V Malteser Magazin 3/22 Liebe Malteser, fast zwei Drittel des Jahres liegen nun schon wieder hinter uns. Monate, die nicht nur, aber dennoch stark im Zeichen des Ukraine-Krieges standen wie auch der Folgen der Corona-Pandemie. Erneut haben die Menschen uns Malteser mehr denn je gebraucht. Wir nehmen Geflüchtete aus der Ukraine auf oder begleiten sie während ihres Aufenthaltes in Deutschland. Im Rettungsdienst helfen wir nicht nur hitze- und pandemiebedingt Menschen in Not – dabei stehen viele Rettungsdienste wie in Hamburg oder Berlin selbst am Limit ihrer Möglichkeiten. Unsere Ausbildungskurse u.a. in Erster Hilfe sind gefragter denn je – nicht zuletzt auch, weil es bei vielen Unternehmen einen starken Nachholbedarf gibt. Aber nicht nur dort. Auch die Anfragen für Sanitätsdienste explodieren förmlich. Für unsere ehrenamtlichen Einsatzkräfte ist das schön und anstrengend zugleich. Sie erleben wieder Gemeinschaft und können Sinnvolles tun. Gleichzeitig schenken sie viel private Freizeit. Es ist wichtig, dass wir Menschen wie Sie haben! Menschen, die sich engagieren, die helfen und da sind für andere. Für die, die krank, sterbend, auf der Flucht oder einsam sind. Wir erleben derzeit eine Krise ganz anderen Ausmaßes. Schon die Corona-Pandemie hat uns als Gesellschaft bis in die Fundamente erschüttert und herausgefordert. Die Energiekrise tut dies in anderer Form. Sie könnte Menschen – Familien, Rentner, Menschen ohne Arbeit – in existenzielle Not bringen. Hier werden wir Malteser sicher in anderer Form als Hilfsorganisation gefragt sein. Die Angst geht um, dass Menschen in ihren Wohnungen und Häusern nicht heizen können und frieren müssen. Lassen Sie uns dafür sorgen, dass wir diese befürchtete oder vielleicht auch tatsächliche Kälte mit wärmender Zuwendung und praktischen Hilfen, da wo es Not tut, lindern. In Krisen wie diesen zeigen wir, was es heißt, Malteser zu sein. Ob haupt- oder ehrenamtlich – es ist zutiefst sinnstiftend, was wir tun. Danke für Ihren Einsatz – an welchem Ort auch immer Sie tätig sind. Bleiben Sie gesund und gesegnet, Ihre Dr. Wolf van Lengerich Heinrich Kramer Regionalleiter Nordwest Regionalleiter Nordost wir Malteser in Nordost und Nordwest Fotos: Malteser
VI Malteser Magazin 3/22 Nordost /NordWest Mit Kultur, Hunden und Rikscha gegen das Alleinsein Ältere und einsame Menschen können sich mit der Elektro-Rikscha durch die Stadt fahren lassen, freuen sich über nette Gesellschaft bei ihrem Kino- oder Theaterbesuch oder über einen Besuch mit und ohne Hund: In den Regionen Nordost und Nordwest sind mit dem vom Familienministerium geförderten Projekt „Miteinander – Füreinander“ kreative Angebote entstanden, die Isolation und Einsamkeit vorbeugen. Text: Diana Bade B eim ersten Date im Frühjahr in einer Berliner Eisdiele hat es gleich „gefunkt“. „Erst hatte ich Bedenken, wegen des Altersunterschieds, aber als ich Johanna kennenlernte, habe ich schnell gemerkt, dass sie eine sehr nette Person ist“, sagt Margitta Wuttke. Die Berlinerin ist 67 Jahre alt und noch immer unternehmungslustig. Sie geht gern ins Theater, sieht sich Shows an und mag Konzerte. Doch als alleinstehende Frau hatte sie niemanden, der sie begleitet – bis sie über die Malteser Johanna Kobus kennenlernte. Die ehrenamtliche Kulturpatin begleitet die ältere Berlinerin ins Konzert, ins Kino oder ins Theater, aber auch ins Museum oder in die Buchhandlung um die nächste Ecke. „Viele Senioren wollen gern etwas unternehmen. Sie trauen sich aber abends nicht mehr, allein auszugehen, oder sind etwas wackelig auf den Beinen und hätten gern jemanden an ihrer Seite“, sagt Heike Joswig, Projektreferentin des vom Bundesfamilienministerium geförderten Malteser Projekts „Miteinander –Füreinander – Kontakt und Gemeinschaft im Alter“. Abwechslungsreiches Ehrenamt Die Idee ist, ältere Menschen mit Ehrenamtlichen zusammenzubringen, die Lust haben, gemeinsam etwas zu unternehmen. „Gerade in einer Großstadt wie Berlin muss es Angebote für Menschen geben, die einsam sind“, erklärt Joswig. Beim ersten Zusammentreffen der Kultur-Pärchen sind die Malteser immer dabei, um zu schauen, ob sich auch wirklich zwei gefunden haben, die gut zueinander passen. Bei Johanna Kobus und Margitta Wuttke stimmte die Chemie. Johanna Kobus hat sich ganz bewusst für dieses abwechslungsreiche Ehrenamt entschieden. Beruflich ist die Berlinerin als Personalerin sehr eingespannt „Mit Frau Wuttke kann ich mich spontan alle zwei, drei Wochen für einen Abend verabreden und schauen, wie es zeitlich nach der Arbeit am besten passt und das macht auch noch Spaß“, erzählt die 26-Jährige. Auch Margitta Wuttke freut sich über ihre neue Kulturbegleiterin. „Zu zweit macht so ein Kulturerlebnis doch einfach viel mehr Freude.“ Mit der Rikscha durch den Norden Auf kultige Touren setzt man auch imNorden des Landes: In Barmstedt im Kreis Pinneberg sind ehrenamtliche Malteser seit Juli mit einer Rikscha unterwegs, um Senioren und Menschen mit eingeschränkter Mobilität Ausflüge ins Grüne oder in die nächste Eisdiele zu ermöglichen. „Die Zeit an der frischen Luft und die Gespräche mit unseren Ehrenamtlichen sollen Abwechslung in den Alltag bringen“, sagt die dort zuständige Miteinander –Füreinander-Projektkoordinatorin Christina Barg. Die ehrenamtliche Kulturpatin Johanna Kobus (l.) begleitet die Berlinerin Margitta Wuttke in ein Konzert im Französischen Dom.
