Malteser Magazin 01/2019 Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland

MALTESER REGIONAL  •  HESSEN/RHEINLAND-PFALZ/SAARLAND Malteser magazin • 1/19 III Als Leiterin der Demenzdienste in HRS weiß Nina Basteck genau, wie wichtig es für Menschen mit Demenz ist, gerade im Anfangsstadium der Krankheit tägliche Routinen wie Einkaufen, Apothekengän- ge oder in einem Café ein Stück Kuchen zu essen weiterzuführen. „Es hilft, wenn sie alte Gewohnheiten so lange wie mög- lich beibehalten können und man ihnen ermöglicht, diese in einen strukturierten Tagesablauf miteinzubeziehen. Zum Bei- spiel morgens Brötchen holen, danach in die Apotheke gehen, nachmittags Kaffee trinken in der Stadt und danach Einkäufe erledigen“, erklärt die Malteserin. Auch Kirsten Fründt, Landrätin, unter­ stützt das Malteser Projekt in ihrem Landkreis Marburg-Biedenkopf. „Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Menschen mit Demenzerkrankungen ein Leben und Altern in Würde zu ermögli- chen. Wir – die politisch Verantwortlichen – müssen hier für gute Rahmenbedingun- gen eintreten. Im Landkreis Marburg-Bie- denkopf sind wir dabei mit einer Vielzahl von vernetzten Beratungs- und Unterstüt- zungsangeboten bereits auf einem guten Weg“, so Kirsten Fründt beim Start der Malteser Demenzlotsen in Marburg. Die Malteser werben dafür, dass gerade Dienstleis- tungsunternehmen Mitarbeiter zu sogenannten De- menzlotsen schulen lassen. STECKBRIEF Der Demenzlotse … • ist ein Angestellter eines Unterneh- mens. • wird von den Maltesern entsprechend geschult. • hat einen festen Ansprechpartner bei den Maltesern. • wird gebraucht bei der Polizei, Feuer- wehr sowie in • Apotheken, Bäckereien, Behörden, Cafés, Kaufhäusern, öffentlichen Einrichtungen, Restaurants – kurzum überall dort, wo Menschen täglich unterwegs sind. Hintergrund: Ausbildung zum Malteser Demenzlotsen Die Ausbildung beinhaltet Informatio- nen, wie demenziell veränderte Men- schen denken und handeln, wie man Anzeichen von demenziellem Verhalten erkennt, und praktische Tipps, wie man mit dem Betroffenen angemessen um- geht. Dazu Nina Basteck: „Die Teilnehmer lernen, wie sie auf- fälliges Verhalten richtig deuten und einordnen können. Wir zeigen ihnen Kommunikationsmöglichkeiten und -formen im Umgang mit Demenzkran- ken auf und informieren sie über beste- hende Hilfsnetzwerke. Übergeordnetes Ziel des Projekts ist die Steigerung der Lebensqualität von Betroffenen, damit sie stärker wieder am öffentlichen Leben teilnehmen können.“ Erster gemeinsamer Ausflug der Junior-Demenzbegleiterinnen Worms und Fulda (stb) Gemeinsam besuchten Juniordemenzbe- gleiter aus Worm (Diözese Mainz) und Fulda eine Ausstellung des Weltkulturenmuseums Frankfurt amMain zum Thema „Leben im Alter“ (Foto). Nach dem Besuch der Ausstellung mach- ten die Jugendlichen sich auf den Weg durch die Großstadt und begaben sich in die Rolle der In- terviewer. Mit Fragen wie „Was ist das Schöne am Älter-Werden?“ oder „Wann, glaubt ihr, ist das beste Alter?“ erhielten sie spannende Einbli- cke und führten interessante Gespräche. Foto: Malteser

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