Malteser Magazin 02/2022

Hilfe für die Menschen aus der Ukraine MITEINANDER 70 JAHRE Dienstältester Malteser aus Berlin ENGAGEMENT Ehrenamtsmonitor unter- sucht Hilfsbereitschaft DIGITAL Online-Assistent zur Patientenverfügung Malteser Magazin AUSGABE 2/22

Informieren & anmelden Kostenlose TERRAMUNDI-Service-Rufnummer für Ihre Fragen: 0800 - 8 37 72 68 ANZEIGE Die Geschichte der kleinen Insel Malta, gelegen im Herzen des Mittelmeeres, ist eng mit der des Malteserordens verbunden. Noch heute versetzen die imposanten Bauwerke aus der Ära der Ritter in Staunen, wie Sie bei Ihren Ausflügen mit fachkundiger Reiseleitung feststellen werden. Sie besuchen u.a. das Fort St. Angelo, das ab dem Jahr 1530 als Hauptsitz der Malteserritter diente. Nach umfangreicher Restaurierung ist es nun wieder zu besichtigen. Überhaupt sind die Zeugnisse aus der Ritterzeit in der Hauptstadt Valletta nicht zu übersehen: z.B. Sacra Infermeria, das Krankenhaus der Malteserritter, das zu seiner Zeit das fortschrittlichste Hospital im Mittelmeerraum war. Ein architektonisches Juwel der Insel ist die Hauptkirche Maltas, die St. John’s CoCathedral. In der Krypta befinden sich die Sarkophage der Großmeister des Ordens. Bei der Rundfahrt durch den Hafen der Inselhauptstadt bietet sich ein schöner Blick auf die imposanten Befestigungsmauern aus der Ritterzeit. Vier Ausflüge mit deutschsprachiger Reiseleitung sind bereits im Preis enthalten. Einen weiteren, der Sie zur Nachbarinsel Gozo führt, können Sie vor Ort buchen. Für entspannte Stunden in mildem Klima bieten sich die Annehmlichkeiten des 4-Sterne-Hotels an. Es liegt direkt am Meer, in der St. Pauls Bay. Die schöne Uferpromenade lädt zu einem Bummel vorbei an Cafés, Lädchen und Restaurants ein. * Zum Zeitpunkt der Drucklegung war die weitere Entwicklung in Bezug auf die Corona-Pandemie noch nicht absehbar. Selbstverständlich werden wir die Reisebedingungen den jeweils gültigen Vorgaben anpassen und Sie informieren. Malta – Erlebnisreise auf den Spuren der Malteser Mildes Klima, 4-Sterne-Hotel am Meer und Eindrucksvolles aus der Ritterzeit Die Insel ist reich an Spuren des Ordens – z.B. Fort St. Angelo, St. John‘s Cathedral und Großmeisterpalast Straße: PLZ und Ort: Telefon: Name, Vorname: Einfach weitere Informationen mit diesem Coupon anfordern. Bitte in Druckschrift ausfüllen und per Post oder Fax an Terramundi senden. Bitte senden Sie mir das detaillierte Reiseprogramm zur MALTA-Reise. Halten Sie mich auch zukünftig über weitere Service-Reisen auf dem Laufenden. per Post per E-Mail an u.a. Adresse Datum, Unterschrift Es gelten die Reise- und Zahlungsbedingungen des verantwortlichen Veranstalters Terramundi GmbH – einsehbar unter www.terramundi.de, auf Wunsch Zusendung per Post. Mit Erhalt der Reisebestätigung und des Sicherungsscheins ist eine Anzahlung von 10% des Reisepreises fällig; der Restbetrag 3 Wochen vor Anreise. Ihre persönlichen Daten werden im Rahmen der Reiseabwicklung gespeichert und verarbeitet. Reiseziel: Malta Termin: 16.11. bis 23.11.2022 Reisepreis im DZ* pro Person: EUR 895,- Einzelzimmer-Zuschlag je Woche: EUR 210,- Aufpreis Zimmer garantierter Meerblick pro Person je Woche: EUR 56,- Verlängerungswoche pro Person im DZ* inklusive Halbpension: EUR 350,- (*= bei Zweierbelegung) Reiserücktrittskosten-Versicherung mit Selbstbehalt pro Person Grundwoche: EUR 35,- inkl. Verlängerungswoche: EUR 50,- (Die Versicherung kann nach Abschluss nicht mehr storniert werden.) Flüge möglich ab/bis Berlin-Tegel, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München und Stuttgart (teilweise mit Umstieg, weitere Abflughäfen auf Anfrage möglich) Veranstalter der Reise ist: Terramundi ist insolvenzversichert bei ZURICH. Terramundi GmbH ImWauert 14 • 46286 Dorsten Telefon: 0 23 69 / 9 19 62-0 Telefax: 0 23 69 / 9 19 62-33 www.terramundi.de E-Mail © Christoph Bisel / Fotolia.de © NEWS&ART / Fotolia.de

Krisen bewältigen, aus Krisen lernen D ie Nachrichten über den Krieg in der Ukraine haben mich, wie ganz sicher Sie alle, tief erschüttert. Im 21. Jahrhundert, über 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und nach so vielen Bemühungen für Frieden, insbesondere in der westlichen Welt, stellen wir fest, dass das Grauen des Krieges nicht besiegt werden konnte. In einer für uns nicht nachvollziehbaren Entscheidung wurde ein friedliches Land im Herzen Europas militärisch angegriffen. Neben diesem schrecklichen Umstand bedeutet dies für uns Malteser erneut eine „besondere Lage“ und somit einen äußerst herausfordernden Einsatz. In unserer bald 70-jährigen Geschichte hatte der Malteser Hilfsdienst noch nie eine so komplexe Lage zu bewältigen. Nach Corona in den Jahren 2020/21 und der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Juli 2021 haben wir nunmehr die dritte Katastrophe im dritten Jahr in Folge. Ich erwähne dies deshalb, weil ich einerseits froh und dankbar bin, wie umsichtig und besonnen die Malteser auch diese Lage sofort zum Anlass genommen haben, lebensnotwendige Hilfe so gut wie möglich zu organisieren und dorthin zu bringen, wo Menschen in Not sind. Andererseits aber auch, weil mir die enorme Belastung unserer ehren- und hauptamtlichen Helferinnen und Helfer über diese kontinuierlichen Einsätze große Sorgen bereitet. Man könnte meinen, Krisen seien seit Jahrhunderten unser Geschäft. Wahrscheinlich stimmt das auch. Umso mehr brauchen wir Ausgleich und Zeit für uns, für unsere Familien und, ganz wichtig: für das Gebet. Bitte bedenken Sie dies, insbesondere, wenn Sie dieses Magazin lesen und demnächst erneut in einen Einsatz gehen! Durch eine eigens dafür rasch aufgebaute Plattform koordinieren wir die Einsätze von Malteser International und der Notfallvorsorge des Hilfsdienstes. Unser Auslandsdienst schickt unentwegt Hilfsgüter Richtung Ukraine, und die Malteser Hilfsdienste in den Ländern rund um die Ukraine kümmern sich um die Schutz suchenden Menschen, die vor dem Krieg geflohen sind. Die Berichte über diese Einsätze sollen uns allen aufzeigen, was für eine wichtige Leistung die Malteser erbringen und was für eine großartige Organisation wir sind. Wir verbessern uns von Mal zu Mal, weil wir aus den Krisen lernen. „Lessons learned“ und „Resilienz“ sind heute nicht mehr wegzudenkende Begriffe unseres Sprachgebrauchs. Wir müssen nämlich davon ausgehen, dass die nächste Krise nicht lange auf sich warten lassen wird. Daher versuchen wir mithilfe des Ehrenamtsmonitors, Trends und Tendenzen zum Hilfsverhalten in unserer Gesellschaft festzustellen und darüber zu informieren. Die Schlussfolgerungen daraus sollen uns Anhaltspunkte geben, wie das Hilfsverhalten der Menschen in unserem Land verbessert werden kann. Sie, liebe Malteser, die über 89.000 Ehren- und Hauptamtlichen in unserem Verband, sind dabei die besten Botschafter eines sinnvollen und sinnstiftenden bürgerschaftlichen Engagements in unserer Gesellschaft. Herzlichst Ihr Georg Khevenhüller Georg Khevenhüller Präsident des Malteser Hilfsdienstes Foto: Bistumszeitung Kirche + Leben, Christof Haverkamp 3 Malteser Magazin 2/22 EDITORIAL

