Mittag war bereits während der Schulzeit ehrenamtlich als Sanitäter aktiv und absolvierte später die Ausbildung zum Rettungssanitäter bei den Maltesern. Jetzt freut er sich, das Erlernte im Alltag der Berliner Notfallrettung anwenden zu können. Im Sommer werden vier weitere Malteser ihre Notfallsanitäterausbildung abschließen. Sebastian ist seit seiner Jugend – bereits mit 12 Jahren – bei den Maltesern als Sanitäter engagiert. Foto: Andi Weiland Starker Einsatz beim Berliner Halbmarathon Berlin. Mit 39 Einsatzkräften haben die Berliner Malteser beim Halbmarathon Anfang April in der Hauptstadt die Johanniter-Unfall-Hilfe bei der medizinischen Erstversorgung entlang der 21,09 Kilometer langen Wegstrecke unterstützt. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer aus allen Berliner Gliederungen stellten drei Unfallhilfsstellen, waren mit sieben Fußtrupps unterwegs und mit fünf Krankentransportwagen vor Ort. Der lange Einsatztag verlief insgesamt ruhig, mit weniger medizinischen Notfällen als beim Marathon. Helfen und Gemeinschaft erleben: Malteser Einsatzkräfte beim Berliner Halbmarathon Foto: Patrick Liesener Neuer Bezirks- und Diözesangeschäftsführer Marc Johannes Czernetzki (54) wird ab 1. September 2023 die Diözesan- und Bezirksgeschäftsführung in Berlin von Henric Maes übernehmen. Czernetzki ist für eine Einarbeitungsphase bereits zum 1. Juni bei den Maltesern gestartet. Henric Maes, der nach 33 sehr erfolgreichen Jahren als Geschäftsführer in Berlin zum 30. August 2023 in den Ruhestand gehen wird, hat die Berliner Malteser und deren Dienste maßgeblich geprägt. Seine offizielle Verabschiedung findet im Oktober statt (mehr dazu imMM 4/2023). Marc Czernetzki ist verheiratet und hat einen Sohn. Er wuchs in Minden auf, wo er nach dem Abitur seinen Zivildienst bei der Bahnhofsmission absolvierte. Er studierte Wirtschaftsingenieurwesen an der Technischen Universität Berlin und startete seinen beruflichen Werdegang 1996 bei Herlitz als Betriebsleiter des Versandzentrums mit 250 Mitarbeitenden. 2002 wechselte er zu ITT Industries (seit 2014: Sensata Technologies), wo er verschiedene Leitungsfunktionen – Prokurist und Personalleiter – im internationalen Umfeld übernahm. Zuletzt war er für die Unternehmensgruppe weltweit für den Einkauf verantwortlich. Marc Johannes Czernetzki Foto: privat

wir Malteser in NordOst XI Malteser Magazin 2/23 Erfurt 30-jähriges Jubiläum Diözese Erfurt. Am 24. Juni 2023, dem Festtag unseres Patrons Johannes der Täufer, feiern die Malteser in der Diözese Erfurt ihr 30-jähriges Jubiläum. Das Festprogramm am Samstag, 24. Juni, in der Domkirche St. Marien zu Erfurt: • 14 Uhr: heilige Messe mit offizieller Eröffnung der Malteser Ausstellung zum Turiner Grabtuch „Wer ist der Mann auf dem Tuch?“ • Anschließender Empfang für ehrenamtliche und hauptamtliche Malteser sowie geladene Gäste im Kreuzgang des Doms • 17 Uhr: „Ökologie des Herzens“, Vortrag des Philosophen und Theologen Johannes Hartl • Ab 18.30 Uhr: Geburtstagsfeier für ehrenamtliche und hauptamtliche Erfurter Malteser im Café Nearly Um vorherige Anmeldung unter Veranstaltung. Erfurt@malteser.org oder 0361-340470 wird gebeten. Ausstellung zum Turiner Grabtuch Diözese Erfurt. Vom 24. Juni bis 2. August 2023 ist die Ausstellung zum Turiner Grabtuch „Wer ist der Mann auf dem Tuch?“ im Dom St. Marien in Erfurt zu sehen. Weitere Infos: Mo–Sa 10–18 Uhr, So 13-18 Uhr, Eintritt ist frei www.malteser-erfurt.de www.malteser-turinergrabtuch.de Gemeinsam für Obdachlose: Malteser und Barber Angels Erfurt. Am Sonntag, 23. April, waren Erfurter Malteser und die ehrenamtlichen Barber Angels sowie weitere Kooperationsorganisationen im Gewerkschaftshaus der Stadt für Obdachlose und Menschen, die von Obdachlosigkeit bedroht sind, im Einsatz. 15 ehrenamtliche Barber Angels schnitten den 98 Teilnehmenden die Haare. Zudem versorgten zwei Ärzte der Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung bei zehn Patienten und Patientinnen Wunden und führten medizinische Beratungen durch. Die Ehrenamtliche Olivia Pressler behandelte als Fußpflegerin acht Personen. Für die erfolgreiche Aktion wurde eine Wiederholung verabredet. Danke allen Mitwirkenden. Andre Oschmann, Dr. Bettina Otto, Dr. Roland Krafzcyk, Olivia Pressler, Walter Ngvumah? (v.l.) bei der gemeinsamen Aktion für Obdachlose Foto: Malteser Erfurt. Personalie Frank Jacoby ist seit 1. April 2023 stellvertretender Diözesan- und Bezirksgeschäftsführer der Diözese Erfurt sowie Landesgeschäftsführer in Thüringen. Herzlich Willkommen.