VII Malteser Magazin 3/22 wir Malteser in NordOst und Nordwest Neun ehrenamtliche Rikscha-Fahrerinnen und -fahrer sind bereits von den Maltesern geschult worden, um die Fahrten mit der Elektro-Rikscha durchzuführen. Besuch mit Hund in Stralsund Auch in Mecklenburg-Vorpommern geht man kreative Wege, um die Menschen aus dem Alleinsein zu holen. In Stralsund und Umgebung haben die Malteser einen Besuchsdienst mit und ohne Hund aufgebaut, der im Herbst startet. „Die Besuche der Ehrenamtlichen sollen den älteren Menschen eine Freude bereiten“, sagt Miteinander –Füreinander-Projektreferentin Constanze Richter. Auf Wunsch werden die Senioren auch mit einem Hund in ihrem Zuhause oder in Pflegeeinrichtungen besucht, weil Tiere nochmal einen ganz anderen Zugang zu älteren Menschen haben. „Die Hunde schaffen es, dass sich demente Menschen öffnen und wieder aktiver werden“, so Richter. Die Mensch-Hunde-Teams sind von den Maltesern für ihre Besuche ausgebildet worden. Die Ehrenamtlichen wurden zudem von den Maltesern darauf vorbereitet, wie sie Menschen mit Demenz begegnen können und wie sie im Notfall Erste Hilfe leisten. Miteinander –Füreinander-Angebote: Einblicke in die Regionen Nordost und Nordwest Das bundesweiteMalteser-Projekt „Miteinander –Füreinander – Kontakt und Gemeinschaft im Alter“ wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Ziel ist der Aufbau neuer Zugangswege zu älteren Menschen, um Isolation und Einsamkeit vorzubeugen. Einige Beispiele: In Hamburg besuchen Ehrenamtliche mit Migrationshintergrund Seniorinnen und Senioren in ihrem Zuhause. In Ganderkesee im Landkreis Oldenburg und in Oldenburg sind Ehrenamtliche im Telefonbesuchsdienst der Malteser aktiv und sprechen regelmäßig mit einsamen Menschen. In Annaberg-Buchholz im sächsischen Erzgebirgskreis und im Spreewald in Brandenburg unterstützen ehrenamtliche Helferinnen und Helfer Senioren bei ihrem Einkauf, holen sie von zu Hause ab, fahren sie in den Supermarkt, helfen beim Einkaufen und Tragen. Foto: Malteser Berlin In Barmstedt starteten Mitte Juli zehn Ehrenamtliche mit den Malteser Rikscha-Fahrten. Bürgermeisterin Heike Döpke (r.) testete kürzlich die Malteser Rikscha und dankte allen Ehrenamtlichen, die sich für Senioren einsetzen. Die Vierbeiner werden auf Hausbesuche bei den Senioren gut vorbereitet – zum Beispiel beim Rollstuhltraining durch einen professionellen Hundetrainer. Foto: Cornelia Neumann Foto: Malteser Stralsund
VIII Malteser Magazin 3/22 Bundesfamilienministerin würdigt „Malteser Digital-Tandems“ Text: Charlotte Rybak Berlin. Das von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt geförderte Berliner Integrationsprojekt wurde ausgewählt, um der neuen Bundesministerin Lisa Paus exemplarisch die Arbeit der noch jungen Stiftung vorzustellen. D er 38-jährige Somar Ashkar, Musikwissenschaftler aus Syrien, und die 17-jährige syrische Schülerin Hajar A. sind eines von 50 „Digital-Tandems“ in einem neuen Online-Nachhilfe-Projekt des Berliner Malteser Hilfsdienstes. Beide treffen sich einmal wöchentlich online über Zoom – dann wird zusammen Englisch und Deutsch gelernt. Somar ist seit 2021 Quereinsteiger im Schuldienst des Landes Berlin. Seit November 2021 engagiert er sich ehrenamtlich für junge Geflüchtete, hat gleich mehrere digitale Patenschaften übernommen. Für Hajar ist seine Lernhilfe ein Glücksfall – ihre Noten haben sich verbessert, ihr Selbstvertrauen auch. Im Rahmen eines Treffens zwischen der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt mit Bundesfamilienministerin Lisa Paus am Freitag, 24. Juni, in der Diözesangeschäftsstelle der Malteser in Berlin, stellten Somar Ashkar und Hajar A. ihre persönlichen Erfahrungen als Teilnehmende des ehrenamtlich organisierten Projekts „Malteser DigitalTandems“ vor. Familienministerin Paus würdigte anschließend das vielfältige ehrenamtliche Engagement der Berliner Malteser als „einen wichtigen Beitrag für den Zusammenhalt in unserem Land“. „Das mit Unterstützung der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt geförderte Vorhaben der ‚Malteser Digital-Tandems‘ ist ein bedeutender Baustein für mehr Bildungsgerechtigkeit, um sozial benachteiligte Schülerinnen, Schüler und Auszubildende zu stärken“, heißt es in der Urkunde, die Familienministerin Paus zusammen mit dem Vorstand der Deutschen Stiftung Engagement und Ehrenamt, Jan Holze und Katarina Peranić, den Projektverantwortlichen überreichte. 50 Ehrenamtliche leisten 2.400 Stunden Online-Nachhilfe Das Angebot der „Malteser Digital-Tandems“ ist eine Fortsetzung des in der Corona-Zeit entwickelten NachhilfeProjektes „Lernen in Zeiten von Corona“. Rund 50 Ehrenamtliche imAlter zwischen 17 und 64 Jahren – darunter sechs mit Migrationserfahrung – engagieren sich in diesem digitalen Nachhilfe-Angebot. Insgesamt haben sie in der ersten Jahreshälfte bereits über 2.400 Stunden schulische Unterstützung in digitaler Form für überwiegend junge Geflüchtete geleistet. Mit ihrem Projekt vermitteln die Berliner Malteser nicht nur passende ehrenamtliche Lernpatinnen und Lernpaten, sondern stellen auch die notwendige IT für das digitale Lernen zur Verfügung. Darüber hinaus werden Workshops angeboten, die Geflüchtete auf das digitale Lernen und Ehrenamtliche auf das digitale Lehren vorbereiten. Seit Januar 2022 fördern die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt sowie das Erzbistum Berlin die „Malteser Digital-Tandems“. Das Projekt ist eines von verschiedenen Angeboten, die vom Malteser Integrationszentrum in Berlin Neukölln aus organisiert werden. Weitere Infos: www.malteser-berlin.de/integrationsdienste Bundesfamilienministerin Lisa Paus (3. v. r.) bei der Urkundenübergabe an die stellvertretende Diözesanleiterin Anne Michel (4. v. r.) sowie Ludwig Brenneis, stellvertretender Diözesangeschäftsführer (3. v. l.). Mit dabei Stiftungsvorstände Katarina Peranic (2. v. r.) und Jan Holze (1. v. l.) sowie Susanne Schattschneider, Leiterin Integrationsdienste (2. v. l .), und Anne Langhorst (1. v. r.), Leiterin Wirkungsmanagement der Malteser Foto: Lars Huebner