Titelbild: Michelle Mantel Inhalt UKRAINE-HILFE Der Überfall Russlands auf das Nachbarland hat eine humanitäre Katastrophe ausgelöst. Europaweit sind die Malteser aktiv, um Unterstützung für die betroffenen Menschen zu leisten. 5–14 MENSCHEN Nachruf Die Malteser trauern um den Statthalter des Großmeisters Fra’ Marco Luzzago. 15 Schwester Uta verabschiedet Die Pflegedirektorin des St. Franziskus- Hospitals in Flensburg geht in den Ruhestand. 16 „Die Malteser sind mein Leben“ Heribert Rosenberg aus Berlin ist seit 70 Jahren im Ehrenamt tätig. 17 HELFEN Zum Helfen bereit – aber nicht auf Dauer Der Ehrenamtsmonitor untersucht die Einstellung zu bürgerschaftlichem Engagement. 19 Ansprechen, beraten, fördern Die wichtigen nächsten Schritte in Sachen Fluthilfe. 20 WISSEN Mit digitaler Hilfe zur Patientenverfügung Ein neuer Online-Assistent unterstützt bei der individuellen Gestaltung. 22 Was tun gegen Ängste? Drei Empfehlungen, um die durch Krisen geweckten Ängste in den Griff zu bekommen. 23 18 4 Malteser Magazin 2/22 22 STANDARDS Editorial 3 Meldungen 15, 21 Preisrätsel XXIII Kaleidoskop 24 Impressum 25 Malteser Tipp 26 Foto: AdobeStock/alfa27 Foto: Malteser Konstanz 5

Krieg in der Ukraine LÄNDERÜBERGREIFENDE MALTESER HILFE FÜR DIE MENSCHEN Am Morgen des 24. Februars begann die russische Invasion in der Ukraine, Panzer rollten Richtung Kiew. Millionen Flüchtlinge, insbesondere Frauen und Kinder, machten sich in den kommenden Wochen auf den Weg in die europäischen Nachbarländer. TEXT: Elena Becker, Oliver Hochedez FOTO: Malteser Ukraine I n der Malteser Zentrale in Köln hatte man die angespannte Lage in der Ukraine seit Monaten mit zunehmender Sorge beobachtet. Seit 2015 kümmern sich Malteser International und die Malteser in der Ukraine in gemeinsamen Projekten um die psychosoziale Unterstützung von Vertriebenen in den Grenzregionen im Osten des Landes. Bereits im Oktober vergangenen Jahres hatte es Gespräche darüber gegeben, was im Falle eines russischen Angriffs zu tun wäre. „Wir haben uns mit den Maltesern in den Anrainerstaaten vorbereitet, Nothilfepläne erstellt und den Worst Case diskutiert sowie mit den Gebern und den nationalen Partnern gesprochen – aber an eine Invasion sol- Lesen Sie auf Seite 6 weiter. 5 Malteser Magazin 2/22 UKRAINE-HILFE

An den Grenzstationen kümmern sich Malteser um Schutz suchende Menschen. auf Kiew zurollt, dann sorgst du dich natürlich um die Menschen dort, um unsere Kollegen, unsere Partner.“ Schnelles Handeln ermöglicht Dank der vorhandenen Malteser Strukturen in Osteuropa und der starken Netzwerke, die insbesondere der Malteser Auslandsdienst in den vergangenen Jahrzehnten geknüpft hatte, konnte die Hilfe für die Menschen auf der Flucht schnell auf den Weg gebracht »Bomben, Beschüsse und alles, was es gibt « 24. Februar 2022, 5.20 Uhr SMS von Pavlo Titko, Leiter Malteser Hilfsdienst Ukraine in Lviv, an Oliver Hochedez, Leiter der Nothilfe von Malteser International Foto: Arpad Csaba Majoros/Malteser Ungarn chen Ausmaßes wollten wir bis zuletzt nicht glauben“, berichtet Oliver Hochedez, Leiter der Nothilfe von Malteser International. „Nach den ersten Angriffsmeldungen haben wir einen Krisenstab eingerichtet, um möglichst schnell agieren zu können. Dann klingelten unsere Telefone durchgehend: Wir sind förmlich überrannt worden mit Anfragen und Hilfsangeboten. Es war unmöglich, allen, die helfen wollten, gerecht zu werden. Der Koordinationsaufwand war gigantisch“, so Hochedez. Gleichzeitig galt es, erste Hilfsmaßnahmen auf den Weg zu bringen. „Die Herausforderung bestand zunächst darin, die Logistik für Transporte in die Ukraine aufzubauen, ukrainische Fahrer zu suchen, da aus Sicherheitsgründen internationale Speditionen nicht mehr in die Ukraine fuhren, und Lagerflächen in Grenznähe zu finden“, berichtet Hochedez. Hinzu kam die emotionale Belastung, die alle täglich spürten: „Wenn du die Bilder im Fernsehen siehst, wie ein 40 Kilometer langer Militärkonvoi Europaweite Aktivitäten im Überblick Bis in die Ukraine selbst reicht das Netzwerk der internationalen Malteser Hilfe. Die Karte gibt einen Überblick über die Aktivitäten in den einzelnen Ländern des Kontinents. UKRAINE-HILFE Malteser Magazin 2/22

werden: Erste Hilfslieferungen erreichten die Westukraine bereits wenige Tage nach Kriegsbeginn. Seitdem rollen kontinuierlich Hilfsgüter ins Land. An den Grenzen errichteten die Malteser in Polen, Rumänien, Ungarn und der Slowakei Anlaufstellen für die ankommenden Menschen, kümmerten sich um die medizinische Versorgung, den weiteren Transport und die Unterbringung der Geflüchteten. Malteser International entsandte Koordinatoren zu den Maltesern in Polen, der Slowakei und Rumänien, um die lokalen Kräfte bei der Organisation zu unterstützen, sowie eine mobile medizinische Einheit und ein Emergency Medical Team nach Polen. In der Ukraine selbst kümmern sich die Malteser insbesondere um die Versorgung der vielen meist stark traumatisierten Kriegsflüchtlinge im Westen des Landes und liefern Hilfsgüter in rund 50 ukrainische Städte. Malteser Hilfe aus aller Welt Große Unterstützung kommt aus den deutschen Malteser Verbänden: Viele Gliederungen bringen Transporte auf den Weg, unterstützen den Aufbau der Logistik und der medizinischen Versorgung in den Nachbarländern und aktivieren eigene Partnerschaften, um zu helfen. Unterstützung kommt aber auch von Maltesern aus der ganzen Welt. „In seiner Dimension ist das ein historischer Einsatz für die Malteser in ganz Europa“, sagt Douglas Graf Saurma-Jeltsch, Vorstand des deutschen Malteser Hilfsdienstes und Präsident von Malteser International Europa. „Wir blicken mit Stolz auf das, was wir in der ersten Nothilfephase leisten konnten, und bedanken uns bei allen, die diese Hilfe mit außergewöhnlichem Engagement ermöglicht haben. Aber wir wissen auch: Wir werden einen langen Atem brauchen. Wir stehen fest an der Seite der Menschen in der Ukraine und werden sie so lange begleiten, wie unsere Hilfe benötigt wird.“ 1996 in IvanoFrankivsk: Ulrich Mathey (2. v. l.) im Kreis ukrainischer Caritas- und Malteser Mitarbeiter Es begann mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion: Anfang der 90er-Jahre gab es Versorgungsengpässe in der Ukraine – die deutschen Malteser wollten helfen und begannen, gemeinsam mit der örtlichen Caritas, mit dem Aufbau von Freiküchen. „Am zweiten Weihnachtstag 1990 fuhren Helfer aus Köln und Trier mit einem Feldküchenwagen nach Lviv, um dort in einem Altenheim eine Küche einzurichten“, erinnert sich Ulrich Mathey, Referent Auslandsdienst im Bistum Trier. Der Kontakt intensivierte und verstetigte sich. „Ziel unserer Aktivitäten war es immer, dort die Malteser Arbeit aufzubauen“, so Mathey. 1993 kam es zur Gründung des ukrainischen Hilfsdienstes, des „Maltijska Služba Dopomohy“. Heute – in Zeiten des Krieges und der Ungewissheit, wie es weitergehen wird – ist die Unterstützung der Freunde in der Ukraine mehr denn je gefragt. „Jeder Transport, der sich mit Lebensmitteln und Medikamenten, aber auch Transportmitteln wie Krankenwagen, auf den Weg in Richtung Ukraine macht, ist nicht nur dringend benötigte Materialhilfe“, sagt Michael Lülsdorff, Abteilungsleiter Auslandsdienst in der Malteser Zentrale. „Ebenso wichtig ist unser Einsatz als Zeichen dafür, dass die Helferinnen und Helfer in der Ukraine sich auf die internationale Malteser Gemeinschaft verlassen können.“ Pavlo Titko, Leiter der Malteser in der Ukraine, hat es auf den Punkt gebracht: „Wir haben eure Hilfe. Wir können einiges bewegen.“ DEUTSCHE UND UKRAINISCHE MALTESER Enge Bande seit 30 Jahren Ein Interview mit Pavlo Titko zur Lage in der Ukraine finden Sie hier: www.bit.ly/MItitko Foto: Stanislav Krupar/Malteser International Foto: Malteser Ivano-Frankivsk 7 Malteser Magazin 2/22 UKRAINE-HILFE

