Malteser Magazin 02/2018

Malteser magazin • 2/18 15 aus der malteser welt TIPPS FÜR DEN UMGANG MIT TRAUERNDEN „Was uns bewegt und was wir bewegen (wollen)“ lautete ein Leit- motiv der großen Jahrestagung des Bereichs Medizin und Pflege. Konkret ging es bei diesem Treffen der gut 200 Führungskräfte un- ter Moderation des Geschäftsführungsvorsitzenden der Malteser Deutschland, Dr. Franz Graf von Harnoncourt, am 19. und 20. April in Köln um die Themen „Matrix“, „Digitalisierung“ und „Zukunft“, wobei Letzteres in Gestalt des Malteser Zukunftsprogramms den Schwerpunkt des ersten Tages setzte. Dr. Reinhard Wichels, Geschäftsführer der die Malteser in diesem Programm begleitenden WMC Healthcare GmbH, erläuterte die Hintergründe: Bei konstant schwierigen Rahmenbedingungen für Krankenhäuser, seit Jahren gekürzten Fördermitteln und gleich- zeitigem Sinken der Vergütung, während die Kosten steigen, sei Wachstum allein kein Ausweg mehr. Im Gegenteil: Wachstums- möglichkeiten würden von allen Seiten begrenzt. So sei bei nahe- zu konstanter Leistung über die letzten Jahre das wirtschaftliche Ergebnis rückläufig, und die Kosten-Erlös-Schere treffe auch die Malteser Krankenhäuser. Daher sei es Ziel des Malteser Zukunfts- programms, die wirtschaftliche Grundlage für den Betrieb der Krankenhaus-Standorte zu sichern und zu stärken, um so Mittel für die nötigen Investitionen in die Zukunftsfähigkeit bereitzustellen. Zur Einstimmung auf die strukturellen Themen der Tagung waren die Teilnehmer allerdings selbst gefragt: In Achtergruppen disku- tierten sie Hindernisse und Erfolgsfaktoren für die Zusammenar- M&P-Tagung Zukunft, Matrix, Digitalisierung Strategie, wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit, strukturelle Fitness, Digitalisierung: Dr. Franz Graf von Harnoncourt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Malteser Deutschland, moderierte die M&P- Tagung 2018 in Köln. Foto: René Traut Unsicherheit überwinden Der erste Schritt ist meist der schwerste. Findet man kei- ne passenden Worte für das Geschehene, darf man dem Trauernden das ruhig sagen. Auch Kondolenzbekundun- gen und die Frage „Wie geht es dir?“ sind in Ordnung. An der Reaktion erkennt man leicht, ob der Trauernde das Gespräch weiterführen möchte oder nicht. Das sollten Sie niemals sagen: • Das Leben geht weiter. • Die Zeit heilt alle Wunden. • Jetzt lach doch mal. Zuwendung zeigen Auch kleine Gesten geben dem Trauernden das Ge- fühl, beachtet und angenommen zu werden. Ein Handschlag, eine Umarmung oder eine leichte Be- rührung an der Schulter sagen mehr als tausend Worte. Das gilt auch im negativen Sinn: Geht man Trauernden bewusst aus dem Weg, stößt man sie noch zusätzlich vor den Kopf. beit von zentralen und dezentralen sowie operativen und steuernden Einheiten. Dann ging es um eines der Kernstücke des Zukunftsprogramms, die Matrix- Struktur. Trauer anerkennen Trauer ist ein überwältigendes Gefühl. Gut gemeinte Ratschlä- ge machen es für die Betroffenen kaum erträglicher. Ganz im Gegenteil: Sie sorgen meist eher für den Eindruck, nicht ver- standen zu werden. Stattdessen sollte man dem Trauernden vermitteln, dass es in Ordnung ist, traurig zu sein. Dasein und zuhören Auch weil ihr gesamtes Leben durch den einschneidenden Verlust auf den Kopf gestellt wurde, wirken die Gedanken von Trauernden häufig wirr. Wer trotzdem zuhört, ohne das Gesagte zu bewerten und zu kommentieren, nimmt den Trauernden die Angst, sich zu öffnen. Zeit geben Ganz gleich, wie gut oder schlecht ein Trauernder schein- bar mit dem Verlust umgeht: Trauerarbeit braucht Zeit. Min- destens ein Jahr sollte man Betroffenen zugestehen, um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Aber auch danach ist es wichtig, bei Rückschlägen Verständnis zu zeigen.

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