Malteser Magazin 03/2022 Baden-Württemberg

wir Malteser in Baden-Württemberg Foto: vierfussmedia.com/Malteser V Malteser Magazin 3/22 Liebe Malteser, auch wenn der Herbst bereits vor der Tür steht, möchten wir in diesem Regionalteil voller Dankbarkeit nochmals zurückblicken auf die vielen schönen Erlebnisse und Begegnungen des Sommers, die trotz Corona wieder möglich waren. Ein Highlight war mit Sicherheit der 102. Deutsche Katholikentag, den wir Ende Mai in Stuttgart zu Gast haben durften. Für uns Malteser war es wie ein großes Familienfest. Ich danke allen Helferinnen und Helfern, allen Einsatzkräften im Haupt- und Ehrenamt für ihren wertvollen Dienst an so vielen Orten. Die Fotos auf den Folgeseiten lassen die Erinnerung an viele schöne Momente wieder lebendig werden. Dankbar bin ich auch, dass unsere Sanitätsdienste bei zahlreichen Veranstaltungen wieder gefragt waren, dass unsere Kinder und Jugendlichen sich wieder „live“ treffen konnten, dass wir unsere Hilfen für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen weiter ausbauen konnten und dass Jubiläen endlich wieder gefeiert werden durften… Es tut so gut, unsere Malteser Gemeinschaft auch wieder in persönlichen Begegnungen zu erfahren! In den Sommermonaten mussten wir hier in Baden-Württemberg allerdings auch eine heftige Corona-Welle erleben, die auch in unseren Reihen zu vielen krankheitsbedingten Ausfällen geführt und unsere Dienste besonders herausgefordert hat. Trotz der personell angespannten Lage beispielsweise im Rettungsdienst oder in der Pflege haben wir es geschafft, die Versorgung der Bevölkerung und der uns anvertrauten Menschen auch weiterhin in gewohnter Qualität sicherzustellen. Auch der seit über einem halben Jahr andauernde Krieg in der Ukraine erfüllt uns alle mit sehr großer Sorge. Hier leisten wir Malteser ebenfalls nach wie vor vielfältige Hilfe – sowohl für die Menschen aus der Ukraine und aus weiteren rund 20 Ländern, die hier bei uns Sicherheit suchen, als auch für die Menschen, die vor Ort täglich ums Überleben kämpfen müssen. Mein aufrichtiger Dank geht an alle ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden in unseren zahlreichen Diensten für ihren herausragenden Einsatz und ihr großes Engagement in diesen schwierigen und herausfordernden Zeiten! Mit besten Grüßen – bleiben Sie gesund! Ihr Karl-Eugen Graf von Neipperg Regionalleiter Baden-Württemberg/ Diözesanleiter Rottenburg-Stuttgart

VI.I Malteser Magazin 3/22 Wir Malteser beim Bei „Hands on Dementia“ konnten alle Interessierten an sich selbst erfahren, mit welchen Schwierigkeiten Menschen mit Demenz im Alltag konfrontiert werden. „Unser täglich Brot gib uns heute“: Die Malteser verteilten an die Besucher 5.000 kleine Brote, die am Stand mit Hilfe von Tobias Maurer von der Winnender Bäckerei Maurer gebacken wurden. In Stuttgart-Münster Khevenhüller und von Saurma-Jeltsch Die Rottenburger Rettungshundestaffel zeigte Übungen aus ihrem Alltag und beantwortete Fragen rund um Ausbildung und Einsätze. Einsatzleiter Markus Bensmann (l.) bedankte sich bei Oberstleutnant Uwe Motschilnig (r.) für die Gastfreundschaft der Bundeswehr in der Theodor-Heuss-Kaserne. Andreas Stark, Leiter des Fernmeldezugs aus Aalen, und sein Team Vizepräsident Albrecht Prinz von Croÿ begrüßte die Helfenden der Malteser aus Baden-Württemberg und aus ganz Deutschland in ihrer Unterkunft. Die Ellwanger Sitztanzgruppe begeisterte das Katholikentagspublikum und nahm es mit dem 9-Euro-Ticket mit auf eine Reise zum Lied „Die kleine Schaffnerin“.

wir Malteser in Baden-Württemberg VI.II Malteser Magazin 3/22 Katholikentag in Stuttgart „Ein ganz großes Dankeschön an die unglaublich vielen, vermutlich in der Mehrzahl ehrenamtlichen Einsatzkräfte beim Katholikentag in Stuttgart! Aus den unterschiedlichsten Regionen in Deutschland angereist waren die Gruppen wirklich omnipräsent im Stadtbild – freundlich, gut gelaunt und jederzeit gut sichtbar. Ein gutes Gefühl für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser Großveranstaltung.“ Annette J., Wendlingen Zu den zahlreichen Aufgaben des Einsatzstabes gehörte auch die Planung der Sanitätsdienste. Die Rescuebiker und die Motorradstaffel aus dem Kreis Göppingen waren auf dem Katholikentagsgelände unterwegs, um schnelle Erste Hilfe zu leisten. besuchten Präsident Georg Vorstandsmitglied Douglas Graf eine Flüchtlingsunterkunft. Diözesanleiter Karl-Eugen Graf von Neipperg mit Matthias Michel (l.) und Caspar Hauser. Die Malteser Jugend war mit einem eigenen Stand vertreten. Auch beim feierlichen Abschlussgottesdienst auf dem Schlossplatz leisteten die Malteser Sanitätsdienst. Gemeinsam mit weiteren Präsidiumsmitgliedern besuchte Hilfsdienst-Präsident Georg Khevenhüller die von den Maltesern organisierte Ausstellung „Kunst grenzenlos“. Fotos: vierfussmedia.com, Silvia Tanneberg, Kay Krumbein, Malteser Stuttgart, Malteser Göppingen Mit rund 75 Einsatzkräften aus den Gliederungen Aalen, Ellwangen, Göppingen, Karlsruhe, Kirchheim, Nürtingen, Ravensburg, Rems-Murr, Sigmaringen und Stuttgart waren die baden-württembergischen Malteser am Großeinsatz der insgesamt 450 Helferinnen und Helfer beteiligt. Sie waren im Sanitäts- und Rettungsdienst sowie in der Betreuung von Teilnehmerunterkünften tätig und übernahmen Stabs- und Leitungsaufgaben. Weitere Malteser wirkten in Workshops, bei einer Kunstausstellung, beim Bühnenprogramm und am Malteser Stand mit und betreuten Menschen mit Behinderung.