Hilfsgüter und Spenden zum Überleben Hilfen in Zahlen 165 Hilfsgütertransporte aus Deutschland gingen in die Ukraine oder Anrainerstaaten 3.757 Tonnen Hilfsgüter wurden durch die Malteser transportiert 339.421 Schutzsuchende wurden von den Maltesern in Deutschland betreut 38.943 Helfende waren in Deutschland für die Menschen im Einsatz 70 Notunterkünfte wurden von den Maltesern in Deutschland eingerichtet 236.000 Mahlzeiten für geflüchtete Menschen in der Ukraine wurden aus Spenden finanziert Alle Zahlen: Stand: Mai 2022 Einpacken an einem Samstag im April: Von Saarlouis aus ging ein Hilfsgüter-Konvoi nach Ivano-Frankivsk. 8 Malteser Magazin 2/22 UKRAINE-HILFE

Jede Hand wird gebraucht: Regina Zapp-Philippi packt in Saarlouis mit an. Herr Lülsdorff, Sie leiten seit 21 Jahren den Malteser Auslandsdienst. Wie sehen Ihre Aufgaben dort aus? Gemeinsam mit unseren Gliederungen organisieren wir Unterstützung für die Arbeit unserer ausländischen Partner. Konkret in der jetzigen Situation geht es vor allem um die Beschaffung und den Transport von Hilfsgütern in die Partnerländer. Das hilft, den Not leidenden Menschen in oder aus der Ukraine beizustehen. Wie stellt man sich auf diese Aufgabe ein? Wir haben in Mittel- und Osteuropa in den vergangenen 30 Jahren eine partnerschaftliche Zusammenarbeit aufgebaut und ein regionales Malteser Netzwerk etabliert. Durch die Professionalität unserer Partner konnte es jetzt zu einer so schnellen und flächendeckenden Hilfe kommen. Die Hilfsorganisationen in der Ukraine und in der gesamten Region waren sofort nach Ausbruch des Krieges zur Stelle. Konnten Sie Mitte Februar absehen, dass Russland die Ukraine überfallen würde? Das konnte letztlich niemand, auch wenn unsere ukrainischen Partner es befürchtet hatten. Wir waren während der Pandemie mit dem Osteuropa-Netzwerk der Malteser digital verbunden und standen im regelmäßigen Austausch. In den Wochen vor Kriegsausbruch wurde die Bedrohung klarer, daher begannen wir schon im Januar, eine mögliche gemeinsame Krisenintervention zu planen. DREI FRAGEN AN ... MICHAEL LÜLSDORFF „Wir konnten sofort zur Stelle sein“ Michael Lülsdorff ist seit 21 Jahren Abteilungsleiter des Malteser Auslandsdienstes in Köln. M it Beginn des Krieges war den meisten Menschen in Westeuropa die Notlage in der Ukraine deutlich vor Augen. Entsprechend schnell entwickelte sich auch die Hilfsbereitschaft in den Diözesen und Gliederungen. Zahlreiche Aufrufe zu Spendenaktionen führten zu beachtlichen Mengen an Hilfsgütern, die in meist kurzfristig organisierten Transporten genau dorthin gebracht werden, wo die Hilfe unmittelbar greifen kann. „Es fehlt weiterhin überall im Land an Medikamenten, an Feldbetten, Lebensmitteln und Hygieneartikeln. Jede Hilfe für die Ukraine zählt“, weiß Christian Wirth, der als Stadt- und Kreisbeauftragter der Malteser in Saarlouis Mitte April gleich einen ganzen Konvoi mitorganisierte, der aus der kleinen Kreisstadt im Westen Deutschlands ins rund 1.630 Kilometer entfernte Ivano-Frankivsk imWesten der Ukraine führte. Dort wurde Ende Februar ein Flüchtlingslager für 3.000 Menschen aufgebaut – nicht zuletzt mit materieller Unterstützung der Malteser aus Saarlouis. „Mitte April lief unser vierter Hilfstransport in die Ukraine. Wir sammeln die Spenden in einer Lagerhalle, sortieren und verpacken die Waren dort. Mal liegt der Fokus auf medizinischen Hilfs-, mal auf Lebensmitteln, mal auf Feldbetten“, erzählt Christian Wirth. Zahlreiche ehrenamtliche Helfer sind HILFSTRANSPORT NACH IVANO-FRANKIVSK Bis Anfang Mai setzten sich insgesamt 150 Hilfstransporte der Malteser in Bewegung Richtung Ukraine. Im April startete ein Konvoi in Saarlouis. TEXT: Martin Steuer FOTOS: Michelle Mantel Wir beladen jeden kleinsten Winkel. dann eingebunden, die in über drei Stunden jeden noch so kleinen Winkel ausnutzen, um die Paletten zu füllen und in Lkws zu laden. Sieben Fahrzeuge haben dann in zwei Tagen die Waren zur Übergabe an die Malteser aus Ivano-Frankivsk bis an die polnisch-ukrainische Grenze gefahren. Von dort aus werden die Güter weitertransportiert in die Kriegsgebiete – wo jede kleinste Hilfe zählt. Foto: Malteser 9 Malteser Magazin 2/22 UKRAINE-HILFE

Herausgerissen aus einem ganz normalen Leben DEUTSCHLANDWEITE HILFE FÜR GEFLÜCHTETE Vom Ankunftszentrum Berlin-Tegel bis zur Betreuungs- stelle in Eichenau: Im ganzen Land setzen sich Freiwillige für die Opfer des Ukraine-Kriegs ein. TEXT: Martin Steuer A nfang Mai hatten allein in Deutschland rund 380.000 Menschen aus der Ukraine Schutz vor dem Krieg gesucht. Ein Großteil der Geflüchteten hat niemanden, der sie hierzulande aufnehmen kann. Rund 50 Notunterkünfte der Malteser wurden in den wenigen Wochen nach Kriegsbeginn aufgebaut, und in ebenso vielen Regelunterkünften fanden über 4.100 Schutzsuchende einen Platz zum Ausruhen. „Zu Beginn des Krieges waren rund 1.200 ehrenamtliche Helfer täglich im Einsatz, Anfang Mai waren es immer noch rund 700. Sie richten Unterkünfte ein, betreuen Geflüchtete dort und in Ankunftszentren, sorgen für CoronaTests, medizinische Hilfe und mehr“, erzählt Markus Bensmann, Leiter der Malteser Notfallvorsorge. Die Menschen haben viele Fragen Eine erste Station für die Geflüchteten liegt am Zentralen Omnibusbahnhof von Berlin. Hier haben die Malteser Anfang März im Auftrag des Berliner Senats eine Erstkontaktstelle eingerichtet. Oft haben die Betroffenen tagelang im Bus gesessen und erhalten nun etwas zu essen und zu trinken oder medizinische Erstversorgung. „Die meisten sind erschöpft, übermüdet und überlastet, denn sie haben Unvorstellbares Fotos: (1, 4) Christian Eschhaus, (2) Diana Bade, (3) Patrick Seeger/Stadt Freiburg, (5) cMarina 1 2 4 10 Malteser Magazin 2/22 UKRAINE-HILFE