wir Malteser in NordOst XII Malteser Magazin 2/23 Dresden-Meißen und Görlitz Projektwerkstatt für neue Ideen DIÖZESEN. Die Malteser in den Diözesen Dresden-Meißen und Görlitz haben eine Werkstatt zur Förderung neuer Ideen und sozialer Projekte ins Leben gerufen. Alle Mitarbeitenden der beiden Diözesen sind aufgefordert neue, innovative soziale Projektideen zu entwickeln und einzureichen. Bewertet werden die Entwürfe im Anschluss von einer Malteser Jury. Sie prüft unter anderem die inhaltliche Überzeugung sowie die gesellschaftliche Relevanz des Projektes und die generelle Umsetzbarkeit mit Malteserbezug. Bei erfolgreicher Jurybewertung wird das jeweilige Projekt finanziert und mittels Werkstattgesprächen bei der Umsetzungsplanung unterstützt. Diözesangeschäftsführer Danny Effenberger möchte mit der Projektwerkstatt neue Projekte ans Tageslicht holen, die aufgrund fehlender Möglichkeiten bislang noch nicht umgesetzt wurden. Danny Effenberger: „Wir haben im Ehrenamt viele überaus engagierte Menschen mit großartigen Projektideen, die sich oftmals aufgrund mangelnder Ressourcen nicht realisieren ließen. Mit den Mitteln der Malteser Stiftung Heilige Flora haben wir entsprechende Möglichkeiten, neue und zusätzliche Vorhaben in unseren Diözesen zu initiieren. Diese Stiftungsmittel wollen wir nutzen, um die Ideen und versteckten Schätze hervorzulocken. Ich freue mich schon sehr, gemeinsam tolle neue Malteserprojekte zu entwickeln und umzusetzen.“ Erster Ortsarzt berufen TAUCHA. Am 13. März 2023 wurde in der Vorstandssitzung der Diözese Dresden-Meißen die Berufung zum Ortsarzt durchgeführt. Mit großer Freude konnten Diözesanleiter Dr. Striefler und Diözesanarzt Dr. Göbel den Arzt Martin Sommerfeld zum Ortsarzt im Katastrophenschutz in Taucha berufen. Damit ist Martin Sommerfeld in den beiden Diözesen Dresden-Meißen und Görlitz der einzige und in der Geschichte der beiden Diözesen auch der erste Ortsarzt überhaupt. Die Malteser gratulieren dem frisch berufenen Ortsarzt Martin Sommerfeld und wünschen Gottes reichen Segen. Personalie Neuer Bezirksgeschäftsführer DIÖZESEN. Diözesangeschäftsführer Danny Effenberger (r.) begrüßte den neuen Bezirksgeschäftsführer für den Bezirk Dresden. Zum 1. April 2023 übernahm Stephan Klauert die Bezirksgeschäftsführung für die Malteser gemeinnützige GmbH im Bezirk Dresden mit den Standorten Altenburg, Chemnitz, Dresden, Gera, Leipzig und Meißen. Die Malteser wünschen Stephan Klauert für seine neue Funktion viel Erfolg und Gottes reichen Segen! Erster Ortsarzt der Diözese Dresden-Meißen: Martin Sommerfeld (4. v. l.) Foto: Spreda/Malteser Foto: Waltemathe/Malteser

wir Malteser in NordOst XIII Malteser Magazin 2/23 Segen für die neue Wache THIENDORF/GROSSENHAIN. In Thiendorf wurde am 14. März eine neue Rettungswache als Außenstelle des Malteser Rettungsdienstes in Großenhain durch Landrat Ralf Hänsel an den Malteser Hilfsdienst übergeben. Sie wird rund um die Uhr mit einem Fahrzeug samt zweiköpfiger, manchmal auch dreiköpfiger Mannschaft besetzt sein. Die Wache ersetzt die bisherige, die von Platzbedarf, technischer Ausstattung und Arbeitsschutz her nicht mehr den heutigen Anforderungen entsprach. Rene Fleischer, Bezirksgeschäftsführer Rettungsdienst: „Uns freut die Einweihung ganz besonders, haben sich die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter doch enorm verbessert. Vielen Dank an alle Beteiligten.