VII Malteser Magazin 3/22 Land empfängt Ehrenamtliche auf dem Hockenheim-Ring „Heute stehen Sie, liebe Helferinnen und Helfer, im Mittelpunkt“, mit diesen Worten empfing der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl die Ehrenamtlichen des Bevölkerungsschutzes und deren Familien auf dem Hockenheimring und dankte ihnen für ihren unermüdlichen Einsatz. Die Corona-Pandemie, die Flutkatastrophe im Ahrtal und die Aufnahme von aus der Ukraine geflohenen Menschen haben den Bevölkerungsschutz in den vergangenen Monaten sehr stark gefordert. Das Funktionieren der Strukturen im Katastrophenschutz ist vor allem einem hoch motivierten und starken Ehrenamt zu verdanken. Die Ehrenamtlichen erwartete ein vielfältiges Programm. Neben Attraktionen des Hockenheimrings sorgten alle mitwirkenden Organisationen für eine gelungene Veranstaltung. Ehrenamtliche Malteser präsentierten zwei Einsatzfahrzeuge: Mit dabei waren Johannes Ostalb 5/11-1 aus Aalen, das Führungsfahrzeug des 5. Kontingents BW bei der Katastrophenhilfe im Ahrtal 2021 sowie der GW Betreuung des Landes Baden-Württemberg mit Einsatzkräften aus Mannheim. Der diesjährige „Helferempfang“ fand nach zweijähriger coronabedingter Pause erstmals wieder statt. Der Landesbeauftragte Edmund Baur (M.) nahm mit ehrenamtlichen Maltesern aus Aalen, Mannheim und Freiburg (nicht abgebildet) sowie deren Familien am Empfang auf dem Hockenheimring teil. Foto: Silvia Tanneberg/Malteser Baden-Württemberg Stiftung übergibt CoVLAB an Malteser Mit einem Festakt hat die BW Stiftung die medizinische Ausstattung seines mobilen Corona-Testlabors CoVLAB dem Malteser Hilfsdienst Baden-Württemberg übergeben. In den vergangenen zwei Jahren war der Truck mit der rollenden Teststation im Auftrag der BW Stiftung und unter medizinisch-wissenschaftlicher Leitung der Universitätsmedizin Mannheim unterwegs, um rund 27.000 Menschen in Gefängnissen, Alten- und Pflegeheimen, Schulen, Flüchtlingsunterkünften oder an Gerichten auf Corona zu testen. Die Aalener Malteser waren seit November 2020 mit sechs Fachkräften aus der ambulanten Pflege regelmäßig mit dem „CoronaTruck“ im Einsatz. Jetzt werden die Malteser den Container samt medizinischer Ausstattung weiter im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz einsetzen. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit den Maltesern einen kompetenten Partner gewinnen konnten, der den CoVLAB-Container auch in Zukunft in außergewöhnlichen Gefahrensituationen zum Wohle der Allgemeinheit einsetzen wird“, betonte Christoph Dahl, Geschäftsführer der BW Stiftung. „Das CoVLAB kann unsere oft ehrenamtliche Arbeit für Menschen in Not hervorragend unterstützen – ob bei der Versorgung von Geflüchteten, bei Test- und Impfaktionen oder bei der Katastrophenhilfe“, ergänzte Malteser Regionalgeschäftsführer Klaus Weber. Justiz- und Migrationsministerin Marion Gentges (M.) mit Regionalgeschäftsführer Klaus Weber, Vertretern der Stadtgliederung Stuttgart und Fachkräften des Aalener Pflegeteams Foto: Silvia Tanneberg/Malteser

wir Malteser in Baden-Württemberg VIII Malteser Magazin 3/22 Konstanz/Bodman-Ludwigshafen Erstes Ausbildungsbiwak erfolgreich absolviert Malteser Konstanz bereiten Jugend spielerisch auf Ehrenamt im Katastrophenschutz vor. Als Jugendreferentin der Malteser Konstanz weiß Maike Kluge-Tremmel, wie wichtig Nachwuchs im Ehrenamt ist. Deshalb spann sie die Idee eines Jugendbiwaks mit ihrem Team für den Sommer 2022. Am letzten Juni-Wochenende wurde es umgesetzt. 35 Teilnehmende und Ausbildende des Kochtrupps mit acht Personen und Begleitpersonen – sie alle machten sich mit Einsatzfahrzeugen am Samstag auf den Weg nach Bodman auf ein Grundstück des Bezirksbeauftragten Wilderich Graf von und zu Bodman. Mit dabei waren auch Ramona und Tobias Hiller, einst selbst Mitglieder der Malteser Jugend. Inzwischen wohnen sie in Ulm. „Wir unterstützen beide noch die Malteser in Konstanz. Es war klar, dass wir als Betreuer und Ausbilder beim Jugendbiwak an Bord sind.“ Die Vertiefung von Erste-HilfeKenntnissen stand auf dem Programm, aber auch die Arbeit mit Koordinaten und Karte – wie komme ich denn ohne Handy klar? Erlernt wurden verschiedene Tragetechniken in unwegsamem Gelände, der Aufbau von großen Zelten und einer Essensausgabe. Das Ehepaar Hiller ist sich einig: „Kinder und Jugendliche spielerisch auf den Ernstfall vorzubereiten macht Sinn. Auch bei uns wurden die Grundlagen im Jugendalter gelegt, wir sind bis heute engagierte und überzeugte Malteser.“ Natürlich kamen auch Spiel und Spaß nicht zu kurz. Ronja Körner, Absolventin eines Freiwilligen Sozialen Jahres, lacht: „Geschlafen haben wir nicht viel. Team-Building-Spiele, stundenlanges Sitzen am Lagerfeuer, Geschichten erzählen, das alles gehört natürlich dazu.“ Diözese Rottenburg-Stuttgart Kids’ Day auf dem Alpakahof Bei strahlend blauem Himmel trafen sich 44 Mädchen und Jungen der Malteser Jugend Rottenburg-Stuttgart zu ihrem Kids‘ Day auf dem Alpakahof Kaut in Horn (Ostalbkreis). Neben spannenden Gruppenspielen, Bastelprogramm und einer Hof-Rallye war das Highlight eine Alpakawanderung über die Schwäbische Alb. Nach einer Einweisung ging es unter Begleitung des Teams vom Alpakahof über Wiesen, Bäche und durch Wälder. „Die Wanderung war ein großer Spaß für alle und erforderte vor allem viel Geduld“, berichtet Diözesanjugendreferent Caspar Hauser. „Denn nicht selten hatte ein Alpaka plötzlich das Bedürfnis, sich einfach an Ort und Stelle hinzulegen oder zu fressen.“ In diesen kleinen Pausen konnten die Kinder und Jugendlichen viele Fragen zu den Alpakas stellen. Die Malteser Jugend sagt dem Alpakahof ein herzliches Dankeschön für den erlebnisreichen Tag und die große Gastfreundschaft. Bei der Alpakawanderung durften die Kinder und Jugendlichen selbst Verantwortung übernehmen und allein oder zu zweit ein Alpaka führen. Foto: Malteser Jugend Rottenburg-Stuttgart Teilnehmende des Jugendbiwaks Konstanz Foto: Malteser Konstanz Biwak-Teilnehmende bei der Vertiefung ihrer Erste-Hilfe-Kenntnisse Foto: Malteser Konstanz