Die Malteser setzen sich in ganz Deutschland für die Geflüchteten ein. Darunter fällt das Betreiben einer Küche in einer alten Kaserne (1) oder der Aufbau einer Erstaufnahmeeinrichtung (4) in Münster. Auch die spontane Einrichtung einer Spielecke für Kinder (5, in Eichenau) ließ sich mit Spendenaufrufen umsetzen. Im Ankunftszentum Berlin-Tegel kontrolliert Tina Agsten aus dem Leitungsstab die Betten (2), und natürlich gehören auch die ärztliche Betreuung und psychosoziale Unterstützung (3, in Freiburg) zu den Dingen, für die Malteser in Notlagen einstehen. * Willkommmen Lesen Sie auf Seite 12 weiter. 3 5 11 Malteser Magazin 2/22

Malteser bringen kranke Kinder nach Deutschland Mitte April sind fünf Malteser Fahrzeuge mit 16 Helfern und Helferinnen von Stuttgart und Aalen aus aufgebrochen, um drei schwer kranke Kinder aus der Westukraine zur Behandlung nach Deutschland zu bringen: ein dreimonatiges Baby, das am Herzen operiert werden muss, einen vier Jahre alten nierenkranken Jungen und einen 15-jährigen Krebspatienten. Sie wurden von ihren Müttern, Geschwisterkindern und einer Großmutter begleitet und fanden hier schnell die medizinisch notwendige Hilfe. Die lange Strecke von 2.000 Kilometern hat sich gelohnt. Kennenlernen bei Kaffee und Kuchen Es ist ein kleiner, neuer Anfang nach der Flucht: In Lohne bei Vechta lud der Malteser Hilfsdienst im März erstmals zu seinem Café Grenzenlos für Gäste aus der Ukraine. Über 30 Geflüchtete, Mitarbeiter der Malteser sowie private Helfer nahmen teil. „Wir müssen erst einmal Kontakte untereinander herstellen“, sagt Beatrice Winter, Leiterin Soziale Dienste der Malteser und Projektleiterin des Café Grenzenlos. Der erste Eindruck war verheißungsvoll, betont sie. „Alle unterhalten sich miteinander, trotz sprachlicher Barrieren.“ Dabei wollte es der Zufall, dass Suleiman Al-Ali schon bei der Begrüßung der Teilnehmer als Übersetzer helfen konnte. Der aus Syrien Geflohene lebt in Lohne und studierte zuletzt Medizin in Odessa in der Ukraine. Schon kurz nach Kriegsbeginn entschloss er sich Ende Februar, die Ukraine zu verlassen und zurückzukehren nach Lohne. Nun überbrückt er mit Freude Kommunikationsschwierigkeiten. Anpacken in den Diözesen Deutschlandweit finden Einsätze statt, um Leid zu lindern. Wir schildern vier Beispiele. Foto: Malteser Aalen erlebt und mehrere Tage gebraucht, bis sie in Berlin angekommen sind“, erzählt Diana Bade von den Maltesern Berlin. Von dort aus geht es für die meisten weiter zum Ankunftszentrum auf dem stillgelegten Flughafen Tegel. Hier kontrolliert Tina Agsten Bettenlisten und koordiniert, welche noch belegt sind und welche neu vergeben werden können. „Ich versuche, eine gewisse Ordnung in die Katastrophe zu bringen“, sagt die junge Malteserin, die hier das Infoteam leitet. „Vielen der Kinder ist übel, und wir versorgen sie zunächst ganz praktisch mit dem Nötigsten“, berichtet Agsten. In Tegel sind die Malteser mit anderen Hilfsorganisationen im Einsatz und zuständig für das Informationsmanagement und die Betreuung eines Flügels mit 350 Betten. „Die Menschen kommen mit vielen Fragen auf unser Infoteam zu, etwa, wie sie zum Arzt kommen, wo ihr Hund etwas zu essen bekommt, und auch, wie ihre Reise in den kommenden Tagen weitergehen wird“, sagt Bade. Im Ankunftszentrum bleiben die Flüchtlinge höchstens drei Tage. Von dort aus werden sie auf die Bundesländer verteilt. Ganz im Süden des Landes steht in Eichenau eine Turnhalle, die für Schadengroßfälle vorgesehen ist. Thomas Rapp ist verantwortlicher Leiter der Einrichtung, im Hauptamt für Soziale Dienste imGroßraumMünchen zuständig und zudem Geschäftsführer im Kreis Fürstenfeldbruck, zu dem Eichenau zählt. Ungewiss, wie es weitergeht Als ehrenamtlicher Helfer hat er nachts im Team die Turnhalle neu ausgestattet. „Teilweise ist man durch Lehrgänge im Katastrophenschutz auf solche Szenarien trainiert. Wir wissen, wo Feldbetten auf Vorrat stehen und wie Turnhallen bestückt werden, aber über die Not, die Kriegsflüchtlinge mitbringen, kann man vorher nichts lernen“, fasst Rapp seine derzeitigen Erfahrungen zusammen und führt fort: „Wir müssen auch schauen, dass 12 Malteser Magazin 2/22 UKRAINE-HILFE

Osternestsuche in Osterhofen Zu einer großen Osternestsuche haben die Stadt Osterhofen und der Malteser Helferkreis alle ukrainischen Familien am orthodoxen Fest eingeladen. Rund 100 Kinder und Erwachsene, die derzeit in Osterhofen leben, folgten dieser Einladung. Vorbereitet und versteckt haben die Ehrenamtlichen des Helferkreises die Osternester. Während die Kinder eifrig suchten, konnten die Erwachsenen bei Kaffee und Kuchen ins Gespräch kommen. Hilfe gab es dabei von Dolmetschern und den Übersetzungs-Apps der Handys. Schnell auf den Weg gebracht Durch eine Kette von Hilfsaktionen sowie unkomplizierten Dienstleistungen konnten im März zwei Rettungswagen (RTW) aus dem Landkreis Oldenburg (Harpstedt) und Vechta als Spende bis zur polnisch-ukrainischen Grenze gebracht werden. Michael Daemen aus dem Malteser Ukraine-Krisenstab ist ganz begeistert von der umfangreichen Hilfsbereitschaft, die sich dank des Notrufes der ukrainischen Malteser ergeben hatte. Im vom Krieg an vielen Stellen zerstörten Land fehlen in einigen Regionen RTW. Daher haben die Malteser im Bezirk Oldenburg zwei ausgediente Fahrzeuge nicht – wie geplant – in den Verkauf gegeben, sondern diese wieder einsatzbereit gemacht. Spenden wurden in Material und Ausstattung investiert, und ein Spediteur war auch sofort bereit, zu helfen. Foto: Jeannette Wiese Foto: Malteser Berlin Lesen Sie auf Seite 14 weiter. Vorstand Dr. Elmar Pankau (Mitte) und Hilfsdienst-Präsident Georg Khevenhüller (links) informierten sich im Ankunftszentrum Berlin-Tegel. Weitere Infos zur Malteser Ukraine-Hilfe: www.bit.ly/MalteserUkraineHilfe eine Turnhalle nicht zur Dauerbleibe wird. Im Kreis München lässt sich ja nicht so einfach eine Wohnung finden.“ Und so leben hier – auf unbestimmte Dauer – Menschen, die aus ihrem ganz normalen Leben herausgerissen wurden, die in Festanstellung lebten und deren Kinder zur Schule gingen. Zum Teil arbeiten sie einfach vom Feldbett aus an ihren Laptops weiter, auch OnlineUnterricht für die Kinder findet zumTeil weiterhin auf diesem Weg statt. Wie es für sie weitergeht, wissen die Geflüchteten nicht. Für sie hat der Weg ins Ungewisse gerade erst begonnen. 13 Malteser Magazin 2/22

