Malteser Magazin 03/2022

GEFLÜCHTETE Ukrainerin engagiert sich für ihre Landsleute NOTHILFE Immer mehr Menschen weltweit leiden an Hunger CARITAS Eine 125-jährige Erfolgsgeschichte Was Corona verändert hat NEUE NÄHE Malteser Magazin AUSGABE 3/22

Vogel checkt: Ist digital einfacher? LÄUFT. „Ich finde, bei Post und DHL schon. Von der Mobilen Briefmarke bis zur Paketverfolgung – das geht jetzt alles mit einer einzigen App. Einfach QR-Code scannen und runterladen.“ Selber checken auf: VogelCheckt.de

Wie haben wir die Begegnungen vermisst C orona ist noch nicht vorbei! Nach wie vor müssen wir strenge Sicherheits- und Hygieneregeln einhalten, weil wir als Hilfsorganisation und als Betreiber von Pflege-, Jugendhilfe- und Migrationseinrichtungen ganz besonders vorsichtig sein müssen. Auch erhöhte Krankenstände machen uns in unseren verschiedenen Diensten schwer zu schaffen. Weil aber unsere Gesellschaft mit der Pandemie zunehmend besser umgehen kann und die Auswirkungen der neueren Varianten schwächer werden, erleben wir endlich wieder eine neue Freiheit in der Begegnung miteinander. So freute ich mich vor einigen Wochen über das Bundesjugendlager, das unter dem Motto „Es war einmal …“ in Satzvey stattfand. Mit Begeisterung durfte ich in strahlende Kindergesichter blicken und an verschiedenen Programmpunkten teilnehmen. Einmal mehr zeigte sich, wie wichtig in jedem Sommer das BuJuLa ist. Glauben, Lachen, Helfen und Lernen – das sind die vier Grundpfeiler unserer Malteser Jugend, mit denen wir uns von der Jugendarbeit anderer Organisationen unterscheiden! Aber es gab auch endlich wieder Veranstaltungen, bei denen wir Sanitätsdienst leisten durften, und endlich können wir uns auch im sozialen Ehrenamt wieder vermehrt den Bedürftigen zuwenden: Wie haben wir doch die Begegnung miteinander und mit den uns anvertrauten Bedürftigen vermisst! Wie schön, dass die Malteser Familie wieder vermehrt in den Einsatz kommt. In bewegenden Gedenkveranstaltungen haben wir der Katastrophe im Ahrtal von 2021 gedacht. Mit großem Bedauern mussten wir dabei feststellen, wie langsam die Mühlen der Verwaltung im öffentlichen Dienst sind, weshalb viele Betroffene, nach der ersten Nothilfe durch uns, noch nicht die von staatlicher Seite zugesagte Hilfe bekommen haben. Diese ist aber Voraussetzung, damit auch wir weiter helfen können. Wir alle können uns nur wünschen, dass dieser unsägliche Zustand bald behoben ist, damit die Betroffenen in ihre zerstörten Häuser wieder zurückkehren können, um diese wieder aufzubauen. In der Ukraine ist nach sechs Monaten Krieg immer noch kein Ende in Sicht. Es ist unverständlich, dass ein Frieden nicht möglich ist. Die Konsequenzen spüren wir tagtäglich, und sie werden uns wohl noch lange Zeit beschäftigen. Umso wichtiger ist es, dass wir uns in unserem Land auf sogenannte „besondere Lagen“ gut vorbereiten. Hier ist ganz besonders die Politik gefordert: Unser Vorschlag eines Gesellschaftsdienstes im Bevölkerungsschutz ist zwischenzeitlich gut angenommen worden. Nun muss der Gesetzgeber handeln, um dieses oder ein ähnliches Modell auch umzusetzen! Sie alle, liebe Malteser, leisten einen unverzichtbaren Dienst am Nächsten, damit in unserem Land, aber auch in unseren Nachbarländern, Not gelindert wird. Danke für Ihren vorbildlichen Einsatz. Georg Khevenhüller Präsident des Malteser Hilfsdienstes Foto: Bistumszeitung Kirche + Leben, Christof Haverkamp Herzlichst Ihr Georg Khevenhüller 3 Malteser Magazin 3/22 EDITORIAL

Titelbild: Felix von der Osten/Kayla Kauffman Inhalt 6 12 16 NEUE NÄHE Zwei Jahre konnte das Bundesjugendlager nicht stattfinden, umso größer war die Freude aller Beteiligten, sich endlich wieder treffen zu können. Auch andere Projekte haben sich durch die Corona-Pandemie verändert. Ein Blick hinter die Kulissen. 6–11 MENSCHEN „Ich helfe, wo ich kann“ Viktoriia Shchur kam Anfang März aus Kiew nach Ellwangen. Seitdem kümmert sie sich vom Deutschkurs bis zum Hilfstransport um die Nöte von Menschen aus der Ukraine. 12 Drei Säulen der Fluthilfe Wolfgang Heidinger, der neue Bundesbeauftragte für die Malteser Fluthilfe, im Gespräch. 14 HELFEN Wege zur Integration Die Malteser gehen mit vielseitigen Hilfsangeboten auf geflüchtete Menschen aus der Ukraine zu. 16 „Wir dürfen die Menschen jetzt nicht alleinlassen“ Für Malteser International wird es immer schwieriger, der weltweit größer werdenden Zahl an Menschen zu helfen, die an Hunger leiden. 18 WISSEN Nächste sein – #DasMachenWirGemeinsam Der deutsche Caritasverband feiert 125. Geburts- tag. Ein Gastbeitrag von Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa. 22 Hospizarbeit jung gedacht Bei einem Symposium wurden Ideen vorgestellt, wie junge Menschen für den Hospizdienst begeistert werden können. 23 STANDARDS Editorial 3 Meldungen 5, 15, 21 Preisrätsel XXIII Kaleidoskop 24 Impressum 25 Malteser Tipp 26 Foto: Christian Vierfuß, Malteser Aalen 4 Malteser Magazin 3/22

Malteser in Deutschland Jahresbericht 2022 Malteser in Deutschland Jahresbericht 2022 31.05.22 10:59 Foto: Felix von der Osten/Kayla Kauffman Zum dritten Mal haben die Malteser die Einstellung der Menschen in Deutschland zum bürgerschaftlichen Engagement bei der Bewältigung gesamtgesellschaftlicher Herausforderungen untersucht. Dieses Mal insbesondere mit Blick auf die Möglichkeiten eines digitalen Engagements. Dabei zeigt der aktuelle Ehrenamtsmonitor, dass die digitalen Möglichkeiten, sich zu engagieren, derzeit noch unbekannt sind. 46 Prozent haben noch nie von der Möglichkeit gehört, sich digital zu engagieren. Erst drei Prozent der Befragten sind in diesem Bereich bereits aktiv. Nach den Ergebnissen des Ehrenamtsmonitors kann das digitale Ehrenamt dazu beitragen, mehr Menschen zu helfen und mehr Menschen zum Helfen zu bewegen. Die Malteser halten dazu schon mehrere Angebote bereit, unter anderem eine virtuelle Trauerbegleitung, aber auch digitales Mentoring und Online-Beratungen. Mehr Fakten und Hintergründe im 3. Malteser Ehrenamtsmonitor für Deutschland: www.malteser.de/ehrenamtsmonitor.html 2021 war ein Jahr besonderer Einsätze: Sowohl im Kampf gegen die Corona-Pandemie als auch bei der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz waren die Malteser gefragt und gefordert. Über diese und viele weitere Malteser Themen und Ereignisse informiert der 48-seitige Malteser Jahresbericht 2022. Gefragt und gefordert MALTESER JAHRESBERICHT 2022 Digitalisierung als Chance EHRENAMTSMONITOR Am 13. Juni ist Fra’ John T. Dunlap von Papst Franziskus zum neuen Statthalter des Großmeisters des Malteserordens ernannt worden. Er tritt die Nachfolge des am 7. Juni verstorbenen Fra’ Marco Luzzago an. Fra’ John T. Dunlap wurde 1957 in Ottawa, Kanada, geboren. Der promovierte Jurist hat sich auf Gesellschafts- und Einwanderungsrecht spezialisiert und ist seit 1997 Rechtsberater der Ständigen Beobachtermission des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen. 1996 wurde er in den Malteserorden aufgenommen und legte 2004 die zeitlichen Gelübde als Profess ab. Seit 2009 gehört Fra’ John T. Dunlap dem Souveränen Rat des Malteserordens an. Fra’ John T. Dunlap Neuer Statthalter des Großmeisters FRA’ JOHN T. DUNLAP Foto: Order of Malta Der Malteser Jahres- bericht 2022 zum Download: bit.ly/MalteserJahresbericht2022 5 Malteser Magazin 3/22 AKTUELLES