IX Malteser Magazin 3/22 wir Malteser in NordOst und Nordwest E s war wie ein Aufatmen: Nach zwei Jahren CoronaPause haben sich rund 170 junge Malteser zum ersten Mal wieder persönlich zum traditionellen Pfingstjugendlager der Malteser Jugend Nord- und Ostdeutschlands getroffen. Das dreitägige Lager auf dem Jugendzeltplatz in Almke bei Wolfsburg vom 3. bis 6. Juni stand unter dem Motto „Einfach mal …“ Natürlich – die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei! Das Treffen der nord- und ostdeutschen Malteser Jugend erfüllte daher die aktuellen Corona-Vorschriften. Doch das tat der guten und gelösten Stimmung keinen Abbruch. Mit Gruppenspielen und Workshops, Nachtwanderung und geistlichen Impulsen feierten die Kinder und Jugendlichen das persönliche Wiedersehen, nachdem die vergangenen beiden Pfingstjugendlager nur digital stattgefunden hatten. Dafür wurde auch wieder die imposante Bundesjurte der Malteser Jugend Deutschlands aufgeschlagen. Mit ihrem Durchmesser von 30 Metern bot sie genug Platz für den Pfingstgottesdienst am Samstagabend mit Matthias Rejnowski, dem Diözesanjugendseelsorger des Bistums Hildesheim. Im Rahmen dieser Messe wurde Dominik Hüther von der Malteser Jugend der Diözese Hildesheim für seine langjährige Arbeit mit dem Anerkennungszeichen der Malteser Jugend Deutschlands ausgezeichnet. Zufriedene Gesichter bei den Verantwortlichen. Von einer „super Stimmung“ sprach Hans Höing von der Lagerleitung. Die Planungen hatten aufgrund der Corona-Beschränkungen noch digital stattfinden müssen, doch davon war vor Ort nichts zu spüren. Gut und eingespielt lief die Zusammenarbeit aller beteiligten Malteser Diözesangliederungen. Fünf Planungsteams – Programm, Küche, Sanitätsdienst, Jurtenburg und Platzdienst/Sicherheit/Technik – teilten sich die Arbeit. Das traditionelle Pfingstjugendlager der Malteser Jugend wird getragen von den Malteser Diözesangliederungen in Nord- und Ostdeutschland. In diesem Jahr waren die (Erz-)Diözesen Hamburg und Erfurt mit jeweils 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmern und Berlin mit 28 Teilnehmenden am stärksten vertreten. Hildesheim schickte 25 Jugendliche und Erwachsene, Magdeburg 21. Aus den Malteser Gliederungen des Offizialatsbezirks Oldenburg sowie Dresden-Meißen und Görlitz kamen zwölf beziehungsweise fünf Teilnehmende. Außerdem besuchten einige Tagesgäste das Jugendlager. Oben: Ein Blick auf das Jugendlager durch das Auge einer Drohne Darunter: Eileen Kuhne (l.) und Clara Luca Sommer von der Malteser Jugend der Diözese Magdeburg genießen das Pfingstjugendlager beim Jenga-Spiel. Foto: Malteser „Einfach mal … treffen!“ Die Malteser Jugend aus Nord- und Ostdeutschland traf sich zum Pfingstjugendlager in Almke. Foto: Lukas/Malteser
wir Malteser in NordOst X Malteser Magazin 3/22 Berlin Gut gelaunt und engagiert – auch die Malteser Einsatzkräfte hatten Spaß bei Berlins Mega-TechnoParty. Foto: Pascal Neuendorf Erste Hilfe bei Mega-Techno-Parade in Berlin Berlin. 25.000 Teilnehmende waren angemeldet, 200.000 feierten mit: Die Techno-Parade „Love Parade“ hat am 9. Juli in der Hauptstadt unter neuem Namen „Rave the Planet“ Revival in der Hauptstadt gefeiert. Die Berliner Malteser waren zur Unterstützung der Johanniter-Unfall-Hilfe mit 40 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern zwischen Kurfürstendamm und Siegessäule für die tanzenden Berlinerinnen und Berliner im Einsatz. Mit drei Krankentransportwagen und an zwei Unfallhilfsstellen kümmerten sich die ehrenamtlichen Einsatz- und Notfallsanitäterinnen um die Feiernden. Summer School für Nachwuchs im Sanitätsdienst Berlin. Die Berliner Malteser freuen sich über qualifizierten Nachwuchs: 18 junge Malteser aus allen Ortsgliederungen in Berlin und Potsdam haben in den Sommerferien eine Ausbildung zu Einsatzsanitäter und -sanitäterin absolviert. Der Kurs fand als zehntägige Summer School statt. In den ersten drei Tagen wurde imMaltesersaal der Diözesangeschäftsstelle Grundlagenwissen vermittelt. Danach ging es für sieben Tage ins Christian-Schreiber-Haus des Erzbistums Berlin nach Alt-Buchhorst, wo intensiv gelernt und geübt wurde. Auch Diözesanleiter Dr. Jörg Freiherr Frank von Fürstenwerth besuchte die zukünftigen Einsatzkräfte und bestärkte sie in ihrem Engagement. Er freute sich, dass dieses neuartige Format als gemeinsames Projekt der Abteilungen und Referate Jugend, Ausbildung und Notfallvorsorge so erfolgreich zur Zufriedenheit aller Beteiligten geplant und durchgeführt werden konnte. Malteser unterstützen Simulation am HassoPlattner-Institut Potsdam. Ob Massenpanik, Anschlag oder Unfall: Bei Katastrophen müssen vor allem ehrenamtliche Führungskräfte immer einen kühlen Kopf bewahren. Studierende des Potsdamer Hasso-Plattner-Instituts haben mithilfe der Malteser und des Bundesamts für Bevölkerungsschutz- und Katastrophenhilfe ein digitales Simulationstraining speziell für Einsatzleitungen entwickelt und Anfang Juli bei einer Veranstaltung in Potsdam vorgestellt. Damit die ehrenamtlichen Führungskräfte im Bevölkerungsschutz neben den oft nur einmal jährlich stattfindenden Präsenzübungen zusätzlich trainieren können, sollen die Simulationstrainingseinheiten am Computer eine Möglichkeit bieten, häufiger und einfacher für den Ernstfall üben zu können.