“ Im Anschluss an die Schlüsselübergabe fand die Segnung der neuen Räumlichkeiten durch Diözesanseelsorger Kaplan Przemek Kostorz statt. Symbolisch bekamen alle Mitarbeitenden ein herzförmiges Wärmekissen geschenkt. „Ihr bringt die Wärme zu den Menschen, dies soll euch wärmen“, gab er den Mitarbeitenden mit auf den Weg. Behütet und beschützt können die Rettungsdienstler nun in den neuen Räumen unter optimalen Bedingungen ihren Dienst tun. Wachleiter Oliver Kummich klebt den Segensaufkleber über den Eingang zur neuen Wache. Foto: Waltemathe/Malteser „Bei Höhepunkten und Tiefen dabei“ DIÖZESEN. Ein Diözesanseelsorger nimmt uns mit zu den Höhepunkten und Tiefen seines Berufs: Passend zu Ostern und pünktlich zum 10. des Monats wurde am 10. April 2023 eine neue Folge des Diözesan-Podcasts „Malteserblicke“ veröffentlicht. Zu Beginn der Fastenzeit traf sich Michael Pietsch mit Kaplan Kostorz in seinem Büro in Dresden-Pieschen. Przemek Kostorz ist nicht nur Kaplan der Pfarrei St. Martin in Dresden, sondern auch der Diözesanseelsorger bei den Maltesern in der Diözese Dresden-Meißen. Was genau die Aufgaben eines Kaplans und Seelsorgers sind und warum er über sehr wenig freie Zeit verfügt, das erzählt er unterhaltsam und kurzweilig unter dem Titel „Bei Höhepunkten und Tiefen dabei“. Der Podcast „Malteserblicke“ der Diözesen Dresden-Meißen & Görlitz bietet regelmäßig neue Blicke in die Malteser Welt. Michael Pietsch spricht mit verschiedensten Malteser Mitarbeitenden in den Diözesen. So gibt es in jeder Episode einen Einblick in einen der vielfältigen Bereiche. Mal im Interview, mal mitten im Geschehen. Immer ganz nah dran, getreu demMalteser Motto: „Weil Nähe zählt …“. Weitere Infos: Die ganze Folge ist zu hören unter www.malteser- sachsen.de/podcast und überall, wo es Podcasts gibt. Grafik: Stephan Hanusch/Malteser

wir Malteser in NordOst XIV Malteser Magazin 2/23 Magdeburg Ausbau der EUTB-Stellen in der Diözese Magdeburg. Seit Jahresbeginn 2023 ist der Malteser Hilfsdienst alleiniger Träger aller Stellen der Erweiterten Unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB) in Magdeburg. Um das Angebot für Menschen mit und ohne Behinderung einfacher zugänglich zu machen, wurde am 5. Mai eine weitere Nebenstelle in der Landeshauptstadt eröffnet. Zu finden ist diese im Alten- und Seniorenzentrum „Pik ASZ” im Stadtteil Leipziger Straße. Beraten wird jeden Donnerstag von 9 bis 12 Uhr. Ausgebaut werden die Angebote derzeit aber nicht nur in Magdeburg. Weitere Beratungsstellen sind in Köthen, Stendal und Salzwedel etabliert worden, um die Zugänglichkeit auch im ländlicheren Raum zu verbessern. Gemeindenotfallsanitäter statt Rettungswagen: Im Burgenlandkreis wird das Konzept erprobt. Foto: Marie Luise Luther Neue Helfervertreter gewählt Diözese. Mit Marie Luise Luther und Alaa Alrefaie hat die Diözese Magdeburg zwei neue Helfervertreter. Gewählt wurden die beiden ehramtlich Engagierten im Rahmen der 14. Diözesanversammlung Anfang April in Magdeburg. Marie Luise Luther vertritt die Ortsgliederung Burgenland, Alaa Alrefaie ist für Halle (Saale) aktiv. Der Diözesanvorstand freut sich auf die Ideen, die die beiden jungen Kollegen einbringen. Gemeindenotfallsanitäter wird erprobt Burgenlandkreis. Im Burgenlandkreis wird ab Sommer das Konzept „Gemeindenotfallsanitäter” erprobt. Die Gemeindenotfallsanitäter versorgen Menschen medizinisch, für die eine Behandlung im Krankenhaus nicht zwingend nötig ist. Das kann unter anderem bei starken Schmerzen im Bewegungsapparat der Fall sein. Der auf zwei Jahre angelegte Testlauf soll zeigen, ob Gemeindenotfallsanitäter