Malteser Magazin 02/2022 Baden-Württemberg

V Malteser Magazin 2/22 Liebe Malteser, viele der Themen, über die wir in unserem Malteser Magazin schreiben, sind von weiträumigerer Aktualität: Die Vorstellung von neuen Diensten, die Würdigung von Leistungen, Ehrungen, Dienstjubiläen, Berufungen sind auch dann noch interessant, wenn man einige Wochen oder Monate später darüber liest. Jedoch erkennen wir gerade beim Schreiben unserer jüngsten Editoriale, in welch bewegten, fordernden und bedrohlichen Zeiten wir leben. Gerade blicken wir noch mit Genugtuung und Bewunderung zurück auf die besonderen Einsätze zur Bewältigung der Corona-Pandemie und der Folgen der Flutkatastrophe an Ahr und Erft, da entsteht durch den Krieg in der Ukraine schon die nächste Welle unermesslichen Leides. Wir Malteser sind auf kurzfristige Anforderung wieder im besonderen Einsatz für Krankentransporte, für Hilfsmateriallieferungen, bei der Einrichtung und beim Betreiben von Aufnahmestellen und Notunterkünften, bei der Essensausgabe, bei Sanitätsdiensten, bei der besonderen Betreuung von Geflüchteten. Der Hinweis des seligen Gerhard auf das Elend dieser Welt, das niemals enden wird und damit den Fortbestand unseres Ordens und seiner Werke garantiert, bekommt in diesen Zeiten besondere Aktualität. Alle fachlichen Befähigungen, die wir haben, aller persönlicher Einsatz, den wir leisten, alle Unterstützung und Anerkennung, die wir erhalten, können jedoch nicht das alleinige Maß aller Dinge sein und das einzig Bestimwir Malteser in Baden-Württemberg Foto: Malteser mende: Unsere Hilfe ist immer auch im Namen des Herrn. Gerade, wenn wir in vielfacher Weise an unsere Grenzen stoßen, gerade in solch wahrlich beängstigenden Zeiten, gibt uns unser Glaube Halt. Er ist untrennbar mit der Hilfe verbunden, die wir uns zu geben bemühen. Herzliche Grüße, Ihr Dominicus Freiherr von und zu Mentzingen Diözesanleiter Erzdiözese Freiburg

VI Malteser Magazin 2/22 NÜRTINGEN / STUTTGART Malteser betreuen zentrale Notunterkunft auf der Landesmesse Baden-Württemberg rüstet sich für einen weiteren Zustrom von Flüchtlingen aus der Ukraine – und die Malteser Neckar-Alb leisten einen großen Beitrag hierzu. Sie wurden vom Regierungspräsidium Stuttgart beauftragt, eine der beiden zentralen Notunterkünfte zu betreiben, in denen die Flüchtlinge aus anderen Bundesländern, die im Rahmen des Königsteiner Schlüssels nach Baden-Württemberg geschickt wurden und werden, unterkommen, ehe eine weitere Verteilung auf die Landkreise erfolgt. Die Malteser Neckar-Alb leiten die Unterkunft in der Messehalle 9 auf der Landesmesse Stuttgart. In kürzester Zeit haben die Malteser dort zusammen mit der Betreibergesellschaft der Messe eine Notunterkunft für 800 Personen aufgebaut. Die baden-württembergische Justizministerin Marion Gentges (CDU) besichtigte die fertige Notunterkunft kurz vor deren Eröffnung und ließ sich von Malteser Bezirksgeschäftsführer Marc Lippe über das Gelände führen. Und auch wenn die Unterkünfte spartanisch sind, so bieten Trennwände doch eine gewisse Privatsphäre. Außerdem gibt es eigene Räumlichkeiten für die Kinderbetreuung, eine Kleiderkammer und einen Stillbereich. Diese Angebote sind besonders wichtig, da nach dem russischen Angriff vor allem Frauen und Kinder die Ukraine verlassen haben. Rund 50 haupt- und ehrenamtliche Einsatzkräfte der Malteser betreuen die Flüchtlinge rund um die Uhr. Neben der Verpflegung gibt es auch eine kleine Ambulanzstation zur medizinischen Versorgung, in der auch regelmäßig ärztliche Sprechstunden stattfinden. Alle Schutzsuchenden werden bei ihrer Ankunft per Schnelltest auf eine mögliche Corona-Infektion getestet. Die Malteser und die Landesmesse stehen bereit, um sie zu versorgen und unterzubringen, bis sie in die Anschlussunterbringung in die Landkreise weiterreisen. Bis dahin stehen vor Ort auch Dolmetscher zur Verfügung, die den Menschen aus der Ukraine auch bei den nötigen Behördenvorgängen helfen. Bei ihrer Ankunft sind die Flüchtlinge, die zumeist aus Berlin, aber auch aus Hannover und Görlitz mit Reisebussen zur Landesmesse gebracht werden, erst einmal erleichtert, nach Tagen der Ungewissheit ein zumindest vorläufiges Ende ihrer Odyssee zu erleben. Noch im Bus werden die notwendigen Formulare ausgefüllt, wobei Dolmetscher unterstützen. Anschließend werden Schnelltests durchgeführt und die Registrie1 Vorstellung der Dienste in der Unterkunft 2 Anmeldung nach den Schnelltests 3 Gespendete Spielsachen 1 2 rung vorgenommen. Ein Lächeln kommt den Ukrainerinnen über die Lippen, als ein Malteser sie mit „Dobry Wieczor“ begrüßt. Der polnischsprachige Einsatzsanitäter an der Anmeldung hatte zuvor mitbekommen, dass das polnische „Guten Abend“ dem Ukrainischen nahezu entspricht. Ansonsten kommuniziert man mit Händen und Füßen und viel gutem Willen. Hilfreich sind zudem Übersetzungs-Apps, viele junge Flüchtlinge können auch etwas Englisch. Einkaufswagen haben sich in der weitläufigen Messehalle als Transportmittel für das Gepäck der ankommenden Menschen bewährt. Meistens geht es ruhig zu, nur die spielenden Kinder bringen Leben in die Messehalle. Den Erwachsenen merkt man die Sorgen über den Krieg an, auch wenn alle den Einsatzkräften sehr zuvorkommend, dankbar und höflich begegnen. Eine ältere Dame, die Deutsch sprechen kann, bietet sich sogleich als Dolmetscherin an. Noch wichtiger sind oft die Steckdosen und das WLAN – ist das Smartphone doch oft die einzige Möglichkeit, den Kontakt in die Heimat zu halten und sich