Danke! Eine großartige Hilfsbereitschaft für die vom Krieg betroffenen Menschen erfahren die Malteser aus der Bevölkerung (siehe auch Seite 17 dieser Ausgabe), aber auch von vielen Unternehmen, die die Malteser Ukraine-Hilfe mit bisher über 4,5 Millionen Euro unterstützt haben. Herzlichen Dank im Namen der Menschen aus der Ukraine! Stand: Mai 2022 Die Malteser rufen dringend zu Spenden für die Menschen in der Ukraine auf: Malteser Hilfsdienst e. V. IBAN: DE10 3706 0120 1201 2000 12 BIC: GENODED 1PA7 Stichwort: „Ukraine-Hilfe“ Oder online: www.bit.ly/3uUIrHG # ProudToHelp – die Malteser Ukraine-Hilfe online Mit Beginn des Krieges haben die Malteser unter dem Motto #ProudToHelp eine OnlineKampagne zur Unterstützung der Ukraine-Hilfe gestartet. In einer Serie von Videoclips auf dem Malteser YouTube-Kanal informieren Malteser Expertinnen und Experten zusammen mit Influencern über die verschiedenen Facetten der Ukraine-Hilfe. Gleichzeitig wurde mit der #ProudToHelp-Challenge eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Dabei haben sich zahlreiche Menschen mit vielerlei kreativen Aktionen am Spendensammeln für die Malteser beteiligt. Hier geht es zu den #ProudToHelp-Videos: www.bit.ly/ProudToHelpUkraine Auf dem Malteser YouTube-Kanal informieren die Malteser mit Unterstützung von Influencern über die Ukraine-Hilfe. 14 Malteser Magazin 2/22 UKRAINE-HILFE

D er grausame Krieg in der Ukraine tobt nun schon seit Monaten und bringt unsägliches Leid über das ganze Land. Millionen von Menschen sind auf der Flucht, Tausende wurden getötet, Unzählige sind Opfer von Folter und Gewalt, viele leiden unter posttraumatischen Belastungsstörungen oder anderen schweren, vermutlich dauerhaften psychischen Erkrankungen. Das Ergebnis ist eine humanitäre Katastrophe ungeahnten Ausmaßes mit weitgehenden Konsequenzen nicht nur für die Ukraine, sondern für die ganze Welt. Wir Malteser helfen, wo wir können – in der Ukraine selbst, in den Anrainerstaaten und hier in Deutschland – mit Hilfsgütertransporten, mit der (psychologischen) Betreuung Schutzsuchender an den Grenzen, mit dem Transport von Verletzten und mit der Aufnahme Geflüchteter in Regel- und Notunterkünften. Möglich wird dies nicht nur durch den deutschen Malteser Hilfsdienst, insbesondere den Auslandsdienst, und die Malteser Werke, sondern vor allem durch das gute Zusammenwirken im Rahmen eines internationalen Netzwerks, bestehend aus Malteser International sowie den Malteser Organisationen in der Ukraine, in Polen, Litauen, Tschechien, Slowenien, Ungarn, Rumänien und in der Slowakei (den sogenannten OMROs, Order of Malta Relief Organisations) und anderen europäischen Werken des Malteserordens. Gerade zu den OMROs pflegen viele MHD-Gliederungen seit Jahren gute Beziehungen und persönliche Freundschaften, die gerade jetzt sehr förderlich sind. Das breite Spektrum und die Zahlen unserer Hilfeleistungen sind beeindruckend; und ich muss zugeben, sie machen mich stolz. Auch nach den beiden kräftezehrenden Jahren der Corona-Pandemie und der Fluthilfe im vergangenen Sommer sind das Engagement, die Motivation und die Innovationskraft der ehren- und hauptamtlichenMalteser ungebrochen. Unlängst hatte ich die Gelegenheit, eine in Dresden neu eröffnete Malteser Anlaufstelle für ukrainische Geflüchtete zu besuchen. Der Bischof vonDresden-Meißen, Bischof Timmerevers, unser Bundesseelsorger, hat dafür unkompliziert die Räumlichkeiten im „Haus der Kathedrale“ mitten in der Innenstadt zur Verfügung gestellt und seine Zusammenarbeit angeboten. Bei dem Besuch ist mir einmal mehr deutlich geworden, wie wichtig neben der materiellen Unterstützung vor allem die bewusste Begegnung mit den Menschen aus der Ukraine ist – das Zuhören, das Verständnis, die Herzlichkeit. Es ist immer schwer, sich in Menschen, die solche Schicksale erleiden, hineinzuversetzen, aber wir können versuchen, für sie da zu sein. Und genau darum bemühen sich die Malteser in Dresden und an vielen anderen Orten, oft im Rahmen unserer so wichtigen Integrationslotsendienste. Der Drang, konkret helfen zu wollen, ist bei vielen Menschen groß. Vielerorts beobachten wir neue Formen spontaner Hilfsbereitschaft – Einzel- oder Gruppeninitiativen, die sich über die sozialen Medien verabreden, Sachspenden organisieren und auf eigene Faust in die Ukraine bringen, oder Menschen, die sich eine einfacheWarnweste anziehen und spontan zum Berliner Hauptbahnhof fahren, um dort ankommenden Ukrainern zur Seite zu stehen. Diese und ähnliche improvisierten Aktionen sind sicherlich mal mehr, mal weniger sinnvoll und zielführend. Insgesamt aber müssen wir vielen der sich selbst organisierenden Initiativen zugutehalten, dass sie mitunter erstaunlich gut funktionieren. Umso mehr sollten wir sie wahrnehmen und – wo es Sinn ergibt – mit ihnen kooperieren, uns mit ihnen vernetzen und von ihnen lernen. So unterдякую за плідну співпрацю Standpunkt Lesen Sie auf Seite II weiter. Dr. Elmar Pankau ist Vorsitzender des Geschäftsführenden Vorstands des Malteser Hilfsdienstes. Ukrainisch für: „Danke für die gute Zusammenarbeit“ Malteser Magazin 2/22 I WIR MALTESER IN DEUTSCHLAND Foto: Wolf Lux

