Malteser Magazin 01/2020 Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland

VIII Malteser Magazin 1/20 Demenzlotsen schreiben weiterhin Erfolgsgeschichte Limburg / HRS (nin) Manchmal dauert es lange, bis sich ein neuer Malte- ser Dienst etabliert – bei den Demenzlotsen ging es ziem- lich schnell. So schnell, dass Monika Heinz, Regionalre- ferentin Demenz und Leben im Alter, einige Städte sogar auf dieses Jahr vertrösten musste. D och der Reihe nach: Das Demenzlotsen-Projekt wurde 2015 in Limburg ins Leben gerufen. Es er­ zielte so große Aufmerksamkeit und Erfolge, dass es mit dem dritten Platz beim Hessischen Demografie-Preis 2017 ausgezeichnet wurde. Ende 2019 waren insgesamt elf Standorte und rund 300 geschulte Demenzlotsen in Hessen aktiv. Durch die Förde­ rung des Hessischen Sozialministeriums konnten viele Schu­ lungen vergünstigt angeboten und damit der Zugang für interessierte Unternehmen erleichtert werden. In Rheinland- Pfalz starteten die Demenzlotsen 2019 am Standort Mainz, 2020 folgten bislang Worms und Kaiserslautern. „Und bis Ende des Jahres sollen es noch fünf weitere Standorte in Hessen werden“, so Monika Heinz, die das Pro­ jekt fast von Beginn an begleitete. Zum Hintergrund: Die Malteser Demenzlotsen sind Mit­ arbeitende mit häufigem Kundenkontakt, die passgenau geschult werden. Anschließend verfügen sie über die Fähig­ keit, Anzeichen von demenziellem Verhalten zu erkennen und sensibel zu kommunizieren. Sie sind eine Art „Ersthel­ fer“, die Verständnis für die Situation der Erkrankten haben und bei Bedarf weiterführende Unterstützung vermitteln bzw. hinzuziehen. „Menschen mit Demenz sind ein selbstverständlicher Bestandteil unserer Gesellschaft. Sie haben wie wir alle ein Recht auf ein würdevolles und sozial eingebundenes Leben. Und wie immer funktioniert das Miteinander besser, wenn man lernt, sich in den anderen Menschen hineinzuverset­ zen“, betonte Anne Janz, Staatssekretärin im Hessischen Mi­ nisterium für Soziales und Integration, beim ersten hessen­ weiten Netzwerktreffen Ende 2019 in Wiesbaden. Monika Kaus, Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Ge­ sellschaft, unterstrich diesen Gedanken und gab bei eben­ dieser Veranstaltung als Fazit aus verschiedenen aktuellen Befragungen von Betroffenen, Angehörigen und mit dem Thema Demenz betrauten Menschen mit auf den Weg: „Er­ krankte sollten möglichst in vertrauter Umgebung mit lieb­ gewonnenen Routinen wie Einkauf und Behördengängen le­ ben können. Verständnis für ihre Situation und eine sensible Kommunikation mit ihnen sind da das A und O.“ Genug Ansporn für die Malteser, gemeinsam mit mög­ lichst vielen weiteren interessierten Städten in HRS zahlrei­ che Demenzlotsen zum Einsatz zu bringen. Ayse Asar, Staats­ sekretärin im Hessischen Minis­ terium für Wissen­ schaft und Kunst (3. v. l.), besuchte im Januar im Auftrag der Staatskanzlei mit Limburg den Ausgangspunkt des Malteser Demenzlot­ sen-Projekts. Foto: Silvia Bergmann

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