wir Malteser in Baden-Württemberg VII Malteser Magazin 2/22 3 WIE GENAU HELFEN DIE MALTESER? Transport von Hilfsgütern und Aufbau von Logistik Psychosoziale Unterstützung für Vertriebene Unterbringung und Betreuung von Schutzsuchenden Versorgung mit Mahlzeiten und Verteilung von Hilfsgütern Medizinscher Dienst und Erste Hilfe ZAHLEN, DATEN, FAKTEN zur Ukraine-Hilfe der Malteser in Baden-Württemberg über die Nachrichten zu informieren. Einige Kinder erhalten auf diesemWege sogar Online-Unterricht – von ihren in der Ukraine zurückgebliebenen Lehrern. Es sind vor allem die kleinen Momente, eine Umarmung aus Dankbarkeit, ein Kind, das neugierig die gespendeten Spielsachen begutachtet, die bei den Helfenden gemischte Gefühle hinterlassen. Bei all der Machtlosigkeit helfen zu können, tut gut. Und doch bleibt da auch das ungläubige Entsetzen: Es herrscht Krieg in Europa. Den Menschen, die vor dieser Gewalt flüchten, zu helfen, ist für alle Malteser Motivation genug. Als für eine Nacht zwischen Mitternacht und 9.30 Uhr zwölf Ehrenamtliche gebraucht werden, um die angekündigte Ankunft von 450 Schutzsuchenden zu unterstützen, sind die nötigen Freiwilligen schnell gefunden. Am Ende meldeten sich viel mehr Helfende, als benötigt wurden. „Die Hilfsbereitschaft ist enorm, nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch bei uns Maltesern“, freut sich Marc Lippe. 5 Transporte mit mehr als 59 Tonnen Hilfsgütern im Wert von 166.000 Euro ins rumänische Grenzgebiet zum Weitertransport in die Ukraine Verpflegung in 5 Notunterkünften für bis zu 2.500 Flüchtlinge am Tag Ausgabe von 240.600 Essensportionen Betreuung von mehr als 6.000 Schutzsuchenden in Notunterkünften Schulung von mehr als 100 Helferinnen und Helfern für den Einsatz in der Landeserstaufnahmestelle in Offenburg Betreuung der Landeserstaufnahmestelle in Sindelfingen mit bis zu 900 Betten für das Regierungspräsidium Stuttgart Medizinische Versorgung, Alltagsbetreuung und Verpflegung in zwei Schutzunterkünften für corona-positive Schutzsuchende mit 500 Plätzen (Stand: Mai 2022) Fotos: Malteser Neckar-Alb

VIII Malteser Magazin 2/22 Im Dienst für Kranke und Bedürftige im Ausland KARLSRUHE. Dr. med. Andreas Heinze ist Diözesanauslandsbeauftragter der Malteser in der Erzdiözese Freiburg. Zu seiner Person, seiner Arbeit und der des Auslandsdienstes gerade jetzt in der Ukraine-Hilfe beantwortet er Fragen von Andrea Kohl. Ein Interview mit Norbert Scheffler, dem Diözesanauslandsbeauftragten in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, folgt in der nächsten Ausgabe des Malteser Magazins. Wie kamen Sie zu den Maltesern? Andreas Heinze: Ein Schulfreund ist zu den Maltesern in meiner Heimatstadt Essen gegangen. Er hat mich gefragt, ob ich mitkommen möchte. Seitdem bin ich ohne Unterbrechung dabei geblieben. Können Sie uns über Ihre Laufbahn bei den Maltesern berichten? Heinze: Seit meiner Jugend bin ich aktives Mitglied im Malteser Hilfsdienst – die ersten Jahre in Essen und seit Beginn meines Studiums 1983 in Freiburg. Nach den üblichen Ausbildungen u. a. zum Rettungssanitäter und Pflegediensthelfer und langjähriger ehrenamtlicher Tätigkeit im Katastrophenschutz, als Ausbilder, im Rettungsdienst und Sanitätsdienst, hatte ich den ersten Auslandseinsatz zum Heiligen Jahr im Vatikan 2000 – danach nochmal im Heiligen Jahr 2016. Im Jahre 2009 wurde ich Auslandsreferent der Gliederung Karlsruhe und bin seit 2017 Diözesanauslandsbeauftragter der Malteser in der Erzdiözese Freiburg. Was machen Sie in Ihrem zweiten Leben? Heinze: Im Hauptberuf bin ich Arzt. Von 1998 bis 2018 war ich als Oberarzt im Klinikum Mittelbaden Rastatt tätig. 2018 wechselte ich in eine große Praxis – MVZ Radiologie in Karlsruhe. Wie sieht Ihre Arbeit als Diözesanauslandsbeauftragter aus? Heinze: Seit 1998 bin ich in der Stadtgliederung Karlsruhe aktiv. 2001 haben wir zusammen mit dem damaligen Karlsruher Auslandsreferenten Oliver Glaser von Karlsruhe aus eine Partnerschaft zu den Maltesern in der Gemeinde Akmene im nördlichen Litauen aufgebaut. Anfangs bestand unsere hauptsächliche Tätigkeit in Hilfstransporten. Im Laufe der Jahre ist aus den Maltesern in Litauen eine große eigenständige Hilfsorganisation geworden, die übriFotos: Malteser Karlsruhe gens jetzt aus eigener Kraft auch sehr aktiv in der Betreuung schutzsuchender Menschen aus der Ukraine ist. Klassische Hilfstransporte nach Litauen sind heute nicht mehr erforderlich. Heute bestehen diese Partnerschaften, welche deutsche Malteser Gliederungen auch mit z. B. Polen, Rumänien und Ungarn aufgebaut haben, im Wesentlichen aus Wissensaustausch, Zusammenarbeit und Partnerschaftstreffen zur Förderung der europäischen Zusammenarbeit und der Stärkung des internationalen Malteser Netzwerkes. Es sind langjährige, echte Malteser Freundschaften entstanden. So auch von uns Karlsruhern nach Akmene in Litauen und in das Generalsekretariat der litauischen Malteser in Vilnius. Eine weitere für mich wichtige Malteser Auslandstätigkeit ist meine seit 20 Jahren bestehende aktive Mitgliedschaft in der südafrikanischen Hilfsorganisation des Malteserordens, der Brotherhood of Blessed Gerard (www.bsg.org.za). Ich war bereits viele Male in Südafrika bei der Brotherhood of Blessed Gerard vor Ort. In diesem Zusammenhang bin ich sehr dankbar für die aktive Unterstützung der vollständig aus Spenden finanzierten südafrikanischen Malteser durch die Malteser in der Erzdiözese Freiburg. Engagieren Sie sich auch in der Ukraine-Krise? Heinze: Ja, in der aktuellen Ukraine-Hilfe ist – da Helfende im Ausland im Einsatz sind – auch der

