Malteser Magazin 01/2019 Bayern/Thüringen
MALTESER REGIONAL • BAYERN/THÜRINGEN Malteser magazin • 4/18 II Helferporträt Thomas Geischeder (Traunstein) „Das war schon sehr interessant, einen solchen Großein satz zu erleben, und wie wir das Ganze geschafft haben.“ Thomas Geischeder zieht am Ende eines zehntägigen Einsatzes während des Katastrophenfalls im Landkreis Traunstein ein positives Fazit. Er lobt vor allem „seine Leute“, die ausgezeichnet gearbeitet hätten. Geischeder (52) ist Gruppenführer der Schnelleinsatzgruppe (SEG) Verpflegung der Malteser in Traunstein. Während der Schneekatastrophe Anfang Januar dirigierte er seine Küchen-Crew zu Höchstleistungen. Täglich mussten bis zu 1.200 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, Bundes wehr und vielen weiteren Hilfs- und Rettungsdiensten verpflegt werden. In zehn Tagen wurden mehr als 20.000 Essensportionen gekocht – ganz nach dem Motto „Ohne Verpflegung keine Bewegung!“. Geischeder war über die ersten vier Tage rund um die Uhr präsent, er übernachtete in der Dienststelle neben der provisorisch eingerichteten Großküche, in der mehr als 100 Helfer schufteten. Das Ganze ist für ihn kein Problem, denn Großeinsätze sind sein „Spezialgebiet“. So wuppte er zum Beispiel 2017 als Chefkoch das Bundesjugendlager in Mammendorf mit mehr als 1.000 Essen täglich. Seit seinem 16. Lebensjahr ist Geischeder aktiver ehrenamtlicher Malteser. Ein Freund hatte ihn 1982 zur Malteser Jugendgruppe mitgenommen – „weil dort fesche Mädchen sind“, so die Empfehlung. Nicht nur die jungen Frauen, sondern die Malteser, das Ehrenamt und ihre Dienste haben „Tom“ Geischeder fasziniert. Für zehn Jahre hat er sich als Katastrophenschutzhelfer verpflichtet und zum Feldkoch und Gruppenführer ausbilden lassen. Darüber hinaus hat er bei den Malte sern „schon alles gemacht“, wie er selbst sagt: Jugend gruppenleiter, im Rettungsdienst, Rückholdienst und Sanitätsdienst gearbeitet, Fahrdienste für Menschen mit Behinderung durchgeführt und vieles mehr – alles ehrenamtlich! Thomas hat seine Begeisterung und sein Engagement für das Ehrenamt und die Malteser gene tisch vererbt. Seine erwachsenen Kinder Christian und Andrea sind ebenso vom Achtzack-Virus infiziert wie Ehefrau Christine. Und so sind die vier Geischeders bei Einsätzen der Traunsteiner Malteser für sich schon eine Einheit, eine eigene Schnelleinsatzgruppe und jederzeit für Einsätze mit neuen Herausforderungen bereit. Neues aus der Regionalen Geschäftsführung Liebe Malteserinnen und Malteser, das Jahr 2019 ist nun schon einige Wochen alt. Nachdem es uns im letzten Jahr nicht in allen sozialun ternehmerischen Diensten gelun gen ist, unsere gesteckten Ziele zu erreichen, werden wir uns in die sem Jahr insbesondere der Verbes serung der Wirtschaftlichkeit im Rettungsdienst und im Fahrdienst widmen. Hierzu werden wir in allen Ret tungswachen der Region eine neue Dienstplansoftware einfüh ren. Diese Software soll unsere Personaleinsatzplanung opti mieren und die Personalaberech nungsprozesse standardisieren und vereinfachen. Große Hoff nung setzen wir auf eine be vorstehende Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs zur künftigen Vergabepraxis von ret tungsdienstlichen Leistungen. Folgt der Europäische Gerichts hof im Frühjahr 2019 den kürzlich vorgelegten Schlussanträgen des Generalanwalts, wird es für die gemeinnützigen Rettungsdienst organisationen künftig einfacher, neue Beauftragungen in der Not fallrettung zu erhalten. Dafür müssten in Bayern und Thüringen auch die Landesrettungsdienstge setze angepasst werden. In beiden Ländern sind wir dazu bereits jetzt mit der Politik im Gespräch. Da bei spielt auch die künftige enge Vernetzung von Rettungsdienst, Sanitätsdienst und Katastrophen schutz eine wichtige Rolle. Durch die Zusammenarbeit von ehren- und hauptamtlichen Einsatzkräf ten kann eine integrierte Hilfe leistungsstruktur erhalten bleiben, die das notwendige Leistungspo tenzial für die Bewältigung von Großschadenslagen bereitstellt. Einige unserer Fahrdienste sind nach der notwendigen Restruktu rierung des Vergütungssystems im letzten Jahr deutlich unter Druck geraten. Hier wollen wir im Jahr 2019 durch Tourenopti mierung und Anpassung unserer Leistungsvereinbarungen zur bis herigen Rentabilität zurückfinden. Zahlreiche sehr positive Tenden zen des Jahres 2018 wollen wir in diesemJahr fortführen, unter ande rem die lebendige Weiterentwick lung in den verschiedenen ehren amtlichen Diensten, zum Beispiel im Projekt Herzenswunsch-KTW oder in der Hospizarbeit, und die steigende Unterstützung durch unsere Fördermitglieder. Wir sind sehr dankbar dafür, dass wir durch die stetige finanzielle Hilfe unserer Förderer und Spender so wie den engagierten Einsatz der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer unsere in diesem Malteser Magazin vorgestellten vielfältigen Projekte kontinuierlich fortführen und ausbauen können. Herzlichen Dank für Ihren ganz persönlichen Anteil an dieser er folgreichen Entwicklung. Mit freundlichen Grüßen Frank Weber Regionalgeschäftsführer, Region Bayern und Thüringen Frank Weber, Regionalgeschäftsführer in Bayern/Thüringen Foto: Malteser Foto: Peter Volk
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