Malteser Magazin 01/2021

G edreht, nicht gerührt. Und schon gar nicht geschüttelt, denn das würde den COVID-19-Impfstoff zerstören. „Das Biontech-Vakzin ist sehr emp- findlich, man muss es mit höchster Vorsicht be- handeln“, erklärt Victor Hauschild. „Und wir müssen unbedingt konzentriert arbeiten.“ Pan- nen dürfen beim Impfen nicht vorkommen – Feh- ler müssen vermieden werden. Höchste Konzentration Hauschild, 28 Jahre alt, ist stellvertretender Wach- leiter der Malteser Rettungswache Gräfelfing und derzeit als einer von drei Leitern des nichtärzt­ lichen medizinischen Personals im Impfzentrum München-Haar eingesetzt. Seine Aufgabe heute: das Aufziehen der Impfdosen. Sprich: Aus einer Ampulle mit einer winzigen Menge Konzentrat muss er sechs Einheiten auf sechs Spritzen bekom- men. Diese können, je nach Wirkstoff, innerhalb einer festgelegten Zeitspanne verabreicht werden. Dabei gilt: höchste Konzentration – auch wenn der Notfallsanitäter diesen Job in den vergangenen Wochen schon x-fach erfolgreich absolviert hat. Be- vor es losgeht, holt der schlaksige junge Mann den Eingespielte Abläufe im Impfzentrum München- Haar: Impfgespräch mit dem Arzt Dr. Christian Kalb; Victor Hauschild im Tresorraum, in dem das Impfserum gelagert wird. „Wir sind bereit, wenn es richtig losgeht. Wir könnten sogar bis zu tausend Imp- fungen am Tag hochfahren.“ Alexander Brandstaeter, 38, Leiter des Impfzentrums Impfstoff aus dem „Tresor“. Das ist mehr als nur ein Spitzname für den fensterlosen Raum mit Lino- leumboden und nüchterner Neonbeleuchtung. Die Ampullen befinden sich in einem echten, begehba- ren Tresorraum mit doppelter Stahltür: Das Impf- zentrum ist in einem ehemaligen Gebäude des Bundesnachrichtendiensts (BND) untergebracht. Wo früher geheime Akten aufbewahrt wurden, stehen heute drei mannshohe Kühlschränke. Der Impfstoff muss mit einem genau definierten Kühl- wert gelagert werden. 3,4 Grad Celsius zeigt einer der Kühlschränke an: Der Kühlverlauf wird regel- mäßig ausgelesen, um die Kühlkette sicherzustel- len. Kühlung, Lagerung und Kompetenz passen – die Malteser haben alles perfekt organisiert. In elf bestens eingerichteten Impfzimmern sind die rund 20 geschulten Malteser Helfer auf ihren Posten. Jeder weiß, was zu tun ist Die große Einsatzbereitschaft zeigt sich schon morgens, wenn die Mitarbeiter – teils hauptberuf- liche Kräfte, teils Minijobber und Ehrenamtli- che – in der ehemaligen BND-Kantine zur Bespre- Lesen Sie auf Seite 8 weiter. „Es macht Spaß, hier im Impfzentrum zu arbeiten. Das Impfen ist ein wichtiger Beitrag der Malteser für unsere Gesellschaft.“ Isabella Portenlänger, 20, Mitarbeiterin im Ruheraum 7 Malteser Magazin 1/21 CORONA

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