den Rettungsdienst sinnvoll ergänzen können. Es geht insbesondere darum, Hilfsfristen im Rettungsdienst zu verkürzen sowie Notaufnahmen und Fachabteilungen in Krankenhäusern zu entlasten. Ausgebildet werden die Gemeindenotfallsanitäter für den Burgenlandkreis durch den Malteser Rettungsdienst. Die Erprobung basiert auf einer Zulassung durch das Innenministerium des Landes SachsenAnhalt. Diözesanleiter Stefan Gäbler (l.) und Diözesangeschäftsführerin Anke Brumm (r.) gratulieren den neuen Helfervertretern Marie Luise Luther und Alaa Alrefaie. Foto: Mandy Hannemann

wir Malteser in Nordwest XV Malteser Magazin 2/23 Hamburg Wohlfühlmorgen für Bedürftige Neumünster. Einen ganz besonderen Tag erlebten die rund hundert Gäste des ersten Wohlfühlmorgens für Wohnungslose und Arme in Neumünster am 25. März an der Klaus-GrothSchule. Ins Leben gerufen haben die Veranstaltung die Malteser in Neumünster gemeinsam mit Akteuren der Caritas, dem Café Jerusalem und der KlausGrothe-Schule. Die Besucherinnen und Besucher erwartete neben einem reichhaltigen Frühstück und Mittagessen Physiotherapie, Massage, Pediküre (s. Bild) und ein Friseur. „Die Dankbarkeit der Gäste zeigt uns, wie wichtig ein solches Angebot in der Stadt ist“, so der Malteser Beauftragte Christoph Wolloscheck. Den Ohlsdorfer Friedhof per E-Rikscha erkunden Hamburg. Dieses Gelände schafft kaum jemand ganz zu Fuß: Der Ohlsdorfer Friedhof ist mit seinen 389 Hektar der größte Parkfriedhof der Welt. Hans Albers, Loki und Helmut Schmidt, Uwe Seeler – zahlreiche Prominente haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden. Der Ohlsdorfer Friedhof ist ein beliebtes Ausflugsziel. Damit Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, ihn besuchen können, startet der Malteser Hilfsdienst Hamburg Rikscha-Fahrten über das weitläufige Gelände. „Mit den Touren möchten wir Menschen eine Möglichkeit bieten, das Grab ihrer Angehörigen zu besuchen oder einfach einen Ausflug über den wunderschönen Ohlsdorfer Friedhof zu machen“, sagt Projekt-Koordinator Thomas Kleibrink. „Einsteigen bitte!“ – die Malteser Hamburg starten einen RikschaFahrdienst über ihren größten und beliebtesten Friedhof. Thomas Kleibrink koordiniert das neue Angebot für Senioren. Foto: Sabine Wigbers Seit 46 Jahren Malteser aus Leidenschaft Itzehoe. Über 37 Jahre lenkte Jörg-Michael Raida erfolgreich die Geschicke der Gliederung Itzehoe als Beauftragter der Malteser vor Ort. Nun möchte der 60-Jährige, der im Alter von 14 Jahren über die katholische Pfadfinderschaft zu den Maltesern gekommen war, kürzertreten und sein Amt in die Hände eines geeigneten Nachfolgers geben. „Jörg-Michael Raida ist ein Beauftragter, der seine Aufgabe mit Leidenschaft, Gewissheit und Malteser Herzblut wahrnimmt“, sagt Diözesanleiter Andreas Damm über den geschätzten Ehrenamtlichen und sein fast vier Jahrzehnte langes Engagement als Führungskraft. Damm fügt hinzu: „Dabei zeichnet ihn besonders aus, dass er immer seine Helferinnen und Helfer im Blick hat und sich selbst nicht in den Vordergrund stellt.“ Der pensionierte Berufsoffizier Raida kann auf seine Helferschaft bauen: „Die Truppe ist wie eine Familie, die jeden mit offenen Armen empfängt. Man hat ein tolles Team an der Seite, mit dem man Ehrenamt vor Ort gestalten kann“, resümiert er. Diözesanleiter Damm freut sich, dass der Beauftrage den Maltesern nach 46 Jahren auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite steht: „Jörg, vielen herzlichen Dank! Du warst und bist ein großartiger Malteser!“ Jörg-Michael Raida (M.) erhält die Verdienstplakette des Souveränen Malteserordens in Gold als Zeichen der Anerkennung und des Dankes für besondere Dienste um die Erfüllung des Malteser Auftrages, im Bild mit Diözesangeschäftsführerin Anja Remmert und Diözesanleiter Andreas Damm. Foto: Malteser Itzehoe Foto: Judith Stieß

