Malteser Magazin 02/2020 Baden-Württemberg

Realistisch trainieren – aus Fehlern lernen Freiburg In einer Videosimulation haben die Notfallsanitäter- Schüler in Freiburg verschiedene Einsatzszenarien trai- niert. Laura Bürkle und Nicole Hummel berichten, wie so ein Training abläuft und warum es Sicherheit für den Be- rufsalltag bringt: „Um uns Notfallsanitäter-Schüler auf den Berufsalltag vor- zubereiten, hat uns die Freiburger Rettungswache ermög- licht, an einem Videosimulationstraining teilzunehmen. Ein Instruktorenteam aus drei erfahrenen Praxisanleitenden und Mentoren organisierte und gestaltete den Tag. Solche Simu- lationstrainings bekommen im Rettungsdienst einen immer höheren Stellenwert, sie ermöglichen uns, in einer sicheren, aber realitätsnahen Umgebung den Umgang mit komplexen Notfallbildern mit bereits erlernten Fertigkeiten zu trainie- ren. Dabei kann der Fokus individuell gesetzt werden – bei diesem Simulationstraining wurden Fallbeispiele mit traumatologischem, internistischem und neurologischem Schwerpunkt trainiert. Sieben Schülerinnen und Schüler aus dem zweiten und dritten Ausbildungsjahr haben an dem Training teilgenom- men. Los ging es mit einem Briefing, in dem wir mit dem Simulator, dem Übungsmaterial und den Rahmenbedingun- gen vertraut gemacht wurden. Außerdem wurden von den Instruktoren wichtige Grundsätze vorgegeben, um jedem eine sichere und angenehme Lernumgebung zu schaffen. In einem mit Kameras und einer Audioanlage ausgestatteten Rettungswagen wurden wir im Zweierteam mit realitätsna- hen Einsatzszenarien konfrontiert. Dabei ging es vor allem darum, eine systematische, nach Prioritäten geordnete Ver- sorgung des Patienten (ABCDE-Schema) sowie die Kommu- nikation im Team unter CRM-Grundsätzen anzuwenden. Die CRM-Leitsätze (Crew Ressource Management) sollen in komplexen Situationen eine Unterstützung für das Vermei- den „menschlicher“ Fehler geben – immer mit dem Ziel einer optimalen Patientenversorgung. Sie beinhalten unter ande- rem eine effektive Kommunikation, Umgang mit Fixierungs- fehlern und optimale Teamarbeit. Unsere Instruktoren haben uns während der Simulation mit der ein oder anderen Her- ausforderung und Situationsänderung konfrontiert, auf die wir entsprechend reagieren mussten. Die Auszubildenden, die nicht aktiv an der Simulation beteiligt waren, konnten dem Szenario live per Videoübertragung folgen. Anschließend wurden aufgetretene Probleme und typi- sche Verhaltensmuster mit Hilfe des Videomaterials analy- siert und besprochen. Der Schwerpunkt liegt dabei nicht auf dem Fachwissen, sondern auf den Softskills: Fehler selbst zu erkennen und daraus zu lernen. Wichtig sind dabei Au- genhöhe und ein vertrauensvoller Umgang untereinander. So werden nicht nur die Fehlerkultur und der individuelle Lernerfolg verbessert, sondern auch das Behandlungsergeb- nis beim Patienten.“ wir Malteser in Baden-Württemberg XVII Malteser Magazin 2/20 Fotos: Julia Buckenmaier Was bringt ein Simulationstraining? Die angehenden Notfallsanitäterinnen Nicole Hummel und Laura Bürkle berichten.

RkJQdWJsaXNoZXIy NDEzNzE=