Malteser Magazin 03/2021 Nord/Ost
X Malteser Magazin 3/21 Selbst Kater Puky blieb entspannt Misburg Bombenfund in Misburg: 34 Malteser versorgten bei der Evakuierung rund 220 Personen. M it 34 Männern und Frauen zogen die Malteser in der Diözese Hildesheim unter Leitung der Malteser Hannover am Donnerstag, 3. Juni, gegen den Krieg zu Felde. Nachdem bei Bau- arbeiten in Misburg-Nord zwei Blindgänger aus dem Zwei- ten Weltkrieg gefunden worden waren, verstärkten sie im Zuge der folgenden Bombenentschärfung die insgesamt 849 Einsatzkräfte aus Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und Kampfmittelbeseitigungsdienst und versorgten in der Turnhalle des Schulzentrums Misburg bis zu 220 Evakuierte. Puky hatte sich seinen eigenen Bunker mitgebracht: Sto- isch verfolgte der zehnjährige britische Kurzhaarkater gut geschützt aus seiner Katzenbox das bunte Treiben in der Turnhalle an der Ludwig-Jahn-Straße. Katermutter Jutta Bru- der war die Erste, die sich bei den Maltesern registriert hatte, um die Bombenentschärfung in der Turnhalle abzuwarten. „Ich kann die Hektik nicht ertragen und Puky auch nicht“, erklärte die fitte 74-Jährige, warum sie lange vor der offiziel- len Evakuierung, die um 14 Uhr starten sollte, mit demAuto zur Turnhalle gefahren war. So fand sie in aller Ruhe noch ei- nen guten Parkplatz und auf der Empore der Turnhalle dann auch einen ruhigen Aussichtspunkt für sich und Puky. Rund 220 Personen hatten die Malteser am Ende in „ih- rer“ Halle zu Gast und der unfreiwillige Ausflug in die Turn- halle blieb für alle Beteiligten relativ entspannt, selbst für die Malteser. Für sie hatte der Tag zwar früh begonnen, doch das schöne und warme Wetter und die eingespielte Zusammen- arbeit aller Hilfskräfte sorgten für einen reibungsarmen Ver- lauf des Nachmittags. Lösungsorientiert Hand in Hand Am Ende konnte Malteser Christian Cossmann von den Maltesern Hannover als Leiter der Unterkunft ein positives Fazit dieses Einsatzes ziehen: „Unseren Auftrag zur Einrich- tung und zum Betrieb einer Unterkunft für die betroffene Be- völkerung haben wir erfolgreich umgesetzt“, so Cossmann, der sich über zahlreiche positive Rückmeldungen freute, un- ter anderem von der Berufsfeuerwehr, betroffenen Bürgern, Ministerpräsident Stephan Weil und Hannovers Oberbürger- meister Belit Onay, die beide vor Ort waren. Lob kam auch vom Gesundheitsamt Hannover nach einer Überprüfung der hygienischen Bedingungen bei der Registrierung, im Aufenthaltsbereich und bei der Essenausgabe. Aufgrund des schwül-warmen Wetters hatten einige Gäste Kreislaufprob- leme, eine Person musste ins Krankenhaus gebracht werden, doch „große medizinische Versorgungen blieben aus.“ Schließlich sprach Cossmann seinen 34 Maltesern – zwölf aus Hannover, zwei aus Hildesheim, vier aus Celle, fünf aus Göttingen und elf aus Braunschweig – ein großes Lob aus: „Ich bin sehr glücklich, dass wir alle gemeinsam diesen Einsatz so super abgearbeitet und stets extrem professionell und lösungsorientiert Hand in Hand gewirkt haben! Das war eine super Leistung! Herzlichen Dank!“ Geordnet und entspannt lief die Registrierung am Halleneingang. Foto: Lukas/Malteser Foto: Malteser Hannover Auch der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil besuchte die Malteser.
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