wir Malteser in NordOst XI Malteser Magazin 3/22 Erfurt Mitgliedervollversammlung Erfurt /Diözese. Am 2. Juli fand in den Räumen der Dienststelle Erfurt die diesjährige Mitgliedervollversammlung statt. Als Helfervertreterinnen und Helfervertreter wurden Philipp Genter, Mechthild Grotzke, Jördis Kaepernick und Anna Weber gewählt. Delegierte für die Bundesversammlung sind Stefan Orlob und Philipp Rütten. Als Rechnungsprüfer wurden Tobias Elß, Guido Nehrkorn und Matthias Orlob bestimmt. Im Anschluss wurde das traditionelle Patronatsfest auf dem Hof der Diözesangeschäftsstelle gefeiert. Auf eine gemeinsame Andacht, gehalten vom Diözesanseelsorger der Malteser in Erfurt Pfarrer Michael Neudert, erfolgte die Berufung von Jörg Kenschik als Beauftragtem der Gliederung Arnstadt und die Übergabe der Berufungsurkunde an Philipp Gentner als Beauftragtem der Gliederung Erfurt durch Diözesanleiterin Christine von Kessel. Philipp Gentner ist bereits seit letztem Jahr Beauftragter, coronabedingt konnte die Urkunde allerdings bisher nicht in einem offiziellen Rahmen überreicht werden. Abschließend erhielten die Beauftragten von Pfarrer Neudert den Segen für ihre ehrenamtliche Tätigkeit. Es folgte ein gemütliches Beisammensein, begleitet von guten Gesprächen und der Freude über das ersehnte Wiedersehen nach der langen Zeit der digitalen Treffen. Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Im Gruppenbild die neu- und wiedergewählten Helferschaftsvertretungen, die wiedergewählten Rechnungsprüfer sowie die Delegierten für die Bundesversammlung, gemeinsam mit den neuberufenen Beauftragten und der Diözesanleitung Foto: Malteser Erfurt Festakt im Erfurter Dom zur Ämterübergabe Erfurt /Diözese. Am 23. Mai fand der offizielle Festakt zur Verabschiedung Winfried Weinrichs als Landesbeauftragtem und Diözesanleiter der Malteser in der Diözese Erfurt und die Berufung Christine von Kessels in ebendiese Ämter statt. Bischof Dr. Ulrich Neymeyr zelebrierte dabei den Gottesdienst zu Beginn des Festakts im Erfurter Dom. Nach Dankes- und Grußworten, u.a. vom Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow, ehrte HilfsdienstPräsident Georg Khevenhüller Winfried Weinrich für seine besonderen Verdienste mit dem Kommandeurkreuz des Malteserordens. Zudem übergab der Präsident Regionalleiter Heinrich Kramer nachträglich seine offizielle Berufungsurkunde. Am 7. Juli erhielt Winfried Weinrich auf der Wartburg in Eisenach die „Thüringer Rose“ von Sozialministerin Heike Werner als Auszeichnung für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement. Foto: Malteser/Paul-Philipp Braun Christine von Kessel wird von Heinrich Kramer als Diözesanleiterin und Landesbeauftragte berufen. Winfried Weinrich wird von Präsident Georg Khevenhüller mit dem Kommandeurskreuz ausgezeichnet. Foto: Malteser Erfurt
wir Malteser in NordOst XII Malteser Magazin 3/22 Dresden-Meißen und Görlitz Johannisfeiern der Diözesen Görlitz und Dresden-Meißen Cottbus. Im Anschluss an die Diözesanversammlung der Diözese Görlitz am 11. Juni luden Diözesanleiter Joachim Rudolph, Diözesanoberin Beatrix Gräfin zu Lynar und die Stadtbeauftragte Cottbus Lena Krawczyk in die Dienststelle Cottbus zur traditionellen Johannisfeier auf die Wiese am Edith-Stein-Gemeindezentrum. Zugleich war die Einladung und Feier auch ein Dank an alle ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden in den Malteser Gliederungen für ihren Einsatz und ihre Treue. Bei Sonnenschein und guter Laune gab es Zeit für Begegnung, Zeit für einen Blick über den eigenen Tellerrand, Zeit, um mit anderen ins Gespräch zu kommen, und für die Bitte um das „tägliche Brot“. Gestartet wurde amNachmittag mit einem geistlichen Impuls mit Pfarrer Marko Dutzschke, danach folgten gemütliches Beisammensein, Gespräche und Austausch bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen. Anschließend gab es eine gemeinsame Singrunde, verschiedene Angebote für Groß und Klein sowie das Entzünden des Johannisfeuers. Nach dem Segen und Abschied feierten viele zum Abschluss noch gemeinsam die Abendmesse in der Edith-Stein-Kirche. Annaberg-Buchholz. Am 26. Juni lud die Dienststelle Annaberg-Buchholz zur Johannisfeier der Diözese DresdenMeißen. Beginnend mit der heiligen Messe in der Pfarrkirche Heilig Kreuz folgten anschließend Fahrzeugsegnungen sowie Berufung und Sendung von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern im Pfarrgarten. Dem schloss sich ein gemeinsames Mittagessen aus der Feldküche des Katastrophenschutzes an mit Zeit zum regen Gedanken- und Informationsaustausch. Dieser konnte bei Kaffee und Kuchen – organisiert durch die Malteser Begegnungsstätte – weitergeführt werden. Zum Jahresthema der Malteser „Unser tägliches Brot gib uns heute“ stellte die Dienststelle Annaberg-Buchholz ihr Engagement vor, beispielsweise das Projekt „Fit in den Schultag“, den Besuchs- und Betreuungsdienst sowie den Auslandsdienst. Auch Vertreter des Blindenverbandes Erzgebirge waren anlässlich des „Tags der Blinden“ mit Informationen undAktionen beteiligt. Für die Kinder stand eine Bastelstraße bereit, so dass Groß und Klein viel Freude hatten. Johannisfeuer und Geselligkeit auf der Wiese am Edith-SteinGemeindezentrum in Cottbus Foto: Malteser