IX.I Malteser Magazin 3/22 Herr Scheffler, erst vor wenigen Tagen sind Sie wieder einmal aus Rumänien zurückgekehrt. Was haben Sie dort gemacht? Norbert Scheffler: Mit meiner Kollegin Nicole Lichanin haben wir unseren Partnern in Satu Mare im Nordwesten Rumäniens, rund 35 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, in deren Ukraine-Lager geholfen, Spendenpakete zu sortieren, Waren zu zählen, neu zu verpacken, zu palettieren und für den Transport in die Ukraine in deren Partnerstadt Beregowo vorzubereiten. Waren Sie auch schon selbst in der Ukraine? Scheffler: Bisher haben wir fünfmal die Transporte von Satu Mare nach Beregowo begleitet oder sind die Fahrzeuge als Transportführer selbst gefahren. In Beregowo unterhalten die ukrainischen Malteser ein großes Lager. Dort kommissionieren sie auf 5.500 Quadratmetern Hilfsgüter und bringen sie dann ins ganze Land – bis in den Donbass und nach Charkiw, wenn die Transportwege es zulassen –, um die Binnenflüchtlinge zu versorgen. Insgesamt erscheint die Situation in der Ukraine surreal: Es sind kaum Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs, die meisten Tankstellen sind geschlossen, da Kraftstoffe fehlen. Doch in Beregowo beispielsweise wirkt das Leben auf den ersten Blick normal: Die Geschäfte sind geöffnet, die Cafés sind gut besucht. Schaut man jedoch genau hin, sieht man nur Frauen, Jugendliche und ältere Männer… Seit Ende Februar haben Sie als Diözesanauslandsbeauftragter in der Diözese Rottenburg-Stuttgart alle Hilfsgüterlieferungen landesweit zu den Maltesern in Satu Mare koordiniert. Welche weiteren Aufgaben nehmen Sie als Diözesanauslandsbeauftragter wahr? Scheffler: Meine Aufgaben bestehen in der Information, Begleitung und Unterstützung der Gliederungen, die in der Auslandsarbeit tätig sind bzw. tätig werden wollen, sowie in der Repräsentation unseres Auslandsdienstes bei Veranstaltungen in den jeweiligen Partnerländern und auf Bundesebene. Aktuell sind in unserer Diözese die Gliederungen Aalen, „Es macht nur noch Freude“ Norbert Scheffler, Diözesanauslandsbeauftragter der Malteser in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, im Interview mit Petra Ipp-Zavazal (Juli 2022) Biberach, Ehingen und meine eigene Gliederung Ravensburg-Weingarten in der Auslandsarbeit aktiv. Wir unterstützen neben der Ukraine und Rumänien auch Partner und Projekte in Polen, Belarus und im Kongo. Mein Ziel ist es, mehr Gliederungen unserer Diözese für die Auslandsarbeit zu begeistern. Gerade auch für junge Menschen kann ein Engagement im Auslandsdienst attraktiv sein auch im Hinblick auf den beruflichen Weg. Was steht als Nächstes an? Was sind Ihre nächsten Einsätze oder Projekte? Scheffler: Die Lager in Rumänien und in der Ukraine sind fast leer. Die Binnenflüchtlinge dort brauchen dringend Lebensmittel, Hygieneartikel sowie Putz- und Reinigungsmittel. Denn sie sind besonders hilfsbedürftige Flüchtlinge. Sie sind so arm, dass sie sich nicht einmal einen Reisepass leisten können, um das Land zu verlassen. Sie sind dringend auf die Versorgung durch die Hilfsorganisationen und Kirchen angewiesen. Spätestens im September werden wir wieder einen großen Hilfsgütertransport nach Satu Mare starten. Vorher steht im August der Sanitätsdienst beim Jugendfestival in Medjugorje (Bosnien und Herzegowina) an. 1 2 3

IX.II Malteser Magazin 3/22 wir Malteser in Baden-Württemberg Was motiviert Sie bei ihrem unermüdlichen Engagement? Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft? Scheffler: Das sind die Dankbarkeit der Menschen und die Freundschaften, die im Laufe der Jahrzehnte imAusland, speziell in Rumänien, entstanden sind. Oft können wir nur mit kleinen Dingen helfen. Doch die Dankbarkeit motiviert mich und gibt mir Kraft. Und wenn es gelingt, Menschen dafür zu gewinnen, sich ebenfalls zu engagieren, dann braucht man gar nicht mehr viel Kraft. Es macht nur noch Freude. Wo finden wir Sie, wenn Sie einmal nicht mit den Maltesern im Einsatz sind? Wie erholen Sie sich in Ihrer freien Zeit am liebsten? Scheffler: Es gibt durchaus Tage, an denen ich keinen PC oder Laptop einschalte. Dann beschäftige ich mich mit meiner Modelleisenbahn und neuerdings auch mit einigen größeren Lego-Bausätzen. Zur Person Norbert Scheffler Geboren 1956 in Ravensburg; zwei erwachsene Söhne. Ausbildung zum Versicherungskaufmann, danach 12 Jahre Bundeswehr im Sanitätsdienst. 1980 Examen im ersten Ausbildungskurs der Bundeswehr zum Krankenpfleger; Weiterqualifikation zum Pflegedienstleiter; seit 2021 im „Unruhestand“. Seit fast 50 Jahren bei den Maltesern aktiv in unterschiedlichen Funktionen: als Rettungssanitäter, Kreis-, Orts- und Stadtbeauftragter, Nothilfe- und Auslandsbeauftragter, Projektleiter Osteuropa, ehrenamtlicher Geschäftsführer. Aktuelle Funktionen: Stadtbeauftragter RavensburgWeingarten (seit 2018), Ausbilder (seit 2019), Diözesanauslandsbeauftragter Rottenburg-Stuttgart (seit 2021) Foto: vierfussmedia.com/Malteser 1 In Satu Mare (Rumänien) beladen Gergö Hegedüs (r.), Leiter der Malteser in Satu Mare, Norbert Scheffler und weitere Malteser den Kleinbus mit Konserven für das Lager im ukrainischen Beregowo. 2 Norbert Scheffler und Dolmetscher David sortieren die Hilfsgüterpakete für die Ukraine in der Lagerhalle in Satu Mare. 3 Übergabe eines Krankentransportwagens an der Malteser Dienststelle in Satu Mare an deren Leiter Gergö Hegedüs Fotos: Malteser Ravensburg/Weingarten Sie engagieren sich seit fast 50 Jahren bei den Maltesern. Wie kam es dazu? Und was bedeutet Ihnen die Malteser Gemeinschaft? Scheffler: Ein Schulfreund hat mich damals zu den Maltesern gebracht. Meine ganze berufliche Karriere habe ich letztlich den Diensten und der Gemeinschaft der Malteser im In- und Ausland zu verdanken und hier auch immer Halt und Unterstützung erfahren. So versuche ich, auch selbst etwas zurückzugeben. Welche Erlebnisse und Begegnungen bei Ihren Auslandseinsätzen sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben? Scheffler: Das sind vor allem meine vielen Begegnungen in Satu Mare mit Bischof Eugen Schönberger, die mir immer viel Kraft und Motivation gegeben haben, und meine Kontakte zum Kloster Moldovita in den Karpaten. Aber auch der erste Besuch 1990 in der psychiatrischen Klinik in Beclean hat sich mir für immer eingeprägt: Es war für uns damals unvorstellbar, dass Menschen sich in einer Klinik zu zweit oder dritt ein Bett teilen müssen. Unvergesslich ist für mich auch die Rundreise durch Belarus im Jahr 2015 mit dem damaligen Länderkoordinator Aloys Schmiegelt.