stützen wir beispielsweise die Initiative einer jungen Frau aus der Schweiz, die Busse organisiert, mit diesen Bussen dringend benötigte Medikamente in die Ukraine transportiert und auf dem Rückweg Schutzsuchende in Sicherheit bringt. Für uns zeigt sich dabei einmal mehr: Eine arbeitsteilige Zusammenarbeit von uns Hilfsorganisationen mit den Spontanhelfenden kann sich als erfolgreich erweisen und dazu beitragen, eine unerwartete Krisensituation zu meistern. Spontanhilfe kann nicht nur im kleinen, abgesteckten Rahmen funktionieren, sondern auch bei der Bewältigung von komplexen Herausforderungen – vorausgesetzt, uns gelingt ein ähnlich gutes und strukturiertes Zusammenwirken, wie wir es derzeit zwischen Malteser Hilfsdienst, Malteser International, Malteser Werken und den OMROs in Mittel- und Osteuropa unter Beweis stellen. Allen, die daran beteiligt sind, können wir gar nicht oft genug danken, denn sie helfen, das Leid vieler Menschen zu lindern, die Schrecken des Krieges erträglicher und die Welt ein kleines bisschen besser zu machen. Ihr Elmar Pankau I–II Standpunkt Elmar Pankau über die UkraineHilfe und die Zusammenarbeit mit Spontanhelfenden III Ehrenamtsbefragung Im Herbst heißt es: mitmachen! IV Vorgestellt Der neue Malteser Finanzchef Thomas Kleinert V–XX Wir Malteser in Ihrer Region Neuigkeiten und Projekte XXI Nach Rom! Vorschau auf die 13. Malteser Romwallfahrt XXII–XXIII Meldungen Wir Malteser in Deutschland XXIV Seminarangebote Aus dem Programm der Malteser Akademie und des Geistlichen Zentrums INHALT I–XXIV Zu einem Round Table „Ukraine – gutes Ankommen vor Ort“ hatten Bundeskanzler Olaf Scholz und die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung Reem Alabali-Radovan am 25. April Vertreterinnen und Vertreter von Hilfsorganisationen und Wohlfahrtsverbänden nach Berlin eingeladen. Hilfsdienst-Präsident Georg Khevenhüller forderte dabei ein Zuweisungssystem von Bund und Ländern bei der Verteilung von Schutzsuchenden aus der Ukraine. Derzeit wollen viele von ihnen in die großen Landeseinrichtungen der Städte – dabei zeigen die Erfahrungen der Malteser, „dass ein Ankommen sowie die Integration und Teilhabe in kleinen Unterkünften viel sozialverträglicher und besser gelingen“. Gleichzeitig hob Khevenhüller die große Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements hervor: „In allen Krisen seit 2015 waren es verlässliche ehrenamtliche Strukturen vor Ort, die den Menschen in den ersten Tagen Orientierung und Unterstützung gaben und sie beim Zurechtfinden in Deutschland begleiten. Um das Ehrenamt in der Integration zu fördern, braucht es stabile Koordinationsstrukturen.“ Bundeskanzler Olaf Scholz und die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung Reem AlabaliRadovan hatten zu einem Round Table nach Berlin eingeladen. Foto: Reinaldo Coddou H. Für bessere Verteilung und stabile Koordinationsstrukturen ROUND TABLE UKRAINE Malteser Magazin 2/22 II WIR MALTESER IN DEUTSCHLAND

Ehrenamt gemeinsam gestalten MITMACHEN – DENN JEDE MEINUNG ZÄHLT Wie beurteilen die Ehrenamtlichen ihre Tätigkeit bei den Maltesern? Antworten gibt die bundesweite Ehrenamtsbefragung im Herbst. TEXT: Gereon Schomacher FOTO: Andi Weiland D ie Befragung erfolgt online. Teilnehmen können alle Ehrenamtlichen im Malteser Hilfsdienst. Sie erhalten per Mail oder Post den Link und den Zugangscode, mit dem das Ausfüllen mit jedem internetfähigen Gerät möglich ist. Wer bis zum Beginn der Befragung nicht angeschrieben wurde, kann sich ab dem 19. September bei der Hotline 06723 68 55 68 oder auf der unten angegebenen Webseite melden. Erkenntnisse für die Ehrenamtsarbeit Zum zweiten Mal nach 2015 werden alle Ehrenamtlichen um Auskunft gebeten. „Wir wollen für jeden, der sich bei uns engagiert, bestmögliche Bedingungen schaffen“, sagt Vizepräsidentin Clementine Perlitt. Die letzte Befragung habe gezeigt, dass die Führung und das Teamwork besonders großen Einfluss auf die Zufriedenheit der Ehrenamtlichen haben. „Wir sind gespannt, wo wir in Bezug auf diese Aspekte heute stehen und wie sich die großen Veränderungen der letzten Jahre auswirken: Pandemie, Hochwasser, Digitalisierung oder der Krieg in der Ukraine – aber auch unser innerverbandliches Bemühen, das Ehrenamt fit für die Zukunft zu machen.“ Besonders spannend wird es, wenn die Ergebnisse am Jahresende vorliegen: Gremien, Dialogforen und Ideenwerkstätten werden sich mit den Ergebnissen auseinandersetzen, um das Malteser Ehrenamt weiter voranzubringen. „Aber zunächst müssen möglichst alle Ehrenamtlichen an der Befragung teilnehmen“, so Perlitt. „Das dauert nur zehn Minuten und ist eine Chance, Ehrenamt gemeinsam zu gestalten.“ Weitere Infos: www.malteser.de/ ehrenamtsbefragung Wie läuft’s im Ehrenamt? Im Herbst sind alle gefragt, die sich im Hilfsdienst engagieren. Malteser Magazin 2/22 III WIR MALTESER IN DEUTSCHLAND Malteser Ehrenamtsbefragung 19.9. bis 17.10.

Manager im Dienst am Nächsten THOMAS KLEINERT Kurz nach Amtsantritt stand der neue Finanzchef der Malteser für ein Gespräch zur Verfügung. TEXT: Georg Wiest FOTO: Frank Lütke Herr Kleinert, welche Eigenschaften hat Ihnen Ihre fränkische Herkunft mitgegeben? Thomas Kleinert: Es heißt oft, wir Franken seien herzlich, wüssten das aber erst mal gut zu verbergen. Wir gelten als zuverlässig und sparsam – beides sicher keine schlechten Eigenschaften für einen Finanzvorstand –, dazu als weltoffen und dennoch heimatverbunden. Thomas Kleinert Geboren 1968 in Erlangen. Verheiratet, drei erwachsene Kinder. Nach einem BWL-Studium wechselnde Aufgaben beim IT-Dienstleister DATEV in Nürnberg und Hamburg. Zwischen 2000 und 2012 in verantwortlicher Position bei den Maltesern, zuerst als Diözesangeschäftsführer in Regensburg und Bamberg und ab 2007 als Regionalgeschäftsführer Bayern/Thüringen. Anschließend Kanzler der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Seit 1. Mai 2022 Verantwortung für das Finanzressort im Malteser Verbund als Vorstand des Malteser Hilfsdienstes e. V. und als Mitglied der Geschäftsführung der Malteser Deutschland gGmbH sowie der Malteser Hilfsdienst gGmbH. Sie haben gesagt, Ihr Wechsel zurück zu den Maltesern fühle sich „wie ein Nach-Hause-Kommen an“. Was verbinden Sie mit diesem Zuhause? Kleinert: Zuhause ist ein Ort, der uns vertraut ist und an dem wir uns wohlfühlen. Ein Ort, mit dem ich positive Erinnerungen verknüpfe, und mit Menschen, denen ich mich sehr verbunden fühle und die ich nicht mehr missen möchte. Das sind für mich die Malteser. Ihre neue Aufgabe haben Sie als „Manager im Dienst am Nächsten“ umschrieben. Was ist Ihnen dabei besonders wichtig? Kleinert: Ich arbeite gerne als Manager und achte in dieser Verantwortung auf die Wirtschaftlichkeit und Effizienz unserer Dienste und unseres Handelns. Aber das ist kein Selbstzweck. Für uns Malteser steht der Dienst amNächsten imMittelpunkt. Wir wollen den Menschen nahe sein, möglichst vielen Notleidenden helfen. Beides im Blick zu haben undmiteinander zu verbinden, ist mir wichtig. Sie sind Mitglied im Malteserorden. Was bedeutet Ihnen das? Kleinert: Ich habe mich sehr gefreut, vor einigen Jahren zur Mitgliedschaft in den Orden eingeladen worden zu sein. Dem Gründungsauftrag des Glaubens und Helfens und damit auch der aktiven Mitarbeit in den Werken des Ordens fühle ich mich verpflichtet. Ich bin gerne Teil dieser Gemeinschaft, durch die ich auch Bestärkung in meinem Glauben erfahre. Und wie erholen Sie sich in Ihrer freien Zeit am liebsten? Kleinert: Ausgleich von meinen Schreibtischtätigkeiten finde ich beim Laufen. Und ich war schon immer gerne Chorsänger und bin es bis heute – Singen macht glücklich! Malteser Magazin 2/22 IV WIR MALTESER IN DEUTSCHLAND