XVI Malteser Magazin 2/23 Hildesheim wir Malteser in Nordwest Erfolgreicher Neustart Braunschweig. Vermutlich ist es Zufall, dass der Speisezettel beim ersten sozialenMittagtisch der Braunschweiger Malteser nach dreijähriger Corona-Pause fast genauso aussah wie beim ersten Start vor 14 Jahren. Als die Malteser nämlich am Sonntag, 5. Februar, im Gemeindesaal der katholischen Pfarrgemeinde St. Joseph ihren rund 20 Gästen auftischten, da kam das Gleiche auf die Teller wie im Februar 2009: Grünkohl mit Wurst und Kartoffeln! Mit vier Ehrenamtlichen waren die Malteser gegen 12.30 Uhr am Gemeindesaal vorgefahren, wo sie von einer bunten Schar an Gästen schon erwartet wurden. Gekocht worden war das Mittagessen in der Dienststelle. Doch ehe das Besteck zum Einsatz kam, nahm sich Diakon Detlef Schötz, Malteser Stadtseelsorger in Braunschweig, einige Minuten Zeit für Nachdenklichkeit und erteilte den Blasiussegen. Mit einem kurzen Tischgebet wurde das Mittagessen schließlich offiziell eröffnet. Den sozialen Mittagstisch der Malteser gibt es seit Februar 2009. Er findet außer im Januar an jedem ersten Sonntag des Monats von 13 bis etwa 14 Uhr in der katholischen Kirchengemeinde St. Joseph in der Goslarschen Straße 6 in Braunschweig statt und richtet sich in erster Linie an bedürftige Menschen. Geplant wird meist mit 50 frisch gekochten Essensportionen. Reste können von den Gästen mitgenommen werden. Die Kosten für diesen Dienst liegen bei rund 5.000 Euro pro Jahr. Das Mittagessen für den sozialen Mittagstisch kommt in Kanistern. Foto: Lukas/Malteser Zu Besuch beim Medimobil Hildesheim. Mit besonderem geistlichem Beistand war das Medimobil der Hildesheimer Malteser am Mittwochmorgen, 22. März, in Hildesheim unterwegs. Bischof Dr. Michael Wüstenberg, Diözesanseelsorger der Malteser in der Diözese Hildesheim, hatte viel von diesem besonderen Angebot für die Bedürftigen auf der Straße gehört und wollte es bei einer Fahrt nun persönlich kennenlernen. Für eine „gute Idee“ hält Wüstenberg dieses Projekt. Nach seinem Eindruck gehe es dabei nicht nur um die kostenlose medizinische Behandlung, sondern auch darum, den Menschen am Rande der Gesellschaft Wertschätzung und Verständnis zu zeigen. Dr. Michael Wüstenberg, ehemaliger Bischof der Diözese Aliwal North in Südafrika, ist seit 1. Dezember 2020 Diözesanseelsorger der Malteser in der Diözese Hildesheim. In dieser Eigenschaft besucht Wüstenberg nach Abflauen der Corona-Pandemie derzeit alle Standorte des katholischen Hilfsdienstes, um deren Dienste kennenzulernen. Das Medimobil der Hildesheimer Malteser ist seit 2010 unterwegs zu den Bedürftigen der Bischofsstadt. Jeweils ein Arzt oder eine Ärztin sowie ein bis zwei Einsatzsanitäterinnen und -sanitäter der Malteser, alle ehrenamtlich, laden zur kostenlosen Behandlung ein. Rund 300 Patienten pro Jahr nehmen dieses Angebot dankbar an. Im Juli 2022 hat das Medimobil den Nachbarschaftspreis der Bürgerstiftung Hildesheim erhalten. Einmal Blutdruckmessen, bitte! Bischof Dr. Michael Wüstenberg (hinten) schaut Thomas Bögershausen dabei zu. Foto: Lukas/Malteser