wir Malteser in Baden-Württemberg IX Malteser Magazin 2/22 Sie möchten mehr erfahren über die Auslandsarbeit der Malteser oder selbst ehrenamtlich mitwirken? Dr. med. Andreas Heinze Diözesanauslandsbeauftragter in der Erzdiözese Freiburg +49 173 4836338 andreas.heinze@malteser.org Norbert Scheffler Diözesanauslandsbeauftragter in der Diözese RottenburgStuttgart +49 175 2216574 norbert.scheffler1@malteser.org 1 Andreas Heinze (M.) mit Maltesern aus Litauen bei der Jubiläumsveranstaltung im September 2021 am litauischen Wallfahrtsort Siluva 2 Malteser vom Bodensee, aus Karlsruhe und Bruchsal an der ukrainischen Grenze mit einem Grenzpolizisten im März 2022 vorwiegend ehrenamtlich tätige Auslandsdienst beteiligt: Der Malteser Hilfsdienst mit seinen Diözesen und Gliederungen unter fachlicher und personeller Unterstützung des Auslandsdienstes ist für alle Einsätze innerhalb des EU-Gebietes bis zur ukrainischen Grenze zuständig. Um alle Einsätze ab der ukrainischen Grenze kümmert sich Malteser International – mit zwei Einsatzstäben in Köln. In beiden Stäben sind Mitglieder des Auslandsdienstes. Wir haben derzeit als Diözesanauslandsbeauftragte etwa ein bis zwei wöchentliche Online-Abstimmungen auf Bundesebene zusammen mit Vertretern der Zentrale in Köln. Welche Ukraine-Hilfen haben Sie seit Beginn des Krieges durchgeführt? Heinze: Konkrete Ukraine-Hilfsprojekte aus der Erzdiözese Freiburg seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine waren z. B. der Transport von Hilfsgütern der Malteser Bodensee nach Satu Mare in Rumänien, eine Spende von zwei Defibrillatoren einer Firma in Karlsruhe zur Weiterleitung über die rumänischen Malteser zu Gesundheitseinrichtungen in die Ukraine, von der Diözese Rottenburg-Stuttgart mit Diözesanauslandsbeauftragtem Norbert Scheffler der Transport von mehreren behandlungsbedürftigen Kindern und deren Müttern nach Stuttgart, der Transport von drei behinderten Kindern und derenAngehörigen von der polnisch-ukrainischen Grenze nach Bad Bellingen und der Transport von drei behinderten Kindern und deren Angehörigen mit zwei Krankentransportwagen von der ukrainischen Grenze in den Schwarzwald-Baar-Kreis. Haben Sie sich auch persönlich an den Einsätzen beteiligt? Heinze: Diözesanauslandsbeauftragte übernehmen hauptsächlich organisatorische Aufgaben wie die Führung, Einarbeitung, Begleitung und Unterstützung der Gliederungen und die Informationsweitergabe, Initiierung von Maßnahmen und deren Berichterstattung. Ich fahre also nicht persönlich mit, unterstütze aber die genannten Projekte mit meiner Arbeit. Wichtg ist in diesem Zusammenhang auch die organisatorische Leistung des Referates Notfallvorsorge in der Diözesangeschäftsstelle (DGS) Freiburg. Ohne das Referat wäre vieles nicht möglich und wir können sagen, dass sich die Zusammenarbeit zwischen Hauptamt und Ehrenamt gut bewährt. Wir sind alle Malteser und arbeiten gemeinsam bei der Hilfe für bedürftige Menschen. Persönlich war ich bei der Rückkehr zweier Krankentransporte von der ukrainischen Grenze nach BadenWürttemberg als Beauftragter bei der Übergabe der schutzsuchenden Menschen an ihre Unterkunft dabei. In Bad Bellingen habe ich zusammen mit dem Vertreter des Referates Notfallvorsorge der DGS Matthias Ungermann drei behinderte Kinder in Empfang genommen. Bei einem kalten und schneereichen Nachteinsatz habe ich dann mit dem Führungsfahrzeug der Malteser Karlsruhe im südlichen Baden-Württemberg die Übergabe dreier weiterer behinderter Kinder an ihre Unterkunft begleitet. Welche Rolle spielt Ihr Glaube in der Arbeit und im Leben? Heinze: In meiner Jugend war ich in meiner katholischen Heimatpfarrei in Essen Ministrant und Mitglied einer Jugendgruppe und seitdem bin ich der katholischen Kirche eng verbunden. Das Motto der Malteser „Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen“ ist seit vielen Jahrzehnten zu meinem Lebenselixier geworden.

X Malteser Magazin 2/22 OFFENBURG/FREIBURG Herberge für Schutzsuchende in Windeseile errichtet Als die Freiburger Landeserstaufnahmestelle (LEA) für Ukraine-Flüchtende an ihre Kapazitätsgrenze stieß, sprangen die Malteser Freiburg ein: Am 17. März stellten sie in nur wenigen Stunden eine Landeserstaufnahmestelle in Offenburg vor der Ankunft der ersten Schutzsuchenden am Abend auf die Beine. Dies war durch die im Jahre 2015 aus der Flüchtlingswelle gewonnenen Erfahrungen als auch durch ein noch vom Impfzentrum Offenburg eingespieltes Team möglich. In der Offenburger Messe wurde eine Unterkunft von 500 Betten aufgebaut, für Catering, medizinische Versorgung, Wasch- und Spielmöglichkeiten gesorgt und ein Supermarkt eingerichtet. Die Schulung und Koordination der über 100 Helfenden wurde auch von den Maltesern Freiburg übernommen. Einsatzleiter Christian Eggs erzählt von seinen besonderen Herausforderungen: „Wir mussten die Helferinnen und Helfer kurzfristig in ein großes Boot bringen, schauen, dass Abläufe etabliert, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschult werden, dass die Sprachbarrieren beseitigt werden und die Schriftform für alle Seiten verständlich ist. Für die Registrierung der Flüchtlinge musste die Übersetzung von Informationen in kyrillischer Schrift in das lateinische Alphabet und umgekehrt gewährleistet sein.“ Auf die Registrierung der Flüchtlingsfamilien folgte die Verteilung auf die zur Verfügung stehenden Unterkünfte. Der stellvertretende Diözesangeschäftsführer Bernhard Bürkle erklärt: „Wir haben die Flüchtlingsfamilien unter dem Namen eines Familienoberhauptes erfasst, um dann eine Unterkunft passend zur Familiengröße zu finden und gleichzeitig den Familienzusammenhalt zu gewährleisten.“ Aber auch die vielen Gespräche mit den Schutzsuchenden warenwichtiger Bestandteil des Einsatzes. So erzählt eine junge Ukainerin ihrer Übersetzerin von ihrer Fluchterfahrung: „Unsere Stadt wurde beschossen und fremde Soldaten näherten sich. Da habe ich zusammen mit meiner Mutter beschlossen, nach Deutschland zu gehen. Von Berlin aus haben sie uns dann hierhin geschickt. Wir sind sehr froh, dass wir hier von so netten Menschen aufgenommen wurden. Vielen Dank an alle.“ Drei Wochen intensiver Arbeit folgten, um die 800 Schutzsuchenden der LEA Offenburg in viele neue Unterkünfte zu vermitteln. Malteser Übersetzerin im Gespräch mit einer jungen Ukrainerin Mitarbeitende der Landeserstaufnahmestelle (LEA) Offenburg bei ihrer Arbeit Fotos: Andrea Kohl