D ie Pilgerinnen und Pilger aus allen deutschen Diözesen werden am 2. Oktober in Begleitung von Ärzten, Pflegern, Krankenschwestern, Seelsorgern, Helferinnen und Helfern in Rom eintreffen. Hier warten auf sie behindertengerechte Unterkünfte in den Hotels Fraterna Domus und Serenissima vor den Toren der Stadt. Von dort werden die Busse täglich in ausgefeilter Logistik die Sehenswürdigkeiten im Zentrum Roms ansteuern. Unterwegs unterstützen viele helfende Hände beim Bezwingen von hohen Bordsteinkanten, Treppen und Kopfsteinpflaster und ermöglichen den Pilgern, von denen viele auf Rollis angewiesen sind, was sonst nicht möglich wäre. Neben heiligen Messen in den Nach Rom! 13. MALTESER ROMWALLFAHRT Die Vorfreude ist groß: Vom 2. bis 7. Oktober werden viele Hundert Malteser Ehrenamtliche und Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen in der Ewigen Stadt Tage des Gebets und fröhlicher Gemeinschaft erleben. sorge und Leiter des Organisationsstabes für die Romwallfahrt. „Aber wir sind sehr zuversichtlich, dass wir die Wallfahrt wie geplant durchführen können.“ schönsten Kirchen Roms zählen eine Audienz beim Heiligen Vater, eine Besichtigung des Vatikans und ein Empfang in der Villa Malta auf dem Aventin zu den Höhepunkten der Reise. Selbstverständlich werden im Zeichen der Pandemie Verhaltensregeln zur gegenseitigen Rücksichtnahme einzuhalten sein: Mitreisende müssen über den empfohlenen Immunschutz gegen COVID-19 verfügen, und nach aktuellem Stand wird das Tragen einer FFP2-Maske erforderlich sein, wo Mindestabstände nicht eingehalten werden können. Während des Aufenthalts in Romwerden die Malteser Corona-Tests anbieten. „Natürlich ist die Entwicklung der Pandemie nicht sicher vorherzusagen“, erklärt Markus Bensmann, Malteser Bereichsleiter NotfallvorPROGRAMM Sonntag, 2.10.2022 Ankunft in Rom Montag, 3.10.2022 Hl. Messe in St. Paul vor den Mauern, Empfang in der Villa Malta Dienstag, 4.10.2022 Besichtigung Vatikan, Hl. Messe in St. Peter Mittwoch, 5.10.2022 Papst-Audienz, Hl. Messe in St. Laurentius vor den Mauern Donnerstag, 6.10.2022 Ausflüge in Eigenregie der Diözesen, Hl. Messe im Lateran, Abschlussfest im Fraterna Domus Freitag, 7.10.2022 Rückreise XXI WIR MALTESER IN DEUTSCHLAND

Ein neues, attraktives Angebot für die Mitarbeitenden der Malteser Gesellschaften sowie Primus und SoCura: Wer umsteigen möchte von hohen Spritpreisen auf eine gesündere Fortbewegung, kann jetzt über den Malteser Partner Company Bike ein Fahrrad oder E-Bike leasen. Im Malteser Company Bike Portal findet man dazu sämtliche Informationen, von der Auswahl an hochwertigen Modellen bis zu den Details des Leasing-Vertrags. Beratung, Lieferung und Wartung – all das gehört zum umfangreichen Service von Company Bike. Die Leasing-Raten werden während der 36-monatigen Laufzeit monatlich vom Gehalt abgezogen, so lassen sich auch noch Steuern und Sozialversicherungsbeiträge sparen. Das Angebot ist ein weiterer Baustein in der Malteser Nachhaltigkeitsstrategie – und die Nachfrage ist groß: Schon in den ersten Wochen gab es Hunderte Aufträge von Malteser Interessentinnen und Interessenten. So kurz ist der Weg zu mehr Fitness und weniger CO2: einfach Wunsch-Modell aussuchen, bestellen – und losradeln! „Das größte Lob ist, wenn ich hinterher gesagt bekomme: ‚Diese Übung hat sich angefühlt wie ein echter Einsatz‘“, sagt Benjamin Hartmann. Der 28-Jährige ist Meister in Veranstaltungstechnik und arbeitet im neuen Simulationszentrum am Malteser Bildungszentrum in Wetzlar. Bevor er bei den Maltesern anfing, hatte der Gießener europaweit bei großen Veranstaltungen für das richtige Licht und den passenden Ton auf der Bühne gesorgt. Nun sind der Operator-Raum und die Simulationshalle sein Arbeitsplatz. Er arbeitet Hand in Hand mit dem Simulationsdozenten, um Einsätze aller Art möglichst realitätsgetreu inszenieren zu können. „Je besser die Übung, desto höher die Qualität der Ausbildung“ – dies haben sich Benjamin Hartmann und seine Team-Kollegen auf die Fahnen geschrieben. Seine eigene fundierte Ausbildung bis hin zur Meisterprüfung und seine Berufserfahrung kommen nun der Aus- und Fortbildung der Malteser zugute. Weitere Infos: Im Malteser Intranet geht es über das Stichwort „Company Bike“ direkt zum Online-Portal. Meisterliche Inszenierung SIMULATIONSZENTRUMWETZLAR Ob auf dem Weg zur Arbeit oder in der Freizeit: Umsteigen aufs Bike ist gut für die eigene Fitness und für die Umwelt. Priv.-Doz. Dr. med. Silke Schüle Benjamin Hartmann an seinem Arbeitsplatz am Mischpult Jetzt umsteigen! (E-)BIKE-LEASING MIT COMPANY BIKE Neue Chefärztin Generationswechsel am Malteser Waldkrankenhaus St. Marien in Erlangen: Priv.-Doz. Dr. med. Silke Schüle ist neue Chefärztin der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie. Sie folgt auf den langjährigen Chefarzt Dr. med. Alfred Brütting, der in den Ruhestand verabschiedet wurde. Die letzten elf Jahre war Dr. Schüle als Oberärztin an der Universitätsklinik Jena tätig, von wo aus sie als Koordinatorin und Senioroperateurin des universitären Darmkrebszentrums einen hervorragenden Ruf ans Waldkrankenhaus mitbringt. Weitere Infos: www.bit.ly/waldkrankenhaus WALDKRANKENHAUS ERLANGEN Alle Regionalteile sind als PDF verfügbar unter: www.malteser- magazin.de Malteser Magazin 2/22 XXII WIR MALTESER IN DEUTSCHLAND Foto: Waldkrankenhaus Erlangen Foto: Axel Hofmann

VERABSCHIEDUNG SEBASTIAN KLIESCH Das Malteser Feuer weitergetragen Hilfsdienst-Präsident Georg Khevenhüller (links) und Malteser Vorstandsvorsitzender Elmar Pankau (rechts) bei der Verleihung des Offizierskreuzes an Sebastian Kliesch Nach vierzig Dienstjahren bei den Maltesern ist Sebastian Kliesch, der Regionalgeschäftsführer der früheren Region Nord/ Ost, am 29. April mit einer Festveranstaltung in Vechta offiziell in den Ruhestand verabschiedet worden. Malteser Vorstandsvorsitzender Elmar Pankau lobte Kliesch als herausragende Führungskraft, dessen Bescheidenheit und Gelassenheit, aber auch „die besondere Gabe, Menschen zu verbinden“, ihn stets ausgezeichnet hätten. „Du hast das Malteser Feuer in dir und das auch wirklich weitergetragen“, so Pankau in seiner Laudatio. Hilfsdienst-Präsident Georg Khevenhüller verlieh dem scheidenden Regionalgeschäftsführer als Dank des Malteserordens aus Rom das Offizierskreuz. Was stimmt? Welcher Vierbeiner wurde vom Malteser Rettungsdienst Sankt Augustin per Sauerstoffbeatmung gerettet? a) ein Kätzchen namens Maunz b) ein Hündchen namens Elfi c) ein Meerschweinchen namens Struwwel Die Antwort bitte per E-Mail an: malteser.magazin@malteser.org oder per Postkarte senden an: Malteser Magazin, Preisrätsel, 51101 Köln Einsendeschluss ist der 8. August 2022. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Unter den Mitgliedern mit der richtigen Einsendung verlosen wir zehn, auch gut als Geschenk geeignete, hochwertige Malteser Tintenschreiber im originellen Zigarren-Röhrchen. Den Gewinnerinnen und Gewinnern gehen ihre Preise umgehend zu. Herzlichen Glückwunsch! Original Pfälzer Dubbeglas Preis: 8,50 € Bestellung: Peter Neubauer, Waldseer Straße 137, 67105 Schifferstadt, Telefon: 0170 7858790, oder per E-Mail: pn.mhd@t-online.de Infos zu den Modellen: www.malteser-modelle.de Sammlerecke Diesmal ein Angebot für Sammler von Malteser Gegenständen: Zugunsten der Deutsch-Ukrainischen Gesell- schaft RheinNeckar e. V. (DUG) zzgl. 5,00 Euro Versand mit Sendungsverfolgung mit Hermes nach Vorauskasse Malteser Magazin 2/22 XXIII WIR MALTESER IN DEUTSCHLAND Gewinnen Sie einen von zehn Malteser Tinten- schreibern!