D nie eue Nähe LEHREN AUS DER CORONA-PANDEMIE Die Corona-Pandemie hat die Arbeit der Malteser verändert. Und das auf Dauer. Wie gehen Menschen in verschiedenen Projekten damit um? Ein Blick hinter die Kulissen. TEXT: Dagmar Puh FOTO: Frank Lütke/Malteser 6 Malteser Magazin 3/22 NEUE NÄHE

Lesen Sie auf Seite 8 weiter. BUNDES- JUGEND- LAGER 2.0 Fünf von 500 Teil- nehmerinnen und Teilnehmern des Bundesjugendlagers 2022. Das abendliche Feuer gehört mit zu den Höhepunkten des Lagerlebens. Es ist Anfang August 2022; im Eifeldorf Satzvey herrscht Bilderbuchwetter. Auf dem Zeltplatz, gleich neben der Satzveyer Burg, steht Pia Saurbier zwischen gut gelaunten Kindern und Jugendlichen und gibt letzte Infos für den bevorstehenden Workshoptag. Ihre Stimme klingt heiser. „Gestern am Lagerfeuer habe ich ziemlich laut mitgesungen“, erzählt sie später und lacht. „Das geht dann schon mal auf die Stimmbänder.“ Pia Saurbier gehört zum vierköpfigen Leitungsteam des Bundesjugendlagers 2022 und sorgt als Ehrenamtlerin mit dafür, dass alles rund läuft. Auf den Einsatz hat sie lange gewartet: Sowohl 2020 als auch 2021 musste die große Sommerfreizeit der Malteser Jugend wegen der CoronaPandemie ausfallen. „Das war für uns als Team und natürlich vor allem für die Kinder und Jugendlichen eine Riesenenttäuschung“, sagt die ErzieNEUE NÄHE 7 Malteser Magazin 3/22

herin. Soweit die Corona-Maßnahmen es zuließen, stellten die Malteser an vielen Orten lokale Ferienangebote auf die Beine – von der Minifreizeit am Dorfrand über OnlineWorkshops bis hin zu Basteltagen mit Abstand und Maske. Aktionen, die gut ankamenundgezeigt haben,wie sich Jugendarbeit unter sehr schwierigen Bedingungen gestalten lässt. Gemeinschaftsgefühl live erleben Ein gleichwertiger Ersatz für das Bundesjugendlager waren sie aber nicht. „Das Besondere am Lager ist ja, dass es Menschen aus ganz Deutschland zusammenführt“, meint Martin Kaesberger, der früher als Teilnehmer und heute als Leiter des Presseteams dabei ist. „Alle können mal über den Tellerrand schauen, Freundschaften mit Leuten schließen, die sie sonst nie getroffen hätten, und Gemeinschaft weit über die eigene Ortsgruppe hinaus erleben.“ Wie sehr sich alle freuen, dass das nun wieder möglich ist, spürt man auf dem Platz. Überall herrscht beste Stimmung, die Kinder sind engagiert beim Programm dabei und erledigen klaglos die verschiedenen Dienste, die zum Lageralltag gehören. „Über das Essen meckert dieses Jahr auch niemand“, sagt Martin Kaesberger. „Das ist vielleicht das eindeutigste Zeichen dafür, wie happy alle sind.“ Überhaupt seien die Kinder und Jugendlichen, anders als befürchtet, eher toleranter und kompromissbereiter als vor der Corona-Pause. Auch sonst ist nicht alles so wie früher. Ein Großteil der Anmeldungen ging zum Beispiel erst kurz vor dem Start des Bundesjugendlagers ein. Corona-Tests und klare Hygieneregeln gehören fest zum Lagerleben. Und das Team ist durch Quarantänefälle deutlich ausgedünnt. „Damit können wir aber umgehen, auch wenn es manchmal anstrengend ist“, sagt Pia Saurbier. „Ein Gutes hat die Pandemie nämlich gehabt: Wir sind auf jeden Fall flexibler geworden.“ 500 Kinder und Jugendliche haben am Bundesjugendlager 2022 teilgenommen. Vor der Pandemie kamen pro Jahr etwa 800 bis 900 Teilnehmer. Foto: Felix von der Osten/Kayla Kauffman „Heute bin ich heiser vom Singen am Lagerfeuer.“ Pia Saurbier gehört zum Leitungsteam des Bundesjugendlagers 2022 8 NEUE NÄHE Malteser Magazin 3/22

Wie haben Sie aus Teamersicht die beiden Jahre ohne Bundesjugendlager erlebt? Es war eine anstrengende Zeit. Wir haben ja jedes Jahr gehofft, dass die Freizeit doch stattfinden kann, immer wieder umgeplant, die Corona-Sicherheitsmaßnahmen erhöht, und mussten dann doch absagen. Diese Zitterpartie hat Kraft und Nerven gekostet. Und natürlich hat mir und vielen anderen das absolute Sommerhighlight sehr gefehlt. Was macht die Freizeit für Sie und andere Engagierte so wichtig? Beim Bundesjugendlager trifft man andere Freiwillige, die man oft schon lange kennt und jedes Jahr nur hier sieht. Dieser direkte Kontakt ist menschlich wichtig, aber auch für den fachlichen Austausch. Es macht einfach großen Spaß, hier zusammen zu sein und zusammen zu arbeiten. Wie sieht Ihre Bilanz des Lagers 2022 aus? Wir alle haben das Lager jetzt wirklich gebraucht. Es war in den letzten Jahren nicht immer einfach, die Motivation zu behalten, auch für die alltägliche Jugendarbeit. Das Miteinander hier hat neue Energie gegeben. Die werden wir nutzen. Zum Beispiel, um das Bundesjugendlager 2023 vorzubereiten. DREI FRAGEN AN … ANNIKA SCHÄFER „Wir alle haben das Lager jetzt wirklich gebraucht“ Annika Schäfer (27) aus Münster war mit 14 zum ersten Mal beim Bundesjugendlager dabei. Seitdem kommt sie immer wieder, inzwischen als Teamerin. Dieses Jahr hat sie sich im Presseteam engagiert. Der Wohlfühlmorgen für wohnungslose Menschen ist ein fester Termin im Düsseldorfer Stadtkalender. „Vor Corona haben wir unsere Gäste alle zwei Monate zu einem Schlemmerfrühstück in der Altstadt eingeladen“, sagt Hans Tophofen, der das Format vor mehr als 20 Jahren erfunden hat. „Neben leckerem Essen haben sie hier auch die Möglichkeit, einen Arzt oder einen Friseur zu besuchen, über ihre Sorgen und Nöte zu sprechen oder es sich für ein paar Stunden einfach nur gut gehen zu lassen.“ Die Corona-Pandemie bereitete dem Wohlfühlmorgen 2020 ein vorläufiges Ende – zumindest in seiner gewohnten Form. „Für uns war gleich klar, dass wir eine Alternative anbieten wollen“, sagt Hans Tophofen. „Neben unserem Angebot waren ja plötzlich auch fast alle anderen Treffpunkte und Austauschmöglichkeiten für wohnungslose Menschen weg. Eine echte Katastrophe für die Betroffenen. Da mussten wir einfach handeln.“ Schnell stellten die Malteser den Wohlfühlmorgen „to go“ auf die Beine: Sie packten Tüten mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln, die die Gäste an einem festen Punkt abholen konnten. Ein kleiner Plausch auf Abstand war bei diesen Gelegenheiten auch möglich. Einmal organisierte das Team sogar einen Foodtruck, der verschiedene Spezialitäten servierte. Nähe ist „to go“ nur schwer zu schaffen Insgesamt kam der Wohlfühlmorgen to go bei der Zielgruppe gut an. Das Team bewertet ihn dann auch als Erfolg – aber mit Abstrichen. „Die Nähe, für die wir als Malteser stehen, konnte ‚to go‘ nicht wirklich entstehen“, bilanziert Lesen Sie auf Seite 10 weiter. WOHLFÜHLMORGEN „TO GO“ Im Jahr 2000 ging der Wohlfühlmorgen in Düsseldorf an den Start – als erster in Deutschland. Mit einem „To-go“-Konzept hat er Wohnungslose auch während der Corona-Pandemie unterstützt. Foto: Felix von der Osten/Kayla Kauffman Foto: Felix von der Osten/Kayla Kauffman Foto: Malteser 9 Malteser Magazin 3/22