XI Malteser Magazin 2/22 wir Malteser in Baden-Württemberg SINGEN Kinder mit einer Behinderung aus dem Grenzgebiet abgeholt Ein Hilfskonvoi der Malteser aus Singen, Villingen und Sigmaringen hat Mitte März drei Kinder mit Behinderungen an der polnisch-ukrainischen Grenze abgeholt und sie in eine Wohneinrichtung im badischen Bad Bellingen gebracht. 3.000 Kilometer und 30 Stunden Fahrzeit waren die sechs Helfer unterwegs. Im Konvoi mit mehreren Fahrzeugen voll mit Hilfsgütern für die Ukraine waren auch ein Behindertenfahrzeug (BTW) und ein Krankenwagen (KTW) dabei. Um sich die Kräfte einzuteilen, fuhr eine Gruppe vor, übernachtete in einem Hotel bei Dresden und übernahm auf der Rückfahrt frisch ausgeruht die Fahrzeuge mit den Passagieren. Nach einem zweieinhalbstündigenAufenthalt an der Grenze in Polen wurden die Patienten in die Fahrzeuge gebracht und mit Hilfe der Angehörigen und Dolmetscher auf die Fahrt vorbereitet. Trotz der Sprachprobleme konnten sich die Helfer mit den Jungs sehr gut unterhalten. Ohne Komplikationen wurde am Sonntagmittag die Übergabe in der Einrichtung in Bad Bellingen erfolgreich abgeschlossen. Müde, aber glücklich meinten die Helfer unisono: „Das nächste Mal sind wir wieder dabei.“ STUTTGART/AALEN Schnelle Hilfe für schwerkranke Kinder Anfang März brachen fünf Malteser Fahrzeuge mit 16 Helferinnen und Helfern von Stuttgart und Aalen aus auf, um an der rumänisch-ukrainischen Grenze drei schwerkranke Kinder aus der Westukraine abzuholen und in Krankenhäuser nach Baden-Württemberg zu bringen. Bei den drei kleinen Patienten handelte es sich um ein dreimonatiges Baby, das am Herzen operiert werden muss, einen vier Jahre alten nierenkranken Jungen und einen 15-jährigen Krebspatienten. Die Kinder und der Jugendliche wurden von ihren Müttern, Geschwisterkindern und einer Großmutter begleitet. Drei Tage und Nächte dauerte die Fahrt, in der sich die 16 Malteser Ehrenamtlichen mit Fahren und Schlafen abwechselten und die traumatisierten Menschen in ihren Fahrzeugen betreuten. „Das war kein Einsatz wie jeder andere“, sagt Konvoiführer Michael Becker. Das Malteser Team versuchte, die Rückfahrt für die Geflüchteten so angenehm wie möglich zu gestalten. Dolmetscher waren an Bord, so dass man miteinander reden konnte. Eine kleine Abwechslung wollten sie ihren Fahrgästen aber auch noch bieten: „Wir fuhren ja stundenlang durch die Karpaten, durch zwei Meter hohen Schnee. Da haben wir kurz angehalten und eine Schneeballschlacht gemacht“, erzählt Becker. „Das musste einfach sein.“ Nahe Betreuung der kleinen Passagiere durch die Malteser: Kinder mit einer Körperbehinderung aus der Urkaine wurden aus dem polnischen Grenzgebiet nach Bad Bellingen gefahren. Foto: Malteser Konstanz Helferinnen und Helfer aus Stuttgart und Aalen vor ihrer Fahrt an die rumänischukrainische Grenze Foto: Malteser Aalen

XII Malteser Magazin 2/22 Rems-Murr-Kreis Krankentransport von der Ukraine nach Stuttgart „Es waren sehr viele Bewaffnete an der Grenze“, berichtet Laura Breiter über ihre Eindrücke an der polnisch-ukrainischen Grenze. Die Zwanzigjährige stammt aus Hertmannsweiler, studiert in München Medizin und ist ehrenamtlich als Rettungssanitäterin bei den Maltesern im Rems-Murr-Kreis aktiv. Gemeinsam mit den beiden Malteser Helfern Dominik Brotzki und Christian Griese fuhr sie mit einem Krankentransportwagen nach Medyka an der polnisch-ukrainischen Grenze, um einen Schlaganfall-Patienten von dort zu seinen Verwandten nach Stuttgart zu bringen. Sie hatten die Malteser gebeten, diesen Transport zu übernehmen. Innerhalb der Ukraine bis zur polnischen Grenze wurde der Patient von einem ukrainischen Rettungsdienstfahrzeug transportiert. „Wer weiß, wie lange das noch möglich ist“, betont Florian Hambach, Kreisbeauftragter der Malteser im Rems-Murr-Kreis. „Bei Nacht kamen wir an der Grenze an“, erzählt Laura Breiter, „es waren dort viele Menschen zu Fuß unterwegs, auch viele Mütter mit Kindern, und ebenso gab es lange Autokolonnen. Wir mussten auf der polnischen Seite stehenbleiben. Das, was wir in Polen gesehen haben, war gut. Die Polen haben Essen und andere Hilfsgüter an die Menschen verteilt, die aus der Ukraine kamen.“ Vorher aber sei es eine Fahrt ins Ungewisse gewesen, so fasst die Zwanzigjährige ihre Eindrücke zusammen. So war es auf der Fahrt durch Polen noch nicht sicher, wie sich an der Grenze die Übergabe des Patienten koordinieren lassen würde: „Mit unseren Telefonanrufen in die Ukraine hinein kamen wir nicht immer durch“, erzählt Laura Breiter, „und wir hofften sehr, dass das Telefonnetz dort nicht gänzlich zerstört sein würde.“ Nach der Übergabe des Patienten wurde er im Krankentransportwagen der Malteser zuerst kurz untersucht. Schon von seinen Verwandten in Stuttgart hatten sie erfahren, dass er nur liegend transportiert werden konnte: „Er ist halbseitig gelähmt und kann kaum sprechen“, berichtet Laura Breiter. „Es ist zweifellos besser für ihn, wenn er in Stuttgart von seinen Verwandten versorgt wird.“ Die Rückfahrt – 1.239 Kilometer beträgt die einfache Strecke vom Grenzübergang Medyka bis nach Stuttgart – fuhren die drei Malteser in einem Stück durch und wechselten sich beim Steuern des Krankentransportwagens ab. Laura Breiter: „Wir sind froh, dass alles geklappt hat. Es war schön, dass wir wirklich helfen konnten.“ HEIDELBERG Verkauf für die Urkaine-Hilfe Die Kreativ-Werkstatt Christine Fischer & Freunde hat im April beim Kulturmarkt auf dem Heidelberger Wilhelmsplatz ihre wunderschönen, handgefertigten Stücke zugunsten der Malteser Ukraine-Hilfe verkauft. Das Wetter spielte auch mit – umso mehr freuten sich die Malteser über den erzielten Verkaufserlös von 1.600 Euro. Weitere Aktionstage sind in den nächsten Monaten auf dem Wilhelmsplatz in Heidelberg geplant, um gemeinsam Menschen in und aus der Ukraine zu unterstützen! Christine Fischer beim Verkauf ihrer Kunstwerke Foto: Malteser Heidelberg Am Grenzübergang Polen – Ukraine waren auch Mütter mit ihren Kindern unterwegs. Foto: Malteser Rems-Murr

