Malteser Magazin 02/2019 Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland
malteser regional • Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland Malteser magazin • 2/19 V Demenzlotsen erfahren großes öffentliches Interesse HRS. (nin) Das Projekt „Malteser De- menzlotsen“ kommt immer stärker ins Rollen. Zahlreiche weitere Städte und Kooperationspartner möchten eine Um- setzung vor Ort. Und schon viele Un- ternehmen und Geschäfte haben ihre Mitarbeiter zu Schulungen angemeldet. Tendenz steigend. Nach sieben Städten in Hessen ist Mainz nun die erste Stadt in Rheinland-Pfalz, die das mit dem drit- ten Platz beim Hessischen Demographie- Preis 2017 ausgezeichnete Demenzlotsen- Projekt auf den Weg gebracht hat. Weitere Städte stehen in den Startlöchern. „Wir freuen uns sehr über die wunder- bare Resonanz“, sagt Monika Heinz, die die Leitung des Projekts von Nina Basteck (Referat Demenz und Leben im Alter) übernommen hat, um mit noch mehr Ka- pazitäten die einzelnen Standorte beglei- ten zu können. Zur Erinnerung: Demenzlotsen sind von den Maltesern qualifizierte Mitarbeiter mit Kundenkontakt, die Anzeichen von demenziellem Verhalten erkennen und adäquat damit umgehen können. Da- hinter steckt die Idee, dass es in jedem Geschäft, den Bankfilialen und den Be- hörden – also überall dort, wo auch an Demenz erkrankte Menschen hingehen – einen Ansprechpartner gibt, der dafür sorgt, dass die Betroffenen so lange und so gut wie möglich ihre Alltagsgewohn- heiten beibehalten können. „Vor Ort erfahren wir viel Interesse und auch Unterstützung. Zum Beispiel in Of- fenbach sind neben der Stadt und einem äußerst engagierten Behindertenbeirat mit der Volkshochschule, dem Demenz- Netzwerk, der Alzheimer Gesellschaft und der IHK gleich mehrere Koopera- tionspartner mit im Boot“, so Monika Heinz. Projektleiterin Monika Heinz (r.) und Rainer Marx vom Behindertenbeirat der Stadt Offenbach (M.) mit Schirmherrin Sabine Groß (4. v. l.) und Vertretern der engagierten Kooperationspartner Foto: Malteser Franz Müntefering würdigt Malteser Hospizarbeit Fulda. (stb) Im Rahmen eines Festak- tes zum 25-jährigen Bestehen des am- bulanten Hospizdienstes der Malteser in Fulda sprach der ehemalige Vize- Kanzler und SPD-Chef Franz Müntefe- ring über Leben und Sterben in unserer Zeit. Er dankte dabei den Maltesern für ihr großes Engagement im Bereich der Hospizarbeit. Die Malteser sind in Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland an neun Standorten in Bingen, Darmstadt, Gründau, Fulda, Marburg, Neu-Isenburg, Obertshausen Saarburg und Trier mit ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiterin- nen und Mitarbeitern in der Begleitung von kranken Men- schen engagiert. „Wir brauchen im Sterben eine größere Lebensqualität, auch wenn das komisch klingt“, sagte Münte- fering. „Alle Menschen müssen die Mög- lichkeit haben, in den letzten Wochen, Ta- gen und Stunden palliativ oder hospizlich versorgt zu werden – ob stationär oder ambulant“, erklärte Müntefering und dankte den ehrenamtlichen und haupt- amtlichen Mitarbeitern für ihre Arbeit und ihr jahrzehntelanges Engagement in diesem Bereich. „Ich möchte Ihnen Mut machen und Sie bitten weiterzumachen. Es ist nicht egal, wie Menschen sterben.“ Bärbel Schoppmann, Referentin für die Malteser Hospizarbeit in Hessen, Rhein- land-Pfalz und Saarland, die auch als Moderatorin durch den Abend führte, ist dankbar für ein so klares Plädoyer: „Es ist in den vergangenen Jahren bereits Großartiges für die Gesellschaft durch die Hospizbewegung erreicht worden. Es hat ein Umdenken stattgefunden, den Menschen im Sterben ernst zu nehmen und achtsam an seiner Seite zu bleiben. Aber wir haben auch noch viel Arbeit vor uns.“ Das Vertrauen der Sterbenden und ihre Familien sei dabei eine wesent- liche Motivation und Kraftquelle für die Arbeit der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Franz Müntefering mit Ehrenpräsident Constantin von Brandenstein Foto: Stefanie Bode
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