Während der Pandemie haben die Malteser innovative Ideen entwickelt, die auch langfristig funktionieren. Das zeigen diese vier Beispiele. Hans Tophofen. „Vor allem die tiefergehenden Gespräche, die sich beim Wohlfühlmorgen normalerweise einfach so ergeben, fanden kaum statt. Das hat uns und den Gästen sehr gefehlt.“ Inzwischen ist das Angebot in seiner ursprünglichen Form wieder angelaufen. Vor dem ersten Termin Mitte August hatte das Team regelrecht Lampenfieber. Würde alles sein wie immer? Besteht überhaupt noch Interesse an dem Angebot? Zumindest die letzte Frage lässt sich eindeutig mit Ja beantworten. Bis das selbstverständliche Miteinander aus Vor-Corona-Zeiten wieder da ist, wird es aber dauern, meint Hans Tophofen. „Die Pandemie hat in der Community der wohnungslosen Menschen Wunden geschlagen. Mit unserem Wohlfühlmorgen können wir hoffentlich zur Heilung beitragen.“ Fröhl ich bel lende Hunde, strahlende Menschen: Das Treffen zwischen der Seniorengruppe Butzbach und den Besuchshunden der Malteser im Lustgarten der hessischen Kleinstadt machte allen Beteiligten Spaß. Die Aktion war eine von vielen, die seit dem Frühjahr 2021 ältere Menschen in der Region zusammenbringen. „Einsamkeit im Alter ist generell ein großes Problem“, sagt Hilary Roger, Projektleiterin von „Miteinander-Füreinander“ im Bistum Mainz. „Die Corona-Maßnahmen haben es noch mal deutlich verschärft. Deshalb haben wir vergangenes Jahr in Butzbach und Büdingen zwei neue Seniorengruppen ins Leben gerufen.“ Wie groß der Bedarf war, zeigte sich nicht nur an der Zahl der Interessentinnen und Interessenten. „Bei einem der ersten Treffen meinte eine Teilnehmerin: ‚Ich weiß gar nicht, wie lange ich mit niemandem mehr gesprochen habe‘“, erinnert sich Hilary Roger. „Das hat die Not auf den Punkt gebracht.“ Spaß haben und Neues lernen Die festen monatlichen Treffen und die kleinen Ausflüge zwischendurch waren und sind für die Gruppenmitglieder wichtige Ankerpunkte. Und eine Möglichkeit, sich auch im Alter weiterzuentwickeln. Einige haben neue Freundschaften geknüpft, viele haben neue Kompetenzen erworben. Den Umgang mit einem Messengerdienst auf dem Smartphone, der bei einem Gruppentreffen erklärt wurde, beherrschen inzwischen zum Beispiel fast alle. Das erleichtert den Kontakt innerhalb der Gruppen, aber auch mit Familie und Freunden. Ein wichtiger Aspekt, wenn es um Wege aus der Einsamkeit geht. Mittlerweile kommen viele Ideen für gemeinsame Aktivitäten von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern selbst. Einige haben zusammen eine Theatergruppe gegründet, andere treffen sich regelmäßig im Literaturkreis. Diese Entwicklung freut Hilary Roger besonders. „Wir möchten die Seniorinnen und Senioren ja nicht bespaßen, sondern sie dabei unterstützen, selbst aktiv zu werden und etwas zu gestalten“, sagt sie. „Dieses Ziel haben wir erreicht.“ Der Erfolg der Seniorentreffs setzt sich fort: Viele Teilnehmer bleiben trotz anderer Sommeraktivitäten in den Teams aktiv, auch wenn sie nicht zu jedem Treffen kommen. „Auch im Herbst und Winter sind die Treffs offen, wenn es so gut läuft, und für 2023 sind sogar zwei weitere Standorte geplant“, verrät Hilary Roger. Foto: Malteser Ideen, die bleiben! SENIORENTREFFS GEGEN EINSAMKEIT Die Seniorentreffs in Butzbach und Büdingen haben Menschen aus der Isolation geholt. 10 Malteser Magazin 3/22 NEUE NÄHE

ONLINE-SPRACHTANDEM Ganz einfach Deutsch lernen Für Menschen, die gerade Deutsch lernten, waren die CoronaMaßnahmen ein großer Einschnitt: Kurse fielen aus, der Kontakt mit Deutschsprachigen sank für viele auf null. In Ludwigshafen initiierten die Malteser deshalb Online-Sprachtandems. Jedes besteht aus einer Person, die gut Deutsch spricht, und einem Lerner. Sie unterhalten sich per Videochat. Das Projekt war gleich ein Erfolg und bekam 2021 den Brückenpreis des Landes RheinlandPfalz. Die Beliebtheit ist ungebrochen. „Dank Tandem kann man mit wenig Aufwand viel lernen und nette Leute treffen“, sagt Kerttu Taidre von den Maltesern. „Das macht es so attraktiv.“ Weitere Infos: integration.ludwigshafen@malteser.org ONLINE-KOCHTREFF Gemeinsam grenzenlos genießen Zusammen kochen und essen – was kann schöner sein? Das dachte sich auch das Malteser Frauenteam in Bamberg und gründete im ersten Lockdown einen interkulturellen Kochtreff. Das Besondere: Die Teilnehmenden sitzen in ihrer eigenen Küche und sind per Videochat verbunden. Jedes Mal kocht ein Gruppenmitglied vor, die anderen machen zu Hause mit. Neben internationalen Spezialitäten kamen auch schon fränkische Kohlrouladen auf den Teller. Das Format ist einfach und grenzenlos nutzbar: Die Stammgäste wohnen in verschiedenen Regionen und sogar im Ausland. Weitere Infos: www.malteser-bamberg.de VIA Eine Plattform für die Trauer Die Begleitung von Trauernden ist eine wichtige Aufgabe der Malteser. Mit dem Online-Trauerraum VIA ist während der Corona-Pandemie ein Angebot entstanden, das diese Unterstützung auch auf Abstand und für mehr Menschen zugänglich macht. Die Plattform bietet viele Informationen rund um den Trauerprozess. Mit wenigen Klicks können Trauernde Hilfe von professionellen Beratern anfordern. Nicht zuletzt bietet VIA die Möglichkeit für individuelles Gedenken: Nutzer können hier digitale Erinnerungsräume für Verstorbene anlegen. Weitere Infos: www.via-app.org Weitere Infos: nathalie.schwindl@malteser.org EINKAUFSDIENST Service mit Mehrwert Wer in Würzburg Hilfe bei Besorgungen braucht, weiß, wohin er oder sie sich wenden muss: Der Einkaufsservice der Malteser hat sich innerhalb von nur zweieinhalb Jahren zu einer festen Größe im sozialen Netz der Stadt entwickelt. „Wir vermitteln jedem, der Unterstützung sucht, eine feste ehrenamtliche Einkaufshilfe“, sagt Nathalie Schwindl, die das Angebot koordiniert. Das schafft für beide Seiten Sicherheit und Vertrauen. Und führt häufig dazu, dass aus der Einkaufspartnerschaft tiefergehende Kontakte entstehen. Auch räumlich ist Nähe Trumpf: Wenn möglich, führen die Malteser Menschen zusammen, die nah beieinander wohnen. Foto: Malteser Foto: Theresa Gold/Malteser Foto: Malteser Illustration: Pablo Stanley/Humaaans 11 Malteser Magazin 3/22 NEUE NÄHE