XIII Malteser Magazin 2/22 wir Malteser in Baden-Württemberg KONSTANZ / SINGEN Gemeinsam sind wir stark! Kurz nach Kriegsbeginn Ende Februar gehen zwei Hilfstransporte über Satu Mare (Rumänien) in die Ukraine. Einen Tag nach Kriegsbeginn erreichte die Kollegen und Kolleginnen im Raum Bodensee die Nachricht eines ehemaligen Zivildienstleistenden: „Wir können fahren, ihr könnt Bevölkerungsschutz, tun wir uns zusammen?“ Jörg Plischke, in einer großen Spedition in Singen tätig, hat die Malteser noch in guter Erinnerung und bot die Unterstützung seiner Firma unbürokratisch an. Silvia Baumann, Leitung Integrationsdienst, Öffentlichkeitsarbeit & Soziales und Stefan Senn, Bezirksgeschäftsführer des MHD e.V. in Konstanz nahmen die Herausforderung sofort an. Zusammen mit den Stadtbeauftragten Christian Roth-Schuler aus Singen und Michael Norgauer aus Konstanz war schnell klar, dass in einer Kooperation zwischen Haupt- und Ehrenamt und verschiedenen Gliederungen des Bezirks eine wichtige Soforthilfe gelingen kann. Innerhalb eines Tages organisierten die Gliederungen Annahmestellen in Konstanz und Singen, Stefan Senn nahm Kontakte mit den internen Krisenstäben auf, Silvia Baumann koordinierte das Projekt für die Malteser vor Ort. Am Samstag ab 10:00 Uhr herrschte reger Betrieb an den Sammelstellen. „Wir konnten nicht alle Hilfsgüter annehmen, das war klar. Wir sammelten nur, was nach Rücksprache mit Norbert Scheffler, dem Auslandsbeauftragten der Diözese Rottenburg-Stuttgart, auch wirklich gebraucht wurde“, erklärt Christian Roth-Schuler. Michael Norgauer ergänzt: „Die Bevölkerung hat zum Teil unsere Anforderungslisten aus der Zeitung ausgeschnitten, ging damit einkaufen und brachte die Ware passgenau im Kofferraum direkt zu uns. Es ist großartig, was die Bevölkerung in der Region geleistet hat.“ Um die Mittagszeit war klar: Der erste 40-Tonner ist bereits voll. Silvia Baumann klärte in ein paar kurzen Telefonaten die Situation und alle entschieden sich dafür, weiterzumachen. „Uns war klar, wir kriegen den zweiten Transport schon irgendwie finanziert und die Waren sind ja da!“ Übers Wochenende wurde verpackt und beschriftet und am Montagmorgen startete der erste Lkw mit einem Begleitfahrzeug nach Satu Mare. Die Fahrt verlief komplikationslos und kam gut bei den Kolleginnen und Kollegen der Malteser in Rumänien an. Dort wurde entladen, umgepackt und die Fracht in die Ukraine transportiert. Nur eine Woche später startete der nächste Lkw, die Fahrt finanziert von verschiedenen Großspendern. Im Begleitfahrzeug Werner Fleig und Udo Krumpak von den Maltesern in Konstanz. „Die Kolleginnen und Kollegen vor Ort sind super organisiert und leisten Unmenschliches, um in den Krisengebieten zu helfen“, so Werner Fleig. „Gleichzeitig ist es nicht einfach, in der oft unübersichtlichen Lage den Überblick zu behalten. Es ist wichtig, Hilfstransporte gut zu organisieren.“ Er und Krumpak sind auch zur ungarischen Grenze gefahren, um sich ein Bild von der Situation zu machen, bevor sie den Heimweg antraten. Alle Beteiligten sind sich einig, dass das Projekt „Hilfstransporte vom Bodensee zur Ukraine“ ein gelungenes Hilfsprojekt, gliederungsübergreifend und mit hervorragender Zusammenarbeit zwischen Ehrenamt und Hauptamt war. Der einstimmige Tenor lautet: „Sollten wir wieder angefordert werden, wir sind alle zur Stelle!“ Foto: Malteser Konstanz Helferinnen und Helfer vor dem Einladen der Hilfsgüter

XIV Malteser Magazin 2/22 STUTTGART INVICTA – „Die Unbesiegte“ Ende des Jahres 2021 musste sich der Integrationsdienst von vielen Projekten, und damit leider auch von vielen Kolleginnen undKollegen, verabschieden. Diese Krisen sind schmerzhaft, haben aber auch positive Seiten: Sie helfen, sich neu zu definieren und anderen Herausforderungen zu stellen. Mehrere Wochen zwischen Ungewissheit, unzähligen Mails und Anrufen versuchten Lady Parra, Leiterin des Migrationsbüros der Malteser in Baden-Württemberg, und ihre Kolleginnen, die Projektidee für ein Thema zu konkretisieren, das schon lange Zeit in einer Schreibtischschublade auf die Realisierung wartete: Menschenhandel im Kontext von Flucht und Migration. Viele Fragen mussten geklärt und die richtigen Kooperationspartner gefunden werden. Zum einen erklärte sich das Bischöfliche Ordinariat bereit, das Projekt finanziell zu unterstützen. Zum anderen fand man im Fraueninformationszentrum (FIZ) einen wertvollen strategischen Partner, der als Beratungsstelle für Migrantinnen, geflüchtete Frauen, Betroffene von Menschenhandel und Betroffene von Arbeitsausbeutung die fachliche Unterstützung zusicherte. Damit war das Projekt INVICTA geboren. Die weibliche Form von Invicto bedeutet im Spanischen „die Unbesiegte“. Dieser Name steht für all die Frauen, die gekämpft und gelitten haben, aber immer noch stehen und nach vorne schauen. Ziel des Projektes ist es, Unterstützungsstrukturen für von Gewalt betroffene Mädchen und Frauen zu schaffen. Gerade geflüchtete Frauen haben auf ihrer Flucht oft Übergriffe erlebt; sie sind unter Umständen aber auch in Ankunftsländern wie Deutschland weiteren Angriffen ausgesetzt. Die Facetten sind vielfältig und reichen von Menschenhandel über häusliche Gewalt bis hin zu Genitalverstümmelung. Der Umgang mit diesen Erfahrungen ist für geflüchtete Frauen sehr schwierig, da es oft an Kontakten, Strukturen oder auch an sicheren Aufenthaltsrechten mangelt. Ein Ziel von INVICTA ist es, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Malteser in der gesamten Diözese Rottenburg-Stuttgart für diese Thematik zu sensibilisieren. Lady Parra als Projektleiterin und Lea Oechsner als Sozialarbeiterin versuchen auch, direkt mit betroffenen Frauen in Kontakt zu treten, indem sie Veranstaltungen in Flüchtlingsunterkünften organisieren. Dies geschieht in enger Kooperation mit dem FIZ, dessen Mitarbeiterinnen bereits jahrelange Erfahrung im Bereich Gewalt imKontext von Menschenhandel haben. Gerade jetzt ist das Thema sehr aktuell: In den Medien wird vielfach von Annäherungsversuchen von Männern an geflüchtete Frauen aus der Ukraine berichtet, die deren Situation ausnutzen. Unter dem Deckmantel der Hilfsbereitschaft geben die Männer an, die Frauen, die oft auch in Begleitung von Kindern sind, aufnehmen zu wollen. So landen die Frauen oftmals in sexuellen Abhängigkeitsverhältnissen, werden ausgebeutet oder zur Prostitution gezwungen. Nun möchte INVICTA auch in den zahlreichen Notunterkünften der Malteser präsent sein und im engen Austausch mit den Mitarbeitenden vor Ort bleiben. Teilnehmerinnen der ersten INVICTAOnline-Schulung Foto: Malteser Stuttgart GÖPPINGEN/STUTTGART Nachhaltig spenden! Auf die Filstalbuaba (fünf Freunde aus dem Landkreis Göppingen, s. Foto) ist Verlass. Mit immer neuen Ideen schaffen sie es, die Malteser großzügig zu unterstützen. Angefangen hat es mit der Benefiz-Rally quer durch den Balkan mit dem grandiosen Ergebnis von nahezu 40.000 Euro. Dann kam 2020 die Vision 1.000 Foto: Malteser