wir Malteser in Nordwest XVII Malteser Magazin 2/23 Offizialatsbezirk Oldenburg Agape-Mahl wieder in Gemeinschaft möglich Diözese. Die Malteser im Offizialatsbezirk Oldenburg luden Gründonnerstag zum traditionellen Agape-Mahl. In acht Orten im Bezirk hatte es erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie ‒ organisiert durch den Malteser Menüservice und in Kooperation mit örtlichen Pfarrgemeinden ‒ wieder Tischgemeinschaften gegeben. Zu den Orten zählten: Visbek (Pfarrheim St. Vitus-Kirchengemeinde), Vechta (Malteser Geschäftsstelle), Lohne (Pfarrheim Adolf-Kolping-Haus), Dinklage (Begegnungsstätte St. Catharina-Kirchengemeinde), Damme (Seniorenresidenz Dammer Berge und Pfarrheim Osterfeine), Wilhelmshaven (Haus Sonnenhof) und Sandkrug (Pfarrheim St. AnsgarKapellengemeinde). Zusätzlich erhielten rund 350 Tischgäste über den mobilen Malteser Menüservice dieses kostenlose „Liebesmahl“ zusammen mit Osterkerze, Osterkarte sowie Segensgruß in ihrem Zuhause. „Damit wird Menschen die Teilnahme ermöglicht, denen es sonst durch eine Erkrankung oder andere Beeinträchtigung verwehrt bleiben würde“, erklärt Martin Bockhorst, stellvertretender Bezirksgeschäftsführer der Malteser im Bezirk Oldenburg. Als Agape bezeichnen Christen das festliche „Liebesmahl“ als Erinnerung an das letzte Abendmahl Jesu Christi mit seinen Aposteln. Auch im Pfarrheim der Kapellengemeinde St. Ansgar in Sandkrug konnte das Agape-Mahl wieder gemeinschaftlich eingenommen werden. Darüber freuten sich die Tischgäste und der Ortsbeauftragte Norbert Tenkhoff, Dechant Christoph Sibbel sowie Pastorin Kerstin Keßler. Foto: Jürgen Lueken Lohner Malteser helfen beim Kölner Karneval Lohne. Vier ehrenamtliche Malteser Helfer der Schnelleinsatzgruppe (SEG) aus Lohne unterstützen am 19. und 20. Februar die Malteser der Stadt Köln bei den sogenannten Schull- un Veedelszöch am Sonntag sowie beim Rosenmontagszug. Für die Sicherheit aller Beteiligten vor Ort arbeiteten die Hilfsorganisationen ASB Köln, Malteser, Johanniter, DRK-Kreisverband Köln und die DLRG-Ortsgruppe KölnDünnwald gemeinsam mit der Feuerwehr Hand in Hand. Letzte Einsatzbesprechung zur Vorbereitung auf den Einsatz beim Kölner Karneval (v. l.): Kevin Kaufmann, Niklas Bremer und Lukas Schenk. Der vierte Helfer, Steffen Hinrichs, war zu diesem Zeitpunkt bereits in der Rheinmetropole. Foto: David-Gabriel Borchert Zeichen der Wertschätzung Wildeshausen. „Die Malteser verbinde ich mit Hilfsbereitschaft und Menschlichkeit“, sagt Silvia Bettin (Bild l.), freischaffende Künstlerin in Wildeshausen. Mit einer Bild-Schenkung bedankte sie sich beim Malteser Hausnotrufdienst. Diensteleiterin Lydia Lamping (r.) nahm das Bild, das Friedenstauben zeigt, im Namen der Mitarbeitenden entgegen. Foto: Ulrike Berg

XVIII Malteser Magazin 2/23 wir Malteser in Nordwest Osnabrück Endlich wieder Kreuztracht in Lage Diözese. Nach vierjähriger Corona-Pause konnten die Malteser im Bistum Osnabrück endlich wieder die Kreuztracht in der Kommende Lage durchführen. Rund 130 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus den Gliederungen zwischen Aurich und Glandorf trafen sich zu diesem traditionellen Brauch und dem anschließenden Teetrinken in der Alten Küsterei. Dabei wurden die Erwartungen der Organisatoren übertroffen, die mit weniger Teilnehmenden gerechnet hatten, da aufgrund der Corona-Zeit ein Rückgang der Teilnahme befürchtet wurde. Bei dem Treffen wurde durch Diözesanleiter Dr. Johann Rotger van Lengerich auch Diakon Harald Niermann mit der silbernen Verdienstmedaille für seine langjährige Tätigkeit als