Malteser Magazin 03/2018 Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland

malteser regional  •  Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland Malteser magazin • 3/18 IV Büdingen. (dag) „Auf Wiedersehen und Dankeschön!“ – Die Malteser haben sich aus der Hessischen Erstaufnahmeein- richtung (HEAE) Büdingen verabschiedet. Zum 30. Juni lief die Beauftragung durch das Regierungspräsidium Gießen für die soziale Betreuung aus. Der Abschied aus Büdingen war ein ganz besonderer für die Malteser in Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland. Es war 2015 die erste Erst- aufnahmeeinrichtung, die die Malteser in HRS im Auftrag des Regierungspräsidi- ums übernahmen – und mit der Beendi- gung gleichzeitig die letzte Einrichtung, in der sich die Malteser in der Region in dieser Form engagierten. Weggefährten, Netzwerkpartner und Un- terstützer sowie Freunde und viele Bü- dinger Bürger waren gekommen und er- lebten einen stimmungsvollen Abend. Er wurde eingeleitet von den Büdinger Mo- nologen und untermalt mit verschiedenen Darbietungen ehemaliger Bewohner der Einrichtung. Der HEAE-Chor sang „We are the world“, begleitet von Freeway Mu- sic – ein Gänsehaut-Moment. 31 intensive Monate liegen hinter den Mitarbeitern der Einrichtung. Betriebs- leiter Isidro Perez: „Wir haben gemein- sam gehofft, gezittert, gelacht und auch geweint. Wir haben keinen Beruf. Das ist Berufung. Wir haben den Leitgedanken der Malteser gelebt: Hilfe den Bedürf- tigen und weil Nähe zählt.“ Er dankte allen Unterstützern, Netzwerkpartnern und insbesondere allen Mitarbeitern und deren Familien. Der Büdinger Bürgermeister Erich Spa- mer und Pfarrer Andreas Weik von der evangelischen Kirchengemeinde dank- ten allen für das Geleistete und ihr großartiges Engagement. Sie brachten ihr tiefes Bedauern über den Weggang der Malteser zum Ausdruck. „Die Mal- teser in Büdingen haben Zeichen der Hoffnung gesetzt und mit viel Herzblut gearbeitet. Sie waren ein verlässlicher Ansprechpartner und haben für eine gute Kommunikation zwischen allen Be- teiligten gesorgt“, betonte Erich Spamer. Andreas Weik stellte die Herzenswärme heraus, mit denen die Malteser alle herz- lich willkommen geheißen hatten. „Die Menschenwürde ist unantastbar. Ihr seid den Geflüchteten in Würde begegnet“, zollte der Pfarrer den Mitarbeitern der HEAE seinen Respekt. Dr. Constantin von Brandenstein, ehema- liger Präsident des Malteser Hilfsdienstes, ließ es sich nicht nehmen, den Maltesern in Büdingen persönlich für ihr außer- ordentliches Tun zu danken. „Ich habe deutschlandweit viele Einrichtungen für Geflüchtete besucht. In keiner habe ich eine solche Fröhlichkeit, gute Stimmung und Struktur erlebt wie in Büdingen“, er- innerte er sich. Auch Regionalgeschäfts- führer Ulf Reermann habe hier so viel En- gagement, Fleiß und Herzblut erlebt – und dies trotz der oft ungewissen Situation in Bezug auf die weitere Beschäftigung. „Vielen Dank für Ihre Verbundenheit! Vielen Dank, dass Sie den Maltesern die Treue gehalten haben.“ Auch ein ehemaliger Bewohner fühlte sich den Maltesern zu Dank verpflichtet: „Nach allem, was ich erlebt habe; die Mal- teser haben mein Leben besser gemacht.“ Diese Tätigkeit sei das Beste gewesen, was sie jemals in ihrem Leben gemacht habe, resümierte eine Mitarbeiterin am Ende des Abends. Und dieser endete mit einem Film über die schönsten Momente der vergangenen 31 Monate und vielen Um- armungen. „Auf Wiedersehen und Dankeschön!“ Malteser verabschieden sich mit Sozialdienst aus der HEAE Büdingen Foto: Dagmar Bauer Der Malteser Betriebsleiter Isidro Perez (hockend, 2. v. l.) und sein Team verabschiedeten sich von den Büdingern.

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