wir Malteser in Baden-Württemberg XV Malteser Magazin 2/22 SINGEN Ein Näschen für alle Fälle! Beim Besuch des Rettungshundes Maloo strahlen die Kinderaugen der Schülerinnen und Schüler der ersten Klasse der Beethovenschule in Singen. Zu Gast waren Tünde Kocsis und Ramona Kamionka mit dem ungarischen Vizsla-Rüden Maloo. Die drei gehören zu der Suchhundestaffel der Malteser in Singen. Sie durften, passend zum Thema „mein Haustier“, zeigen, was für eine feine Spürnase so ein Rettungshund hat. Doch bevor der Schnüffler loslegte, wurden die vielen Fragen der Kinder von der Staffelleiterin Tünde beantwortet und die verschiedenen Sucharten begleitet von Leckerlis und Streicheleinheiten erklärt. Doch genug der theoretischen Ausführungen, die Kinder wollten Maloo in Aktion sehen. Mit viel Feingefühl spürte Maloo die freiwilligen Helfer und Suchopfer auf. Sie versteckten sich so gut sie konnten, aber nichts entging der Spürnase. Nach kurzer Zeit und mit viel Spaß wurde auch das letzte Kind gefunden. Mit vielen Eindrücken und sichtlich erschöpft ging ein besonderer Tag in der Schule zu Ende. Maloo, Ramona und Tünde sagen vielen Dank für den tollen Tag in der Klasse 1a von Verena Hansen. Zum Abschied überreichten die Kinder ein selbst gebasteltes Hundeposter an die Malteser. Rettungshund Maloo mit Malteserin Ramona Tünde Kocsis und Klassenlehrerin Verena Hansen mit Poster-Geschenk der Klasse 1a der Beethovenschule Bäume zu pflanzen. Folglich wurden 1.512 Baumpatenschaften mit einem Spendenerlös von 5.500 Euro initiiert. Erschwerend für solche Aktionen erwiesen sich die Corona Beschränkungen. Deswegen ist nach den Corona-Lockerungen beim Start des zweiten Waldprojektes eine große Erleichterung zu verspüren. In einem Waldstück bei Ruppertstetten, den Grafen von Rechberg aus Donzdorf gehörend, werden auf den durch Schneebruch zerstörten Flächen deutlich widerstandsfähigere Bäume wie Douglasie und Lärche gepflanzt, die den restlichen Bestand von Tannen und Fichten optimal ergänzen. Mit einer Spende von 10,00 Euro kann ein Zertifikat mit Namen und Nummer erworben werden. So ist es durch die Nummerierung möglich, seinen Baum im Wald zu finden und regelmäßig zu besuchen. „Was gibt es Schöneres als einen erholsamen Waldspaziergang mit Besuch des eigenen Baumes und gleichzeitig einem nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz“, so der stellvertretende Kreisbeauftragte Alexander Baur. Sehr beliebt ist es, die Baumzertifikate zu allen persönlichen Anlässen zu verschenken oder als Präsent für Kunden zu versenden. Weitere Infos: Erhältlich sind die Baumzertifikate über: http://.filstalbuaba.de/pate-werden. Fotos: Tünde Kocsis

XVI Malteser Magazin 2/22 1 Der Aalener Stadtbeauftragte Bernd Schiele leitete den gesamten Einsatz. 2 Einsatzkräfte vor dem Einsatzleitwagen der Malteser 3 Die beiden Aalener Malteser Helfer Andreas Stadler (l.) und Stefan Steiner bei der Lagebesprechung Kampfmittelräumung im Neubaugebiet AALEN. Am 5. März um 4 Uhr morgens begann ein besonderer Einsatz für die Malteser in Aalen. An diesem Tag wurde eine amerikanische Ein-Tonnen-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft, die in einem Neubaugebiet entdeckt wurde. Und so mussten rund 3.300 Menschen bis 8 Uhr morgens das Evakuierungsgebiet verlassen. Die Stadtverwaltung hatte im Vorfeld abgefragt, wer Unterstützung beim Verlassen des Gebiets und eine Unterkunft benötigt. Die Aufgabe der Malteser, die sich den Einsatz mit dem Deutschen Roten Kreuz und den Johannitern teilten, war es, aus dem zugeteilten Gebiet die Personen zu evakuieren, die auf Hilfe angewiesen waren. Eine große Herausforderung in diesen Zeiten. Bevor der Einsatz mit einer Lagebesprechung begann, bat Bezirksgeschäftsführer Heiko Born um einen kurzen Moment der Andacht: „Wir sind eine katholische Hilfsorganisation und so beginnen wir diesen wichtigen Einsatz in Zeiten eines Krieges mit dem Malteser Gebet und einem Gebet für den Frieden.“ Bei der Lagebesprechung waren alle Einsatzkräfte hochkonzentriert, während Abschnittsleiter Rafael Pohlner die Details erklärte und Fragen beantwortete. „Die gesamte Koordinierung dieses Einsatzes läuft über den Einsatzleitwagen der Malteser, hier laufen auch die Aufträge der anderen Hilfsorganisationen zusammen. Wir haben wochenlang gemeinsam geplant und den optimalen Ablauf erarbeitet, damit alles reibungslos verläuft“, so Pohlner. Stadtbeauftragter Bernd Schiele, zugleich Leiter Einsatzdienste im Bezirk Nord- und Ostwürttemberg, leitete den gesamten Einsatz und ist stolz auf die Leistungsfähigkeit der Malteser im Ostalbkreis: „Wir sind mit 69 ehrenamtlichen Einsatzkräften aus Aalen, Ellwangen und Schwäbisch Gmünd vor Ort. Das ist wichtig, denn wir sind nicht nur für die Evakuierung der Menschen zuständig, die das Gebiet nicht mehr selbst verlassen können und die meist pflegebedürftig sind. Unsere Aufgabe ist es auch, für den Ernst- und Akutfall, also Notfälle im allgemeinen Einsatzgebiet, gerüstet zu sein.“ Daher seien zusätzlich starke Reserven vor Ort im Bereitstellungsraum der Malteser, der am Rand des Evakuierungsgebietes liegt, um schnell am Einsatzort zu sein, sollte die Entschärfung der Fliegerbombe nicht wie geplant ablaufen, so Schiele. Er betonte, dass auch der normale Rettungsdienst an diesem Tag wie geplant weiterlaufe. Der Einsatz war auch geprägt durch die Herausforderungen der Pandemie. So waren bereits Corona-Erkrankungen unter den Menschen bekannt. Die Betroffenen wurden durch die Hilfsorganisationen in ein Ausweichquartier gebracht. Die pflegebedürftigen Bürgerinnen und Bürger verbrachten den Tag in einer Kurzzeitpflege und für alle anderen stand ein Platz in einer Aalener Schule bereit. „Da wir vor jedem Transport einen Corona-Test durchgeführt haben, sind auch hier noch Fälle aufgetaucht, die dann kurzfristig umgeplant werden mussten. Darauf waren wir aber eingestellt“, betonte Bernd Schiele. Jeder Transport wurde komplett individuell geplant und sei mit den Hilfsbedürftigen oder deren Angehörigen im Vorfeld abgesprochen worden. Aufregung kam auch nicht auf, als eine zu transportierende Person verletzt vorgefunden wurde, da sie in der Aufregung gestürzt war. „Unsere Helfenden konnten die Frau vor Ort versorgen und anschließend ins Krankenhaus bringen. 1

