Malteser Magazin 04/2021 Baden-Württemberg
XIV Malteser Magazin 4/21 Konstanz Empowerment für geflüchtete Mädchen Seit 2016 werden vom Integrationsdienst der Malteser in Konstanz rund 60 Mädchen, junge Frauen und ihre Familien betreut. Die erste Sommerferienwoche ver- brachten 45 Teilnehmerinnen mit 12 ehrenamtlichen Betreuerinnen in Bernau im Schwarzwald. Das Kon- zept dazu entwarf Silvia Baumann, die Leiterin des In- tegrationsdienstes, zusammen mit den Ehrenamtlichen und den Teilnehmerinnen. „Obwohl wir während des Lockdowns viele Angebote digital durchführen konn- ten, fehlten uns allen die Gruppentreffen“, so Baumann. „Deshalb war schnell klar, dass wir mit dem Empower- ment-Camp wieder richtig durchstarten wollen.“ Auf dem Programm standen 17 Workshops, z. B. zur Entwicklung von persönlichen Stärken, zur Viel- falt von weiblichen Rollen, Teambuilding, Bogenschie- ßen oder auch Vorträge über gesunde Ernährung. Das Programm enthielt ebenfalls Outdooraktivitäten, eine Schnitzeljagd und Kräuter- oder Fackelwanderungen. „Wir haben sehr viel gelernt und waren Teil von etwas ganz Großem“, so Rawan Rihawi, die den Mädelstreff seit 2021 besucht. „Für viele von uns war es schon eine Herausforderung, eine Woche allein von zu Hause weg zu sein. Aber wir hatten so viel Spaß, dass die Zeit wie im Flug vergangen ist.“ Die Abende wurden bei ge- meinsamen Spielen, beim Basteln, am Lagerfeuer oder beim Singen oder Diskutieren verbracht. „Das Empowerment-Camp war ein voller Erfolg“, so Miriam Leue, die als Ehrenamtliche seit mehr als vier Jahren dabei ist. „Die Mädchen sind untereinan- der zusammengewachsen, es haben sich viele neue Freundschaften gebildet und alte vertieft.“ „Es war eine großartige Woche, die ohne das Engagement und die Vorbereitungen durch die Ehrenamtlichen, aber auch durch unsere Sponsoren nicht möglich gewesen wäre“, erklärt Silvia Baumann. Die Empowerment-Gruppe hat Spaß bei einer Teambuilding- Übung. Fotos: Silvia Baumann Bruchsal Mit dem Heißluftballon in den Sonnenaufgang Einmal mit einem Heißluftballon durch die Lüfte schweben, diesen Wunsch haben die Malteser in Bruch- sal einer schwerkranken Frau erfüllt. Frühmorgens hol- ten Valeria Seider, Marco Anders und Dominik Geißler die Patientin mit dem Herzenswunsch-Krankenwagen in einem Seniorenzentrum ab und fuhren sie zum Start- platz in Baden-Baden. Gespannt beobachteten sie mit ihrer Familie, wie Ballon und Korb durch die Ballon-Crew entladen, aus- gerollt und aufgebaut wurden. Auch die Malteser pack- ten fleißig mit an. Bald war alles bereit und die Fahrt konnte beginnen. Die Patientin wurde an Bord gehoben und zusammen mit ihrer Tochter, den beiden Maltesern Marco Anders und Dominik Geißler sowie Chefpilot Rainer Keitel stieg der Ballon in den Morgenhimmel. Auf der Fahrt konnten alle unvergessliche Ausblicke einfangen: gen Norden bis nach Karlsruhe, im Süden bis nach Straßburg, eingerahmt vom Schwarzwald und der Rheinebene mit Blick auf die Vogesen. Für die Fahrt wurde ein spezieller Korb mit einem Sitz und Halte- gurten verwendet, den man ein Stück nach oben fahren kann, damit man während der Ballonfahrt auch im Sit- zen einen großartigen Ausblick hat. Nach rund anderthalb Stunden Fahrt landete der Chefpilot den Ballon auf einer Wiese in Gaggenau. Zurück an der Ballonhalle wartete auf alle ein lecke- res Picknick und die Ballonertaufe. Die Patientin trägt nun entsprechend der Zunft und Ordnung der Balloner den Namen „Gräfin Christel die Himmlische der Lüfte im Heißluftballon über dem Rheintal zu Baden“, stolz nahm sie ihre Taufurkunde entgegen. Nach der Fahrt waren sich die Malteser einig: „Das Glück und die Freude, die man unseren Gästen ansieht, bestätigt uns, selbst Teil einer ganz besonderen Aufgabe zu sein.“ Hoch hinaus führte ein Herzenswunsch die Malteser in Bruchsal. Fotos: Malteser Bruchsal
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