Diözesanseelsorger und Diözesanjugendseelsorger der Malteser ausgezeichnet. Helfer aus den Gliederungen tragen ein Holzkreuz um die Wallfahrtskirche Johannes der Täufer in Lage/Rieste. Fotos: L. Unnerstall Malteser Preis 2023 Im Rahmen der diesjährigen Kreuztracht wurde vor allen anwesenden Gästen der mit 1.957 Euro dotierte Malteserpreis 2023 der Diözese an die Bockhorster Malteser verliehen. Ausgezeichnet wird damit der Neuaufbau einer Sonder-Einsatzgruppe für gefährliche Güter im Katastrophenschutz. Den Spendenscheck überreichte Diözesanleiter Dr. Johann Rotger (r.) van Lengerich an den Ortsbeauftragten Tomas Sanders. Erfüllung weiterer Herzenswünsche Osnabrück. Nachdem das „Herzenswunsch“-Projekt in Osnabrück in den vergangenen Corona-Jahren nur wenig Anfragen erhalten hatte, hat der Diözesanvorstand beschlossen, das Projekt in den kommenden Monaten im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit verstärkt in den Fokus zu rücken. „Wir wissen, dass es viele Menschen innerhalb unserer Diözese gibt, die am Ende ihres Lebens einen Herzenswunsch haben. Gleichzeitig haben wir viele Ehrenamtliche, die sich dazu bereit erklärt haben, Herzenswünsche zu erfüllen. Und auch anhand der eingehenden Spenden merken wir, dass dieses Projekt die Menschen bewegt“, so Stephanie Tewes-Ahrnsen, Diözesanreferentin für Soziales Ehrenamt und Ansprechpartnerin des Herzenswunsch-Projektes. Weitere Infos: Kennen Sie einen letzen Herzenswunsch? Dann melden Sie sich gerne: 0541/95745-30 oder Herzenswunsch.osnabrueck@ malteser.org. Ein Herzenswunsch-Wagen der Malteser auf dem Weg zu einer Wunscherfüllung Foto: Jessica Sieker

wir Malteser in Nordwest XIX Malteser Magazin 2/23 Gemeinsam gärtnern und Zeit verbringen Bremerhaven. Mit dem Beginn des Frühlings haben auch die Senioren des Malteser Hochbeetgartens in Bremerhaven ihre Arbeit wieder aufgenommen. Die Frauen und Männer zwischen 60 und 85 Jahren treffen sich ab sofort wieder jeden Dienstag im Hochbeetgarten des Pfarrgartens der Heilig-Herz-Jesu-Kirche, um gemeinsamGemüse, Kräuter und Blumen zu pflanzen, zu pflegen und zu ernten. Horst Dede, der das Projekt von Anfang an ehrenamtlich begleitet, organisiert die Treffen und erläutert das Ziel des Projektes: „Wir wollen einen Ort schaffen, an dem sich ältere Menschen, unabhängig von ihrer Religion oder ihrer Herkunft, treffen, gemeinsam Zeit verbringen und die Freude am Gärtnern teilen können.“ Das Konzept des Malteser Hochbeetgartens sieht vor, dass Gemüse, Kräuter und Blumen gemeinsam gepflanzt, gepflegt und geerntet werden. Bei den regelmäßigen Treffen bleibe neben der Arbeit jedoch auch viel Zeit zum Plaudern und zum gemeinsamen Zeitvertreib. Mit dem Beginn des Frühlings treffen sich die Senioren des Malteser Hochbeetgartens wieder regelmäßig. Auch in diesem Jahr wurden die Hochbeete mit Frühlingsblumen gepflanzt – diesmal in den Farben der Ukraine. Foto: Malteser Bremerhaven Möglichkeiten für Engagement in Bremen Bremen. Am 16. April lud die Freiwilligenbörse Aktivoli ins Bremer Rathaus ein. Zahlreiche Vereine, Organisationen und Initiativen präsentierten dort ihre Engagement-Möglichkeiten, darunter natürlich auch der Malteser Hilfsdienst mit einem Stand im Festsaal des historischen Rathauses. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, um ins Gespräch zu kommen, einander kennenzulernen und ein Engagement zu finden. Auf der zehnten Aktivoli waren mit rund 80 Ständen somit so viele Aussteller angemeldet wie noch nie zuvor. Die gesamte Bremer Engagementlandschaft war vertreten: von der Klimaschutzorganisation über die Wohlfahrtsverbände bis hin zur Geflüchteteninitiative und viele andere mehr. Die Malteser präsentierten ihre Engagement-Möglichkeiten im Sanitätsdienst und Katastrophenschutz sowie in der Seniorenhilfe und der Jugend. Rund 2.000 Besucher nahmen die Gelegenheit war und informierten sich über die vielfältigen Möglichkeiten. Auch die Malteser präsentierten ihre Angebote für freiwilliges Engagement. Fotos: Susanne Lütjen