Seminarangebote 30.–31.08.2022 (MAk) Office Management – Büroorganisation und Zeitmanagement Ort: Malteser Kommende Ehreshoven 30.–31.08.2022 (MAk) Erfolgreiche Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen Ort: Malteser Kommende Ehreshoven September 01.09.2022 (MAk) Professionell telefonieren Ort: Malteser Kommende Ehreshoven 01.09.2022 (MAk) Produktiv zusammenarbeiten. Methoden aus der Agilität Online 01.–04.09.2022 (GZ-W) Pilgertour 2022: „Beten mit den Füßen“ Mit Ulrike Wittrock 02.09.2022 (MAk) Mentale Fitness. Fokussiert mit Leichtigkeit Online 05.–07.09.2022 (MAk) Neurolinguistisches Programmieren (NLP) Basistraining Ort: Malteser Kommende Ehreshoven Oktober 21.–23.10.2022 (GZ-E) Ein Wochenende für Frauen: Hildegard Burjan 1883–1933 Mit Dörte Schrömges, Marietheres Reul Ort: Malteser Kommende Ehreshoven Juli 06.–07.07.2022 und 20.07.2022 (MAk) „Wer sind die Malteser?“ Einführung für neue Mitarbeitende – Hybrid-Version Ort: Malteser Kommende Ehreshoven/Online 21.–25.07.2022 (GZ-W) Foto-Exerzitien. Mit Angelika Kamlage Ort: Bad Wimpfen 26.–28.07.2022 (GZ-W) Meditatives Bogenschießen – Einklang von Körper, Geist und Seele. Mit Martin Scholz Ort: Bad Wimpfen 30.07.–06.08.2022 (GZ-E) Ferienwoche für Erwachsene mit und ohne Behinderung. Mit Catharina Gräfin von Spee, Conor Heathcote Ort: Malteser Kommende Ehreshoven August 15.–19.08.2022 (GZ-W) Kloster auf Zeit – „Ora et labora“. Leben in klösterlichem Rhythmus mit Gebet, Arbeit, geistlichen Impulsen und Gemeinschaft. Mit Markus Blüm Ort: Bad Wimpfen 23.–25.08.2022 (MAk) „Wer sind die Malteser?“ – Einführung für neue Mitarbeitende Ort: Malteser Kommende Ehreshoven 26.–28.08.2022 (GZ-E) Erst die Arbeit – und dann? Mit Dr. Margot Imhäuser-Vennemann, Ulrike Wittrock Ort: Malteser Kommende Ehreshoven Das gesamte Seminarprogramm der Malteser Akademie und des Geistlichen Zentrums sowie Detailinformationen zu den hier genannten Seminaren gibt es online – immer zur Hand, immer aktuell und direkt mit Online-Anmeldung. Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe sind die hier genannten Termine aktuell, und die Veranstaltungen können gebucht werden. Bei Änderungen aufgrund der Corona-Lage werden die Teilnehmenden rechtzeitig von den Veranstaltern informiert. GZ-E: Geistliches Zentrum Ehreshoven, www.malteser-geistlicheszentrum.de Telefon: 02263 800103 MAk: Malteser Akademie, www.malteser-akademie.de Telefon: 02263 92300 GZ-W: Geistliches Zentrum Kloster Bad Wimpfen, www.kloster-bad-wimpfen.de Telefon: 07063 97040 Malteser Magazin 2/22 XXIV WIR MALTESER IN DEUTSCHLAND

Menschen So lange dabei auf der Rettungswache wie wenige andere: Peter Bank, Rettungsassistent bei den Freiburger Maltesern 17 spontane Hausgeburten hat er erlebt – und vieles mehr: Peter Bank, Rettungsassistent bei den Freiburger Maltesern. Jetzt hat er sich nach 46 Jahren in den Ruhestand verabschiedet, einer außergewöhnlich langen Zeit in diesem anstrengenden Beruf. Bei den Maltesern fand er am schönsten die Zusammenarbeit mit jungen Kollegen – um ihnen Selbstvertrauen und Kompetenzen mitzugeben und dann später zu sehen, was aus ihnen geworden war. Auf seine eigene Weiterentwicklung hat er großen Wert gelegt: „Die Weiterbildungsangebote bei den Maltesern und auch die Fortbildungen der Notärzte in Freiburg habe ich gerne genutzt“, erzählt er. Und er hatte eine Strategie, um mit den besonderen Belastungen des Berufs zurechtzukommen: „Nach schwierigen Einsätzen habe ich mir immer Notizen gemacht. Die bin ich einige Zeit später noch mal durchgegangen, das hilft, um damit abzuschließen.“ Apropos abschließen: So ganz will er das noch nicht mit seinem Dienst, sondern ab und zu eine Schicht im Rettungswagen übernehmen. Denn: „Ich kann mir keinen anderen Arbeitsplatz vorstellen, wo so große Kollegialität herrscht wie hier.“ 46 Jahre Blaulicht RETTUNGSASSISTENT PETER BANK Foto: Kathrin Blum Trauer um den Statthalter des Großmeisters Fra’ Marco Luzzago NACHRUF Foto: Malteserorden Mit großer Trauer haben die Malteser in Deutschland auf die Nachricht vom Tod von Fra’ Marco Luzzago reagiert. Der Statthalter des Großmeisters des Souveränen Malteser- ordens starb am 7. Juni 2022 plötzlich in der Villa Ciccolini, Sforzacosta (Macerata). Fra’ Marco Luzzago wurde am 8. November 2020 zum Oberhaupt des Souveränen Malteser- ordens gewählt. Gemäß Artikel 17 der Verfassung des Souveränen Malteserordens hat der Großkomtur, Fra’ Ruy Gonçalo do Valle Peixoto de Villas-Boas, das Amt des Interimsleutnants übernommen und wird bis zur Wahl des neuen Ordensoberhauptes an der Spitze des Souveränen Malteserordens bleiben. Der 1950 in Brescia geborene Fra’ Marco Luzzago studierte Medizin an den Universitäten von Padua und Parma, bevor er die Leitung des Familienunternehmens übernommen hat. Er wurde 1975 in den Souveränen Malteserorden im Großpriorat der Lombardei und Venedig aufgenommen. Im Jahr 2003 hat er die feierlichen Ordensgelübde abgelegt. Er hat an zahlreichen internationalen Wallfahrten des Malteserordens nach Lourdes und an nationalen Wallfahrten nach Assisi und Loreto teilgenommen. Seit 2010 hatte er sein Leben ganz dem Malteserorden gewidmet und war in die Region Marken gezogen, um sich um eine der Kommenden des Ordens, die Villa Ciccolini, zu kümmern. Seit 2011 war er Komtur im Großpriorat von Rom, wo er das Amt des Delegierten für die Nordmarken und des Leiters der Bibliothek innehatte. Von 2017 bis 2020 war er Ratsmitglied der italienischen Assoziation des Malteserordens. Malteser Magazin 2/22 15

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