„Ich helfe, wo ich kann“ VIKTORIIA SHCHUR Die Ukrainerin organisiert, übersetzt, findet Lösungen – und ein Pflegekurs für Menschen aus der Ukraine kann zum Erfolgsmodell werden. TEXT: Christoph Zeller FOTOS: Christian Vierfuß, Malteser Aalen 12 Malteser Magazin 3/22 MENSCHEN

Vom Deutschkurs bis zum Hilfstransport: Viktoriia Shchur ist zentrale Ansprechpartnerin für jede Unterstützung von Menschen aus der Ukraine bei den Maltesern in Nord- und Ostwürttemberg. Jede will die Beste sein: Die Ukrainerinnen brauchen Deutschkenntnisse auf dem Niveau A2 zur Anerkennung als Pflegehilfskraft. D as finde ich spannend“ steht auf der großen Leinwand des Unterrichtssaals. Nun soll das Gegenteil gebildet werden. „Das finde ich langweilig“ nennt eine der Schülerinnen eine Lösung. Doch Langeweile kommt in dieser ungewöhnlichen Unterrichtseinheit der Malteser in Schwäbisch Gmünd nicht auf. Denn die 20 Schülerinnen sind höchst engagierte erwachsene Frauen aus der Ukraine, die hier als Einstieg in eine Ausbildung zur Pflegehilfskraft Deutsch lernen, und die ukrainische Deutschlehrerin ist online per Video aus Lviv zugeschaltet. Dieses Hybrid-Modell aus Online- und Präsenzunterricht wurde aus der Not geboren. Denn niemand konnte kurzfristig Deutschunterricht in ukrainischer Sprache anbieten. „Keine Chance“ hörte Heiko Born, Bezirksgeschäftsführer der Malteser für Nord- und Ostwürttemberg und einer der Väter dieses Ausbildungsprojekts für Menschen aus der Ukraine, überall. „Und dann kam Viktoriia Shchur ins Spiel“, berichtet er. „Sie hat sich einen halben Tag ans Telefon gesetzt, eine Lösung gesucht und die beiden ukrainischen Deutschlehrerinnen gefunden.“ Mit Kindern geflohen Anfang März ist Viktoriia in Deutschland, im württembergischen Ellwangen, angekommen. Im Privatwagen mit ihren beiden Kindern, hinter sich einen großen Bus aus Kiew mit kriegsverletzten und schwer kranken Kindern zur Behandlung in deutschen Krankenhäusern. Mit ihren vielen Kontakten zu diversen Einrichtungen des Gesundheitswesens hatte die 36-jährige stellvertretende Leiterin eines großen staatlichen Krankenhauses in der Region Kiew die Evakuierung organisiert und die viertägige Fahrt geleitet. „Es waren die ersten Kriegstage, und wir wussten nicht, welche Strecke sicher vor Bomben war.“ unterstützt bei Kontakten, bei Übersetzungen, bei der Kommunikation mit und für die Menschen aus der Ukraine und bekommt bald von Heiko Born das Angebot, das hauptamtlich für die Malteser zu tun. Ein Volltreffer, denn mit ihr kann Born diesen speziellen Pflegekurs realisieren. Pate stehen dabei die Trierer Malteser in Person von Juliane Heck und Matthias Krämer, die ein ähnliches Konzept aus den Zeiten des Syrienkriegs nun für Geflüchtete aus der Ukraine weiterentwickeln und die Referenten für die pflegerische Qualifizierung stellen, die im September startet. Am 22. Dezember sollen die Abschlusszertifikate für die tariflich gut eingruppierte Tätigkeit als Pflegehilfskraft übergeben werden. Viktoriia Shchur organisiert den Deutschkurs nicht nur, sondern ist selbst in der ihr eigenen Zielstrebigkeit und Energie schon recht weit in der Fremdsprache gekommen. Was ist ihr Lieblingswort im Deutschen? Sie überlegt ein wenig und sagt dann leise: „Vielleicht Heimat.“ Denn das Wort hat für sie zwei Seiten: „Da ist meine Heimat in der Ukraine, die ich sehr vermisse.“ Und nun sei Deutschland auch eine Heimat geworden, denn hier könne sie sich – anders als derzeit an jedem Ort der Ukraine – sicher fühlen. „Und das ist das Wichtigste für alle aus unserem Land.“ Schon im Bus war ein Malteser aus Aalen zugestiegen, um weitere Hilfe zu organisieren und medizinisch zu unterstützen. Ihm erzählt Viktoriia von ihren Plänen, so viele Kinder wie möglich in Sicherheit zu bringen. Der gibt es weiter nach Deutschland, und als sie am 6. März um 23 Uhr in Ellwangen die Wagentür aufmacht, steht Bernd Schiele vor ihr, der Stadtbeauftragte der Malteser in Aalen, um mit ihr zu besprechen, was man für die Kinder tun könne, die diesmal nicht das Glück hatten mitzukommen. Sechs Tage später ist ein gemeinsammit ihr und den Aalener und Stuttgarter Maltesern organisierter Hilfstransport mit den Kindern unterwegs. Bereits in der Ukraine gehört ehrenamtliches Engagement für Viktoriia zum Lebensinhalt. Und in Deutschland nun nicht minder: „Als ich hierher kam, habe ich sofort angefangen, zu helfen, wo ich kann.“ Sie organisiert Hilfstransporte, „Bei den Maltesern bin ich richtig, hier will jeder dem anderen helfen!“ Viktoriia Shchur Malteser Magazin 3/22 13

Was macht ein Bundesbeauftragter für die Malteser Fluthilfe? Wolfgang Heidinger: Die wesentliche Aufgabe ist die Koordination der Hilfsangebote. Das Konzept der Malteser Fluthilfe basiert auf drei Säulen: Zum Ersten die finanzielle und materielle Einzelfallhilfe – nach dem Auslaufen der Soforthilfe unterstützen wir Betroffene in den Flutgebieten, die bei den Versicherungen oder der jeweiligen Landesbank Anträge gestellt haben, um Finanzierungslücken bei Hausrat oder Gebäudeschäden auszugleichen. Zweitens laufen im Rahmen der Psychosozialen Unterstützung Hilfsprojekte in der Beratung GeDrei Säulen der Fluthilfe schädigter oder Betroffener sowie Kinder- und Jugendprojekte. Da etablierte Strukturen teilweise weggefallen sind, besteht ein großer Unterstützungsbedarf bei Kommunen und Trägern. Die dritte Säule sind Gemeinwesenprojekte. Sie helfen, die zivilgesellschaftlichen Strukturen – Gemeindearbeit, Vereinswesen – zu stärken. Am 14. Juli war Jahrestag der Katastrophe. Wie ist der aktuelle Stand der Wiederaufbauhilfe? Heidinger: Mit dem Jahrestag enden die Akutmaßnahmen, in deren Rahmen wir mehr als 10.000 Haushalten finanzielle Soforthilfen zukommen lassen konnten. Wir haben insgesamt zehn Fluthilfebüros im gesamten Flutgebiet aufgebaut, in denen die Projekte und Hilfsmaßnahmen vor Ort organisiert werden. Das sind mittlerweile gut nachgefragte Anlaufstellen für die individuelle Beratung. Bislang haben die Malteser 516 Anträge auf Einzelfallhilfe erhalten und dafür aus Spendenmitteln 1,97 Millionen Euro an Betroffene ausbezahlt sowie Gemeinwesenarbeit mit mehr als 5,3 Millionen Euro bezuschusst.* Was sind die wichtigsten Aufgaben in den kommenden Monaten? Heidinger: Noch immer kennen viele Betroffene die Angebote der Landesbanken und der Hilfsorganisationen nicht oder scheuen sich, diese anzunehmen. Hier kommt es die nächsten Monate darauf an, im Zuge der „aufsuchenden Hilfe“ näher an die Menschen heranzukommen, sie zu Hause zu besuchen, Bedarfe zu ermitteln und Hilfe zu vermitteln. Das Angebot nehmen die Menschen sehr gerne an, die Malteser nehmen sich viel Zeit für die Gespräche. * Stand Ende August 2022 INTERVIEW Wolfgang Heidinger, Nachfolger von Ingo Radtke als Bundesbeauftragter für die Malteser Fluthilfe, im Gespräch TEXT: Georg Wiest FOTO: Frank Lütke Wolfgang Heidinger 51 Jahre, verheiratet, drei schulpflichtige Kinder. Familiär in der Eifel und an der Ahr verwurzelt. Ursprünglich Berufsoffizier. Studium der Staats- und Sozialwissenschaften an der Universität der Bundeswehr München. Mehrmonatige Einsatzerfahrung unter anderem in Bosnien-Herzegowina in der zivil-militärischen Zusammenarbeit. Seit 2002 hauptamtlich Malteser – zunächst Bezirksgeschäftsführer Ruhrgebiet, ab 2008 Diözesangeschäftsführer Aachen. Seit 1. Juni Bundesbeauftragter für die Malteser Fluthilfe. Zur Malteser Fluthilfe gibt es ein 13-minütiges Video auf YouTube: bit.ly/FluthilfeVideo 14 Malteser Magazin 3/22 MENSCHEN