XX Malteser Magazin 2/23 wir Malteser in Nordost und Nordwest Impressum Malteser Hilfsdienst in den Regionen Nordost und Nordwest; Regionalgeschäftsstelle, Keetstraße 40, 49393 Lohne V. i. S. d. P. (S. V–XX): Charlotte Rybak, Telefon: 030 348003-803, E-Mail: Charlotte.Rybak@malteser.org Redaktion in den Diözesen: Berlin: Charlotte Rybak; Dresden und Görlitz: Wiebke Waltemathe; Erfurt: Victoria LauerwaldGalle; Hamburg: Sabine Wigbers; Hildesheim: Dr. Michael Lukas; Magdeburg: Mandy Hannemann; Malteser Krankenhaus Flensburg: Franziska Mumm; Offizialatsbezirk Oldenburg: Stephan Grabber; Osnabrück: Lucia Maria Klös Nachhaltiges „Pfand“-raising Magdeburg. Auch mit nachhaltigen Pfandbechern lässt sich Gutes tun. Nämlich dann, wenn sie für den guten Zweck gespendet werden. So haben es die Fans des Fußball-Zweitligisten 1. FC Magdeburg (FCM) getan, die damit die „Fahrrad-Rikscha“ des Malteser Hilfsdienstes in Magdeburg unterstützten. Statt ihre Pfandbecher nach dem Heimspiel gegen den SV Sandhausen zum Caterer zurückzubringen, konnten die Mehrwegbecher in aufgestellte Pfand-Sammeltonnen geworfen werden. So kamen 1300 Euro zusammen, die vom Caterer auf 2.600 Euro verdoppelt wurden. Mit dem Geld können in Magdeburg weitere ehrenamtliche Rikscha-Piloten ausgebildet und der Betrieb der Rikscha fortgesetzt werden. Die Rikscha gibt es seit 2022 in Magdeburg. Ehrenamtliche fahren Menschen im Alter und mit Beeinträchtigung durch die Stadt an der Elbe, um ihnen mehr Mobilität und schöne Erlebnisse zu ermöglichen. Die Aktion fand im Rahmen des 12. Behindertentages des Fußballvereins statt. Jedes Jahr besuchen Gäste aus mehreren Bundesländern die Veranstaltung unter dem Motto „Blauweiße Begeisterung kennt kein Handicap“. Nach Vereinsangaben handelt es sich um den größten Inklusionstag im Deutschen Fußball. Das Heimspiel mag der Fußballverein an diesem Tag verloren haben, doch das Herz des Ehrenamtes haben Fans und Club gewonnen. Gewinner der ersten Malteser Klimaprämie Das Nachhaltigkeitsmanagement in den Regionen Nordost und Nordwest kann sich über eine besondere Auszeichnung freuen: Die Jury der ersten Malteser Klimaprämie hat im April entschieden, die von beiden Regionen eingereichte nachhaltige Maßnahme „Schulung der Nachhaltigkeitsmanager:innen der Bezirke zu einem Workshop-Konzept, um Nachhaltigkeitsworkshops in der Fläche durchführen zu können“ mit 5.000 Euro zu prämieren. „Das ist ein schönes Zeichen der Anerkennung für unsere Anstrengungen, nachhaltiges Denken unter den Maltesern noch mehr zu verbreiten“, freute sich der für Nachhaltigkeit zuständige stellvertretende Regionalgeschäftsführer Henric Maes. Die Gewinnerehrung findet im Anschluss an die Bundesversammlung im Juni statt. Tolle Spendensumme aus Pfandbechern: 2.600 Euro konnten die Vertreter der Diözese Magdeburg von Stadion-Caterer und FCM-Vertretern für die Fahrrad-Rikscha entgegennehmen. Foto: Ilka Wottawah-Küster/Malteser Foto: Mandy Hannemann/Malteser

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