XVII Malteser Magazin 2/22 wir Malteser in Baden-Württemberg Fotos: Malteser Aalen Gut, dass wir zur Stelle waren“, so der Einsatzleiter. Auch eine vermisste Person konnte durch die Einsatzzentrale ausfindig gemacht werden. So war diese bereits am Vorabend in die Klinik gebracht worden. „Kurzfristige Änderungen sind immer möglich, auch deshalb haben wir zusätzliche Einsatzkräfte vor Ort in Bereitschaft. Wären beim Rundgang durch die Polizei noch Hilfsbedürftige gefunden worden, wir wären sofort zur Stelle gewesen“, erklärte Schiele. Besonders stolz war Heiko Born auch auf sein Team der ambulanten Pflege unter Leitung von Andrea Vollmar und Angelika Rupp. „Unsere Kunden, die im Evakuierungsgebiet wohnen, wurden von unseren Pflegekräften besucht, bevor sie ihre Wohnung verlassen mussten.“ Hier zeige sich, dass der Mensch immer im Mittelpunkt bei den Maltesern stehe, so Born. Für die meist älteren Menschen, um die sich die Malteser kümmerten, war dieser Tag auch eine Reise in die Vergangenheit. „Es sind keine schönen Erinnerungen, die eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg auslöst. Die 80- bis fast 100-Jährigen haben Bombenangriffe selbst erlebt, sehen jetzt wieder Bilder vom Krieg in Europa im Fernseher und mussten an diesem Tag ihr Zuhause wegen einer Fliegerbombe verlassen. Das war sehr emotional belastend für diese Menschen und damit auch für unsere Helfenden, die mit Gesprächen versuchten, hier beizustehen“, lobte Bernd Schiele sein Team. Dass die Entschärfung der Fliegerbombe pünktlich um 12 Uhr beginnen konnte und nach 35 Minuten erfolgreich abgeschlossen wurde, war auch der schnellen Evakuierung und damit dem abgestimmten Einsatz der Hilfskräfte und der professionellen Vorbereitung und Koordinierung des Einsatzes zu verdanken. Die Malteser Aalen konnten sehr stolz auf folgende Zahlen sein: Morgens um 6.01 hatte man den ersten Transport begonnen, den letzten hatte man um 8.29 Uhr abgeschlossen. Eine halbe Stunde vor Plan. Nach der Entschärfung wurden wieder alle Betroffenen durch das gleiche Team zurück in ihre Wohnung gebracht, auch das in Rekordzeit und ohne Zwischenfälle. „Nachdem unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Ehrenamtlichen seit bald zwei Jahren hauptsächlich beim Testen und Impfen im Einsatz waren, tat so ein Einsatz der Motivation auch gut und stärkt den Zusammenhalt“, sagte Heiko Born. Gemeinsam mit Bernd Schiele lobte er das ehrenamtliche Engagement aller an diesem Tag: „Jeder, der heute dabei war, hat diesen Einsatz möglich gemacht. Vom Transsportdienst über die Notfallsanitäter, die ambulante Pflege bis zur Logistik und Verpflegung – jeder ist in dieser Mannschaft wichtig!“ 2 3

XVIII Malteser Magazin 2/22 WINNENDEN / STUTTGART Neue Fahrzeughalle in Dienst genommen Ehrenamtliche Malteser konnten Ende März die neue Fahrzeughalle im Buchenhain im Winnender Stadtteil Schelmenholz in Betrieb nehmen. In der Halle sind ab sofort ein Krankentransportwagen des Bevölkerungsschutzes, ein Mannschaftstransportwagen und der Gerätewagen Betreuung untergebracht. Eine Rettungswache ist der Standort der Malteser im Schelmenholz freilich nicht: Rettungseinsätze werden von der Wache in Hertmannsweiler, Krankentransporte von Hanweiler aus gefahren. „Von unserer neuen Fahrzeughalle starten wir einerseits zu Sanitätsdiensten bei Sportveranstaltungen oder Stadtfesten“, so beschreibt Florian Hambach, Kreisbeauftragter der Malteser im Rems-Murr-Kreis, die Funktion der neuen Fahrzeughalle, „andererseits bei etwaigen Großschadenslagen, bei denen wir den regulären Rettungsdienst unterstützen.“ Einsätze, mit denen die Fahrzeuge mit Blaulicht aus der Halle fahren, wird es also nur äußerst selten geben. Es sei ein großer Vorteil, dass die dafür vorgesehenen Fahrzeuge der Malteser ab jetzt direkt am Maximilian-Kolbe-Haus stehen. „Bei Übungen und Fortbildungen ist es sehr praktisch, wenn wir aus unserem Haus gleich hinüber zu den Einsatzfahrzeugen gehen können“, erklärt Florian Hambach den weiteren Pluspunkt der neuen Fahrzeughalle. „Jetzt haben wir endlich alle unsere Fahrzeuge unter Dach und am richtigen Platz untergebracht“, so Hambach. Die neue Fahrzeughalle wurde durch die Stadt Winnenden direkt neben einer Gebäudegruppe mit 17 Wohnungen des sozialen Wohnungsbaus errichtet. Die katholische Kirche Winnenden als Eigentümerin hatte der Stadt das Grundstück im Wege eines Erbbaurechts zur Verfügung gestellt unter der Bedingung, dass günstiger Wohnraum errichtet und auf dem Gelände auch eine Fahrzeughalle für die katholische Hilfsorganisation der Malteser gebaut wird. Schon seit 2013 befindet sich die Dienststelle der Malteser mit Gruppenraum im Erdgeschoss des Maximilian-Kolbe-Gemeindehauses, die Fahrzeuge aber waren zuvor entfernt davon abgestellt. TITISEE-NEUSTADT / FREIBURG Azubitag am Titisee für Notfallsanitäter und -sanitäterinnen Die Notfallsanitäter-Auszubildenden der Malteser Freiburg und des DRK Hochschwarzwald/Freiburg fanden sich Anfang April auf der Rettungswache Titisee-Neustadt zusammen und übten die verschiedenen Notfallszenarien, wie Unfälle mit Kettensägen, Notfälle in Industriegebieten, verunglückte Feuerwehrleute und erweiterte Reanimationsmaßnahmen. In der ersten lehrjahrs- und organisationsübergreifenden Übung konnten die zukünftigen Notfallsanitäter und -sanitäterinnen ihr Können unter Beweis stellen. Begleitet wurde der Azubitag vom ärztlichen Leiter Dr. Daniel Schmitz, Oberarzt im St. Josefskrankenhaus und ärztlicher Verantwortlicher für den Rettungsdienst, dem Rettungsdienst sowie von weiteren Ärzten und Praxisanleitern der Malteser und des DRK und von der DRK Landesschule Baden-Württemberg. Auch die Freiwillige Feuerwehr Neustadt war vor Ort sowie deren Auszubildende des ersten Lehrjahres. Über 50 Personen waren an diesem Pilotprojekt an der DRK Wache und auf dem Kaltenbachgelände beteiligt. Zum ,,mentalen Aufwärmen“ gab es einen lebendigen Vortrag von Dr. Daniel Schmitz. Das Fazit für dieses Pilotprojekt fiel durchweg sehr positiv aus. Vielen Dank an die Organisatoren und alle Beteiligten. Azubis üben für den Notfall in realitätsnahen Unfallstationen. Foto: Malteser Freiburg Foto: Malteser Winnenden Neue Fahrzeughalle in Winnenden