D er Deutsche Caritasverband feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen. Die Entwicklung der Caritaslandschaft in Deutschland liest sich wahrlich wie eine Erfolgsgeschichte. Als Zusammenschluss von mehreren Hundert rechtlich eigenständigen Trägern mit fast 700.000 hauptamtlich und rund 500.000 ehrenamtlich Mitarbeitenden in unzähligen Diensten und Einrichtungen ist der Verband aus dem deutschen Sozialgefüge nicht mehr wegzudenken. Es war der katholische Priester Lorenz Werthmann, der den Verband 1897 in Köln gründete und damit auf das Elend und die sozialen Nöte seiner Zeit reagieren wollte. Im Lauf des 19. Jahrhunderts hatten sich zahlreiche katholischkaritative Vereine gebildet, denen es jedoch an Schlagkraft und Durchsetzungsfähigkeit fehlte. Diese zu bündeln und der Zersplitterung der katholischen Hilfsangebote entgegenzuwirken, war das Kernanliegen Werthmanns. Es ging ihm zum einen um eine professionellere Hilfe, um die Stärkung der Fachlichkeit der sozialen Arbeit, und zum anderen um das politische Engagement, um „Solidaritätsstiftung und Herzensbildung in der Gesellschaft“, wie er es nannte, durch eine katholische Sozialbewegung, die mit einer Stimme spricht. So sah er die Kirche in der Verantwortung, an der Gestaltung des Sozialstaates mitzuwirken und für die Rechte von benachteiligten Menschen einzutreten. Werthmann begriff die Caritas nie losgelöst, sondern immer als einen festen originären Teil der Kirche. Denn die Caritas gehört neben der Liturgie und der Verkündigung zu den Wesensäußerungen von Kirche in der Welt. So ist es die Aufgabe der Kirche (und der Christen), von der Frohen Botschaft Zeugnis zu geben und den Glauben weiterzugeben (Verkündigung), das Gedächtnis Jesu zu feiern, das heißt, gemeinsam zu beten, Gottesdienst zu feiern und die Menschen im Alltag sowie an den Knotenpunkten des Lebens zu stärken (Liturgie) und schließlich die konkrete Nächstenliebe im unmittelbaren Dienst am Nächsten spürbar und erfahrbar zu machen (Caritas/Diakonie). Zu diesen drei Grunddiensten der Kirche kommt noch ein vierter hinzu: Denn die Sendung und die Aufgabe der Kirche werden erst dann wahrhaftig verwirklicht, wenn die an Jesus Christus Glaubenden, also die Christen, dies alles in Gemeinschaft tun und auf eine Gemeinschaft hin entwickeln. Diese Grundvollzüge gehören untrennbar zueinander. Sie machen die Kirche aus. Fehlt ein Teil, bleibt die Kirche unvollständig. So gesehen gibt es keine Kirche ohne Caritas. Wenn sich der Glaube nicht in tätigen Werken, im Dienst am Nächsten, niederschlägt, bleibt er hohl. Umgekehrt sind auch die größten und professionellsten Werke keineswegs Ausdruck christlicher Nächstenliebe, wenn sie nicht vom Glauben getragen werden. Das heißt, es gibt auch keine Caritas ohne die Kirche. Manchmal scheint es aber, als habe sich die verbandliche Caritas von heute zu einer kirchlichen Zweitstruktur ausdifferenziert und sich von der Kirche in Teilen abgekoppelt. Umso wichtiger ist es, dass die katholische Ausrichtung der Caritas nicht zugunsten einer eher diffusen weltanschaulichen Ausrichtung verschwimmt. Die Caritas darf nicht Gefahr laufen, zu einem bloßen Sozialunternehmen, zu einem beliebigen professionellen Sozialdienstleister 125 Jahre Caritas Standpunkt Lesen Sie auf Seite II weiter. Dr. Elmar Pankau ist Vorsitzender des Geschäftsführenden Vorstands des Malteser Hilfsdienstes. Malteser Magazin 3/22 I WIR MALTESER IN DEUTSCHLAND Foto: Wolf Lux/Malteser

im Gefüge des Sozialstaates zu werden. (Dies gilt im Übrigen ganz genauso für die Malteser, die Teil der verbandlichen Caritas sind!) Von der anderen Warte aus betrachtet, hat es den Anschein, als habe die verfasste Kirche das, was früher als Pfarrcaritas bezeichnet wurde, regelrecht „outgesourct“, als habe sie „die Caritas bei der Caritas abgegeben“. Entscheidend ist aber, dass die Kirche die verbandliche Caritas als ihre Caritas begreift und sie nicht einfach in die Unabhängigkeit und Selbstständigkeit entlässt. Denn die Entwicklungen tun weder der (verfassten) Kirche noch der (verbandlichen) Caritas gut. Umso drängender erscheint es aus heutiger Sicht, dass katholische Organisationen wieder echter, wahrhaftiger Ausdruck des Lebens ihrer Kirche werden. Umgekehrt täte es der Kirche gut, den unmittelbaren Dienst am Nächsten als Ausdruck des Glaubens wieder stärker in den Blick zu nehmen. Je besser beides gelingt, je mehr sich beide Sichtweisen als zwei Seiten derselben Medaille begreifen lassen, desto unverkennbarer kann die Erfolgsgeschichte der letzten 125 Jahre fortgeschrieben werden. Elmar Pankau Mehr zu 125 Jahren Caritas und den Maltesern auf Seite 22. I–II Standpunkt Elmar Pankau über die Erfolgsgeschichte 125 Jahre Caritas III Bundesversammlung Für die Zukunft aus den Herausforderungen der Vergangenheit lernen IV Klimaprämie Einsatz für das Klima zahlt sich bei den Maltesern jetzt aus V–XX Wir Malteser in Ihrer Region Neuigkeiten und Projekte XXI Schwesternschaft Auflösung nach jahrelangem Mitgliederrückgang XXII–XXIII Meldungen Aus der Malteser Welt XXIV Seminarangebote Aus dem Programm der Malteser Akademie und des Geistlichen Zentrums INHALT I–XXIV Wir sind sehr froh und dankbar, Sie als unseren Bundesseelsorger in unseren Reihen zu wissen! Sie sind ein Bundesseelsorger, wie wir ihn uns nicht zugewandter, nahbarer und herzlicher wünschen könnten. Sie sind immer ansprechbar, Sie stehen uns mit Rat und Tat zur Seite, Sie sind präsent. Immer wieder nehmen Sie an den Präsidiumssitzungen teil, Sie geben uns vielfältige Impulse, Sie bestärken uns, das Geistliche Zentrum liegt Ihnen besonders am Herzen, schon wiederholt haben Sie für uns einprägsame Einkehrtage und Exerzitien geleitet. Ihre Gastfreundschaft ist legendär, immer wieder laden Sie unterschiedliche Malteser Gruppen zu sich nach Hause ein. Seit vielen Jahren kennen Sie uns Malteser, selbst haben Sie schon mit angepackt und Hilfstransporte nach Osteuropa begleitet, Ihr Interesse und Ihre Liebe für die Malteser sind groß. Keiner kann den „Malteser Spirit“ so in Worte fassen wie Sie, Sie sind für uns zu einer wichtigen „burning person“ geworden, die wir nicht mehr missen wollen. Danke, lieber Bischof Heinrich! Elmar Pankau Am 25. August feierte Bundesseelsorger Bischof Heinrich Timmerevers seinen 70. Geburtstag Heinrich Timmerevers wurde 1952 als zweites von sechs Kindern einer Landwirtsfamilie im Oldenburger Land geboren. Nach dem Studium der Theologie und Philosophie empfing er 1980 in Münster die Priesterweihe. 2001 wurde er Weihbischof und Bischöflicher Offizial im Offizialatsbezirk Vechta. Seit 2016 ist er Bischof des Bistums Dresden-Meißen. Auf Bitte des Präsidiums berief ihn die Deutsche Bischofskonferenz 2012 zum Bundesseelsorger der Malteser. Seit 2011 ist er als Ehren- und Konventualkaplan Mitglied im Malteserorden. Herzlichen Glückwunsch, lieber Bischof Heinrich! Foto: Wolf Lux/Malteser Malteser Magazin 3/22 II WIR MALTESER IN DEUTSCHLAND