X.I Malteser Magazin 3/22 Angebote für Menschen mit Demenz Bei den Maltesern sind Menschen mit Demenz ebenso wie ihre Angehörigen gut aufgehoben. Mit den Tagestreffs, den vielerorts unter dem Namen „Café Malta“ angebotenen kleinen Auszeiten aus dem Alltag, und bei der Sorglos-Begleitung können die Angehörigen durchatmen, während die Malteser die Betroffenen betreuen und ihnen neue Erfahrungen ermöglichen. Seit Kurzem laden die Malteser mobil eingeschränkte Senioren und Menschen mit Demenz sogar zu einem Ausflug mit ihrer neuen E-Rikscha ein, die dank der Faber-Stiftung angeschafft werden konnte. Mit der Rikscha auf Tour Diözese Rottenburg-Stuttgart. Mit der Aktion „RikschiLändle“ machten die Malteser auf ihre vielfältigen Dienste für Menschen mit Demenz und deren Angehörige aufmerksam. Dafür fuhren sie fünf Tage lang mit ihrer neuen E-Rikscha durchs Ländle. Unter dem Motto „Wind im Haar, Sonne im Gesicht“ ging es von Ellwangen über Wasseralfingen, Kirchheim und Esslingen nach Kornwestheim. Geistliche und politische Würdenträger begleiteten vielfach den Start als Fahrer oder Fahrgäste. Die Resonanz der Senioren war überall mehr als positiv: „Ich genieße diese Fahrt durch die Stadt sehr; da komme ich zu Fuß nicht mehr hin.“ Und „Können Sie etwas schneller fahren bitte. Der Fahrtwind auf dem Gesicht fühlt sich so toll an.“ Die Malteser im Ostalbkreis haben die Rikscha im Sommer direkt für sechs Wochen gebucht. „Die Bewohner im Wiesengrund und im Oberdorferhof wurden während ihres Sommerfestes zum Kocherursprung gefahren“, berichtet Sabine Felber aus Ellwangen. In Ellenberg überraschte die Rikscha beim Seniorennachmittag einen Senior zu seinem 70. Geburtstag. Bei den Heimattagen in Ellwangen chauffierten die Malteser mobil eingeschränkte Menschen vom Parkhaus zur Fußgängerzone und zu weiteren Attraktionen. Weitere Infos und Buchungen der Malteser Rikscha: Nadine Henninger, Tel. 0711-9258550, E-Mail: nadine.henninger@malteser.org Bewegung und Spaß am Plaudertisch Kirchheim. Dank der Faber-Stiftung konnten die Malteser in Kirchheim für ihre Gruppenangebote einen Plaudertisch kaufen. Dieses Bewegungs- und Trainingsgerät für Seniorengruppen trägt zum Erhalt der körperlichen Beweglichkeit und Leistungsfähigkeit bei. Die aktive Bewegung der Beine und Arme erfolgt mit eigener Muskelkraft. Zu den körperlichen Aktivitäten können Lieder gesungen oder Geschichten erzählt werden. „Am Plaudertisch erleben unsere Gäste Bewegung, Spaß, geistige Aktivierung und soziales Miteinander“, erklärt Dienststellenleiterin Heike Nägelein. Heike Ratschinski, Leiterin des Tagestreffs, ergänzt: „Der Plaudertisch ist für unsere Gruppen eine super Sache. Denn die Bewegung kommt bei schlechtem Wetter oft zu kurz. Insbesondere die Herren sind mit vollem Einsatz dabei“. Validation – Menschen mit Demenz einfühlsam begegnen Freudenstadt. In Freudenstadt luden die Malteser die Angehörigen von Menschen mit Demenz zu einem besonderen Kurs ein: „Validation“. Hierunter versteht man eine einfühlsame, wertschätzende und würdevolle Haltung für die Begegnung und Pflege von Menschen mit Demenz. Die Referentin Susanne Herre nahm die Gruppe mit in die Lebenswelt von Menschen mit Demenz. „Es wurden die Kommunikationstechniken der Validation vorgestellt“, berichtet Daniela Kodweiß, Standortkoordinatorin Café Malta in Freudenstadt. „In Rollenspielen übten die Teilnehmenden zu erkennen, welche Gefühle und Bedürfnisse das Gegenüber gerade ausdrückte, um dann einfühlsam zu reagieren.“ Genauso wichtig sind auch die Gefühle und Bedürfnisse der Angehörigen. So gab es die Möglichkeit, sich darüber auszutauschen, um Lösungen für schwierige Situationen zu finden. Der „Mobile Einkaufswagen“ ist unterwegs! Badenweiler. Der Mobile Einkaufswagen ist ein neues Projekt, das gemeinsam von der Gemeinde Badenweiler und den Maltesern durchgeführt wird. Ältere oder kranke Menschen, die nicht mehr mobil sind und trotzdem am gesellschaftlichen Leben teilnehmen möchten, können mit dem Mobilen Einkaufswagen ihre Besorgungen selbst erledigen. Mitte Juni konnte jetzt mit der ersten Fahrt des Mobilen Einkaufswagens gestartet werden. Vier Damen aus Badenweiler und denOrtsteilenwurden zuHause abgeholt undmit Unterstützung von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern konnten sie selbstständig einkaufen gehen. ImAnschluss daran gab es bei Kaffee und Kuchen oder Eiskaffee im Kurhaus

X.II Malteser Magazin 3/22 wir Malteser in Baden-Württemberg die Gelegenheit, sich kennenzulernen und auszutauschen. Es war eine angeregte Runde und alle Damen haben sich für den nächsten Termin Anfang Juli wieder angemeldet. Dieser Dienst wird durch die Faber-Stiftung gefördert. Weitere Infos: Der Mobile Einkaufswagen ist vorerst vierzehntägig unterwegs. Neue Interessentinnen und Interessenten können sich gerne unter Telefon 0151-11119408 melden. Zehn Jahre Café Malta Konstanz. Im Café Malta Konstanz können Menschen mit beginnender Demenz im kleinen Kreis zusammenkommen. In angenehmer Atmosphäre wird ein Programm mit wiederkehrenden Themen geboten. Durch Aktivitäten in der Gruppe, wie Gedächtnis- oder Bewegungsübungen, musikalische Angebote, Sitzgymnastik, kreatives Gestalten und vieles mehr, erfahren Menschen mit Demenz Gemeinschaft. Nun wird das Café Malta Konstanz zehn Jahre alt. Am 24. September wird in Konstanz, gemeinsam mit geladenen Gästen aus nah und fern, ein feierlicher Tag begangen. Allen Ehrenamtlichen gilt ein herzliches Dankeschön für ihre wertvolle Arbeit! Eröffnung eines Café Malta für Menschen mit Demenz Blumberg. Ein weiteres Café Malta hat in Baden-Württemberg seinen Betrieb aufgenommen: Anfang Juli wurde das Café Malta in Blumberg eröffnet. Die Leiterin Magdalena Becker erklärt, dass sie den demenzkranken Menschen einen schönen Nachmittag ermöglichen will, während ihre Angehörigen ein wenig entlastet werden. Im Café Malta treffen sich Menschen mit Demenz für mehrere Stunden in der Woche und erleben Gemeinschaft. Ausgebildete Demenzbegleiter und -begleiterinnen betreuen sie in kleinen Gruppen. Weitere Infos: Das Café Malta hat jeden Montag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Kontakt: Magdalena Becker, Mobil: 015172657230, E-Mail: magdalena.becker6@malteser.org Foto: Malteser Ellwangen Foto: Malteser Kirchheim Foto: Conny Hahn Foto: Malteser Freiburg 1 „RikschiLändle“: Alle hatten viel Spaß bei der Fahrt über den Marktplatz in Ellwangen. 2 Helfende des Mobilen Einkaufswagens in Badenweiler 3 Am neuen Plaudertisch in Kirchheim wird Biographiearbeit zum Spaß-Faktor. 4 Magdalena Becker (r.), Leiterin des Café Malta Blumberg, und Bärbel Münch (ehrenamtliche Mitarbeiterin) betreuen demenzkranke Menschen. 1 2 3 4