wir Malteser in NordOst XIII Malteser Magazin 3/22 Wahlen und Berufungen bei der Diözesanversammlung DIÖZESE GÖRLITZ. Am 11. Juni fand in Cottbus die Diözesanvollversammlung der Diözese Görlitz statt. Zunächst erfolgten die Entgegennahme und Beratung der Tätigkeitsberichte der Diözesanleitung, der Jahresabschlüsse der Diözesangliederung und des Berichts der Rechnungsprüfungskommission für die Diözesangeschäftsstelle. Danach wurden die Rechnungsprüfungskommission neu besetzt und die Bundesdelegierten als Vertreter der aktiven Helferschaft in den Diözesanvorstand gewählt: Birgit Masnik (Cottbus), Heino Neumann (Cottbus), Thomas Krakowsky (Görlitz) und Steffi Günther (Lübbenau). Als Stellvertreterin der aktiven Helferschaft in den Diözesanvorstand wurde Martina Teuscher (Cottbus) bestimmt. Eröffnung Seniorenbegegnungsstätte „Treffpunkt Prager Zeile“ DRESDEN. AmMittwoch, 20. Juli, öffnete eine neue Seniorenbegegnungsstätte der Malteser in Dresden unter dem Namen „Treffpunkt Prager Zeile“ ihre Türen. Zu der kleinen Feier im Beisein von Malteser Diözesangeschäftsführer Danny Effenberger kamen bereits viele Seniorinnen und Senioren in den zukünftigen Treff, um sich die neue Begegnungsstätte anzuschauen. Nach den einleitenden Worten des Diözesangeschäftsführers wurden die Räumlichkeiten durch Kaplan Przemek Kostorz, Diözesanseelsorger der Malteser in der Diözese Dresden-Meißen, gesegnet. Neben den Begegnungsräumen „Treffpunkt Prohlis“ und im Haus der Kathedrale dem „Treffpunkt Hoffnung“ gibt es somit einen dritten Malteser Begegnungsort in Dresden: „Treffpunkt Prager Zeile“ auf der St.-Petersburger-Straße 32. Vertreter der Vermietungsgesellschaft Covivo Immobilien GmbH überreichen Blumen zur Eröffnung vor dem „Treffpunkt Prager Zeile“. Foto: Waltemathe/Malteser 8.848 Höhenmeter für den Hospizdienst GÖRLITZ. Am 24. Juni „sammelte“ Matthias Breitkopf mit der Spendenaktion „Radler helfen“ für den Christlichen Hospizdienst Görlitz und den Malteser Herzenswunsch-Krankenwagen und schaffte dabei seinen persönlichen Rad-Rekord am Görlitzer Hausberg, der Landeskrone! Hierfür bezwang er 63 Mal den Berg und ist somit einmal auf den Mount Everest geradelt, zumindest in Höhenmetern umgerechnet. Die letzten Stunden im strömenden Regen. Fast 21 Stunden im Dauerbetrieb hat es gebraucht, aber unterstützt von Freunden, Familie, Mitfahrern und Besuchern an der Strecke ist es Matthias Breitkopf gelungen, somit sein Ziel von mindestens 8.848 Euro Spenden zu übertreffen. Matthias Breitkopf erklimmt gemeinsam mit Unterstützern den steilen Aufstieg zur Landeskrone. Foto: Waltemathe/Malteser
wir Malteser in NordOst XIV Malteser Magazin 3/22 Magdeburg Schichtübergabe der Einsatzleitung von Tony Krutenat (l.) an André Podschun (nicht im Bild). Foto: Malteser Magdeburg Rockharz ´22 – und die Malteser mittendrin Ballenstedt. 57 Bands und mit mehr als 20.000 Besuchern restlos ausverkauft: Das Rockharz Festival auf dem Flugplatz Ballenstedt kehrte 2022 zu alter Größe zurück. Mittendrin: die Malteser, die, unterstützt von Ärzten aus ganz Deutschland, für Notfallvorsorge und Rettungsdienst zuständig waren. In Wechselschichten stellten die Helfenden sicher, dass alle Verletzungen schnell versorgt waren. Trotz toller Musik von Powerwolf bis Suicidal Tendencies war der Dienst während des viertägigen Festivals anstrengend. Einen Riesenspaß machte es trotzdem. Magdeburger Führungstandem setzt erfolgreiche Arbeit fort Magdeburg. Nachdem seit Anfang des Jahres Anke Brumm und Mario Großmann die kommissarische Geschäftsführung in der Diözese Magdeburg übernommen hatten, wurde es nun offiziell: Zum 1. August wurde ihnen die Aufgabe als Diözesangeschäftsführerin und stellvertretender Diözesan- und Bezirksgeschäftsführer in der Diözese Magdeburg übertragen. Dr. Elmar Pankau lobt die bereits geleistete Arbeit der Malteser, die seit 30 Jahren in Sachsen-Anhalt professionell und zuverlässig für die Menschen da sind. Auch Regionalgeschäftsführer Raphael Ebenhoch sprach dem Führungstandem seine besten Wünsche aus. Den wertschätzenden Worten schlossen sich Regionalleiter Heinrich Kramer sowie der Diözesanleiter Stefan Gäbler an. Gäbler freut sich über die Entscheidung: „Anke Brumm ist in der Diözese bereits seit vielen Jahren tief verankert und hat sich einen herausragenden Ruf erarbeitet. Es ist mir eine besondere Freude, den gemeinsamen Weg fortzusetzen.“ Anke Brumm zeichne sich durch einzigartige Kompetenz und Erfahrung aus. Sie lege großen Wert auf ein wertschätzendes Miteinander und ihre Herzlichkeit bleibe jedem Gegenüber in Erinnerung: „Unsere Geschäftsführerin ist ein maltesisches Vorbild – sie lebt die Werte unserer Gemeinschaft, hat jederzeit ein offenes Ohr für ihre Mitmenschen und geht voran, wenn es darum geht, den drängenden Themen der Zeit zu begegnen. Wir sind froh, Anke Brumm bei den anstehenden Herausforderungen an unserer Seite zu wissen.“ Durch seine fachliche Expertise und langjährige Erfahrung in den Sozialunternehmerischen Diensten und dem Rettungsdienst ist auch Mario Großmann ein erfahrender Leiter, der die Entwicklung der letzten Jahre und das erfreuliche Wachstum im Bezirk verantwortet hat. Als stellvertretender Diözesan- und Bezirksgeschäftsführer wird er nun die Malteser in der Diözese Magdeburg in beiden Rechtsträgern unterstützen und vertreten. Geschäftsführerin Anke Brumm: „Wir sind dankbar und freuen uns sehr, dass Mario Großmann als Tandem in der Führung der Diözese und des Bezirkes Verantwortung übernimmt und wünschen ihm viel Freude, Gottes Segen und viel Erfolg!“ Diözesanleiter Stefan Gäbler (l.) freut sich auf den gemeinsamen Weg. Foto: Malteser Magdeburg
