Malteser Magazin 04/2021
Schnell und mit Taktgefühl FUNDRAISING Die Flutkatastrophe in diesem Sommer hat einmal mehr die Bedeutung von schneller Mittelbeschaffung zugunsten der Nothilfe gezeigt. TEXT: Arne Peper FOTO: Marina Weigl Arne Peper leitet den Bereich Förderer Service in der Malteser Zentrale. W enn im Katastrophenfall zahlreiche ehrenamtliche Kräfte der Malteser in den Einsatz gehen und tatkräf- tig Hilfe leisten, ist es ebenfalls essenziell, für die notwendige Finanzierung zu sorgen. Die Malteser sind auch eine Spendenorgani- sation, die, bei aller staatlichen Unterstüt- zung, auf die Zuwendungen ihrer Spender und Mitglieder angewiesen ist. Diese Men- schen immer wieder neu zu aktivieren, ist Aufgabe des Fundraisings. Während dies in „normalen“ Jahren nach gut organisierten und mit viel Vorlauf erstellten Kommunika- tionsplänen abläuft, steht die Mittelbeschaf- fung in Katastrophenzeiten vor besonderen Herausforderungen. Passgenau für alle? In den ersten Tagen nach einer Katastrophe ist schnelles Handeln auch im Fundraising unerlässlich. Dabei gilt es, auf dem schmalen Grat zwischen pietätlosem Drängeln und nachdrücklicher Bitte um Unterstützung zu bleiben. Zahlreiche andere Organisationen betreiben dann ebenfalls professionell Fund- raising und möchten oft dieselben Zielgrup- pen ansprechen. Währenddessen erwarten viele unserer Stammspender regelrecht, dass wir ihnen sehr zügig präsentieren, wie wir vor Ort aktiv sind, und dass wir sie um Unterstützung bitten. Damit deren Spenden nicht bei anderen Hilfsorganisationen lan- den, müssen wir schnell sein. Da kann es im Einzelfall vorkommen, dass Menschen einen Spendenaufruf bekommen, die erst kürzlich gespendet haben oder selbst gerade mit eige- nen Händen im Krisengebiet helfen. Das Fundraising der Malteser verfügt über vielfältige Instrumente mit unter- schiedlichem Vorlauf und verschiedenen Zielgruppen. Der effektive, zielgerichtete und trotzdem taktvolle Einsatz dieser Maß- nahmen ist den Maltesern zur Flutkatastro- phe gut gelungen, wie die Spendenergeb- nisse zeigen: Die schon am Tag nach der Katastrophe versendeten Newsletter und Social-Media-Posts sind die erfolgreichsten Posts der Abteilung Fundraising bisher. Der Flutspendenaufruf per Brief ist nicht nur der bislang auflagenstärkste, er über- trifft im Ergebnis inzwischen auch den bis- her erfolgreichsten Spendenaufruf zur Tsu- namikatastrophe 2004. Wir brauchen Spenden für unsere Arbeit 23 Malteser Magazin 4/21 WISSEN
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