Malteser Magazin 04/2018 Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland

malteser regional  •  Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland Malteser magazin • 4/18 V Ein letzter Wunsch erfüllt Elisabeth Wulke schenkt Auto ihres verstorbenen Mannes an Malteser Kinderhospizdienst Maberzell. Der silberne Mercedes trägt das Kennzeichen: FD-HW-82. Das sind die Initialen von Hubert Wulke aus Maberzell, der im Sommer dieses Jahres verstarb. Auf der Armatur des Autos ist ein Foto des 86-Jährigen angebracht, auf dem er fröhlich lächelt. Wenn die ehren- amtlichen Hospizhelfer und die Koor- dinatorin des Malteser Kinderhospiz- dienstes Main-Kinzig-Fulda zukünftig zu Familien mit schwerstkranken Kindern fahren, ist Hubert Wulke in ihren Gedan- ken immer mit dabei. Mit der Spende des Autos an die Malteser erfüllen seine Frau Elisabeth und seine sechs Kinder Doris, Martin, Gudrun, Günter, Gabi und Bernd den letzten Wunsch ihres Mannes und Vaters. „Mein Mann liebte Kinder über alles. Mit dem Auto will er für Kinder etwas Gutes tun“, erzählt Elisabeth Wulke mit einer Träne in den Augen. Mit seiner Frau ist Hubert Wulke über 65 Jahre lang glück- lich verheiratet. Gemeinsam leben sie mit ihrer jüngsten Tochter Doris und ihrem Mann in ihrem Haus in Maberzell, haben sechs Kinder und neun Enkel. Vor seiner Pensionierung war Hubert Wulke als Fah- rer für ein Amt tätig und bis zu seiner Er- krankung im Sommer immer noch gerne mit dem Auto unterwegs. Gemeinsammit seiner Frau fuhr der 86-Jährige zum Bei- spiel in seine Heimat nach Schlesien, in den Kurzurlaub nach Thüringen oder in den Bayerischen Wald. „Mein Mann war ein sehr guter Autofahrer. Ich war eher für das Kartenlesen zuständig“, erzählt die 85-Jährige. Erst vor drei Jahren kaufte sich das Ehepaar den Mercedes, denn mit zwei künstlichen Knien war es für Hubert Wulke einfacher, ein Auto mit Automatik- schaltung zu fahren. „Wir haben das neue Auto gemeinsam ausgesucht. Obwohl ich eigentlich immer lieber ein rotes Auto wollte“, erinnert sich Elisabeth Wulke lä- chelnd. Im Sommer dieses Jahres erkrankte Hu- bert Wulke schwer. Seine Familie pflegte ihn mit Hilfe der Palliativpflege liebevoll zu Hause. Kurz vor seinem Tod bat er seine Kinder zu sich. „Papa erzählte uns, dass er sein Auto gerne für einen guten Zweck einsetzen möchte, vielleicht für etwas Caritatives, für Kinder oder etwas Soziales“, so Tochter Doris Eickhoff. „Als er schwächer wurde, zeigte er, wenn er etwas gut fand, immer mit dem Daumen hoch. So auch, als wir ihm versprachen, dass wir uns um das Auto kümmern würden.“ Zwei Tage später, am 15. Juni, verstarb Hubert Wulke friedlich und mit einem Lächeln zu Hause im Beisein sei- ner Familie. Sein Auto wird nun im am- bulanten Malteser Kinderhospizdienst Main-Kinzig-Fulda eingesetzt werden. Die Koordinatorin und die ehrenamt- lichen Helferinnen und Helfer unter- stützen Familien mit schwerstkranken Kindern zu Hause. „Wir sind gerührt und Herrn Wulke und seiner Familie un- glaublich dankbar für dieses Geschenk“, so der Leiter der Malteser Hospizdienst, Wilfried Wanjek. Das Auto werden auch Elisabeth Wul- ke und ihre Kinder auf der Fahrt zu den Familien durch das Kennzeichen mit den Initialen jederzeit wiedererkennen. „Wir freuen uns, dass damit anderen geholfen werden kann. Hubert wird so in den Erin- nerungen vieler Menschen weiterleben“, sagt Elisabeth Wulke. „Daumen hoch“ – so zeigte Hubert Wulke seiner Familie, als er krankheitsbedingt schwächer wurde, wenn er etwas gut fand. Elisabeth Wulke, Tochter Doris und Sohn Martin übergeben das Auto an Ute Sander, Koordinatorin des Malteser Kinderhospizdienstes, und an Wilfried Wanjek, Leiter der Malteser Hospizar­ beit in Fulda – und erfüllen so den letzten Wunsch ihres Mannes und Vaters. Podiumsgespräch „Erfahrungen am Ende des Lebens“ Wiesbaden. Zu einem hochkarätigen Podiumsgespräch zum Thema „Erfahrun- gen am Ende des Lebens“ luden die Mal- teser in Hessen auf Initiative des stellver- tretenden Landesbeauftragten Rolf Bescht ins Wiesbadener Rathaus ein. Vor über 100 Gästen informierten der Vizepräsident der Deutschen Palliativgesellschaft und Leiter der Palliativstation im St.-Josefs- Hospital in Wiesbaden Dr. Bernd Meier, der Moraltheologe Prof. Dr. Josef Schuster SJ, der Stiftsdirektor des Hildastifts in Wiesbaden Jens Wolter, der Abteilungs- leiter für Altenarbeit im Amt für Soziales der Stadt Wiesbaden Johannes Weber, der Stadtdekan Klaus Nebel, die frühere Leite- rin des Kinderhospizes Bärenherz Claudia Langanki sowie die Leiterin der ambulan- ten Hospizdienste der Malteser in Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland Barbara Schoppmann die Gäste rund um das The- ma Einsamkeit im Alter und Begleitung am Lebensende. Stadträtin Gaby Wolf hob im Rahmen ihres Grußwortes hervor, wie wichtig die Angebote der Malteser für ältere Menschen in Wiesbaden seien, und dankte insbesondere den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern des Besuchs- und Begleitungsdienstes für ihren Einsatz vor Ort. Foto: Malteser

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