E ndlich wieder in Präsenz treffen: Ende Juni sollte die Bundesversammlung des Malteser Hilfsdienstes im Innenhof der Malteser Zentrale in Köln starten. Wäre das Gewitter nicht gewesen. Glücklicherweise ist Improvisation für die Malteser kein Problem, und so kam es, dass Hilfsdienst-Präsident Georg Khevenhüller pünktlich zur Eröffnung der Versammlung in der Tiefgarage am Podium stand und dort verkündete: „Wir Malteser managen Krisen!“ Krisenmanagement war das Thema, das den ersten Tag der Bundesversammlung beherrschte. Khevenhüller rief noch einmal ins Gedächtnis, was die Malteser in den vergangenen Jahren alles bewältigen mussten: Corona, die Flutkatastrophe, der Krieg in der Von Krisen und ihrem Management BUNDESVERSAMMLUNG 153 Delegierte trafen sich Ende Juni in Köln zur Bundesversammlung. Dabei ging es um die Herausforderungen der Vergangenheit und was man durch sie für die Zukunft lernen kann. TEXT: Lara Hunt FOTO: Thomas Wunsch Ostwestfalen-Lippe) sprachen über ihre Erfahrungen mit den Krisen der vergangenen Zeit. An Tag zwei ging es um Entscheidungen. Nach den erfreulichen Berichten des Vorstandsvorsitzenden Elmar Pankau und des neuen Finanzvorstands Thomas Kleinert gab es allerdings mehr Diskussionsbedarf zumAntrag des Präsidiums zur Anpassung der Satzung als erwartet. Gerade bei dem Punkt, den Umwelt- und Klimaschutz als Vereinszweck mit in die Satzung aufzunehmen, waren die Bedenken bei einigen der Stimmberechtigten groß, dass dies die Kernbotschaft der Malteser zu stark verwässern könnte. In diesem Punkt wurde die Satzungsänderung Ukraine. Er machte aber auch bewusst, dass in den kommenden Jahren noch mehr auf die Malteser zukommen wird, seien es Wetterkatastrophen oder die sich in großen Schritten anbahnende Hungersnot in vielen Teilen der Welt. Sein Appell an die Helferinnen und Helfer: „Bitte lassen Sie uns aufeinander aufpassen.“ Was in der Krise gut funktioniert, was besser laufen könnte und wie man mit ihr umgeht, wurde in einer Podiumsdiskussion erörtert, moderiert von Vizepräsident Albrecht Prinz von Croÿ. Christian Alberter (Diözesangeschäftsführer Eichstätt), Florian Hambach (Kreisbeauftragter Rems-Murr-Kreis und stellvertretender Diözesanleiter), Carmen Ripoll (Diözesanoberin Berlin) und Marina Stork (Bezirksbeauftragte Weil das Wetter nicht mitspielte, begrüßte Georg Khevenhüller die Delegierten der Bundesversammlung in der Tiefgarage der Malteser Zentrale in Köln. Auszeichnungen Im Rahmen der Bundesversammlung wurden folgende Mitglieder mit der Corona Medaille geehrt: Jutta Kohlmann, Gliederung Würzburg, Michael Raab, Stadt- und Kreisbeauftragter aus Bruchsal, Andreas Honikel, Beauftragter der Gliederung Blankenau-Hainzell, Patrick Seifert, Beauftragter und Zugführer aus Duisburg, Daniel Enderlein, Ortsbeauftragter aus Halle, Petra Zahn, Beauftragte für Soziale Dienste in der Gliederung Celle, und Markus Bensmann, Bereichsleiter Notfallvorsorge und Fahrdienst im Generalsekretariat. zurückgestellt. Für den Antrag des Präsidiums, die Bundesversammlung zukünftig auch digital abhalten zu können, fand sich nicht die erforderliche Dreiviertelmehrheit. Da die Abstimmungen insgesamt mehr Zeit benötigten als eigentlich erwartet, konnten die Themen Nachhaltigkeit, Ehrenamtsbefragung und Digitalisierung leider nicht mehr ausführlich vorgestellt werden. Dafür fanden in den folgenden Wochen digitale Info-Termine statt. Malteser Magazin 3/22 III

Klima schützen lohnt sich! KLIMAPRÄMIE Einsatz fürs Klima zahlt sich bei den Maltesern jetzt aus. Noch bis Jahresende läuft die erste Ausschreibung der Malteser Klimaprämie. Insgesamt drei Jahre lang sollen mit ihr Maßnahmen belohnt werden, die den CO2-Fußabdruck einzelner Malteser Standorte besonders effektiv oder ideenreich verringert haben. Dadurch sollen Haupt- und Ehrenamtliche des Malteser Hilfsdienstes motiviert werden, eigene Ideen zum Klimaschutz zu entwickeln und zu verwirklichen. Eine Jury entscheidet, wer prämiert wird. Deine Gliederung kann bis zu 25.000 Euro gewinnen! Alle Infos zur Aktion und zu den Prämien findest du hier: www.malteser.de/klimapraemie MACH MIT! Foto: Getty Images/Westend61 Malteser Magazin 3/22 IV WIR MALTESER IN DEUTSCHLAND