wir Malteser in Nordwest XV Malteser Magazin 3/22 Hamburg Doppelter Neustart in Schwerin Schwerin. Mit Gräfin Daisy von Bernstorff und Dr. Günther Reinkober haben die Malteser in Schwerin ein neues Führungsduo für ihre Stadtgliederung gefunden. Nicht nur personell, auch räumlich gab es bei den Maltesern in der Landeshauptstadt einen Wechsel. Die Gliederung ist in neue Räume in die Mecklenburgstraße, zentral in Schwerins Fußgängerzone, umgezogen. Sanitätsdienst-Marathon in Rostock Rostock. Einen langen Atem bewiesen haben die Rostocker Ehrenamtlichen bei einem Sanitätsdienst-Marathon vom 10. bis 22. Juni im IGA-Park. Gemeinsam mit Sanis aus Ahrensburg, Fulda, Itzehoe, Hamburg, Lübeck, Neumünster und Norderstedt hat das Rostocker Team dafür gesorgt, dass bis zu 20.000 Fans die Musik bei verschiedenen Konzerten genießen konnten. Dabei waren teilweise mehr als 40 Einsatzkräfte vor Ort – vielen Dank dafür! Malteser HospizZentrum feiert Jubiläum Hamburg. Mit knapp 100 Gästen an Bord legte die MS Hanseatic am 20. Mai anlässlich der Jubiläumsfahrt des Malteser Hospiz-Zentrums amHamburger Hafen ab (s. Foto). 30 Jahre Hospizarbeit und zehn Jahre Kinder- und Jugendhospizdienst feierten Malteser gemeinsam mit Freunden und Unterstützern im Rahmen einer Schifffahrt. 25 Jahre Malteser Husum Husum. Die Malteser in Husum feierten am 20. Mai ihr 25-jähriges Bestehen, coronabedingt ein Jahr später, in Schwesing (Kreis Nordfriesland) mit 60 Gästen. Während der Feierlichkeiten wurde auch des langjährigen Stadtbeauftragten Volker Ohlmeier gedacht, der im Herbst 2019 verstorben ist, und seines Sohns Wolfgang, der am 21. März im Alter von 30 Jahren durch einen Unfall starb. Foto: Sabine Wigbers Foto: Malteser Rostock Foto: Judith Stieß Foto: Sandra Block Auszeichnungen in Husum (v. l.): Benjamin Borngräber, Helmut Bongert, Angelika Seffrin, Udo Lütje, Kai Michael Witt und Hannes Stegemeyer Neue Doppelspitze in Schwerin: Dr. Günther Reinkober und Gräfin Daisy von Bernstorff Im Einsatz bei Konzerten u.a. der Ärzte und Toten Hosen
XVI Malteser Magazin 3/22 Hildesheim wir Malteser in Nordwest Werbung auf Rädern Hannover. Von der Sonne verwöhnt, mit Wind in den Haaren und einem Lächeln auf den Lippen – so präsentierten sich die Malteser in der Diözese Hildesheim am Wochenende vom 10. bis 12. Juni auf dem „Tag der Niedersachsen“ in Hannover. Bei der „Blaulicht- und Technikmeile“ am Rudolf-von-Bennigsen-Ufer boten sie mit ihren Rikschas aus Hannover und Hildesheim einen farbenfrohen Akzent, der auch Politiker zumMitfahren animierte. Viele schauten, manche blieben stehen, einige fuhren mit: Die Rikschas der Malteser mit ihrem Dach im auffälligen Malteser Rot ließen nur wenige Besucher der Blaulicht- und Technikmeile völlig unbeeindruckt. Selbst einige Politiker verfielen ihrem Charme und ließen sich von den ehrenamtlichen Pilotinnen und Piloten der Malteser Rikschas eine Runde fahren: Gerne nahm der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD) am Sonntagmittag in einem der roten Dreiräder Platz und auch Belit Onay (Grüne), Oberbürgermeister der gastgebenden Landeshauptstadt Hannover, fuhr einige Meter mit. Stephan Weil (SPD), Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, sah sich das Gefährt dagegen lieber von außen an und bei Dr. Bernd Althusmann (CDU) reichte es aus zeitlichen Gründen nur zu einem kurzen Gruß. Weiterer Anziehungspunkt des Malteser Auftritts war ein Oldtimer-Rettungswagen aus Celle, der manche Technikfreunde anzog, darunter viele Jungen und Mädchen. Gerne ließen sie sich von Oberfeldarzt Michael Nowak, dem Stadtbeauftragten der Malteser in Celle und Diözesanarzt der Malteser in der Diözese Hildesheim, die Geschichte des Fahrzeugs erzählen und nahmen auch manchmal selbst hinter dem Steuer Platz. Sanitätsdienst und Seilzüge Hildesheim. Unter vollem Glockengeläut erreichten die Fahrer der Radpilgertour zum Godehardjahr 2022/2023 am Samstagnachmittag, 2. Juli, das Ziel ihrer Reise – den Hildesheimer Domhof. 20 von ihnen waren am Donnerstag, 23. Juni, in Kloster Niederaltaich bei Passau gestartet. Auf den letzten Kilometern hatte sich mit Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ ein weiterer Fahrer dazugesellt. Erwartet wurde die ganze Gruppe am Domhof ein letztes Mal von Maltesern aus der Diözese Hildesheim, die diese neuntägige Pilgerreise unterstützt hatten. Ursprünglich wollten die Malteser Mitveranstalter der Tour sein. Als jedoch nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine immer mehr Geflüchtete nach Deutschland kamen, mussten sich die Malteser als Veranstalter zurückziehen, da ihre Kräfte für andere Aufgaben gebraucht wurden. Ganz aufgeben wollte der Hilfsdienst seine Unterstützung aber nicht: So fuhr den Radpilgern schließlich von Tag zu Tag ein Malteserbus voraus, der das Gepäck der Radler transportierte. Für Abendessen und Unterbringung sorgten die Pilger nun selbst, lediglich das Frühstück besorgten die Malteser. Und auch sonst so allerlei: Von kleineren geheilten Blessuren und manchen reparierten Seilzügen konnte Thomas Krause, Malteser Dienststellenleiter in Hildesheim und einer der acht Malteser Begleiter, schließlich am Domhof erzählen. Diese Radpilgertour stand im Zusammenhang mit dem Godehardjahr 2022/2023, mit dem das Bistum Hildesheim die Weihe des Godehard zum Bischof von Hildesheim vor tausend Jahren im Jahre 1022 feiert. Godehard war vor seiner Weihe Abt in Kloster Niederaltaich, woran die Radpilgertour erinnerte. Tourleiter Stefan Branahl (M.) und Dechant Thomas Hoffmann (2. v. r.) mit Maltesern beim Ausladen des Gepäcks am Hildesheimer Domhof Foto: Lukas/Malteser Tinka Dittrich (l.), Koordinatorin des Hildesheimer RikschaProjektes, erklärt dem niedersächsischen Innenminister Boris Pistorius (M.) das Ziel des Projektes. Foto: Lukas/Malteser