XI Malteser Magazin 3/22 Malteser Hilfe für Geflüchtete geht Konstanz Von der Flüchtlingshilfe zum Integrationsdienst und zurück 2016 entstand aus der Flüchtlingshilfe, die im Raum Bodensee seit 2015 in der Erstversorgung tätig war, der Konstanzer Integrationsdienst. Schnell entwickelten sich der „Mädelstreff“ und der „Young Women’s Club“ zu Leuchtturm-Angeboten für geflüchtete Mädchen und junge Frauen in der Region. Miriam Leue, eine der Ehrenamtlichen der ersten Stunde: „Wir haben den Dienst damals schnell von der Alltagsunterstützung hin zu wirklichen Empowerment-Projekten entwickelt. Mädchen und junge Frauen werden von uns im Tandem oder in Gruppenangeboten unterstützt, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und für sich einzustehen.“ Die Gruppe von rund 20 bis 25 Ehrenamtlichen, die die Leitung des Integrationsdienstes, Silvia Baumann, regelmäßig unterstützt, geht seit der Corona-Krise durch eine herausfordernde Zeit. „Wir haben versucht, die Mädchen durch virtuelle Angebote bei der Stange zu halten“, erzählt Celine Flumm, die seit 2018 als Ehrenamtliche mehrmals im Monat tätig ist. „Das war nicht einfach. Durch Ausgangssperren wurde die Community, in der die Geflüchteten leben, gestärkt. Viele geflüchtete Menschen hatten monatelang nur Kontakte untereinander. Wann immer es ging, haben wir unter strengen Hygienemaßnahmen Gruppentreffen stattfinden lassen.“ Die steigenden Corona-Zahlen sieht sie, wie all ihre Kolleginnen, mit Sorge. Die Kriegssituation in der Ukraine hat im Februar von einem Tag auf den anderen alles geändert: „Von heute auf morgen waren wir Ukraine-Hilfe“, erklärt Silvia Baumann. „Es war vom ersten Tag an klar, dass wir unsere schon länger hier lebenden Betreuten nicht vergessen dürfen, dass aber die Menschen in und aus der Ukraine jetzt unsere volle Unterstützung brauchen.“ Die Ehrenamtlichen waren sofort mit an Bord, haben bei den Beratungsangeboten der Stadt unterstützt und einen Kuchenverkauf zugunsten der Kriegsregionen organisiert. Zwei Hilfstransporte wurden durch die Ukraine-Hilfe von Konstanz aus in Kooperation mit den Kolleginnen und Kollegen aus Ravensburg-Weingarten organisiert. Die Herausforderung, Geflüchtete, die schon länger hier sind, und Menschen aus der Ukraine, die neu nach Deutschland kommen, in einigen Projekten gemeinsam zu betreuen, funktioniert wegen unterschiedlicher Sprachkenntnisse und kultureller Unterschiede nur bedingt. Die reine Ukraine-Hilfe kann nur hauptamtlich geleistet werden: „Einzelberatungen, Vernetzung mit anderen Stakeholdern und den Kommunen, Erstversorgung, all das muss während der normalen Geschäftszeiten erfolgen“, erklärt Silvia Baumann. „Aber ohne Ehrenamtliche geht in diesem Bereich nichts, sie sind Gold wert. Neben der Übernahme der regulären Gruppenangebote springen sie auch immer mal wieder bei Einzelbetreuungen ein. Das ist durch nichts aufzuwiegen.“ Stuttgart/Weingarten „Glaube auf Augenhöhe“ – interreligiöser Glaubenstreff für Geflüchtete Insbesondere junge Geflüchtete, die durch ihre Flucht aus ihrem Lebensumfeld und ihrer Glaubensgemeinschaft gerissen wurden, fühlen sich mit ihren Sinn- und Lebensfragen in ihrer neuen Heimat oft alleingelassen. In Stuttgart und Weingarten laden die Malteser Geflüchtete ein, offen über ihren Glauben, ihre Zweifel, Erfahrungen, Ängste und Sorgen sowie Hoffnungen und Sehnsüchte zu sprechen. „Mit dem Projekt ‚Interreligiöser Glaubenstreff – Glaube auf Augenhöhe‘ bieten wir einen Raum an, wo Geflüchtete andere Weltanschauungen und Religionen kennenlernen und einander mit Respekt begegnen können“, erklärt Hagar Mohamed, die das Projekt in Stuttgart leitet. „Unter dem Motto ‚Glaube in der Vielfalt – Vielfalt im Glauben‘ möchten wir sie bei ihrem Integrationsprozess stärken und den Fokus auf das Friedenspotenzial von Religion und gemeinsamen Wertevorstellungen imHinblick auf ein zukunftsfähiges und friedvolles MitEhrenamtliche des Integrationsdienstes Konstanz nach der Präventionsschulung Foto: Malteser Konstanz

wir Malteser in Baden-Württemberg XII Malteser Magazin 3/22 weiter Zahlen / Daten / Fakten 1. Erstorientierungskurse: „Mit unserem Angebot der Erstorientierungskurse können wir Geflüchteten mit schlechter Bleibeperspektive Zugang zu Bildungsmöglichkeiten und damit zur Gesellschaft schaffen.“ (Leonie Kölker, Koordinatorin Erstorientierungskurse) – primäre Zielgruppe: Asylsuchende mit unklarer Bleibeperspektive (BAMF gefördert) – Vermittlung von Sprach-Grundkenntnissen für den Alltag – Kurse in Bietigheim-Bissingen, Bruchsal, Konstanz, Tübingen sowie in den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Esslingen – rund 500 Teilnehmende (2022) 2. Integrationsdienst: „Menschen motivieren und unterstützen, ihre eigenen Stärken und Talente zu erkennen, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und ihr eigenes Leben (wieder) aktiv zu gestalten, das bedeutet für mich Hilfe zur Selbsthilfe und damit Integration.“ (Hagar Mohamed, Projektleiterin Interreligiöser Glaubenstreff) – Zugang zu Sprache, Bildung, Arbeit und Teilhabe – Ehrenamtliche können sich für Geflüchtete engagieren – Angebote in Konstanz, Münstertal, Schelklingen, Sindelfingen, Stuttgart, Weingarten und Wiesloch: Mädelstreff, YoungWoman‘s Club, Lerncafé, INVICTA (Beratung für geflüchtete Frauen, die von Gewalt betroffen sind), Interreligiöser Glaubenstreff, Empowerment-Projekte für Frauen, Spielstuben für Kinder, Sportangebote, Internet-Café (32 Kooperationspartner) 3. Erstversorgung: „Als die rund 200 ukrainischen Flüchtlingskinder bei uns in Freiburg ankamen, war die Erstversorgung wichtig, um ihnen ein Gefühl des Ankommens zu geben. Wegen solcher Einsätze bin ich seit 40 Jahren bei den Maltesern.“ (Martin Roesen, Stadtbeauftragter Freiburg) – medizinische Erstversorgung von ca. 200 Geflüchteten – Ausgabe von Getränken und warmen Speisen – 110 Helfende und 20 Fahrzeuge 4. Landeserstaufnahmestellen: „Von Herzen bedanke ich mich bei allen Mitarbeitenden der Notunterkunft … Ich bin Ihnen dankbar, dass Sie so sehr danach streben, die Schmerzen fremder Menschen zu lindern. Sie haben einen hellen Augenblick in meinen schweren Tagen geschaffen und haben eine Spur in meiner Seele hinterlassen.“ (Bewohnerin in der Notunterkunft Sindelfingen) – Erstaufnahmestelle Offenburg: Versorgung von knapp 1.000 ukrainischen Geflüchteten und Einsatz von rund 100 Mitarbeitenden (Frühjahr 2022) – Landeserstaufnahmestelle Sindelfingen: Betreuung von fast 1.000 Geflüchteten (Spieleparadies für Kinder, Nähkurs, Internet-Café) 5. Not- und Gemeinschaftsunterkünfte „Der Zustrom an Geflüchteten erforderte ein rasches Handeln. Dank unserer Erfahrungen in der Migrationsarbeit und der Strukturen konnten wir schnell auf den Bedarf reagieren.“ (Lady Parra, Leiterin Migrationsbüro BW) – Betreuung und Versorgung von mehr als 3.000 Geflüchteten aus über 20 Ländern – Standorte: Esslingen, Sindelfingen, Stuttgart (mehrere Stadtteile) und Weingarten – Angebote: Betreuungsdienst, Verpflegung, medizinische Versorgung, Alltagsbetreuung, Schutzunterkünfte für corona-positive Geflüchtete Stand: August 2022 einander in einer vielfältigen Gesellschaft richten“, so Mohamed weiter. Denn letztlich seien es fast immer dieselben Fragen, mit denen sich (junge) Erwachsene beschäftigen: „Woran halte ich mich fest?“, „In was vertraue ich?“, „Wohin mit meinen Sorgen und Ängsten?“. „Ein Dialog auf Augenhöhe, bei welchem wir einander zuhören und uns gegenseitig kennenlernen, soll uns dabei helfen, einander besser zu verstehen“, betont Mohamed. Aalen/Schwäbisch Gmünd Qualifizierung für den Pflegeberuf – für Geflüchtete aus der Ukraine Mit einer neuen Qualifizierungsreihe ermöglichen die Malteser in Nord- und Ostwürttemberg rund 20 Geflüchteten den Einstieg in den Pflegeberuf. Das Projekt umfasst einen Deutschkurs und verschiedenste Lerninhalte zum Thema Altenpflege. Das Konzept wurde von den Maltesern in der Diözese Trier entwickelt und wird jetzt in Schwäbisch Gmünd und Aalen in die Praxis umgesetzt. (Lesen Sie hierzu auch das Porträt von Viktoriia Shchur im Mantelteil auf den Seiten 12–13.) Interreligiöse Begegnungsarbeit ist wichtig für eine gelingende Integration von Geflüchteten. Foto: Malteser Stuttgart:

