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Malteser
regional
Nord/Ost
2/15
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Nord/Ost
Görlitz
Tagespflege – ein längst
etablierter Dienst
Görlitz.
Seit 20 Jahren betreuen die Mal-
teser in Görlitz tagsüber Pflegebedürftige.
Die teilstationäre Tagespflege entlastet An-
gehörige, die sich nicht rund um die Uhr
um betagte Eltern oder Großeltern küm-
mern können. Während die Senioren in der
Nacht zu Hause sind, verbringen sie bei den
Maltesern mit anderen in der Gruppe ihren
Tag. Früher noch als „Kindergarten für
Rentner“ belächelt, sind heute viele über
das Angebot dankbar.
In die Tagespflege am Mühlweg kommen
Menschen, die ihren Alltag nicht mehr al-
leine bewältigen können. Die meisten sind
dement oder beginnen eine Demenz zu ent-
wickeln. Mit dem Frühstück startet der Tag,
mit dem Kaffeetrinken endet er. Zwischen-
drin wird gemeinsam gerätselt, gekocht, ge-
backen oder musiziert.
Die Tagespflege der Malteser Görlitz exis-
tiert seit 20 Jahren. 1992 kauften die Malte-
ser die große Villa, in der seit 100 Jahren
immer soziale oder medizinische Institutio-
nen untergebracht waren. Im Jahr 1995 war
die Tagespflege eines der ersten Angebote
dieser Art in Sachsen. Heute gibt es selbst
in Görlitz weitere. Dienststellenleiter Bern-
hard Wittig erinnert sich noch gut an die
erste Zeit. „Damals betreuten wir zwölf Se-
nioren. Mittlerweile haben wir 40 Pflegebe-
dürftige, die an einigen Tagen zu uns kom-
men. Der Anteil an Demenzerkrankten ist
gestiegen. Das fordert unser Personal. Auch
der hohe Dokumentationsaufwand nimmt
viel Zeit in Anspruch.“
Stille, Stärke, Gottbegegnung
Diözese.
Vor acht Jahren haben Mitarbei-
ter aus den verschiedenen Einrichtungen
und Diensten der Malteser der Bistümer
Dresden-Meißen, Görlitz und Magdeburg
das gemeinsame Pilgern auf dem Jakobsweg
ins Leben gerufen. Begonnen in Görlitz ent-
lang der Via Regia sind sie 2014 nach über
585 Kilometern in der Rhön auf dem
Kreuzberg angekommen. In diesem Jahr
wanderte die Pilgergruppe vom 19. bis 25.
April 120 Kilometer vom Kreuzberg über
Bad Kissingen nach Würzburg. Täglich lie-
fen die 15 haupt- und ehrenamtlichen Mit-
arbeiter zwischen 20 und 32 Kilometer. Ein
Fahrdienst übernahm den Gepäcktransport.
Die Übernachtungen erfolgten in schlich-
ten Pilgerherbergen, Klöstern und Pfarrhäu-
sern in Mehrbettzimmern.
Jeder hatte dabei sein eigenes Tempo. Wäh-
rend einige gemeinsam liefen, pilgerten an-
dere für sich alleine. Regenbekleidung war
die gesamte Woche nicht nötig. Den Ab-
schluss des Pilgerns bildete der Besuch der
Altstadt von Würzburg mit einer Führung
im St. Kiliansdom, dem Besuch der Krypta
und einem Abschlussgottesdienst. „Die
siebte Etappe des Jakobsweges führte uns
durch wunderschöne Wälder und an vielen
einzigartigen Kirchen vorbei – ein wunder-
volles Erlebnis“, so der Dienststellenleiter
von Leipzig, Matthias Domke.
Jakobswege sind Wege zu und mit Gott.
Die täglich durch Pfarrer Heinz-Claus Bah-
mann aus Plauen und Diakon Bernd
Schmuck aus Görlitz angeleiteten geistli-
chen Impulse und gemeinsamen Gottes-
dienste luden auf besondere Weise zur Stille,
Stärkung und Gottesbegegnung ein.
In der Tagespflege in Görlitz werden ältere Menschen, darunter viele Demenzkranke, betreut.
Die Malteser Pilgergruppe
Foto: Bernhard Wittig
Foto: Ronhald Schabanoski
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