wir Malteser in Nordwest XVII Malteser Magazin 3/22 Offizialatsbezirk Oldenburg Ukrainerinnen danken mit Kuchen Holdorf „Beim nächsten Mal backen wir aber den Kuchen!“ – darauf hatten die Ukrainerinnen bestanden. Bereits am ersten Tag war die Ausgabestelle der Holdorfer Malteser für die Starthilfepakete im Landkreis Vechta auch ein Kaffeetreff gewesen, bei dem sich die Geflüchteten untereinander und mit hilfsbereiten Holdorfern austauschen konnten. „Das ist für die Geflüchteten genauso wichtig wie die 30 Euro und die Telefonkarte in der Begrüßungstasche“, erklärte Angela von Grafen, Beauftragte in Holdorf und Initiatorin des Treffs. Die Treffen zweimal in der Woche sind ein kleiner Marktplatz für Informationen, Hilfen und Kontakte. Hier lernt man sich kennen und bekommt Orientierung, Austausch und Ermutigung. Alles erste Schritte in die Integration. Da war es auch für Bürgermeister Dr. Wolfgang Krug Ehrensache, einmal mit den Beteiligten ins Gespräch zu kommen und den leckeren Kuchen mit der gelbblauen Glasur zu probieren. Endlich wieder ein großer Sanitätsdienst Vechta. „Tante Mia tanzt“ hieß es am 26. Mai endlich mal wieder in Vechta auf dem Stoppelmarktgelände. Über 20.000 Electrofans genossen es, wieder draußen zu feiern. Zwei Tage später feierten an gleicher Stelle dann 4.000 Gäste bei der 90-er Party „Ladioo“. „Endlich mal wieder“, sagten sich da auch die 50 Einsatzkräfte aus den Gliederungen Vechta, Visbek, Lohne, Dinklage, Damme und Georgsmarienhütte, die die Festivals sanitätsdienstlich absicherten. Nach einer Durststrecke ohne Großeinsätze seit September 2019 arbeiteten sie in bester Stimmung und mit alter Routine 90 Behandlungen ab. Die Unfallhilfsstelle mit 20 Behandlungsplätzen wurde schon am Vorabend errichtet. „Es ist wie beim Fahrradfahren“, resümierte Einsatzleiter Florian Ellert nach insgesamt 1.500 Einsatzstunden: „Wir haben nichts verlernt und es hat uns sofort wieder Spaß gemacht!“ Nun heißt es, Daumen drücken für das Strandfieber-Festival im September am Goldenstedter Hartensbergsee. Flohmarkt für die Ukraine-Hilfe Wildeshausen 110 Stände zählte der Familienflohmarkt, den die Malteser Gliederungen im Landkreis Oldenburg am 22. Mai in Wildeshausen angezettelt hatten; mit Rücksicht auf die Pandemie mit breiten Gängen und reichlich Abstand zwischen den Ständen. Bei bestem Wetter und guter Stimmung nach langer Flohmarktdurststrecke langten die mehr als 1.000 Besucher richtig zu und kauften einige Stände komplett leer. Die Kinder konnten sich auf der Rettungswagen-Hüpfburg austoben, während Papa die erstandene Bohrmaschine am eigens eingerichteten Testtisch ausprobierte. Auch für das leibliche Wohl war gesorgt. Den Erlös aus den Standgebühren in Höhe von 2.500 Euro steckten die Gliederungen komplett in ihre örtlichen Ukraine-Hilfeprojekte. Nichts verlernt und mit Begeisterung wieder dabei: Sanitäter und Sanitäterinnen bei Festivals auf dem Stoppelmarktgelände in Vechta Foto: Oliver Peters Foto: Angela von Grafen Bürgermeister Dr. Krug im Gespräch mit Geflüchteten beim Kaffeetreff der Holdorfer Malteser
XVIII Malteser Magazin 3/22 wir Malteser in Nordwest Osnabrück Open-Air und FestivalSaison wieder gestartet Osnabrück/Georgsmarienhütte. Zu den SommerHighlights der Diözese Osnabrück zählt der Sanitätsdienst beim jährlichen Holi-Farbrausch-Festival in Georgsmarienhütte. Das Electro-Festival fand Anfang Juli zum zehnten Mal statt. Das Besondere war der stündliche Farbcountdown, den die DJs von der Bühne ausriefen. Auf Kommando wurde der Himmel von buntem Farbpulver erleuchtet. Knapp 3.000 Besucher feierten ausgelassen bei bestem Wetter zu den heißen Beats. Der hohe Alkoholkonsum zusammen mit praller Sonne führte zu mehr Einsätzen der 17 ehrenamtlichen Sanitäter im Vergleich zu den coronageprägten Vorjahren. Insgesamt fanden während des zehnstündigen Einsatzes 12 Transporte ins Krankenhaus statt. Die Helfer leisteten zudem 60-mal Hilfe mit Pflastern und Sonnencreme. Holi-Festival in Georgsmarienhütte Foto: Malteser Osnabrück Die Zukunft gehört flexiblen Fahrzeugen Georgsmarienhütte. Die diesjährige Interschutz-Messe in Hannover stellte neben vielseitig einsetzbaren Fahrzeugen auch den Trend von Containerlösungen für Behandlungsplätze, Geräteunterbringung oder individuellen Anforderungen vor. Diese Idee verfolgen die Malteser in Georgsmarienhütte bereits seit längerer Zeit mit ihremWechsellader. Das Konzept erlaubt es, mit ein und demselben Fahrzeug unterschiedliche Aufgaben erfüllen zu können. Die Lösung sind verschiedene Container, die entsprechend dem Bedarf in kürzester Zeit verlastet werden können. „Wir sparen uns mit den fertig gepackten Containern nicht nur Zeit, sondern haben auch nicht das Problem, uns zu überlegen, wo wir das Material einlagern müssen, wenn es nicht gebraucht wird“, so der TechnikBeauftragte Thorben Knüppel. Georgsmarienhütte besitzt derzeit einen Container für Technik und San-Material sowie einen Behandlungscontainer mit Vorzelt, der in Corona-Zeiten seinen ersten Einsatz als Testzentrum hatte. Wechsellader in Aktion Foto: Malteser Osnabrück