XIII.I Malteser Magazin 3/22 Baden-Württemberg Starkes Engagement der Malteser beim KinderLebens-Lauf Malteser begleiten den Kinder-Lebens-Lauf auch auf Etappen durch Baden-Württemberg. aber starken Gewitter mit ein wenig Verspätung am Gemeindehaus von Oberalpfen ein. Die Gruppe hatte bei Regeneinbruch eine Unterbrechung einlegen müssen. Ihre Etappe startete am Schluchsee im Hochschwarzwald und bis Oberalpfen waren die Radler fast 30 Kilometer unterwegs. Joy, die vierbeinige Begleitung der Truppe, hatte die 30 Kilometer auf Pfoten zurückgelegt und benötigte wie auch ihre Begleitgruppe dringend eine Verschnaufpause! Für gute Laune und das leibliche Wohl hatten Stefanie Schneider, Koordinatorin der Kinderhospizarbeit Waldshut, und ihre Familie gesorgt. Nach einer Stärkung in der Gemeindehalle sah die Radlergruppe noch dem Start eines Kinderhospiz-Luftballons mit Pfingstgrüßen zu, bevor sie zu ihrer Unterkunft aufbrach. Der Kinder-Lebens-Lauf macht Halt in Freiburg Die Läufergruppe traf am 9. Juni um 19 Uhr pünktlich mit der Engelsfackel auf dem Gelände des Autohauses Ernst & König ein, begrüßt durch ehren- und hauptamtliche Mitarbeitende des Malteser Kinderhospizdienstes, Familienmitglieder der Läufergruppe und Mitarbeitende des Bundesverbands Kinderhospiz und des Autohauses. Die ehemalige Freiburger Diözesanleiterin Elisabeth Freifrau Spies von Büllesheim war trotz ihrer Rückkehr von einer TransatlantikReise am Abend auch unterstützend für die Hospizdienste der Malteser vor Ort. Die Fackel wurde in Freiburg von Mike Müller in Empfang genommen, welcher sie daraufhin mit dem Fahrrad auf einer A ls der Kinder-Lebens-Lauf am 7. April unter der Schirmherrschaft von Elke Büdenbender gestartet wurde, war allen bewusst: Es wird eine lange Wegstrecke bis zur Rückkehr am 5. Oktober zum Ausgangspunkt Berlin. Die rund 7.000 Kilometer lange Pilgerreise, immer gekoppelt mit dem Besuch der über 120 Orte stationärer und ambulanter Kinder- und Jugendhospizarbeit, findet nun bereits zum zweiten Mal statt. Bereits im Jahr 2018 konnte der Bundesverband Kinderhospiz e.V. mit dieser Initiative den gesellschaftlichen Dialog zur Kinderhospizarbeit in ganz Deutschland erfolgreich intensivieren. Immer ganz vorne bei den Läufern, den Rad- und Motorradfahrern, im Rollstuhl oder im Sportflugzeug, ist die in Form eines Engels gestaltete Fackelleuchte: das Symbol der Hoffnung und der Solidarität mit betroffenen Kindern, Jugendlichen und deren Familien. Die Kinderhospizdienste der Malteser in Baden-Württemberg haben den Kinder-Lebens-Lauf auf mehreren Etappen durch das Land begleitet. In den Landkreisen Freiburg/ Breisgau-Hochschwarzwald, Lörrach, Rottweil, Sigmaringen, Waldshut sowie im Main-Tauber- und im Ostalbkreis haben sie sich am Lauf durch die Einrichtung von Stützpunkten mit Erfrischungen für die Läuferinnen und Läufer sowie die Fackelträgergruppe beteiligt. Kinder-Lebens-Lauf-Etappe von Lenzkirch nach Oberalpfen Um 18 Uhr traf die Radlergruppe mit der Engelsfackel und dem Tourenvan am Pfingstsonntag nach einem sehr kurzen,

XIII.II Malteser Magazin 3/22 wir Malteser in Baden-Württemberg 60 Kilometer langen Strecke bis nach Baiersbronn brachte. Für das leibliche Wohl der Gäste und einen gemütlichen Ausklang des Abends hatte Tanja Ernst im besonderen Umfang gesorgt. So gab es sowohl Würstchen mit verschiedenen Beilagen als auch diverse leckere Kuchen für die Stärkung der Truppe. Auch die Kleinsten konnten sich über Überraschungen von ihr freuen. „Durch den Kinder-Lebens-Lauf und die damit verbundene Pressearbeit ist es uns gelungen, die Bevölkerung über unsere Dienste zur Linderung der Notlagen der betroffenen Familien zu informieren“, so Felicitas Samuel, Koordinatorin für die Kinder- und Jugendhospizarbeit im Landkreis Freiburg/Breisgau-Hochschwarzwald. „Wir suchen dringend Ehrenamtliche für die Unterstützung der Familien.“ Beate Brenner, Kinderhospizdienst Freiburg, ergänzt: „Als neue Koordinatorinnen möchten wir, dass in Freiburg und Breisgau-Hochschwarzwald das Unterstützernetz für die Kinderhospizarbeit wächst und verdichtet wird. Der KinderLebens-Lauf hat uns dafür eine optimale Plattform geboten. Wir kamen in den direktenAustausch mit den Menschen, die sich, wie wir, für die Kinder- und Jugendhospizarbeit stark machen.“ Fotos: Andrea Kohl 1 Kinder-Lebens-Lauf-Team rund um Stefanie Schneider, Koordinatorin des Kinderhospizdienstes Waldshut, mit rotem Luftballon in der Hand, in Oberalpfen 2 Hündin Joy nach ihrer 30 Kilometer langen Strecke von Lenzkirch nach Oberalpfen 3 Kinderhospizkoordinatorinnen Felicitas Samuel und Beate Brenner (Mitte mit rotem Halstuch) bei der EngelsFackelübergabe an Mike Müller auf der Etappe Freiburg