Platz für Neues SOMMERTAGUNG Die Malteser Schwesternschaft hat beschlossen, ihre Gemeinschaft aufzulösen. TEXT: Daniel Boss FOTOS: Klaus Schiebel A m Tag des Abschieds herrschte keine gedrückte Stimmung. Bei strahlendem Sonnenschein fand Mitte Juli die diesjährige Sommertagung der Malteser Schwesternschaft in der Malteser Kommende Ehreshoven statt. Angeregte Gespräche und gutes Essen bestimmten das Beisammensein der Damen mit dem Malteserkreuz am Kragen und ihrer Gäste. Hier und da war sicherlich Wehmut zu spüren – aber keine Trauer. Der Abschluss der Veranstaltung war zugleich die Auflösung des Malteser Schwesternschaft e.V. Die Institution, deren Wurzeln bis ins 11. Jahrhundert reichen, existiert nicht mehr. „Man muss erkennen, wann Dinge nicht mehr praktikabel sind. Und den Mut haben, sie zu Ende zu bringen“, sagte Generaloberin Maria Theresia Die Mitglieder der Malteser Schwesternschaft bei ihrer Sommertagung in der Kommende Ehreshoven Wollen Platz für etwas Neues machen: (v.l.) Barbara Schäfer, Maria Theresia Freifrau von und zu Mentzingen und Brigitte Harprath. Freifrau von und zu Mentzingen. Bereits vor einigen Jahren hatte die Schwesternschaft den „Gedanken an die Auflösung zugelassen“, wie Schwesternratsmitglied Brigitte Harprath erklärte. Die endgültige Entscheidung sei nahezu einstimmig gefallen. Hauptgrund war der Mitgliederschwund. Waren es vor 20 Jahre deutschlandweit noch rund 100 Schwestern, haben nur noch knapp 70 die Einladung zur letzten Tagung erhalten. „Unser jüngstes Mitglied ist bereits über 50. Etwa 80 Prozent sind pensioniert“, sagte die Generaloberin. „Wir haben über viele Jahre die Entwicklung gesehen, dass der jüngere Nachwuchs ausbleibt“, ergänzte ihre Stellvertreterin Barbara Schäfer. Beziehungen weiter pflegen Der Schwesternschaft gehörten Frauen an, die in der Krankenpflege oder einem verwandten Beruf über eine abgeschlossene Ausbildung verfügen. „Examen und katholisch“ waren lange Zeit die Eintrittskriterien. Später konnten auch Frauen evangelischer Konfessionmitmachen. Jedes Jahr wurde ein breites Programm auf die Beine gestellt, das auch fachliches Wissen aus demGesundheitsbereich vermittelte. Die Schwestern sahen es als ihren Auftrag an, in Krankenhäuser und Pflegeheime hineinzuwirken. Die nun ehemalige Generaloberin ist davon überzeugt: „Es ist nach wie vor enorm wichtig, den Pflegenden ein Angebot der Spiritualität zu machen.“ Der Weg müsse jedoch ein anderer sein. „Wir machen Platz für etwas Neues.“ Was das sein wird, können nun andere entscheiden. Die gewachsenen persönlichen Beziehungen wollen die Schwestern aber in jedem Fall weiter pflegen. Besonderen Dank richteten die Schwestern an Nicole Minkwitz: Die Referentin für die Malteser Schwesternschaft habe viele Jahre lang mit Engagement und Herzblut die Verwaltungsarbeit des Vereins organisiert und koordiniert. Malteser Magazin 3/22 XXI WIR MALTESER IN DEUTSCHLAND

Mercedes-Benz Sprinter Strobel RTW Malteser Ludwigshafen Rietze 1/87 Preis: 28,50 Euro Bestellung: Peter Neubauer, Waldseer Straße 137, 67105 Schifferstadt, Telefon: 0170 7858790, oder per E-Mail: pn.mhd@t-online.de Infos zu den Modellen: www.malteser-modelle.de zzgl. 5,00 Euro Versand mit Sendungsverfolgung nach Vorauskasse. Neuheit Schon vor zwei Jahren hatte das Bundeskartellamt zugestimmt, nun ist es mit dem Fusionsvertrag vollzogen: Das Malteser Krankenhaus St. Franziskus-Hospital und das DIAKO Krankenhaus in Flensburg gehen künftig als MALTESER-DIAKO-KLINIKUM (MDK) gemeinsame Wege. Ziel ist es, ein Zentralklinikum in Flensburg zu betreiben, das die Stärken beider Häuser bündelt. „Unsere gemeinsame MDK-Gesellschaft koordiniert zusammen mit dem zuständigen Ministerium die inhaltliche Ausrichtung des MDK und führt mit den Beteiligten vor Ort die Neubauplanung und die Errichtung des Klinikneubaus am neuen Klinikstandort Peelwatt durch“, so Ulf Reermann, Geschäftsführer der Malteser Deutschland. Das neue MDK wird einen bedeutenden Fortschritt in der überregionalen medizinischen Versorgung leisten und gleichzeitig ein attraktiver Arbeitgeber sein. Die bewährten Aktionen rund um den Welttag der Armen und Nikolaus bekommen in diesem Jahr ein gemeinsames Dach: Unter dem Motto „Momente der Nähe“ sollen sie verstärkt und ausgebaut werden. Ab Anfang November werden bis kurz vor Weihnachten über mehrere Wochen hinweg verschiedene VorOrt-Angebote für Menschen gemacht, die einsam sind oder sich am Rand der Gesellschaft befinden, um ihnen Hilfe, Zuwendung, Hoffnung und Freude zukommen zu lassen. Gleichzeitig will der Verband mit den „Momenten der Nähe“ auf die Lage der Menschen aufmerksam machen, die gerade in der kalten Jahreszeit dringend Unterstützung benötigen. Derzeit entsteht eine gemeinsame Landingpage, auf der Projekte und Aktionen vorgestellt werden sollen. Gemeinsame Trägerschaft bündelt die Kräfte „Momente der Nähe“ sollen Freude schenken KLINIKFUSION VOR-ORT-ANGEBOTE Foto: Malteser Wohnen & Pflegen gGmbH Alle Regionalteile sind als PDF verfügbar unter: www.malteser- magazin.de Nur wenige Monate nach Start des verbundweiten Angebots zum (E-)Bike-­ Leasing mit Company Bike gab es – Stand: Anfang September – schon mehr als 550 Bestellungen. „Das begeistert uns und zeigt, dass das Konzept gut ankommt“, freut sich Maximilian von Fürstenberg, Personalleiter Bund. Begeistert sein dürfte auch Alexandra Sterley Süß: Die Mitarbeiterin im Malteserstift St. Stephanus in Meerbusch wurde von Company Bike als Gewinnerin unter den ersten 250 Bestellern ausgelost – sie erhält die monatlichen 36 Leasingraten zurück. Herzlichen Glückwunsch! „Solche Verlosungen wird es weiterhin geben“, so von Fürstenberg. „Deshalb – und besonders für diejenigen, die wegen der aktuell angespannten globalen Liefersituation kein Glück mit ihrer ersten Bestellung hatten – gilt: Es lohnt sich, regelmäßig ins Company Bike Portal zu schauen!“ Edgar Mergen, Personalleiter der Wohnen & Pflegen gGmbH (l.), und Geschäftsführer Roland Niles mit Gewinnerin Alexandra Sterley Süß Mehr als 550 fahren schon COMPANY BIKE Sammlerecke Malteser Magazin 3/22 XXII WIR MALTESER IN DEUTSCHLAND