wir Malteser in Baden-Württemberg XIX Malteser Magazin 2/22 FREIBURG Kranke und geflüchtete Kinder am Ostersonntag beschenkt Die kleinen Patienten auf den Kinderstationen der Uniklinik Freiburg, dem St. Josefskrankenhaus, sowie geflüchtete ukrainische Kinder konnten sich am Ostersonntag über eine Osterüberraschung freuen. Christoph Glombik, Rettungssanitäter in der Gliederung Freiburg, hat sich eine tolle Aktion ausgedacht, um kranken und einsamen Kindern, die über Ostern nicht nach Hause konnten, eine Freude zu machen. Zuerst sammelte er bei verschiedenen Supermärkten gespendete Schokohasen, Stofftiere und Spielzeug ein. Dann startete er am Sonntag mit drei freiwilligen Helfenden – Lèna Salb, Bruno Meier und Julian Burger – und zwei Krankentransportwagen zuerst zu den Kliniken. Die Freude war groß. Über 60 Kinder wurden beschenkt und das Team freute sich über die fröhlichen Gesichter der Kinder, die es sonst oft so schwer haben. Anschließend wurden noch die Mitarbeitenden der Integrierten Leitstellen (ILS), die Berufsfeuerwehr und die Luftrettung der Deutschen Rettungsflugwacht (DRF) mit Schokolade überrascht. Zum großen Abschluss fuhr das ,,Osterüberraschungsteam“ noch zur Paulus-Kirche und beschenkte dort über 200 ukrainische Flüchtlingskinder mit Schokohasen, Plüschtieren und Spielzeug. Osterüberraschung für die Luftretter (unten) und im Krankenhaus (rechts) Fotos: Christoph Glombik Heilbronn Neue Trauergruppe für jung Verwitwete Für jung Verwitwete mit Kindern bieten die Malteser seit April im Stadt- und Landkreis Heilbronn auch eine Trauergruppe an. Bereits seit 13 Jahren begleitet der Hospizdienst Abschied nehmende Kinder und Jugendliche, wenn ein Elternteil schwer krank ist oder stirbt. Jetzt wurde das Angebot erweitert. „Der Bedarf ist groß“, betont Heidi Plöger, Leiterin des Kinder- und Jugendhospizdienstes der Malteser. Claudia Lörler, Elisabeth Knaus und Mehmet Yesilgöz, alle drei langjährige Mitarbeitende beim Hospizdienst, wurden geschult und treffen sich einmal im Monat für zwei Stunden mit acht Verwitweten. Mit Geschichten, Musik und Impulsen gestalten sie die Abende. Ebenfalls unverzichtbar: Zuhören und empathisch sein, wie Mehmet Yesilgöz betont: „Unsere Rolle ist es, den Elternteilen einen geschützten Raum zu bieten, in dem sie ihre Trauer, ihre Wut, alle Gefühle herauslassen können.“ Trauerbegleiter Elisabeth Knaus (v. l.), Mehmet Yesilgöz und Claudia Lörler mit Heidi Plöger, Leiterin des Malteser Kinder- und Jugendhospizdienstes Foto: Lisa Könnecke/Heilbronner Stimme

XX Malteser Magazin 2/22 Auszeichnungen Mit der Malteser Verdienstplakette in Gold der Deutschen Assoziation des Souveränen Malteser Ritterordens wurden ausgezeichnet: Diözese Rottenburg-Stuttgart: Michaela Hambach (Rems-Murr-Kreis) Dr. Jochen Herkommer (Nürtingen) Susanne Lippe (Nürtingen) Dr. Uwe Ochs (Nürtingen) Impressum Malteser Hilfsdienst e.V. – Region Baden-Württemberg, Ulmer Straße 231, 70327 Stuttgart Verantwortlich für den Inhalt (S. V–XX): Petra Ipp-Zavazal, E-Mail: petra.ipp@malteser.org, Andrea Kohl, E-Mail: andrea.kohl2@malteser.org Redaktion: Edmund Baur, Julia Buckenmaier, Petra Ipp-Zavazal, Andrea Kohl, Klaus Weber, Sabine Würth Berufungen und Ernennungen Erzdiözese Freiburg: Jürgen Schöchlin zum Ortsbeauftragten (Gliederung nördlicher Breisgau) Diözese Rottenburg-Stuttgart: Vitus Graf von Waldburg zu Zeil und Trauchburg zum Diözesanseelsorger Peter Schmidt zum stellvertretenden Diözesanarzt Elisabeth Staudenmaier zur Kreisbeauftragten Friedrichshafen Michael Medla zum Stadtbeauftragten Nürtingen Termine 1.–8. Oktober: Rom-Wallfahrt Erzdiözese Freiburg: 24./25. Juni: Bundesversammlung 16./17. September: Fachtagung des Ehrenamtes in Singen 21.–23. Oktober: Besinnungswochenende beider Diözesen (Rastatt) Diözese Rottenburg-Stuttgart: 4. September: Diözesanwallfahrt (Ave Maria Deggingen) 21./22. Oktober: KOB-Tagung in Bad Boll 21.–23. Oktober: Besinnungswochenende beider Diözesen (Rastatt) 19. November: Malteser Update (Rot a. d. Rot) MANNHEIM Deutsche Postcode Lotterie fördert MMM mit 30.000 Euro Das Mannheimer MMM-Team freut sich über eine großzügige finanzielle Unterstützung für die Sprechstunde der Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung (MMM): Im Jahre 2022 fördert die Deutsche Postcode Lotterie die MMMMannheimmit 30.000 Euro. Mit demGeld kann ein Teil der Personal- und Sachkosten für Medikamente, Impfstoffe und diagnostische Maßnahmen finanziert werden. 2021 hat das ehrenamtliche Team 830 Behandlungen an 294 Hilfebedürftigen übernommen. Auch 2022 ist der Hilfsbedarf groß: Insbesondere Frauen, viele Schwangere, besuchen die wöchentliche Sprechstunde in dem Mannheimer Brennpunkt Neckarstadt-West. Diese tatkräftige Hilfe ist leistbar dank des großen Engagements von ehrenamtlichen Mitarbeitenden, Spendern und Förderern. „Gemeinsam“ die Not sehen und handeln! Das ist genau, was die Postcode Lotterie zeigt: „Gemeinsam“ mit fast 2.000 Organisationen, die seit dem Start der Lotterie 2016 bereits unterstützt wurden, setzt sie sich für Mensch und Natur und eine bessere Welt ein. Daniela Carrara, organisatorische Leiterin der Einrichtung, ist sehr froh, dass die Teilnehmenden der Deutschen Postcode Lotterie mit ihren Losen die MMM unterstützen. Weitere Infos: Deutsche Postcode Lotterie: www.postcode-lotterie.de Fotos: MMM Mannheim Das Team der MMM Mannheim

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