wir Malteser in Nordwest XIX Malteser Magazin 3/22 Große Sanitätsdienst- einsätze im ersten Halbjahr Bremen. Nach pandemiebedingter Zwangspause sind die freiwilligen Helferinnen und Helfer des Malteser Sanitätsdienstes in Bremen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres wieder stark gefragt gewesen. Unzählige Großdienste ebenso wie kleinere Einsätze in der Hansestadt sorgten für Abwechslung. Nach dem Sanitätsdienst auf der Osterwiese, dem großen Volksfest im April, folgten viele weitere. Zu den Höhepunkten zählte dabei sicher der Katholikentag in Stuttgart. Mit 19 Einsatzkräften sind die Bremer mit sieben Fahrzeugen 621 Kilometer gefahren, um an fünf Tagen insgesamt 926,25 Helferstunden zu leisten. An der eigenen Sanitätsstation haben die Bremer 15-mal geholfen. Die ruhigen Minuten haben die Helfenden genutzt, um theoretische und praktische Inhalte aufzufrischen. Beim Megamarsch in Bremen machten sich hunderte Teilnehmende gemeinsam auf den Weg, um 50 Kilometer in 12 Stunden zu Fuß zurückzulegen. Dabei durften die Einsatzkräfte insgesamt 42-mal Hilfe leisten. Während es in den Nachmittagsstunden nur kleinere Einsätze gab, stieg das Einsatzaufkommen in den Abendstunden spürbar an. Nach dem Rückbau und demAufrüsten der Einsatzfahrzeuge verließen die letzten unserer Helfenden gegen 1 Uhr nachts die Dienststelle – ebenfalls mega! Beim Aktionstag „Retten.Schützen.Helfen“ präsentierten alle Bremer Hilfsorganisationen einem interessierten Publikum ihre Arbeit in der Bremer City. Die Bremer Malteser führten ihre Technik und Fahrzeuge vor. Während der Veranstaltung sorgte der Malteser Küchenzug zudem für die kulinarische Versorgung der Besucher und Einsatzkräfte. Auch beim Motorradfrühling der Bremer Polizei war der Küchenzug der Bremer Malteser gefragt. In aller Frühe schmierten sie dafür hunderte Brötchen und kochten Kaffee. Frisch gestärkt machten sich die Motorradfahrenden nach dem Frühstück auf dem Weg, um bei bestem Wetter den sicheren Umgang mit ihrem Gefährt zu trainieren. Zum Abschluss gab es für alle Teilnehmenden Chili con Carne – auch als vegane Variante. 1 Fast 1.000 Helferstunden leistete der Bremer Sanitätsdienst beim Katholikentag in Stuttgart. 2 Beim Megamarsch über 50 Kilometer war die Hilfe der Bremer Sanitäter und Sanitäterinnen sehr gefragt. 3 Beim Aktionstag „Retten.Schützen.Helfen“ präsentierten die Malteser ihre Arbeit in der Bremer City. 4 Der Malteser Küchenzug versorgte die Teilnehmenden beim Motorradfrühling der Polizei mit Brötchen und Kaffee. 1 2 4 3 Fotos: Malteser Bremen
XX Malteser Magazin 3/22 wir Malteser in Nordost und Nordwest Impressum Malteser Hilfsdienst in den Regionen Nordost und Nordwest; Regionalgeschäftsstelle, Keetstraße 40, 49393 Lohne V. i. S. d. P. (S. V–XX): Charlotte Rybak, Telefon: 030 348003-803, E-Mail: Charlotte.Rybak@malteser.org Redaktion in den Diözesen: Berlin: Charlotte Rybak; Dresden und Görlitz: Wiebke Waltemathe; Erfurt: Victoria Lauerwald-Galle; Hamburg: Sabine Wigbers; Hildesheim: Dr. Michael Lukas; Magdeburg: Michael Michalzik; Malteser Krankenhaus Flensburg: Franziska Mumm; Offizialatsbezirk Oldenburg: Stephan Grabber; Osnabrück: Jo Richter Projekt „Klimaretter – Lebensretter“ Starker Start: App „Klimaretter – Lebensretter“ Sie motiviert zum CO2-Sparen und gibt praktische Anregungen für den Alltag: Seit 1. Juni 2022 sind die Malteser in den Regionen Nordost und Nordwest fleißige Nutzer der vom Bundesumweltministerium geförderten App „Klimaretter – Lebensretter“. Bereits zum Start hatten sich rund 100 Mitarbeitende angemeldet. Mittlerweile teilen 165 Malteser zwischen Nordost und Nordwest ihre Klimaschutzziele in der App. So konnten im Juli und August insgesamt 4.398,7 Tonnen CO2 eingespart werden. Größter CO2-Einsparer sind die Veganer und die Langstrecken-Pendler: Sobald sie vom Auto auf die Bahn umsteigen, liegen sie an der Spitze der „Klimaretter“. „Die App führt mir ganz gut vor Augen, dass ich mit kleinen Verhaltensänderungen einen zwar kleinen, aber trotzdem für den Klimaschutz wichtigen Beitrag leisten kann“, findet auch Regionalgeschäftsführer Martin Wessels. Er setzt sich wöchentlich neue Ziele. Seine Favoriten: vegetarische Ernährung und Heizung herunterstellen. Unter den teilnehmenden Diözesen sind u.a. der MHD RGS Lohne und der MHD Berlin mit 10 und 16 Teilnehmenden ganz oben im Ranking der „Klimaretter“. Nachhaltig Deutsch lernen Welchen Unterschied für den CO2-Ausstoß macht es, ob ich eine oder zwei Tassen Kaffee trinke? Ob ich meine Hände kalt oder warm wasche? Ob ich meinen Computer im Dauer-Standby-Modus habe oder ausschalte? Mit einfachen Fragen wie diesen bringt Moustafa Masoud, Ehrenamtskoordinator des Integrationsdienstes in Hamburg Wilhelmsburg, seinen Schülerinnen und Schülern nicht nur Deutsch bei, sondern regt zum Nachdenken an. In der interkulturellen Begegnungsstätte im Manna in Volksdorf hat er seit dem Frühsommer Nachhaltigkeit fest ins Programm integriert. Die Begegnungsstätte im MANNA ist ein Angebot, um Menschen verschiedener Kulturen zusammenzubringen und ein gemeinsames Voneinander-Lernen zu ermöglichen. Zusammen mit der Ehrenamtskoordinatorin Annette Bethge und drei Praktikantinnen einer neunten Klasse aus Hamburg Volksdorf sensibilisiert Mustafa Masoud Menschen mit arabischem, ukrainischem und afghanischem Hintergrund im Deutschkurs für Klimaschutz und CO2-Einsparungen. Dabei klärt er vor allem darüber auf, dass Leitungswasser in Deutschland gut trinkbar ist. Dazu gibt es praktische Tipps, wie Leitungswasser anhand von Kräutern und Früchten noch besonders aufgefrischt und schmackhaft gemacht werden kann. Und: Ganz im Sinne nachhaltigen Handelns steht auch der einmal wöchentlich stattfindende Open-Air-Kleiderflohmarkt. Moustafa Masoud (r.) vermittelt seinen Schülern nicht nur Deutschkenntnisse, sondern auch nachhaltiges Wissen. Foto: Malteser Hamburg
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