„Macht alle mit!“ Was stimmt? Wie heißt die Konzertreihe, die seit April in der Kapelle des Malteser Waldkrankenhauses Erlangen stattfindet? a) Franken Klassik b) Marienkonzerte c) Malteser Magic Moments Die Antwort bitte per E-Mail an malteser.magazin@malteser.org oder per Postkarte senden an: Malteser Magazin, Preisrätsel, 51101 Köln Einsendeschluss ist der 7. November 2022. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Unter den Mitgliedern mit richtiger Einsendung verlosen wir zehn Malteser Strickmützen in Dunkelblau. Den Gewinnerinnen und Gewinnern gehen ihre Preise umgehend zu. Herzlichen Glückwunsch! Derzeit läuft die bundesweite Ehrenamtsbefragung. Über 45.000 ehrenamtlich Aktive im Malteser Hilfsdienst haben ihre Einladung zur Teilnahme per Post oder E-Mail erhalten – und viele haben bereits geantwortet. Wer bis heute noch keine Zugangsdaten erhalten hat, kann sich jetzt bei der Hotline 06723 68 55 68 oder auf der unten angegebenen Webseite anmelden. Bis zum Befragungsende am 17. Oktober bleibt ausreichend Zeit, den Online-Fragebogen auszufüllen. Die Ergebnisse werden zum Jahresende vorliegen und in Dialogformaten und Ideenwerkstätten besprochen. „Wir sind gespannt, wo wir stehen und was wir tun können, um für Ehrenamtliche noch attraktiver zu werden“, so Vizepräsidentin Clementine Perlitt. „Meine Bitte: Macht alle mit!“ Nicht „Fridays for Future“, sondern „Everyday for Future“ ist das Credo der Abteilung Jugend & Soziales zu Klimawandel und Umweltschutz. Das tägliche Engagement der Kinder und Jugendlichen ist ein kontinuierlicher Beitrag zum Erhalt der Schöpfung: Im Wohngruppenalltag wird der Blaue Engel zum Einkaufsberater, in Workshops zu den 17 Nachhaltigkeitszielen und zu klimafreundlicher Ernährung gearbeitet, bei der Grüne-­ Punkte-Rallye nachhaltiges Tun prämiert. Und ein eigenes Budget gibt es nun auch: Dank der Unterstützung der Postcode-Lotterie steht den Jugendlichen ein Fördertopf von 10.000 Euro für ihre Projekte zur Verfügung. Weitere Infos: bit.ly/EverydayForFuture MALTESER WERKE Immer nur freitags? Nein! Illustration: ©MW/Christine Straube Das von den Jugendlichen ausgewählte Logo Weitere Infos: www.malteser.de/ ehrenamtsbefragung Malteser Magazin 3/22 XXIII WIR MALTESER IN DEUTSCHLAND Malteser Ehrenamtsbefragung 19.9. bis 17.10. Gewinnen Sie eine von zehn Malteser Strickmützen : )

Seminarangebote 08.–10.11.2022 (MAk) „Wer sind die Malteser?“ – Einführung für neue Mit- arbeitende | Ort: Malteser Kommende Ehreshoven 09.–10.11.2022 (MAk) Führen in Konfliktsituationen. Konfliktmanagement für hauptamtliche Führungskräfte | Online 12.–13.11.2022 (MAk) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit vor Ort | Ort: Malteser Kommende Ehreshoven 16.–17.11.2022 (MAk) Das Jahresgespräch für Mitarbeitende der Malteser erfolgreich führen | Online 18.–20.11.2022 (GZ-W) Trauerseminar | Mit Marianne Banner | Ort: Bad Wimpfen 21.–22.11.2022 (MAk) Grundlagen Arbeitsrecht. Von der Einstellung bis zum Zeugnis | Ort: Malteser Kommende Ehreshoven 23.–24.11.2022 (MAk) Boxenstopp für Führungskräfte – neue Lösungen für die Gesprächsführung | Ort: Malteser Kommende Ehreshoven 30.11.–04.12.2022 (GZ-W) Foto-Exerzitien | Mit Angelika Kamlage | Ort: Bad Wimpfen Dezember 30.12.2022–02.01.2023 (GZ-W) Das Neue Jahr im Kloster begrüßen | Mit Markus Blüm und Ulla Sauer | Ort: Bad Wimpfen Oktober 03.–06.10.2022 (GZ-W) Einkehrtage Malteser Süd | Mit Markus Blüm | Ort: Bad Wimpfen 14.–16.10.2022 (GZ-W) Erst die Arbeit – und dann? | Mit Dr. Margot ImhäuserVennemann und Ulrike Wittrock | Ort: Bad Wimpfen 24.10.2022 (MAk) Erholungskompetenz. Wirksam ausspannen | Online 24.–25.10.2022 (MAk) Das Jahresgespräch für Mitarbeitende der Malteser erfolgreich führen | Ort: Malteser Kommende Ehreshoven 24.– 26.10.2022 (GZ-W) Benedikt von Nursia | Mit Markus Blüm Ort: Bad Wimpfen 31.10.2022 (MAk) Online-Training: Resilienz – Widerstandskraft in herausfordernden Situationen | Online November 02.–03.11.2022 (MAk) Gesprächs- und Verhandlungsführung | Ort: Malteser Kommende Ehreshoven 07.–11.11.2022 (GZ-W) Kloster auf Zeit – „Ora et labora“. Leben in klösterlichem Rhythmus mit Gebet, Arbeit, geistlichen Impulsen und Gemeinschaft | Mit Markus Blüm | Ort: Bad Wimpfen Das gesamte Seminarprogramm der Malteser Akademie und des Geistlichen Zentrums sowie Detailinformationen zu den hier genannten Seminaren gibt es online – immer zur Hand, immer aktuell und direkt mit Online-Anmeldung. Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe sind die hier genannten Termine aktuell, und die Veranstaltungen können gebucht werden. Bei Änderungen aufgrund der Corona-Lage werden die Teilnehmenden rechtzeitig von den Veranstaltern informiert. GZ-E: Geistliches Zentrum Ehreshoven, www.malteser-geistlicheszentrum.de Telefon: 02263 800103 MAk: Malteser Akademie, www.malteser-akademie.de Telefon: 02263 92300 GZ-W: Geistliches Zentrum Kloster Bad Wimpfen, www.kloster-bad-wimpfen.de Telefon: 07063 97040 Malteser Magazin 3/22 XXIV WIR MALTESER IN DEUTSCHLAND

Werfen, Rope-Skipping und Hula-Hoop für den guten Zweck: Die über 800 Schülerinnen und Schüler des Bürener Liebfrauengymnasiums in Trägerschaft der Malteser Werke ließen sich ihre sportlichen Leistungen aus verschiedenen Disziplinen in Geldspenden zahlreicher Sponsoren umwandeln. Mit ihrer SportChallenge hat die Schulgemeinschaft fast 33.000 Euro für die Malteser Ukraine-Hilfe gesammelt. Herzlichen Dank für das großartige Engagement! Helfen Mit Sport- Challenge 33.000 Euro gesammelt UKRAINE-HILFE Die Clowns des Circus Gioco aus Aachen ließen die Teilnehmer das Programm mitgestalten. Eine Abordnung des Bürener Liebfrauengymnasiums übergab den Spendenscheck in der Malteser Zentrale an HilfsdienstVorstand Douglas Graf Saurma-Jeltsch (2.v.l.). Ein Überraschungsbesuch von Clowns, die ihre Zuschauer gekonnt ins Programm einbinden, eine Schlagerparty, Open-Air-Kino, Bastelaktionen und vieles mehr: Ende Juli und Anfang August fand wieder die Ferienwoche für Menschen mit Behinderung in der Malteser Kommende Ehreshoven statt. Das Angebot des Geistlichen Zentrums gibt es seit 2007, so groß wie im Sommer 2022 war die Altersspanne aber noch nie. Die älteste Teilnehmerin war 100 Jahre alt, der jüngsSieben Tage Unbeschwertheit FERIENWOCHE Foto: Lara Hunt/Malteser Foto: Stephanie Mauritz Richtigstellung Fluthilfe im Ahrtal Im Malteser Magazin 1/2022 wurde berichtet, dass die Siedlungswerk GmbH über die Malteser die Fluthilfe einer Familie auf der Kalenborner Höhe mit 25.000 Euro unterstützt hat. Die Familie baute dort einen Zufluchtsort für Flutopfer auf, der auch zum Standort für Einsatzkräfte von Hilfsorganisationen und Bundeswehr wurde. Daneben versorgte die Familie täglich rund 300 Menschen mit einer warmen Mahlzeit. Die Summe von 25.000 Euro wurde jedoch nicht wie ursprünglich geplant an die Familie übergeben, sondern wird in Absprache mit der Siedlungswerk GmbH direkt in anderen Projekten der Malteser Fluthilfe eingesetzt. te Besucher erst vier Monate, denn erstmals durften die Helfer ihre Kinder mitbringen, um die 28 Gäste zu betreuen. „Und das klappt ganz toll“, freute sich Catharina Gräfin von Spee, Malteserorden, die die Ferienwoche gemeinsam mit Conor Heathcote von der Gemeinschaft junger Malteser leitete. Malteser Magazin 3/22 15

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