XIV Malteser Magazin 3/22 Villingen/ Singen/ Sigmaringen Malteser Kooperation für die Ukraine-Hilfe Anfang März hat Detlev Dillmann aus Blumberg bei den Villinger Maltesern nachgefragt, ob sie eine Abholfahrt von behinderten Kindern an die polnische Grenze durchführen könnten. Leider konnten die Villinger selbst keine Mannschaft und Fahrzeuge stellen. Doch ein kurzer Rundruf hatte Erfolg. Tünde Kocsis von den Maltesern Singen und vier Helfer aus Sigmaringen sagten spontan zu. So wurde mit einem Kranken-, einem Behinderten-, einem Mannschaftstransportwagen und den Helfenden durch Detlev Dillmanns Initiative ein Konvoi zusammengestellt. Dieser brachte drei Kinder mit Behinderungen von der polnisch-ukrainischen Grenze in eine Wohneinrichtung im badischen Bad Bellingen. 3.000 Kilometer in 30 Stunden Fahrzeit wurden dabei zurückgelegt. Dillmann konnte mehrere Fahrtragen von den Maltesern übernehmen, welche zusammen mit einer großen Spende an Leichensäcken der Firma BODY BAG, vielen medizinischen Materialien, Lebens- und Hilfsmitteln in mehreren Fahrten an die polnische Grenze gebracht wurden. Dr. Michael Fritzer, Stadtbeauftragter von Villingen-Schwenningen, und die Nordapotheke Villingen gaben außerdem großzügig Medikamente mit. Warum Detlev Dillmann das tut? „Gesunde Menschen haben kein Problem, in Deutschland unterzukommen. Behinderte Menschen leben in der Ukraine jedoch schon immer am Rande der Gesellschaft und haben keine Chance zu fliehen“, erklärt Dillmann. Er ist über die gute Zusammenarbeit mit den Maltesern sehr erfreut. Deshalb hat er sich einfach als aktiver Malteser angemeldet. Herzlich willkommen Detlev! Die Malteser vor der ersten Fahrt in die Ukraine (v. l.): Julian Herborn, Pascal Fritzer, Tünde Kocsis, Florian Reisacher, Peter Herborn und Andreas Enzenroß Foto: Malteser Baden-Württemberg Ravensburg/Weingarten Sanitätsdienst beim Southside-Festival Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause fand im Juni wieder das Southside-Festival in Neuhausen ob Eck mit rund 65.000 Musikfans statt. Zum wiederholten Villingen Kulturdienst für ältere Mitbürger ImMai haben die Malteser in Villingen über das Projekt „Miteinander –Füreinander“ den Startschuss für einen Kulturdienst für Seniorinnen und Senioren gegeben. Die Malteser möchten mit diesem Projekt eine Möglichkeit für generationsübergreifende Begegnungen schaffen. Regelmäßige Unternehmungen sollen Kontakte stärken, denn sozial in einer Gruppe vernetzt zu sein fördert das Wohlbefinden aller Beteiligten. Unter der Leitung von Projektreferentin Simone Laux wird es einmal monatlich eine kostenlose Veranstaltung geben. Bis zum jetzigen Zeitpunkt gab es drei Treffen. Für Juli stand eine weitere Stadtführung in Villingen unter dem Thema Mythen und Sagen, geleitet durch Bernd Sakschewski, Malteser Dienststellenleiter und Bezirksreferent sowie geprüfter Stadtführer, auf dem Plan. Ein weiterer großer Erfolg, denn die Tour hatten sich die Besucher der ersten Stadtführung gewünscht und waren von den Erzählungen rund um den großen Romäus und das Nägelinkreuz sehr begeistert. Über den neuen Einsatzleitwagen der Ravensburger Malteser wurde der Rettungswagen im Einsatzabschnitt zu 25 Notfällen disponiert, hinzu kamen viele weitere Disponierungen der Erstversorgungstrupps. Foto: Malteser Ravensburg/Weingarten Lesen Sie weiter auf Seite XIX

wir Malteser in Baden-Württemberg XV Malteser Magazin 3/22 Erzdiözese Freiburg Demenzparcours für Café Maltas Dank Unterstützung der Faber-Stiftung konnten die Malteser für die fünf Café-MaltaStandorte in der Erzdiözese Freiburg einen Demenzparcours beschaffen. Der Parcours hat das Ziel, Alltagssituationen so nachzustellen, wie sie von Menschen mit Demenz empfunden werden. „Die Emotionen und Frustrationen von Demenzkranken, die im Alltag beispielsweise beim Anziehen oder bei der Wegfindung zum Supermarkt entstehen, werden erlebbar gemacht. So können wir unsere Ehrenamtlichen besser auf die wichtige Arbeit mit Menschen mit Demenz vorbereiten. Als ich den Parcours gemacht habe, war ich einfach nur frustriert und dachte mir: Das kann doch nicht sein, dass ich mich selbst nicht mehr anziehen kann – aber genau so fühlen sich Menschen mit Demenz“, erzählt Marija Galjer, Referentin für Soziales Ehrenamt. Baden-Württemberg Hohe Auszeichnung für Herbert Zirkel In Anerkennung seiner zahlreichen Verdienste um die Besuchsdienste für einsame und alte Menschen, die Palliativpflege und die Demenzbetreuung in BadenWürttemberg hat der Malteserorden Herbert Zirkel das Verdienstkreuz „pro merito melitensi“ verliehen. Diözesangeschäftsführer Klaus Weber überreichte ihm die hohe Auszeichnung anlässlich seines Ausscheidens aus dem Vorstand der Faber-Stiftung. Als Rechtsanwalt hatte Herbert Zirkel das Stuttgarter Fabrikanten-Ehepaar Fritz und Margarete Faber bei der Gründung der Faber-Stiftung juristisch beraten und damit wesentlich dazu beigetragen, dass das Lebenswerk des Ehepaares in der Stiftung weitergeführt werden konnte. Seit der Stiftungsgründung im Jahr 2005 war er ehrenamtliches Mitglied im Stiftungsvorstand und übernahm 2017 nach dem Tod von Fritz Faber den ehrenamtlichen Vorsitz. Herbert Zirkel hat sich immer in herausragender Weise für die Stiftung engagiert und viel Zeit in deren Arbeit investiert. Die Zwecke der Stiftung sind ihm spürbar ein Herzensanliegen. Neben den Besuchs- und Betreuungsdiensten hat er die Hilfen für Menschen mit Demenz und die Demenzforschung gefördert. So konnten die Malteser in Baden-Württemberg dank Unterstützung der Faber-Stiftung bereits 24 Hilfeangebote im Bereich der Demenzbetreuung aufbauen: zwei Tagestreffs, 17 Café Maltas und fünf ambulante Betreuungsdienste. Auf Herbert Zirkels Initiative hin unterstützt die Faber-Stiftung auch die Palliativpflege im Bereich der Kinderintensivpflege der Malteser. Die Malteser sind Herbert Zirkel und der Faber-Stiftung zu tiefem Dank verpflichtet und freuen sich, dass er die Arbeit der Stiftung als Mitglied im Kuratorium weiterhin begleitet. Zwei junge Frauen beim Ausprobieren von Alltagsaktivitäten unter dem Einfluss von Demenz Foto: Christian Vierfuss Mal unterstützten die Malteser aus Ravensburg-Weingarten die Malteser aus Singen mit einer Unfallhilfsstelle. Die Einsatzleitung für den Sanitätsdienst hatten die Johanniter aus Singen. Neben einem Zelt für die Versorgung der Patienten, einem „HelferZelt“ sowie Pavillons und SichtschutzZäunen installierten die Malteser logistisches und medizinisches Equipment. Die Station war rund um die Uhr mit einer Gruppenführung, acht Helferinnen und Helfern, einem Rettungs- und einem Einsatzleitwagen besetzt. Neben der im Vergleich zu den Vorjahren deutlich höheren Anzahl an Besuchern machten sich die hochsommerlichen Temperaturen bemerkbar. Insgesamt gab es rund 300 „Kleinstversorgungen“ – kleinere Wunderversorgungen, Ausgabe von Eis zur Kühlung, Versorgung von Insektenstichen u.Ä. – sowie 35 sogenannte „protokollierte“ Versorgungen und Transporte. Beim Southside-Festival kam zum ersten Mal das Malteser Einsatzleit- und Dispositionssystem MELDIS zum Einsatz. Beim „Pilot-Einsatz“ wurden 108 Alarme und Infomeldungen via blaulichtSMS an die Helferinnen und Helfer versandt.

XVI Malteser Magazin 3/22 Endingen-Amoltern Eine neue Gliederung für den Nördlichen Breisgau Ende Mai haben sich die Malteser in der Wallfahrtskirche St. Martin in Endingen versammelt, um mit einem von Diakon Dr. Joachim Kittel geleiteten, wunderschönen Gottesdienst gemeinsam die Gründungsveranstaltung der Gliederung „Nördlicher Breisgau“ zu eröffnen und Gott um seinen Segen für die bevorstehenden Aufgaben zu bitten. Die ehrenamtlichen Helfenden bekamen im Rahmen des Gottesdienstes einen aus Holz geschnitzten Schutzengel vom Freiburger Diözesanleiter Dominicus Freiherr von und zu Mentzingen überreicht. Im Anschluss erfolgte der Empfang im Gemeindezentrum des Endinger Ortsteils Amoltern. Der Ortsbeauftragte Dr. Jürgen Schöchlin erklärte: „Wir haben uns bewusst für Amoltern als Ortschaft unserer Gründungsversammlung entschieden, stellvertretend für unser Anliegen, mit unseren sozial-medizinischen Dienstleistungen besonders die ländliche Bevölkerung zu stärken.“ Zunächst wurden die Gäste in Amoltern mit einer ausgezeichneten Sekt- und Eisüberraschung empfangen. Nach der Begrüßung durch den Ortsvorsteher Andreas Ganter sowie der Vorstellung des neuen lokalen Kinder- und Jugendhospizdienstes und des Helfer-vor-Ort-Dienstes (ErsthelferDienst bei medizinischen Notfällen) durch den Ortsbeauftragten berief der Diözesanleiter die Ehrenamtlichen in ihre Funktionen und entsandte sie mit den besten Wünschen für ihre bevorstehenden Herausforderungen. Der ereignisreiche Abend klang anschließend im Beisammensein der ungefähr 50 Gäste und einer Bewirtung mit kleinen Köstlichkeiten gemütlich aus. Übergabe der Schutzengel durch den Diözesanleiter Dominicus Freiherr von und zu Mentzingen an die Ehrenamtlichen im Rahmen des Gründungsgottesdienstes in der Wallfahrtskirche St. Martin, Endingen Foto: Andrea Kohl Engelsbrand Treffen im neuen Zuhause Der Ortsbeauftragte Dr. Clemens Wörnle (2. v. r.) freute sich, die Mitglieder der jüngsten Malteser Gliederung erstmals in Präsenz zur Ortsversammlung im neuen Malteserhaus begrüßen zu dürfen. Mit im Bild sind (v. l.): Philipp Hermann (Leiter Notfallvorsorge), Andreas Schneider (Gruppenführer), und Lars Wessinger (Einsatzleiter) Foto: Michaela Joseph/Malteser Die Malteser sagen Freiburg. Vielen Dank an den Erzbischöflichen Stuhl der Erzdiözese Freiburg für die wunderbare Spende von 8.000 Euro für die Romwallfahrt 2022 für ältere, behinderte und kranke Menschen. Bad Mergentheim. Vielen Dank an die Auszubildenden der Firma Würth für ihre Spendenaktion, bei der eine Summe von 2.000 Euro für den Kinder- und Jugendhospizdienst des Main-Tauber-Kreises zusammenkam! DANKE!

wir Malteser in Baden-Württemberg XVII Malteser Magazin 3/22 Mannheim MMM in Zeiten der Corona-Pandemie Wie war das doch schön! Vor Corona konnten die Patientinnen und Patienten der MMM (Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung) ohne Terminabsprache, ohne Corona-Test und ohne Fragebogen in die Praxis kommen. Sie durften sich im Flur – dem großen Wartezimmer – mit Angehörigen, Kindern oder auch Dolmetscherbegleitung aufhalten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mussten sich nicht vor der Behandlung auf Corona testen und konnten ohne Schutzkittel, ohne Handschuhe und ohne Mundschutz behandeln. Seit zwei Jahren befindet sich die Anmeldung der MMM Mannheim unter freiem Himmel im Hof, bei Regen durch ein Zeltdach geschützt. Die Patientinnen und Patienten warten im Hof und kommen nur nach Terminabsprache, abgesehen von Notfällen. Die Gynäkologinnen als auch Haus- und Kinderärztinnen und -ärzte haben nie aufgehört, die Schwangeren zu untersuchen, obwohl sie anfangs ungeimpft waren. Nach Möglichkeit arbeiteten die Ärzte mit einer Partnerin oder einem Partner zusammen, um mit den Anforderungen der Pandemie besser fertig zu werden. Die Donnerstagsprechstunde hat sich deshalb von morgens 9.30 Uhr bis in die Abendstunden ausgeweitet. Trotz aller Schwierigkeiten ist aber die Freude an der Arbeit immer geblieben. Daniela Carrara (l.) und Jasmin Zart, alte und neue Leitung der MMM Mannheim Foto: Jasmin Zart Vielen Dank an an alle ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden und an Daniela Carrara, die langjährige Leitung der MMM Mannheim, für ihre Freundlichkeit und Ansprechbarkeit. Für ihre neue Rolle als Beauftragte für die Region Mannheim und für ihre Nachfolgerin Jasmin Zart einen guten Start! Göppingen „Bravo Raffaele e mille grazie!“ Die Pizzeria Kälberer mit Raffaele Gagliardi wurde vom Land Baden-Württemberg als ehrenamtsfreundlicher Arbeitgeber ausgezeichnet. Auf dem Weg zur eigentlichen Verleihungsfeier mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten und Innenminister Thomas Strobl im vergangenen Herbst musste Raffaele Gagliardi umdrehen – eine akute Erkrankung zwang ihn stattdessen in die Klinik. Jetzt konnte ihm der Malteser Landesbeauftragte Edmund Baur die Auszeichnung imAuftrag des Ministers übergeben. Mit dieser Ehrung wurde die langjährige Unterstützung der Malteser im Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz gewürdigt. Dank Raffaele Gagliardi hatten die Einsatzkräfte und Mitarbeitenden in den Stäben jederzeit eine vorzügliche Versorgung und konnten sich auf ihre wichtigen Aufgaben konzentrieren. Da auch eigene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pizzeria Kälberer für Einsätze bei den Maltesern geschult sind, ist es V. l.: Lisa Hartleb, Geschäftsbereichsleiterin, Edmund Baur, Landesbeauftragter Malteser, Raffaele Gagliardi, Isabelle von Stieglitz, Bezirksreferentin Malteser Foto: Tilman Ehrke, Staufenpress für ihn selbstverständlich, diese für die Malteser freizustellen, wenn dort Not am Mann ist. Falls letztlich bei ihm personelle Engpässe entstehen, springen er oder seine Familie ein. „Bravo Raffaele e mille grazie“, sagen die Malteser aus dem Kreis Göppingen.

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